Ein Hauch von China

Tag 364 der Radweltreise, 141 km von Pinnaroo nach Patchewollock, vorwiegend Rückenwind

Ein wenig Respekt haben wir schon vor unserer ersten „Königsetappe“. Steigungen erwarten uns kaum, aber eben 141 Kilometer.
Wie viele der Teilnehmer gestern Abend um Rückenwind gebetet haben, weiß ich nicht, aber es hat gewirkt! Wir rauschen die ersten 110 km mit mehr als 20 Kilometern in der Stunde nur so dahin, die Nase im Wind, die Augen über weite Kornfelder schweifend, die gelb-braun abgeerntet den Platz zwischen Straße und Horizont ausfüllen.

Kängurus sehen wir heute nur als Roadkill, dafür etliche Papageien und Kakadus, die in den Bäumen den Sound des heutigen Tages prägen. Gegen Mittag haben wir 90 km absolviert, dann geht es noch 20 Kilometer mit dem Wind und dann die letzten, etwas zähen 30.000 Meter gegen den Wind, durch ein kleines Naturschutzgebiet, das dann auch landschaftlich noch ein wenig Abwechslung bietet.

Kurz vor dem Ziel geht es dann links nach Speed, und rechts, mit starkem Gegenwind die letzten 2 km nach Patchewollok. Der Ort scheint wie aus der Jack-Daniels-Werbung gefallen, eilig hat es hier keiner, und von den 133 Einwohnern sind gute 50 im einzigen Pub um ein wärmendes Lagerfeuer versammelt, das alsbald auch uns wärmt, es hat ja schließlich gerade einmal 15 Grad!

Das Pub hat acht schnukelige Zimmer, die Hälfte davon mit Bad, aber nur 5 sind schon fertig renoviert. Ich fühle mich angenehm an so manche Landunterkunft in China erinnert, zumal auch das lokale Klientel ähnlich tickt wie so manches chinesische Landvolk. Zu etwas später Stunde gesellt sich ein Einheimischer, den man die fünf Generationen ohne Genauffrischung ansieht, zu uns und befragt uns zur deutschen Flüchtlingspolitik. Sie hätten gerade die Flüchtlingsproblematik am Nebentisch diskutiert, und wir als Deutsch hätten da sicherlich was dazu zu sagen. Nein, er wäre kein Rassist, aber man wird doch noch mal sagen dürfen…

Also tagt da der AfA-Stammtisch nebenan, und auch hierhin, wie in so mancher Stadt in Sachsen, wird sich (außer uns) wohl nie ein Fremder verirren.

Uns mag man dann doch ganz gern, und die Nachhut unserer Gruppe wird noch mit Schnaps abgefüllt. Ich war da schon im Bett – ich weiß ja aus China, wie so etwas ausgeht!

Viel vom schönen Nichts!

Tag 363 der Radweltreise. 110 km durch das Outback, das nicht wirklich Outback ist, sich aber so anfühlt!

Was bleibt von einem Tag wie diesem? Langfristig wahrscheinlich mehr als gedacht.

Man kann ja drei Wochen Meditations Retreat in Nepal buchen. Oder eben 110 Kilometer von Kanguruh nach Tawanda! radeln. Besser gesagt von Karoonda (und ich musste es wieder nachschlagen!) nach Pinnaroo.

Macht das Spaß? Mit orkanartikem Rückenwind auf jeden Fall!

Was uns da durch den Kopf geht, wenn man so durch die australische Landschaft fliegt?

Wir fliegen auf jeden Fall recht entspannt unserem Ziel entgegen.

Auf nach Kanguruh!

Tag 362 der Radweltreise. Es wird ländlich sittlich. Und der Wind kommt endlich von hinten!

Zuweilen hat man es als Radreiseveranstalter ja eher schwierig. In China sind wir ja mehr als heimisch, da gehen uns die Ortsnamen nur so von den Lippen. In Südostasien verhaspelt man sich schon einmal an den Ortsnamen. In Australien verzweifelt man an Orthografie und Aussprache.

Karoonda heißt unser Tagesziel, das ich mir einfach nicht merken kann (und ungelogen, ich musste es eben wieder einmal nachschlagen). Sind das nun alte Namen, Ortbezeichnungen, die noch von Aboriginals stammen, oder sind die krummen Namen einfach auf die Rechtschreibschwächen der ersten Siedler zurückzuführen?

