Pangandaran Nationalpark

332. Radweltreisetag, tagsüber tropisch feucht, nachts Regen

Heute Ruhetag, das heisst kein Radfahren, dafür eine Dschungelwanderung. Neben den üblichen Verdächtigen wie Makaken und Leguan, sahen wir eine Hirschart, Stachelschweine, Fledermäuse und Schwarze Java Affen.

 

 

Tropenwaldpfade, Skorpione, Rotwild, Stachelschweine, Fledermäuse, Varane, Affen und weißer Strand

Wanderung im Naturpark Pangandaran am 332. Radweltreisetag, tropisch-winterlich schwülheiß bei > 30 °C

Endlich mal wieder ausschlafen. 🙂 Das in den letzten Tagen angestaute Schlafdefizit war recht groß geworden. Dazu ist ein Städtchen am Meer ein prima Ort. Das Meer ist zwar ein paar Gehminuten vom netten Familienhotel entfernt, aber für die Schwimmlustigen gut erreichbar.
Das „Pondog WAYANG“ ist ja so ein typisches Radweltreisemehralseinenachthotel. Gehobene Backpackerhostelklasse, Duschkopf schräg über der Keramik und nur normales umweltwarmes Duschwasser – naja, alles relativ, bei Umgebungstemperaturen von 25° C und höher – da wäre ein Durchlauferhitzer fast dekadenter Luxus. 😉
Das notier ich hier bewußt nach inzwischen mehrmonatiger Erfahrung.

„Pangandaran ist ein Bade- und Fischerort an der Südküste Javas und gehört zur Provinz Jawa Barat. Er wird hauptsächlich von Javanern aus Bandung oder Yogyakarta u.a. zum Surfen besucht, ist aber auch ein beliebtes Ziel internationaler Rucksacktouristen. Der Ort liegt auf einer Halbinsel, die im Süden durch einen kleinen Nationalpark begrenzt wird.
Pangandaran wurde am 17. Juli 2006 von einem Tsunami nach einem Erdbeben vor der Insel Java stark zerstört. Das Beben hatte eine Stärke von 7,7 und sein Zentrum 180 km vor der Küste Pangandarans. Bis zu 3,3 Meter hohe Wellen rollten auf die Küste zu.“
[https://www.pangandaran.org/home.html; https://de.wikipedia.org/wiki/Pangandaran; https://en.wikipedia.org/wiki/Pangandaran; https://de.wikivoyage.org/wiki/Pangandaran; https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g1137814-d2307700-Reviews-Pangandaran_National_Park-Pangandaran_West_Java_Java.html]

Davon ist zum Glück heute nichts mehr zu sehen, außer größeren Stücken abgestorbener Korallen am Strand.
Hier ist auch der einzige längere weiße Strand auf Java, der zum Baden geeignet ist! Auf den übrigen hunderten Kilometern Strand sind die Strömungen so stark, daß man(n) aufs Meer hinaus gezogen wird und dann ohne Hilfe keine Chance hat, zurück zum Ufer zu gelangen. Jedes Jahr holt sich das Meer einige, die das nicht wahrhaben wollten, erfahren wir.
Wir erfahren und lernen aber noch viel viel mehr auf unserer fast vierstündigen Wanderung dank unserer sach- und fachkundigen Begleiter Kurrt (ich schreib es so, wie er sich vorstellte; seinen vollen Namen konnte sich keine/r merken …) und Toto, die beide sogar ein wenig deutsch sprechen. Kurrt hatte eine Zeit lang sogar in Deutschland gearbeitet.
Sie holen uns nach dem langen Frühstück im Hotel ab (Die Küche lieferte den 12. Teller Tost & Spiegelei erst 45 Minuten nach dem ersten.) und wir fahren zum öffentlichen Teil des Naturparks. Der größte Teil davon (mehrere hundert ha) ist für Besucher gesperrt.
Kurz nach dem Eingang begrüßt uns Rotwild und läßt sich nach kurzer Skepsis doch auf das dargebotene Futter ein.

Auf unserem Weg durch eine Höhle (wohl vor langer langer Zeit vom damals höheren gelegenen Meer „geschaffen“) und durch ein Stückchen des öffentlich zugänglichen Tropenwaldes lernen wir eine Menge interessantes über die Tiere, die Bäume (viel Teak!) und die Pflanzenwelt um uns herum. Bei den drollig anzusehenden Affen um uns herum beschleicht mich ein wenig ZOO-Gefühl, nur andersrum, d.h die Affenbande „bestaunt“ uns. Die Affen sind friedlich aber man sollte trotzdem auf seine Klamotten aufpassen und schon gar nicht vor ihren Augen in Rucksack oder Tasche kramen …

Ein Blickfang neben den Wellen und dem Wasser am „weißen Strand“ ist ein nicht gerade kleines Fischerboot, welches illegalen Fischfang betrieb und dessen Motor 2015 gesprengt wurde. Jedenfalls nehme ich an, daß es selbiges ist, denn seid dem Tsunami wird es wohl auch nicht da herumliegen.
Ein Teil der Gruppe blieb dann nach dem Rundweg noch am Strand zum Baden (und evtl. auch Schnorcheln), der andere hängte die Wander-T-Shirts und -Shorts gleich nach der Rückkehr zum Trocknen im Hotel auf. Die vom Waldboden und Wasserwaten wieder sauber gespülten Schuhe bekamen ein sonniges Plätzchen, damit sie abends hoffentlich wieder verpackt werden können.

Nachmittags blieb noch Zeit für einen Bummel rund ums Hotel und an den zahlreichen anderen Hotels vorbei. Die Vogelschau war echt sehenswert und die Juroren waren zahlreich am notieren und punkten.
Zu gern hätte ich erfahren, was der Palmenkletterer da tat, aber die Sprachbarriere war dagegen. Die Nüsse ließ er alle oben hängen. Der drahtige kleine Mann stieg direkt aus seinen Floppys am Stamm hoch und runter wieder direkt in die Latschen hinein. Chapeau!

Den Tagesausklang hatten wir dann wieder in großer Runde in einem lokalen Restaurant bei leckerem Essen und einem Bierchen – so ein Touri-Ort ist nicht ganz so streng muslimisch – oder doch? Der Wettergott, also der eine für alles hier zuständige, den hier 90% aller Gläubigen favorisieren, ließ jedenfalls noch während des Abendmahls einen dauerhaft dichten Regenvorhang auf die Stadt fallen …

Ruhetags-Bilderbuch auf: