Eine fast trockene Alternative: Mit kurzzeitig > 190 km/h nach Chongqing

Tag 178 der Weltreise: 118 km via Taxi und Bahn von Fuling nach Chongqing (+1108m, -1031m) bei max. 20°C und erneut z.T. heftigem Regen

Gestern nach der Geisterstadt schieden sie sich schon, die Radelgeister und heute wieder.
Chapeau! vor den Radlerinnen und Radlern, die sich heute morgen in die Sättel Richtung Chongqing schwangen.

Fünfe hatten sich jedoch gesagt: Bei dem Wetter, der zu erwartenden Strecke und dem Zeitrahmen = Nein.
„Es gibt ja jederzeit die Möglichkeit in ein Begleitfahrzeug umzusteigen …“
Nun sind die Begleitfahrzeuge seit wir in China sind auf Grund ihrer Größe in ihren Möglichkeiten, neben dem vielen Gepäck zusätzlich viele Fahrräder und dann auch noch viele Mitfahrer/innen aufzunehmen im Vergleich zu den 10.800 km davor total überfordert. Zudem ist auch die Radelgruppe erheblich größer.
Eine echte Herausforderung also!
Die Fahrzeug-Crew mußte erst Gepäck und heute nicht benötigte Fahrräder nach Chongqing bringen und dann zurück zu den tapferen Pedaleuren und -innen fahren. Andreas schreibt sicher im anderen Teilblog auf, wie das geklappt hat.

Wir fünf vertrauen uns also kurz vor 10 Uhr Rudi an, entern vorm Hotel zwei Taxis und fahren ca. 20 Minuten zum Bahnhof Fulingbei (Fuling Nord).
Der liegt ziemlich weit draußen und macht einen zwar großen, aber eher ruhig-verträumten Eindruck. Der erste Zug, der uns noch mitnehmen kann, fährt leider erst 13.57 Uhr, d.h. wir sitzen mit anderen Reisenden, die z.T. in frühere Züge einsteigen dürfen im großen Wartesaal und warten geduldig.
Eine Nudelbude o.ä. hat der Bahnhof leider nicht. In der „Not“ hilft auch eine Packung Waffeln aus dem Snackregal der drei kiosk-kleinen Lädchen, die immerhin auch Kühltruhen mit Stieleis haben. 🙂

Pünktlich 10 Minuten vor Abfahrt „unseres“ Zuges dürfen wir wie alle anderen auf den Bahnsteig und finden dort schnell die Markierung mit der 10. Da hält wirklich ziemlich präzise der Wagen Nr. 10, der auf unseren personengebundenen Fahrkarten vermerkt ist.
Platzkarten sind das aber nicht gleichzeitig, denn andere Reisende reklamieren mit vorgehaltenen Smartphones, daß sie den Sitz, auf dem wir uns grad niedergelassen haben, reserviert hätten. Jetzt war beiderseits Kompromißfähigkeit gefragt. 😉
Mit streckenweise fast 200 km/h sind wir nach etwas mehr als einer halben Stunde mit einem Zwischenstopp auf einem anderen Bahnhof auch schon in Chongqingbei (also auch „Nord“) und schwimmen im endlosen Menschenstrom dem Ausgang aus dem riesigen Bahnhofsgebäude entgegen. Eine Ebene unter der „Oberfläche“ schwirren Schwärme gelber Taxis auf zwei Spuren herbei.
Die menschliche Warteschlange ist bestimmt 500 Meter lang, am Ende, vor der „Taxi Pick-up Area“ sogar dreifach geschlängelt eingerahmt 2 x vorwärts und in der Mitte 1 x zurück. Nach rund 30 Minuten sind wir schon ganz vorn und das Ende ist immer noch da, wo wir uns dazugestellt hatten.
Rudi schafft es, zwei Taxis zur gemeinsamen Tour zum Hotel zusammen zu organisieren. Die beiden Fahrer, die sicher noch nie zu zweit „Kolonne“ gefahren sind, bleiben tatsächlich die nächste halbe Stunde quer durch die Straßen der Riesenstadt zusammen und laden uns 400 Meter vom Hotel entfernt gemeinsam wieder aus. Der Notfall-Notizzettel mit der Adresse des Hotels mußte nicht aktiviert werden. Logistisch perfekt organisiert und gesteuert. Toll gemacht, Rudi!

Die letzten Meter kämpfen wir uns im Dauerregen durch die enge Gasse der von Händlern und Shops gesäumten sowie von vielen vielen Regenschirm tragenden Menschen verstopften HistorischenAltstadtMall bis zum „View Hotel“ am Flußufer. Geschafft! Unser Gepäck steht dort schon bereit und wir beziehen unsere Zimmer für die Tage bis zur Weiterrreise am Freitag.

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