Getrennte Wege am transferreichen Tag / Chok Dee und Bye bye!

299. Radweltreisetag, Transfer Koh Lipe – Pak Bara – Tammalang (- Langkawi), heiß und sonnig mit leichter Wolkenfront am Horizont

Wir wussten was als erstes heute auf uns zukommt. Zu und von Koh Lipe fahren momentan nur Speedboote mit mindestens 3 Motoren. Es gibt so einige Transportmöglichkeiten, die die Welt nicht braucht. Das Speedboot ist eines davon. Unbequemer kann eine Schifffahrt kaum sein. Dann lieber auf einer Nussschale mit kaputten Holzbänken zum Ufer dümpeln. Aber immerhin ist alles ja relativ schnell vorbei.

Vorher warteten wir am Pattaya Strand bis endlich die weißen Fahrkarten aufgerufen wurden. Das Boarding war heute nicht ganz so einfach. Ähnlich wie auf manchen Flughäfen funktionierte es über Zubringerfahrzeuge statt mit direktem Gangway-Zugang. Es war Ebbe und die größeren Boote kamen alle nicht bis an den schwimmenden Steg heran. Die Longtails brachten daher Leute und Gepäck hinaus zu den in der Bucht liegenden Monsterbooten.

 

1,5 Stunden dauerte unsere Überfahrt zum Pak Bara Pier auf dem Festland, wo das kleingeschrumpfte Octo Team auf uns mit Rädern und Koffern wartete. Nach der Schifffahrt war erstmal Kaffee angesagt. Donuts spendierte das Octo Team dazu.

Mit frischer Nervennahrung ging es dann mit einem qietschgrünen Bus weiter in Richtung Tammalang Pier an der Malaysischen Grenze.

Die Räder wurden wieder zusammengebaut, Pässe eingesammelt und zurückverteilt. Danach saß man nun da in der einsamen Halle des Grenzhafens. Die Auswahl an Mittagessen war sehr dürftig um es vorsichtig auszudrücken. Einige versuchten sich an der angeblich besten Halal Pizza in Satun, tiefgekühlt und aus der Mikrowelle. Sehr mutig! Andere zogen das lauwarme Curry mit Reis vor. Ich war froh, dass Octo vorher die Donuts mitgebracht hatte. Dennoch traurige letzte Mahlzeit zusammen.

Dann war es soweit und es wurden erst die Passagiere unten und anschließend die Räder oben auf die „Excel Princess“ verladen.

Ein hektischer Abschied… Aber manchmal ist es auch besser so. Hier trennten sich unsere Wege. Ich ging zurück in Richtung Phuket, der Rest mit der Fähre rüber nach Langkawi, Malaysien.

Ich werde Euch vermissen und wünsche Euch allen eine tolle Weiterreise und hoffe, dass ihr unsere gemeinsame Reise auch so schön wie ich in Erinnerung behalten werdet. Es war auch für mich eine wirklich besondere Tour.

Gute Weiterfahrt! Ich übergebe hiermit das Mikro an Andres. Viel Spaß mit der verrückten Rentnertruppe!

PS. Letztes Gruppenfoto haben wir vergessen. Verdammt!

Korallenheuschrecken (Koh Lipe Tagesausflug: Schnorchel AG)

298. Radweltreisetag, Schnorchelausflug zu den Inseln um Koh Lipe, perfektes Instagram-Selfie-Sunshine-Wetter

Meine Eltern schwärmten mir vor 10 Jahren von dem tollen Wasser und den schönen Stränden Koh Lipes. Beides ist heute noch vorhanden, nur sind die beiden Hauptstrände komplett vollgeparkt mit Longtail-Booten. Jeweils kleine Bereiche in Größe von Schwimmbecken sind abgezäunt für Schwimmer. Aber der Großteil der Touristen nutzt das Wasser eh nur als Hintergrundkulisse ihrer Instagram Posts.

Wir hatten nur einen vollen Tag hier und den wollten wir nutzen. Die ganzen Boote sind gedacht für Ausflüge zu den umliegenden Inseln.

Wir buchten gestern schon unser Boot und wurde heute von Kapitän Yu begrüßt, der uns die umliegenden 5 Inseln zeigen wollte. Dabei war noch ein Bootsmädchen, dass uns beim Ein- und Aussteigen unterstützte. Das Schnorchelequipment war bestellt und wir machten uns auf zu Koh Yang, unserer ersten Station.

Es ist lange her, dass ich wirklich gut erhaltene Korallenfelder gesehen habe. Vor etwa 25 Jahren war ich auf Koh Ngai in Trang, wo heute nichts mehr von den Korallen übriggeblieben ist. Die meisten Korallen in Küsten nähe sind alle fast komplett tot. Der Anblick von intakten Korallen und bunten Fischen rief bei mir Nostalgie hervor.

Es war mir egal, dass etwa 30 Leute gleichzeitig hier schnorchelten. Die intakte Unterwasserwelt entführt einen einfach sofort in eine andere Welt.

Danach ging es zur Koh Adang, der größten Insel der Region. Auch hier gab es tolle Korallen. Mittagessen hatten wir auf dem weißen Strand von Koh Rawi.

Der Nationalpark hat mittlerweile erkannt auf was für einem schmalen Grat zwischen authentischem Naturerlebnis und Massentourismus sie sich bewegen müssen. Die Entwicklung von Koh Lipe ist wohl nicht aufzuhalten. Aber es wird zumindest versucht die Auswirkungen auf die Natur zu minimieren: Es ist nur an bestimmten ausgewiesenen Stellen erlaubt zu schnorcheln; Mittagspakete sind nur mit Tupperboxen und richtigem Besteck erlaubt.

Danach ging es noch zur Koh Hin Ngam (wortwörtlich Insel der schönen Steine). Anders als die umliegenden Inseln hat sie statt einem weißen Pudersandstrand eine Landzunge aus glatten, glänzenden Steinen. Der Sage nach verfolgt einem ein Fluch, wenn man einen dieser Naturschätze von seiner ursprünglichen Insel entfernt. Passt ja auch ganz gut als Abschreckung gegen Touristen, die ein Souvenir umsonst mitnehmen wollen.

Als Abschluss kam der abenteuerliche Höhepunkt des Ausflugs. In einer Strömungsgasse zwischen 2 kleinen Inseln sind 2 Korallenfelsen, die mit bunten Weichkorallen bewachsen sind. Die Meeresströmung hier ist allerdings so stark, dass man sie nicht aus eigener Schwimmkraft beschnorcheln kann. Schwimmseile sind am Boden verankert an denen man sich bis zu den Felsen hangeln kann. Die Strömung brachte allerdings auch eine Menge Sedimente mit, sodass man nur erahnen konnte wie schön die bunten Felsen bei ruhigem Wasser sein müssen.

Dann war auch schon der Ausflug zu Ende und ich muss sagen, auch wenn es vorgefertigter Massentourismus ist, war es ein toller Tag mit viel Natur und schönen Schnorchel Plätzen.

Das letzte gemeinsame Abendessen in Thailand dann natürlich am Sunset Beach. Nach so einem Tag mit so einer Kulisse schmeckt auch das Curry gleich doppelt so gut.

Koh Lipe, 10 Jahre zu spät…

297. Radweltreisetag, Transfer mit dem Speedboat von Koh Lanta nach Koh Lipe, heiß und sonnig wie fast immer, aber das war auf der Insel auch gut so.

Die Fahrräder hatten wir letzte Nacht verladen. Denn da wo wir hinfuhren sollten wir sie nicht brauchen.

Koh Lipe ist eine winzige Insel (2,5 km x 600 m), die komplett zu Fuß erkundbar ist. Sie ist Teil des Tarutao Meeres National Park. Die nördlichen Inseln wurden nicht zur Bebauung freigegeben. Lediglich die kleine Insel am südöstlichen Rand der Inselgruppe hatte man in die Hand von Investoren gegeben.

Es fing sicherlich alles gemächlich an. Die ersten Bungalows wurden neben dem Dorf der Seenomaden (malaysischen Ursprungs) entlang des Strandes gebaut. Doch im Zeitalter von Instagram und Facebook, vielleicht noch ein Sonderartikel im Lonely Planet und die besten Geheimnisse bleiben nicht lang vor der Öffentlichkeit verborgen.

Wir fuhren mit dem 750 PS Speedboot 2,5 Stunden über offenes Meer gequetscht zwischen anderen glücksuchenden Touristen, wie auf der Hühnerstange. Der Weg ins Paradies ist kein leichter. Ungeschützt auf dem offenen Meer blies der Wind die Wellen höher und wir bretterten hinüber. Das besondere an der Insel ist eben auch, dass sie 60 km vom Festland weg ist. Sie wird wegen dem klaren Wasser und weißem Sand auch die Malediven Thailands genannt.

Dann war wieder endlich Land in Sicht und alle sprangen auf von ihren Bänken und bewunderten das türkisgrüne Wasser vor dem Hauptstrand der Insel. Diese Farbe des Meeres ist einfach betörend, fast unwirklich kitschig.

Das wir nicht die Insel entdeckten war uns klar. Aber Koh Lipe ist lange kein Geheimtipp mehr. Die obligatorische Walking Street führt einmal quer durch die Insel, Beach Clubs sind in jeder Form und für jeden Geschmack vorhanden, und 2 7-Elevens gibt es wohl auch schon länger hier. Der Massentourismus ist also angekommen. Fehlt nur noch der McDonalds. Der Hauptstrand heißt hier treffend Pattaya Beach.

Wir latschten mit unserem Gepäck durch die Walking Street und bogen ein in unsere kleine aber feine Bungalowanlage, eine grüne Oase etwas abseits vom Trubel.

Zur Feier des Tages gingen wir dann zum besten Italiener am Ort. Gesalzene Preise, dafür aber Pizza fast wie in Neapel, bedient von einer deutschsprechenden Tschechin mit italienischer Live-Musik, in Thailand auf einer Insel mit malaysischem Namen. Es lebe die Globalisierung!

Inselausflug (Ruhetag Arbeitsgruppe 2)

296 Radweltreisetag, 50 km Inselerkundung auf Koh Lanta, heiß und fettig

Mit Ruhetagen haben wir uns ja ein bisschen. Ein Teil der Gruppe wollte die Freizeit genießen und mal Zeit für sich haben. Für den Rest ging es mit Frühschwimmen und Inselerkundung mit dem Rad weiter.

Koh Lanta gehört zu den größeren Inseln Thailands und lässt sich sehr gut mit dem Fahrrad erkunden, wenn man etwas auf die motorisierten Touristen und genervten Pick-up Fahrer aufpasst.

Unsere Strecke ging erstmal rüber an die Ostküste zur Altstadt. Prädikat: ganz nett. Für meinen Geschmack etwas zu viele Läden und Restaurants. Mit Handel und Fischerei verdient das Dorf bestimmt nicht mehr sein Haupteinkommen.

Danach fuhren wir zurück auf die Westseite und radelten die Küste runter nach Süden. Die Steigungen hier hatten es in sich. Aber dafür wurde man immer wieder mit einer neuen Bucht und einer tollen Aussicht belohnt.

Unser Versuch ein Stück am Strand entlang zu radeln fiel ins Wasser, oder viel mehr in den Sand. Zu dünne Reifen, zu weicher Sand.

Die Hügel zwischen den Buchten wurden immer steiler und wir begnügten uns mit einem Lokal an der Klippe mit Blick über die Bucht, Ao Kantiang. Wahnsinns Ausblick.

Ich war schon öfter auf Koh Lanta, aber immer mit Familie und hier runter haben wir es irgendwie noch nie geschafft. Merkzettel: Das nächste Mal unbedingt auch hier in den Süden kommen, sei es für eine Zwischenmahlzeit auf dem Berg.

Wir beschlossen wieder zurück zu fahren, denn schöner kann es eigentlich nicht mehr werden. Und man weiß ja, dass was man weiter runterfährt auch wieder zurückfahren muss.

Erfolgreicher aktiver Ruhetag würde ich mal sagen.


 

Reif für die Insel

295. Radweltreisetag, 90 km von Krabi nach Koh Lanta, mittags kannte die Sonne heute keine Gnade, danach war sie uns egal, weil Insel und so

Heute verabschiedeten sich Troy, Am und Jack von uns. Vielen Dank an Am für die tollen Dronen-Videos. Ich konnte diese leider nicht weiter bearbeiten und hochladen, da die Auflösung einfach zu groß ist. Ich hoffe, ich kann da noch ein paar nachliefern, wenn ich wieder an einem vernünftigen Computer sitze.

Troy hatte vor allem in meiner Abwesenheit Verantwortung übernommen und die Gruppe toll geführt. Vielen Dank nochmal für alles!

Die letzten Tage in Thailand werden wir auf Inseln verbringen. Insel Hopping gehört ja auch zum guten Ton hier. Leider müssen wir dafür Speedboote nehmen, denn mit dem Tretboot bräuchten wir wohl ein paar Tage länger.

Als erstes steht die Insel Koh Lanta auf dem Programm. Diese kann man von Krabi aus fast mit dem Fahrrad erreichen. Lediglich eine kleine Fährfahrt trennt die Insel vom Festland.

Die ersten 40 Kilometer von Krabi in Richtung Osten boten allerdings keine Alternative als die Hauptstraße Nr. 4. Durchgängig vierspurig, laut und schnell. Das brauchten verständlicher Weise nicht alle von uns. Danach aber ging es gemächlich weiter durch Landstraßen bis man zum Fähranleger kam.

Hauptsächlich für den Liefer- und Arbeitsverkehr gedacht, drängten wir uns mit den Rädern zwischen die Autos und Motorräder auf die Fähre. Motor ausstellen tut man natürlich nur ungern in Thailand, denn dann funktioniert ja die Klimaanlage nicht mehr. So standen wir zwischen Abgasen in der Sonne und warteten geduldig bis die Fähre Koh Lanta Noi erreicht hatte.

Koh Lanta ist aufgeteilt in Lanta Noi (klein Lanta) und Lanta Yai (groß Lanta). Diese sind mittlerweile seit 2 Jahren mit einer Brücke verbunden.

Das Inselfeeling holt einen sofort ein. Zufrieden und gespannt rollten wir gemächlich in unser Hotel am langen Prah Ae Beach ein. Die letzte offizielle Radetappe in Thailand ist damit abgehakt.

Leider ist die Hauptstraße vor dem Hotel noch im Bau. Wohl auch schon seit längerer Zeit. Aber dieses Jahr ist angeblich ein Besuch der Königstochter geplant. Deswegen steht man hier nun etwas unter Druck. Solange nur die Straße dafür renoviert werden muss ist ja alles gut.

Abendessen dann natürlich klassisch auf Bambusbänken am Strand mit Füßen im Sand. So muss das! Wir machen jetzt erstmal ein bisschen Urlaub.


Fahrt nach Krabi und Verstärkung

294. Radweltreisetag, 92 km von Phang Nga nach Krabi, heiß und schwül, mit Fahrtwind erträglich, ohne wurd’s unangenehm.

Wieder einmal eine schöne Strecke durch ein landschaftlich spannendes Gebiet Thailands. Die Karstberge erstrecken sich hier an der Küste entlang bis nach Krabi, dem wohl bekanntesten Ort hier im Süden neben Phuket.

Wir schlängelten uns wieder zwischen Hauptstraße und Meer entlang der Küste Richtung Südosten.

Zur Abwechslung gab es heute mal nicht Flied Lice mit Väjjetäbels sondern ein hausgemachtes Hähnchen Birjani. Seitdem wir in Ranong auf die Westküste gewechselt sind, sieht man immer mehr muslimischen Einfluss. Auch wenn in größeren Ortschaften die Grenzen in einander übergehen, sind die Dörfer jedoch klar aufgeteilt nach Religionszugehörigkeit.

Für die Einfahrt nach Krabi hatten wir die Wahl zwischen 6 spuriger Hauptstraße oder 4 spuriger Nebenstraße. Wir nahmen die Nebenstraße, wenn man sie noch so nennen kann. Diese führte an den Hauptbuchten von Krabi vorbei: Ao Nang und Ao Nopparathtara.

Bekannt für weißen Bilderbuchstrand zwischen Karstfelsen ist die Bucht Ao Nang natürlich ein Publikumsmagnet. Einerseits ist es natürlich schade, dass wir dafür nicht noch Zeit haben. Andererseits bin ich aber auch froh, dass uns der Massenandrang, der damit verbunden wäre erspart blieb. Zumindest zum Teil. Denn die Touristenbuskolonnen rauschten nur so in Ketten an uns vorbei. Es lebe der Massentourismus!

In Krabi waren wir im Stadtzentrum untergebracht, was für die meisten Traveller nur eine Durchgangsstation ist, so auch für uns.

Abendessen wieder mal tolle letzte Empfehlung von Troy, dessen Familie hier aus Krabi kommt. Wie weit die Stadt sich entwickelt hat und unabhängig vom Tourismus ist, zeigt auch die lokale Kunstausstellung entlang des Flussufers.

Wir bekamen heute weitere Verstärkung für die Gruppe: Eckardt stieß zu uns. Er ließ es sich die letzten 6 Wochen hier gut gehen und zieht mit der Gruppe gen Bali. Herzlich Willkommen!


Ab ins Karstland

292. Radweltreisetag, 105 km von Kuraburi nach Phang Nga, Vormittags heiß und schwül, Nachmittags mit Regen danach besser.

Es ging heute weiter die Main Road Nr. 4 runter. Allerdings öffnete sich hier das Land ein wenig und man hatte immer wieder mal die Möglichkeiten auf kleinere Routen auszuweichen.

Ich war etwas überrascht wie wenig hier los ist. Obwohl wir hier eingeschlossen sind von den thailändischen Touristen-Mega-Zielen: Phuket, Khaolak, Krabi, Surat Thani (Koh Samui, Koh Phangan) gab es auf dem Land kaum größere Ortschaften.

Dieser Teil des Südens hatte es allerdings auch schwer sich zu entwickeln. Es gab nie eine einheitliche Bevölkerungsgruppe und die Kriege mit Burma schnitten das Land immer wieder vom restlichen Siam ab. Erst durch den Tourismus wuchsen langsam die Städte. Aber auch sie dienten eben nur der Durchfahrt statt als Reiseziel.

So war auch die Mittagessenssuche nicht ganz einfach. Aber auch hier zeigte sich mal wieder, dass ein Besuch bei kleinen Familienbetrieben immer ein tolles Erlebnis für beide Seiten ist.

Unser heutiges Ziel Phang Nga liegt sehr idyllisch in einem engen Korridor flankiert von Karstfelsen gespickt mit kleinen und größeren Höhlen. Die Stadt hat nur das Pech auch dazu eine tolle Bucht, Krabi, Phuket und die Pipi Inseln nebenan zu haben. Wäre sie z.B. weiter im Landesinneren wäre sie garantiert überlaufen von Backpackern.

Die geographische Einschränkung führte auch dazu, dass sich die Stadt nur nach Norden und Süden ausbreiten konnte. So liegt eigentlich die ganze Stadt entlang der Hauptstr Nr. 4.

Unser Hotel lag am südlichen Ende der Stadt. Wir entschieden uns nicht durch die Hauptstraße einzufahren. Was sich als tolle Entscheidung herausstellte. Nahe an den Felswänden und entlang eines Kanals rollten wir entspannt ein, bevor wir dann auch schon am Hotel ankamen.