Intern lief unser Zielort also als „Kanguruh“!

Wie auch immer, wir fahren heute bis zum Arsch der Heide, was aber recht angenehm mit einer Fährfahrt über den Murray beginnt, mit einem guten Frühstück in Tailem Bend weitergeht und dann auch nicht unbedingt schlechter wird. Kein Highlight entlang der Route, aber auch kein Stress. Wir sind im Landesinneren angekommen, da ist es ländlich-sittlich, einfach, urig, gut.

Unsere Unterkunft sind die einfachen Zimmer hinter dem lokalen Pub, und aus dem könnte Heinz Strunk einen neuen Roman schaffen. Was da an Alkoholleichen über dem Tresen hängt, ist beschreibenswert. Wir gesellen uns nur auf halben Weg zu den Leichen, schließlich gilt es morgen ja 110 Kilometer zu bewältigen. Immer noch durch den Arsch der Heide.

P.S. Pferdehinterlassenschaften haben wir dann doch nicht gekauft, trägt auf und stinkt!

North by Northwest

Tag 360 der Radweltreise, von Goolwa nach Wellington East. Wind wie immer beim Radfahren

Bisher hat sich der Wind ja nicht von der besten Seite gezeigt. Die heutige Richtungsänderung verspricht Besserung – der Wind hat aber andere Ideen.

Bevor wir uns aber auf die Räder schwingen, genießen wir erst einmal unser Frühstück. Wenn ihr mal in Goolwa seid – zugegeben, eher unwahrscheinlich – dann genießt das Frühstück im Motel Goolwa. Da lässt sich auch Gegenwind ertragen!

Nun – es geht wieder mal gegen den Wind. Dafür aber ausgesucht schön. Der direkte Weg wären gerade einmal 60 km. Wir – besser gesagt ich, wähle den etwas längeren Weg über die Nebenstraßen, teilweise am Murray River entlang, der hier als See ausufert, mit kleinen Ortschaften, die in Mecklenburg-Vorpommern stehen könnten. Das Wetter ist uns gnädig, der Wind nicht, aber alles in allem geht es gut voran.

Bis wir an der Fähre in Wellington East ankommen, unser schickes Courthouse beziehen und nur einen Zettel vorfinden: Wir haben keine Zimmer, sind nicht da und haben euch grundlegend verarscht! Stand da nicht so, fühlte sich aber so an.

Wie auch immer: Die Unterkunft im Welly Pub, drei Bungalows mit jeweils 2 Zimmern und Küchenzeile mit Blick über den Murray waren mehr als guter Ersatz. Und der Pub fuhr so manches Gericht auf, das wir so gut und günstig bisher noch nicht hatten. Darüber hinaus gab es unser geliebtes Coopers Pale Ale auch noch, sogar vom Faß, da waren das Schmutzbier und die Abendversorgung gesichert! Coopers, das ist die einzige verbliebene unabhängige Familienbrauerei in South Australia, und das schmeckt man!

Den Abend beschließen wir mit den frisch aufgefüllten Weinvorräten der Blaisdale Winery, die wir im Vorüberfahren auch noch besucht haben.

Ein ziemlich runder Tag!

No Through Road

Tag 359 der Radweltreise, 85 km von McLaren Vale nach Goolwa, lustiger Radausflug mit Bierprobe

„Eier, wir brauchen Eier!“, hat Oliver Kahn einst gefordert.

Nun, uns fehlten heute die Eier.

Bevor bei unseren Leserinnen und Lesern nun die Phantasie durch geht: Es fehlten tatsächlich drei Eier für unser Frühstück in der „Cottage Bakery“. Dabei waren wir schon früh unterwegs, kurz nach 8, und da wäre doch eigentlich noch ein wenig Luft nach oben für das Frühstückscafé, selbst wenn eine Horde deutscher Radler und ein naturalisierter Brite das Café stürmen.

Also keine Eier für Sabine, Heinz und mich. Aber ganz viel Speck! Und lecker. Aber eben keine Eier!

Auf jeden Fall kommen wir viel zu spät los, bummeln dann auch noch ein wenig, auch weil die Strecke, wie gestern erst einmal auf einer ehemaligen Eisenbahntrasse, viel zu schön ist, um zu hetzen.

