Rappel, rappel, rumms, rumms, schaukel, schaukel

Ein Beitrag von Eckart Tardeck zum 328. Radweltreisetag auf dem Weg von Jakarta nach Cipoda, erst winterlich heiß dann Gewitter mit heftigem Dauerregen, spätabends stockduster

Bei der Ausfahrt von Jakarta hatte ich mich in den Bus verkrochen. Wie schon in meinem letzten Blog angemerkt, fahre ich nicht in den Großstädten getreu dem Motto: Am Auspuff schnuppern ist mir zuwider. Zudem war eine lange Strecke mit vielen Steigungen und mit ca. zwei Kilometern kaputter Straße angesagt (vor zwei Jahren war das wohl so gewesen …). Ferner hatte der Wetterbericht für den Nachmittag Regen vorausgesagt. Nichts um einen „pria tua “ (alten Mann) aus dem Sessel, ach nein, aufs Fahrrad zu locken.

So wurden wir Schwachradfahrer zum Hotel in Clanjur per Bus vorgeschickt, damit später die restliche Gruppe im Bus Platz hat. Die Steigungen, die sich der Bus rauf quälen musste, fand ich atemberaubend steil. Hätte ich nicht geschafft musste ich mir eingestehen. Unsere Ankunft in der Unterkunft hatte ich mir so um fünf Uhr gedacht. Genug Zeit, um die anderen noch im Hellen abzuholen. Aber es kam gaaaanz anders. Erst wurde die Straße schlechter. Tiefe Löcher zwangen den Fahrer zum Kurven um im Schneckentempo in die unumgehbaren Löcher zu plumpsen. Dann war auch kein Straßenbelag mehr erkennbar. Wir fuhren auf dem Untergrund der Straße. Rappel, rappel, rumms, rumms, schaukel, schaukel. Nicht lange und der Untergrund wurde mit Matsch verdeckt mit tiefen Reifenspuren. Ich wähnte mich in Afrika auf einer Schlammpiste. Doch nicht genug. Große Seen mit unergründbarer Tiefe verdeckten den Straßenverlauf. Erstaunlich, Angler konnte ich keine entdecken.

Kurz: Wir kamen erst zum Sonnenuntergang in der Unterkunft an. Die Rückfahrt der Wagen zu den Wartenden dauerte dann wieder entsprechend lange, so dass die restliche Truppe erst kurz vor Mitternacht ankam. Aber, es gab endlich mal wieder Schmutzbier bei der Ankunft. Ein kleines Lädchen im Ort hatte sowas im Angebot gehabt.

So kann man denn mit kleinen Sachen den Radelfahrern Freude machen. Und sei es um Mitternacht.

In alter Müdigkeit
Eckart

Hier noch meine Wegaufzeichnung als Zugabe.
Peter

Radweltreise – Seid mit dabei!

Mitfiebern ist toll – dabei sein ist alles (ein wenig Werbung, aber für eine gute Sache!)

Die ersten beiden Teiletappen der Radweltreise sind absolviert, und unsere Radlerinnen und Radler haben dabei den längst möglichen Landweg von Deutschland aus genommen. 325 Tage und 25.000 Kilometer, das ist nicht nur eine bewundendernswerte Leistung, sondern auch die wohl längste geführte Radreise der Geschichte. Vielleicht sollten wir mal bei den Kollegen von Guinness nachfragen.

Und es geht noch weiter!

Mit Peter, Astrid, Eckart, Meike und Andres geben immerhin fünf Weltenbummler den Staffelstab nach Indonesien weiter, der dann von Manfred, Elly und mir nach Australien weitergetragen wird. Vielleicht habt ihr Lust, Down under mit dabei zu sein?

Schaut doch mal rein!

Australien

Bis nächsten Mittwoch (27.02.2019) ist eine Anmeldung noch möglich, auch für die Teiletappen Adelaide – Melbourne und Melbourne- Sydney. Für Melbourne – Sydney ist der Anmeldeschluss der 15.03.2019.

Danach sollte es eigentlich in die USA gehen. Noch vor zwei Jahren war die USA-Etappe eine der am meisten nachgefragte der Radweltreise. Wir hatten einen, wie wir dachten, guten Partner mit der American Cycling Association. Eine tolle Route und ein Land, das zum Träumen anregte.