Als Bonus für die Lage etwas außerhalb war ein tolles Open-Air Restaurant mit entspannter Live-Musik wo keine einzige andere Langnase zu sehen war.


Bundesstraße Nr. 4 (Petchkasaem Road)

291. Radweltreisetag, 130 km von Ranong nach Kuraburi, Vormittags heiß, Mittags etwas Regen, Nachmittags angenehm

Thailand hat 4 Haupt-Hauptstraßen, die alle von Bangkok aus in unterschiedliche Richtungen führen:
Die Straße Nr. 1, Phaholyotin Road, die nach Norden bis nach Chiangrai führt
Die Straße Nr. 2, Mittraphap Road, die in den Nordosten führt
Die Straße Nr. 3, Sukhumvit Road, nach Osten, die wir nach Trat von Kambodscha aus langgefahren sind.
Die Straße Nr. 4, Petchkasaem Road, die mit Abstand längste Straße Thailands (1310 km), die von Bangkok bis zur Malaysischen Grenze führt.

Auf dem Weg von Ranong runter nach Pang Nga gibt es nicht viele Routen. Genaugenommen nur eine: die Hauptstraße Nr. 4.

Bisher haben wir sie immer gut umfahren können. Mal rechts daneben, mal wieder überkreuzt. Heute gab es leider keine Alternativen, als die Hauptverkehrsader von Bangkok in den Süden.

Die Thailändische Crew war geschockt, dass wir das wirklich auf dem Fahrrad fahren wollten. Es wurden Maßnahmen ergriffen, dass möglichst viel Platz im Bus geschaffen wird, damit zur Not alle hätten in den Bus einsteigen können. Ich ließ mich davon natürlich anstecken und war etwas angespannt.

Die Strecke begann allerdings erstmal sehr sehr fahrradfreundlich. Ein vorbildlich gebauter Radweg führte uns gute 10 km aus der Stadt raus. Zugegeben, die Speedbumps und Spurentrenner waren eher hinderlich als hilfreich. Aber ein durchgängig beleuchteter Radweg raus aus der Stadt, der auch noch etwas abseits von der Straße langführt erfüllt mein Thailändisches Radfahrer-Herz mit Stolz! Da hat irgendwer was richtig verstanden. Klar ist es nur ein Anfang. Aber es ist ein guter Anfang mit den richtigen Ansätzen. Hut ab! Bitte weiter so!

Danach allerdings hört alles abrupt auf. Aus der 4 spurigen Hauptstraße mit Musterradweg wird eine 2 spurige Hauptstraße mit kleinem Seitenstreifen. Etwas gewöhnungsbedürftig war es schon nach all den Bilderbuchstrecken, die wir bisher hatten. Allerdings war die Strecke lange nicht so stark befahren wie befürchtet.

Und weil die Strecke heute noch nicht lang genug war, fuhren wir noch einmal einen Schlenker auf kleinen Wegen durch Palmenöl Plantagen. Dies war angesichts der sehr monotonen Etappe eine sehr willkommene Abwechslung und half uns ein wenig zu verschnaufen vom Kilometer abspulen.

Auch der kühle Regen machte dann noch den restlichen Weg wesentlich erträglicher. Irgendwann waren auch die 130 km geschafft und wir rollten ein im Kuraburi Greenview Resort. Eine tolle Ferienanlage hier mitten im Dschungel mit schönem See, Pool und Country Restaurant. Schade nur, dass man nach so einer Etappe so wenig davon hatte.


Bilderbuchstrände und heiße Quellen

290. Radweltreisetag, Ausflug zu den Inseln vor Ranong oder zu den heißen Quellen, heiß & schwül wie immer mit ganz kurzem Schauer am Nachmittag

Ranong ist für 2 Sachen bekannt: heiße Quellen und kleine Inseln an der Grenze zu Burma.

Die Gruppe teilte sich auf und die einen wollten eine Bootsfahrt und die andere ließen sich zu den heißen Quellen führen.