Dann steht die erste Bergwertung an: Der Willunga Hill.
Radsportfreunden bekannt als legendäre Bergankunft der Tour „Down Under“, die, wie wir auf der Tafel auf der Passhöhe erfahren, die letzten fünf Jahre von Richie Porte gewonnen wurde, ihr wisst schon, dem Aussie, der die Tour de France theoretisch gewinnen könnte, wenn er sich nicht immer wieder spektakulär in den Graben schmeißen würde. Immerhin, André Greipel hat die Tour „Down under“ auch mal gewonnen, damals allerdings ohne den Willunga Hill, der zwar kein Alpe d`Huez ist, aber dennoch ein schöner erster richtiger Anstieg auf der Tour, den Manfred mit der Kraft von vier Wochen Indonesien souverän als Erster absolviert.

Wo Höchstleistung, da auch Doping: Wir gönnen uns eine Mittags-Bierprobe in der Smiling Samoyed Brewery. Dazu gab es kalte Platte, warmen Hund, der als Logo-Vorbild Narrenfreiheit hatte und uns zwischen den Beinen entlang schmeichelte und ein paar Kangurus in der Ferne, die am nahegelegenen Stausee grasten (grasen Kangurus?)

Die Gruppe ist danach gespalten: Michael steht auf das lokale Kolsch (sic!), Sabine, Elly, Heinz und Manfred auf das Pale Ale, ich auf IPA, und Helmut kann dem lokalen Leitungswasser durchaus interessante Geschmacksnuancen abgewinnen. Auf jeden Fall wandern erst einmal 48 Flaschen verschiedener Sorten in das Begleitfahrzeug. Was man hat, das hat man!

Mit erstaunlich frischen Beinen ging es dann über mehrere Hügel ans Meer und dann einen ziemlich spektakulären Radweg von Victoria Harbor nach Goolwa.

„Weißt Du, was hier die häufigste Straße ist?“, fragt mich Sabine?

„Was?“, frage ich.

„No through road!“, antworten wir unisono. Stichstraßen, die nirgendwohin führen, außer in kleine Viertel mit meist leerstehenden Ferienwohnungen. Aber nett, dass das am Anfang der Straße steht, und nicht am Ende!

Damit wäre nun auch der Blogtitel erklärt!

Schmutzbier aus den Vorräten, sehr appetitliches Abendessen im Whistlestop Café (keine grünen Tomaten und auch kein Menschenfleisch!), dann fällt die Gruppe müde ins Bett.

Nur der Chronist ist noch wach und sagt nun auch „Gute Nacht!“.

 

600 ml im Jahr

Tag 358 der Radweltreise, 68 km von Adelaide nach McLaren Vale, alle vier Jahreszeiten

Nun, Sabine und ich haben wieder zugeschlagen. Der Regen pfeift uns bei der Abfahrt ins Gesicht, während Ian, unser Fahrer und Begleiter für die nächsten 10 Tage, vor Freude fast aus dem Häuschen ist.

„Auf den Regen haben wir vier Monate gewartet!“, frohlockt er.
Nun, wir eher weniger.

Dafür geht es zwar die ersten 17 Kilometer nass und windig, aber trotzdem wunderschön autofrei an einem kleinen Flusslauf, der tatsächlich so gut wie kein Wasser führt, in Richtung Meer, das wir nach einer Stunde – kurze Regenpause eingeschlossen – erreichen. Der Regen hört auf, dafür peitscht uns der Wind umso heftiger ins Gesicht, während wir auf der Uferpromemade in Richtung Süden radeln. Ein paar Surfer stürzen sich jubelnd in die raue See, und auch wir haben durchaus Spaß an der Tour. Die ersten Höhenmeter führen auf einem ausgezeichneten lokalen Radwanderweg nach McLaren Vale, neben Barossa das Hauptweinanbaugebiet von Adelaide.

Rotwein, vor allem Shiraz und Cabernet Sauvignon wird hier ausgebaut. Was wir leider schmerzlich in zwei Gängen Weißweinprobe durchleiden – die waren definitiv für den Ausguss.