Über 1.000 Twitter-Nachrichten des POTUS und ein gutes Dutzend Mailnachfragen an unseren vermeintlich zuverlässigen Partner später war für uns klar: Unter diesem Präsidenten und mit einem Partner, der zwar 50 Prozent Anzahlung verlangt, aber keinen Preis nennen will, ist diese Teiletappe eher ein Himmelfahrtskommando.

Highway to Hell statt Traumstraße. Route 666 eben.

Also keine USA. Schade. Aber vielleicht auch Angesichts des nächsten Shutdowns (und der damit verbundenen Sperrung der Nationalparks, von denen wir ein gutes Dutzend auf der Route hatten) eine gute Idee.

Als kleine Revanche radeln wir nun sechs Wochen durch Kuba und freuen uns schon riesig auf diese besondere Tour, die wir zusammen mit Manfred Sill von Cuba Profil Reisen ausgearbeitet haben. Die Reise findet vom 18.05. – 25.06.2019 statt.
Die entsprechenden Informationen findet ihr hier:

Cuba

Und, als besonderes Schmankerl, geht es danach noch drei Wochen durch Costa Rica.

Ab August macht die Radweltreise Station in Südamerika. Auch hier gibt es viel zu entdecken, vor allem – für alle, die nicht so viel Zeit haben, die Teiletappe zwischen Lima und La Paz ist extrem reizvoll und führt in die faszinierende Bergwelt der Anden. Und wer kann schon von sich behaupten, mit dem Fahrrad nach Machu Picchu gefahren zu sein?

Radfahren entlang der Panamericana und auf die Höhen der Anden. Darauf hatten wir uns bei den Planungen für die Radweltreise am meisten gefreut.
Leider sieht es mit den Buchungen für einige der Teiletappen nicht so gut aus, so dass der erste Abschnitt zwischen Cartagena und Lima wohl nicht gefahren wird. Es sei denn, alle, die schon seit Jahren mit dem Gedanken schwanger gehen, die Panamericana entlang zu radeln, folgen ihrem Traum und melden sich in den nächsten Wochen bei uns! Wir würden uns auf jeden Fall freuen!

Wo es allerdings schon sehr gut aussieht, ist die Teiletappen zwischen Lima und La Paz, unbestritten wohl die aufregendste und abwechslungsreichste der Südamerikaetappen!
Von Lima aus geht es ein Stück die Küste entlang, ehe wir die Anden erklimmen. Wer kann schon von sich behaupten, die Anreise nach Machu Picchu mit dem Fahrrad bewältigt zu haben!

Hier sind die Reisedaten:
Radweltreise Lima – La Paz, 30.09. – 30.10.2019, ab 6.980,- Euro
Mit einer weiteren Anmeldung ist dieser Abschnitt bereits gesichert!

Den genauen Tagesablauf gibt es hier:

Panamericana (Cartagena – Puerto Varras)
02. August 2019 – 01. Januar 2020

Und auch für die Etappen zwischen Puerto Varas und Buenos Aires sowie Buenos Aires und Rio sind die ersten Anmeldungen da, so dass wir davon ausgehen, dass auch diese stattfinden können.

Pazifik – Atlantik (Puerto Varras – Buenos Aires)
30. Dezember 2019 – 04. Februar 2020

Brasilien (Buenos Aires – Rio)
02. Februar – 26. März 2020

Selbstverständlich sind auch hier kürzere Etappen möglich. Entsprechende Angebote verschicken wir gerne auf Nachfrage.

Das Anmeldeformular findet ihr hier:
Anmeldung

Die Schlussetappe Lissabon – Berlin

Kaum zu glauben! Noch ist es mehr als ein Jahr hin, und die europäische Schlussetappe ist bereits fast ausgebucht!

Von Lissabon nach Berlin geht unsere fast 4.500 Kilometer lange Reise durch Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland. Wir folgen dem Jakobsweg, schnuppern Seeluft am Atlantik und radeln durch das malerische Loire-Tal. Entdecken das Fahrradwunderland Holland und folgen dem europäischen Fernradweg R1 bis zum Brandenburger Tor. Auf dieser einmaligen Radreise entdecken wir Europa, seine Regionen, Landschaften und Städte in seiner ganzen Vielfalt. Natürlich kommt auch der kulturelle und kulinarische Aspekt nicht zu kurz! So, wie unser Teilnehmer das von unseren Asienradtouren gewohnt sind.

Augenblicklich haben wir 9 feste Buchungen auf diesem Teilabschnitt und noch etliche Interessenten. Eine zeitnahe Anmeldung empfiehlt sich auf jeden Fall!

