Chinesischer Hürdenlauf

Tag 151 der Weltreise: 130 km von Jiexiu nach Xixian mit zwei Pässen und zwei längeren Abfahrten bei bewölktem Wetter.

Wir hatten heute gleich mehrere Hürden oder Hindernisse zu überwinden. Da waren Baustellen, die uns den Weg versperrten, eine eingestürzte Straße, zwei kleine Unfälle und über allem lag der Kohlestaub.

Bereits die Stadtausfahrt gestaltete sich schwieriger als erwartet. Die Ausfallstraße war weggerissen und wir mussten uns durch Baustellenschotter und aufgerissenes Erdreich kämpfen. Später war eine Straße anscheinend durch einen eingestürzte Kohleschacht derart eingestürzt, dass es aussah, als sei sie einem Erdbeben zum Opfer gefallen. Kurz vor dieser Stelle ereignete sich auch unser erster Unfall. Ich wurde aus einem schräg hinter mir fahrenden Auto gerufen, daher drehte ich mich zu dem Rufer um und sah leider nicht, dass Karin vor mir angehalten hatte um ein Foto zu machen. Ich fuhr in Karin hinein und wir stürzten beide auf die Straße. Zum Glück trugen wir keine ernsten Verletzungen davon. Ich habe nur eine Schürfwunde am Schienbein und Karin hat eine Rippenprellung, weil Ihr der Lenker in die Rippen rammte.

Später hatte Peter noch eine kleine Karambolage mit einem VW Santana aber auch die ging zum Glück glimpflich ab. Der Rest der Fahrt verlief reibungslos wenn nicht der Kohlestaub überall in der Luft hinge und von den LKWs ständig aufgewirbelt würde. Aber auch später, als die Kohlelaster nicht mehr so präsent waren, hing überall der Staub in der Luft. Die Luft riecht förmlich nach Kohlestaub. Ich musste zeitweise eine Schutzmaske tragen. Es kommt einem unwillkürlich der Gedanke, dass Fahrradfahren nicht zwangsläufig gesund sein muss.

Schließlich im Hotel angekommen zeichnete sich das gleiche Bild ab wie an den Abenden zuvor. Wir waren anscheinend die ersten ausländischen Gäste im Hotel. Die Bediensteten waren derart nervös, dass sie sich Sorgen um alles machten. Bezeichnend war die Situation beim Einchecken: Man muss, um sich zu registrieren, die Pässe beim Check-in abgeben. Nachdem der Salesmanager den ersten Pass geöffnet hatte fragte er, wo denn die chinesischen Namen stünden. Als ich ihm sagte, dass da keine chinesischen Namen vorhanden seien sondern nur deutsche, gab er mir die Pässe zurück und meinte, dann könne er uns nicht registrieren, da sein System nur Chinesisch könne. In den Zimmern erklärte er uns einfach alles. Selbst welches Handtuch für welchen Zweck vorgesehen sein usw. Als wären wir noch nie in einem Hotel gewesen. Mal sehen ob wir, bei den vielen Fotos die wir hier schon gemacht haben, so etwas wie eine Ehrenwand mit unseren Fotos dran hier im Hotel bekommen.

Ein Kommentar:

  1. In dem Hotel waren wir 2008 auf der Eulentour auch. Hängt kein Bild von uns in der Lobby? Zur Straße (grandioses Bild!): Immerhin asphaltiert, war 2007 auf der Erkundung noch nicht so…! 😉 Die gute Nachricht: Ab morgen verlasst ihr so langsam das Kohlegebiet!

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