Umso besser dann die Rotweine, die sich langsam aber eindrucksvoll steigern, ehe wir dann jeweils einen ausdrucksstarken Shiraz und Cabernet Sauvignon goutieren. Den wir dann ebenso wie den „Sparkling Shiraz“ (das, was die Leute hier an Weihnachten trinken) jeweils in doppelter Ausführung als flüssigen Proviant für die nächsten Tag mitnehmen.

Den letzten Kilometer rollt es sich dann leicht und beschwingt. Der Außenpool unserer Motelanlage reizt zwar, mehr als einen Fuß wage ich aber nicht (als einziger!). Kalt ist es heute, so um die 18 Grad am Abend…

Den Tag beschließen wir in der angesagtesten Kneipe des Ortes, „Oscar“ genannt. War ok, auch aus Ermanglung an Alternativen. Montag hat hier (fast) alles zu. Fast wie in Franken -> Blog Hongkong-London 2012

Aber eigentlich gibt es nichts zu meckern, sogar die Sonne kam zuweilen zwischen den Wolken hervor! Aber über die Regenmengen in Adelaide müssen wir noch einmal reden. Angeblich sind das 600 ml pro Quadratmeter im Jahr – das hatten wir heute lässig an einem Tag!


Stand up, get up, down under! (Arsch hoch da unten!)

Tage 356 und 357 der Radweltreise – Willkommen in Oz! Besichtigungen in Adelaide zu Fuß und mit dem Rad

Der große Umbruch ist da! Mit Peter ist der letzte Berlin-Starter von Bord gegangen und sonnt den Burgundermuskel mit Kultur und Meer. Ich bin zwar in Berlin mit losgefahren, war dann aber nach vier Wochen in Europa nur noch zwei Wochen in China und Laos mit dabei.

Elly und Manfred sind immerhin schon seit Jakarta mit dabei und geben den Staffelstab weiter. Dazu kommen Sabine und Heinz, alte Bekannte aus immerhin drei gemeinsamen Touren, Helmut, Veteran unserer ersten langen Radtour von Athen nach Peking 2008 und Michael, Neumitradler und der einzige, der es von der Statur mit den Aussies aufnehmen kann.

Elly und Manfred treffen am frühen Morgen des 23. März hier ein. Helmut und Michael dann gegen Mittag. Die Wartezeit auf die beiden fehlenden Mitradler verbringen wir genußvoll im und um den Central Market, der mich ein wenig an die Arminiusmarkthalle in Berlin Moabit erinnert, auf die ich aus meiner Wohnung blicke, nur größer, besser organisiert und ein wenig bunter. Wir gönnen uns eine große Portion Pubfood, kaufen Proviant ein, schlendern durch die Hallen. Dann ist für die meisten Freizeit angesagt, die vor allem für eine große, aber nicht allzu lange Mütze Schlaf genutzt wird.

Abendessen gibt es dann in einem ausgezeichneten Meeresfrüchte-Restaurant um die Ecke. Das Essen ist fantastisch, der Fisch frisch, nur die demonstrativ aufgesetzte Höflichkeit ist mir ein wenig zu viel.

„More wine?“
„Yes!“
„Excellent!“

„More wine?“
„No!“
„Excellent!“

„Dessert?“
„You told us we have to leave at 8, this is in 5 minutes!“
„Excellent“

Höflich, diese Einheimischen!
Wie überhaupt der erste Eindruck ein fantastischer ist.

Elly und Manfred schauen sich noch Carmen als Freiluftoper an (Adelaide ist Kulturstadt, vor allem im März!), Helmut und Michael sind zwar keine Kulturbanausen, aber rechtschaffen müde und ich warte noch auf Sabine und Heinz. Bis diese dann angekommen sind und der Hopfensaft geleert ist, wird es Mitternacht.

Am folgenden Tag rollen wir mit unseren Rädern durch Adelaide, besichtigen den wunderbaren Botanischen Garten unter der sachkundigen Führung von Bodo Jensen, einem Mecklenburger, der vor mehr als 50 Jahren nach Australien ausgewandert ist, hören uns beim anschließenden Kaffee noch die eine oder andere Story von ihm an und beschließen die Besichtigung schließlich mit einem Besuch des South Australian Museum. Der Doppelcyclon im Norden Australiens schickt seine Ausläufer und sorgt für unruhiges Wetter. Wir haben mit Sabine und mir zwei Regenmacher in der Gruppe. Wird schon gutgehen, zumal meine Fähigkeit, Regen anzuziehen in den letzten Jahren stark nachgelassen hat. Man vertrocknet halt leicht im Alter!