Hier geht es zu den relevanten Informationen:
Der Schöne Weg nach Hause!

Auf den letzten, schönen Metern!

Dabei sein ist alles! Wer Lust hat, ein Stück die Radweltreise mitzuradeln, ohne hinaus in die weite Welt zu müssen, hat im Juni 2020 die Gelegenheit dazu.
Ab Münster ist die Teilnehmerzahl nicht mehr begrenzt, es darf mitfahren wer Lust dazu hat – entweder als Tagesgast (ohne Support und Hotel) oder auch über uns gebucht.
Generell ist der Einstieg überall möglich, anbieten würden sich jedoch Münster, Goslar oder Potsdam (zur Schlussetappe im Rahmen der Berliner Fahrradsternfahrt). Die „Tagesgäste“ würden wir auf jeden Fall um eine kurze Mitteilung bitten, wer wo mit dabei sein wird.

Wer Begleitfahrzeug, Unterkunft und Reiseleiter nutzen möchte:
Hier sind die Schlussetappen:
Münster – Berlin. Termin: 28.05. – 07.06.2020. Preis: 990,00 Euro. EZZ: 440,00 Euro
Goslar – Berlin. Termin: 02.06. – 07.06.2020. Preis: 590,00 Euro. EZZ: 250,00 Euro

Den genauen Reiseablauf findet ihr hier:
Die letzten schönen Meter

Wir freuen uns auf jeden Fall, euch dabei zu haben! Als Leser, Kommentatoren und natürlich als Mitradlerinnen und -radler!

Raus aus 29 Mio Menschen ( Jakarta Metropolregion)

328. Radweltreisetag, Jakarta – Cibodas, from heavy traffic to heavy rain

Die meisten der Gruppe entschieden aus Jakarta per Rad auszufahren. Nach einer schönen Dämmerung verließen wir das Hotel früh, doch anders wie in Malaysia war schon sehr viel los auf den Straßen. Nach einigen Kilometern fuhren wir zeitweise sogar auf einem Radweg, leider etwas unpraktisch, dass wir bei jeder Kreuzung die Räder über eine Barriere heben mussten. Gerechnet hatte ich damit, dass der Verkehr nach 25 Km ruhiger wird. Das stimmte, aber richtig ruhig wurde es erst als wir den Aufstieg nach Cibodas nahmen, also nach 40 Km. Der Verkehr, die und das Problemchen bei den Rädern verhinderten, dass wir schnell voran kamen. Ab dem Aufstieg war es wirklich ruhig und idyllisch. Der Himmel wurde aber wie dunkler und wir hatten immer noch mehr wie 25 Km vor uns. Der Truck schien nicht groß genug um alle Fahrräder aufzuladen. Um 15:30 entschied ich den ersten Teil der Gruppe per Bus in unsere Unterkunft zu schicken und später uns abzuholen, es lagen bloß noch 25 km vor uns.

Leider hatten wir wenig Zeit die Schönheit der Landschaft zu genießen. Bald zog sich der Himmel zu und ein tropischer Regen brach über uns. Nach einer kurzen Regenpause schafften wir noch ein paar Höhenmeter, doch dann fing es erneut an zu regnen. Jetzt aber noch stärker, bald wurde es auch dunkel und nach einigem Blitz und Donner wurde es ganz Dunkel, der Blitz erwischte die Stromversorgung, wir saßen zwar im trockenen aber es war zappenduster. Ab und zu passierte ein Auto und wir konnten beobachten, wie die Sintflut immer höher wurde. Gegen 19 Uhr bekam ich die Meldung, dass der Bus mit dem ersten Teil der Gruppe in der Unterkunft angekommen ist. Über zwei Stunden für 25 Kilometer? Eckhard meinte die Straße sei schlecht. An einem Straßenstand hatten wir bei Kerzenlicht Tee und indonesische Pfannkuchen. Die Pfannkuchen (Martabak) sind mit Erdnüssen, Kondensmilch und Schokostreusel gefüllt, gefühlte 10’000 Kalorien pro 100 Gramm. Stunden später kam der Bus und brachte uns in unsere Unterkunft. Die Straße war nicht nur schlecht, nein sie war kaum mehr vorhanden. Die Schlaglöcher dieser „Straße“ müssten problemlos vom Mond aus gesehen werden. Die Stimmung der Gruppe schwankte zwischen entsetzen und einem hysterischen Lachen. Um 23:30 erreichten wir erschöpft aber glücklich unsere Unterkunft in Cibodas.