Nach der gestrigen Etappe war mir nicht nach Strand und Meer. Ein wohltuendes Bad in heißen Quellen in naturbelassener Umgebung klang nach genau dem richtigen Programm. Die Knie schmerzten und wollten etwas Spa-Programm.

Nueng unser Fahrer fuhr uns zu den Quellen und legte sich auf die Bank. Wir zogen uns um und probierten alle Becken aus.

Die Anlage um die Pornrung Quellen ist wunderschön natürlich in die Umgebung eingebaut. Es fließt ein Bergfluss durch die Mitte der Anlage, wo man auf 3 verschiedenen Abstufungen schwimmen, plantschen oder sich von kleinen Knabberfischen abknabbern lassen kann. Drum herum sind 5 heiße Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen angelegt. Alles sehr idyllisch.

Meine Waden genossen die Wärmebehandlung und zufrieden und tiefenentspannt ging es zurück zur Nudelsuppe in der Stadt. Danach machte jeder noch seinen Stadtbummel und genoss die freie Zeit.

Die Insel-Hopping Truppe kam dann später dazu und berichtete von den ruhigen weißen Puderstränden, dem klaren Wasser und der Sonne. Schien auch ein erfolgreicher Tag gewesen zu sein.

Ich gehe eher ungern zum selben Restaurant. Aber das gestrige ist halt wirklich schwer zu toppen. Wenn’s gut war, warum denn nicht.

Heute war ich knippsfaul. Bilder gestellt von Peter, Astrid und Maria. Vielen Dank!

Thailändische Königsetappe

289. Radweltreisetag, 122 km von Chumphon nach Ranong, bisschen Sonne, bisschen Wolken.

Heute standen stolze Zahlen auf dem Programm. 120 km mit 1500 Höhenmetern. Wir wollten nun die Thailändische Meeresseite wechseln, von dem Golf von Thailand einmal rüber zum Andamanensee. Dazwischen liegt eine Gebirgskette die sich von oben einmal runterzieht und teilweise die Grenze zu Burma bildet.

Die gute Nachricht war, dass wir vorwiegend auf ruhigen Nebenstraßen durch das Gelände fahren sollten. Die schlechte, dass wir nicht wussten wie der Straßenbelag sein aussah. Angeblich sollten es befestete Straßen sein. Vielleicht waren diese auch mal fest. Heute jedoch leider nicht mehr.

Die Landschaft jedoch war ein Traum. Die Karstberge um uns herum deuteten darauf hin, dass auch hier einst das Meer die steilen Steinwände bedeckte. Dazu viel Grün, Gärten und Wälder. Das Octo Team ließ noch die Drone fliegen und bot noch einmal eine Perspektive, die man sonst nicht hat auf uns und die Umgebung.

 

Normalerweise haben wir bei so einer Streckenlänge gegen km 70-80 unsere Mittagspause. Heute mussten wir schon bei km 50 einkehren. Das könnte alles knapp werden. Aber ich war froh, dass das Begleit-Team hier mitten im Nirgendwo überhaupt etwas gefunden hat.

Viele Langnasen verirren sich vermutlich nicht hierher, schon gar nicht Rad fahrende. Die Begegnung mit der Familie die uns bewirtschaftete war toll. Einfachere Leute sind ja meist die offenherzigsten. Das ist ja überall auf der Welt ähnlich.

Der darauffolgende Pass hatte es in sich. Nicht unbedingt wegen seiner Höhe. Über 400 Meter lachen ja die abgebrühten Weltumradler. Aber bei einer Steigung von über 23% hätte man vielleicht eher eine Treppe statt einer Straße bauen sollen. Hoch kamen wir letztendlich alle. Aus eigener Kraft allerdings nur die Hälfte von uns.

Der Rest der Strecke war jedoch schnell abgespult und wir rollten noch im hellen in Ranong ein. Ein tolles Restaurant ließ sich abends einfach auftreiben. Alle thailändischen Fernsehsender waren wohl schon einmal hier. Wir bestätigen: beste Küche für faire Preise!