Falls der Regen nicht doch noch auf uns niederprasselt, steht heute noch eine Abendessen in Chinatown auf dem Programm.
Morgen wird es dann ernst, die erste Etappe Down under steht an.

Soviel sei verraten: Das obligatorische Schmutzbier wird morgen wohl eine Schmutzwein sein!

Radweltreise – Seid mit dabei!

Mitfiebern ist toll – dabei sein ist alles (ein wenig Werbung, aber für eine gute Sache!)

Die ersten beiden Teiletappen der Radweltreise sind absolviert, und unsere Radlerinnen und Radler haben dabei den längst möglichen Landweg von Deutschland aus genommen. 325 Tage und 25.000 Kilometer, das ist nicht nur eine bewundendernswerte Leistung, sondern auch die wohl längste geführte Radreise der Geschichte. Vielleicht sollten wir mal bei den Kollegen von Guinness nachfragen.

Und es geht noch weiter!

Mit Peter, Astrid, Eckart, Meike und Andres geben immerhin fünf Weltenbummler den Staffelstab nach Indonesien weiter, der dann von Manfred, Elly und mir nach Australien weitergetragen wird. Vielleicht habt ihr Lust, Down under mit dabei zu sein?

Schaut doch mal rein!

Australien

Bis nächsten Mittwoch (27.02.2019) ist eine Anmeldung noch möglich, auch für die Teiletappen Adelaide – Melbourne und Melbourne- Sydney. Für Melbourne – Sydney ist der Anmeldeschluss der 15.03.2019.

Danach sollte es eigentlich in die USA gehen. Noch vor zwei Jahren war die USA-Etappe eine der am meisten nachgefragte der Radweltreise. Wir hatten einen, wie wir dachten, guten Partner mit der American Cycling Association. Eine tolle Route und ein Land, das zum Träumen anregte.

Über 1.000 Twitter-Nachrichten des POTUS und ein gutes Dutzend Mailnachfragen an unseren vermeintlich zuverlässigen Partner später war für uns klar: Unter diesem Präsidenten und mit einem Partner, der zwar 50 Prozent Anzahlung verlangt, aber keinen Preis nennen will, ist diese Teiletappe eher ein Himmelfahrtskommando.

Highway to Hell statt Traumstraße. Route 666 eben.

Also keine USA. Schade. Aber vielleicht auch Angesichts des nächsten Shutdowns (und der damit verbundenen Sperrung der Nationalparks, von denen wir ein gutes Dutzend auf der Route hatten) eine gute Idee.

Als kleine Revanche radeln wir nun sechs Wochen durch Kuba und freuen uns schon riesig auf diese besondere Tour, die wir zusammen mit Manfred Sill von Cuba Profil Reisen ausgearbeitet haben. Die Reise findet vom 18.05. – 25.06.2019 statt.
Die entsprechenden Informationen findet ihr hier:

Cuba

Und, als besonderes Schmankerl, geht es danach noch drei Wochen durch Costa Rica.

Ab August macht die Radweltreise Station in Südamerika. Auch hier gibt es viel zu entdecken, vor allem – für alle, die nicht so viel Zeit haben, die Teiletappe zwischen Lima und La Paz ist extrem reizvoll und führt in die faszinierende Bergwelt der Anden. Und wer kann schon von sich behaupten, mit dem Fahrrad nach Machu Picchu gefahren zu sein?

Radfahren entlang der Panamericana und auf die Höhen der Anden. Darauf hatten wir uns bei den Planungen für die Radweltreise am meisten gefreut.
Leider sieht es mit den Buchungen für einige der Teiletappen nicht so gut aus, so dass der erste Abschnitt zwischen Cartagena und Lima wohl nicht gefahren wird. Es sei denn, alle, die schon seit Jahren mit dem Gedanken schwanger gehen, die Panamericana entlang zu radeln, folgen ihrem Traum und melden sich in den nächsten Wochen bei uns! Wir würden uns auf jeden Fall freuen!

Wo es allerdings schon sehr gut aussieht, ist die Teiletappen zwischen Lima und La Paz, unbestritten wohl die aufregendste und abwechslungsreichste der Südamerikaetappen!
Von Lima aus geht es ein Stück die Küste entlang, ehe wir die Anden erklimmen. Wer kann schon von sich behaupten, die Anreise nach Machu Picchu mit dem Fahrrad bewältigt zu haben!

Hier sind die Reisedaten:
Radweltreise Lima – La Paz, 30.09. – 30.10.2019, ab 6.980,- Euro
Mit einer weiteren Anmeldung ist dieser Abschnitt bereits gesichert!

Den genauen Tagesablauf gibt es hier:

Panamericana (Cartagena – Puerto Varras)
02. August 2019 – 01. Januar 2020

Und auch für die Etappen zwischen Puerto Varas und Buenos Aires sowie Buenos Aires und Rio sind die ersten Anmeldungen da, so dass wir davon ausgehen, dass auch diese stattfinden können.

Pazifik – Atlantik (Puerto Varras – Buenos Aires)
30. Dezember 2019 – 04. Februar 2020

Brasilien (Buenos Aires – Rio)
02. Februar – 26. März 2020

Selbstverständlich sind auch hier kürzere Etappen möglich. Entsprechende Angebote verschicken wir gerne auf Nachfrage.

Das Anmeldeformular findet ihr hier:
Anmeldung

Die Schlussetappe Lissabon – Berlin

Kaum zu glauben! Noch ist es mehr als ein Jahr hin, und die europäische Schlussetappe ist bereits fast ausgebucht!

Von Lissabon nach Berlin geht unsere fast 4.500 Kilometer lange Reise durch Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland. Wir folgen dem Jakobsweg, schnuppern Seeluft am Atlantik und radeln durch das malerische Loire-Tal. Entdecken das Fahrradwunderland Holland und folgen dem europäischen Fernradweg R1 bis zum Brandenburger Tor. Auf dieser einmaligen Radreise entdecken wir Europa, seine Regionen, Landschaften und Städte in seiner ganzen Vielfalt. Natürlich kommt auch der kulturelle und kulinarische Aspekt nicht zu kurz! So, wie unser Teilnehmer das von unseren Asienradtouren gewohnt sind.

Augenblicklich haben wir 9 feste Buchungen auf diesem Teilabschnitt und noch etliche Interessenten. Eine zeitnahe Anmeldung empfiehlt sich auf jeden Fall!

Hier geht es zu den relevanten Informationen:
Der Schöne Weg nach Hause!

Auf den letzten, schönen Metern!

Dabei sein ist alles! Wer Lust hat, ein Stück die Radweltreise mitzuradeln, ohne hinaus in die weite Welt zu müssen, hat im Juni 2020 die Gelegenheit dazu.
Ab Münster ist die Teilnehmerzahl nicht mehr begrenzt, es darf mitfahren wer Lust dazu hat – entweder als Tagesgast (ohne Support und Hotel) oder auch über uns gebucht.
Generell ist der Einstieg überall möglich, anbieten würden sich jedoch Münster, Goslar oder Potsdam (zur Schlussetappe im Rahmen der Berliner Fahrradsternfahrt). Die „Tagesgäste“ würden wir auf jeden Fall um eine kurze Mitteilung bitten, wer wo mit dabei sein wird.

Wer Begleitfahrzeug, Unterkunft und Reiseleiter nutzen möchte:
Hier sind die Schlussetappen:
Münster – Berlin. Termin: 28.05. – 07.06.2020. Preis: 990,00 Euro. EZZ: 440,00 Euro
Goslar – Berlin. Termin: 02.06. – 07.06.2020. Preis: 590,00 Euro. EZZ: 250,00 Euro

Den genauen Reiseablauf findet ihr hier:
Die letzten schönen Meter

Wir freuen uns auf jeden Fall, euch dabei zu haben! Als Leser, Kommentatoren und natürlich als Mitradlerinnen und -radler!

25.000 Kilometer ostwärts

321. Radweltreisetag, Besichtigungstag in Singapur

Am 01. April, als es losging, hatten wir den kältesten Tag der Tour, Schneetreiben, um die 0 Grad. 320 Tage später laufen wir durch das tropisch warme Singapur und genießen es, angekommen zu sein. Gerhard, Maria, Beat und Heike an ihrem Endziel, seit Moskau, Xi’an und Siem Reap mit dabei. Peter, der einzige, der seit Berlin ununterbrochen dabei ist. Astrid, die von Berlin mit losgeradelt ist und mit Peter und Eckart zusammen noch nach Indonesien weiterradelt. Andres, der zwar die Indonesienetappe noch als Reiseleiter begleitet, aber heute frei hat. Und schlußendlich meine Wenigkeit, Initiator des ganzen, in Berlin (wie übrigens auch Heike) im Schneegestöber mit dabei und nun als Grüßaugust, Singapur-Navigator, Ersatzteilbringer und Radlogistiker für fünf Tage mit dabei. Soviel Ehre kann man den Weltradlern aber auch entgegenbringen, und ich freue mich, dass alle gesund und frohen Mutes hier angekommen sind.

Heute dann Stadtrundgang: Chinatown, Financial District, Merlion, Colonial Core, Boat Quay, Little India. Tandori-Orgie in meinem indischen Lieblingsrestaurant. Kurze Pflichtübung: Räder verpacken.

Dann am Abend Singapur in romantisches Licht getaucht (einige würden Kitsch sagen, aber schöner Kitsch, und Licht können sie in Singapur!).

Lichtshow in den „Gardens by the Bay“.

 

Dann Spaziergang am Ufer entlang und Lichtinstallation am Boat Quay. Vor unserer Nase wird ein großer Tisch in der „Red Dot Brewery“ frei und es gibt Selbstgebrautes und Pizza, Steak, Salat. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Da Peter sicherlich auch noch mal was schreiben wird, hier nun von mir nur noch die Bildergalerie!

Grenzapokalypse

Tag 220 der Radweltreise, 58 km von Mohan (China) nach Luang Namtha (Laos). Wetter wie gehabt!

Der Tag beginnt wie jeder andere, mit Nudelsuppen/Dampfbrot/Teigtaschenfrühstück und Gruppenbild vor dem Hotel.

Nur heute ist alles anders. Wir verlassen China. Und damit auch unser Begleitteam, Xiao Luo und Xiao Luo, Xiao Luo (女), die gute Seele unserer Tour durch China, und Xiao Luo (男),den umsichtige Fahrer und Dachgepäckturner. Jan findet ein paar warme Worte und drückt das aus, was alle denken: Wir sind eine Familie geworden, mit Xiao Luo als Mutter der Kompanie! Herzlichen Dank, auch an Xiao Ding und Xiao Lei, die uns zwischendrin ebenfalls begleiteten.

Ein Paar Tränen müssen wir wegdrücken, dann wird das Gepäck in das Elektromobil verladen, das für den reibungslosen Gepäcktransport sorgt, und wir radeln den einen Kilometer bis zur Grenze.

Nach einer knappen halben Stunde sind wir aus China ausgereist, dürfen im Niemandsland diesmal sogar radeln und vollführen ein kleines Abschiedstänzchen:

Dann verbringen wir eine knappe Stunde mit Visaformalitäten an der laotischen Grenze. Durch immerhin vier Hände gehen unsere Pässe, an einem Schalter wird beantragt, am anderen bezahlt, zwei Formulare müssen ausgefüllt werden. Und richtig eilig hat es hier keiner, jedenfalls hinter dem Schalter nicht.

Schließlich satteln wir auf und radeln direkt in die Grenzapokalype. Es wird gebaut: Ein Spielkasino, dessen Vorbild wohl im von Größenwahn geplagten Las Vegas steht. Die Eisenbahnstrecke Kunming – Vientiane, samt Bahnhof. Logistikzentren, Wohnhäuser, Hotels. Und das in einer Größenordnung und mit einem Aufwand, wie es nur die Chinesen hinbekommen.

Nach gut fünf Kilometern ebbt dann der Staub ab und auch der Baustellenverkehr bleibt grenznah. Was wir allerdings nicht herausfinden konnten, ist, warum Menschen aus Fiji und Finnland 5 USD mehr für ein Visum bezahlen.

In Nateuil biegen wir Richtung Westen ab, hügeln ein wenig über die für uns neue laotische Landschaft und erreichen schließlich die lange Gerade nach Luang Namtha. Da wurde es dann richtig schön!

Willkommen in Laos!