Indonesien

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Kaliurang – Solo, die zwei Seiten von Indonesien: erst wunderschön, dann „da muss man halt durch“

339. Radweltreisetag, schön

72 km und tendenziell abwärts. Trotzdem früh los weil um 14:00 Uhr wollen wir auf die Immigration um das Visa zu verlängern. Die ersten Kilometer geht es fast nur abwärts, trotzdem nicht ganz entspannt. Viel Bremsen und auch der Straßenbelag lässt zu wünschen übrig. Aber wie schon der Aufstieg wunderschön durch Reisfelder. Leider hat alles Schöne ein Ende als wir auf dem Highway Jogja – Solo ankommen. Der Track hätte nach ca 6 km auf eine Nebenstraße gehen sollen, aber da war weit und breit keine Straße. Größere Umweg wäre gegangen. Nach einer Lagebesprechung beschließen wir, dass wir auf dem Highway bleiben, wir müssen ja vor 14:00 Uhr in Solo sein.

Schön ist die Straße nicht, aber sie hat im Prinzip einen Seitenstreifen und wir kommen gut voran. Die letzten 10 km schaffen wir doch noch auf dem Track und sparen uns dadurch sogar noch einen Umweg und kommen kurz nach 13:00 Uhr im Hotel in Solo an. Der Gang zum Amt ist leider nur zum Teil von Erfolg gekrönt und zwei von uns müssen morgen nochmals hingehen. Zum Glück haben wir einen Zusatztag in Solo, so krempelt es nicht das ganze Programm um.



Was sind deine/eure drei Dinge, die du/ihr am Meisten vermisst?

Radweltreise beantwortet Blog-Leser/innen-Fragen

Hallo Chris und herzlichen Dank für die interessante Frage vom 2. März im „Ramayana“-Beitrag! 🙂

Ich mußte allerdings nachdenken, denn spontan fiel mir gar nichts ein. Das spricht ja schon mal für sich selbst, oder?
Aber klar hab ich in zurückliegenden Monaten ab und zu und öfter was vermisst:

1.
Astrid täglich bei mir zu wissen. Da sind auch Skype & Co. sowie eMail nicht mal nur ein schlechter Ersatz.
Seit Bangkok ist der Punkt aber von der Liste gestrichen.

2.
Den direkten persönlichen Kontakt zur Familie sowie zu den Freunden, die mir wichtig und teuer sind.
Ich freue mich schon sehr aufs Wiedersehen.

3.
Einen Tagesbeginn ohne Wecker.
Wenn fast jeder Tag ein neues Ziel verspricht, geht das leider nicht anders. Erst recht nicht, wenn dieses Ziel i.d.R. über 100 km entfernt oder nur bei Dunkelheit erreichbar ist.

Weil ich die Frage echt sehr interessant finde, hab ich sie einfach an frühere und aktuelle Mitradler/innen weitergereicht.
Einige haben sogar schon ganz schnell geantwortet:

Wir „… machen uns auf keine Reise in ferne Länder, wenn wir dort etwas vermisst hätten. Klar gibt es Dinge, vor allem Essen oder Trinken, das man gerne gehabt hätte, aber es ging auch wunderbar ohne. Man freute sich, wenn es überraschenderweise etwas gab und hat es auch genossen, aber nein richtig vermisst hat man es nicht und deshalb auch nicht gesucht.

Grüße an alle
G“

„Spontan ist mir eigentlich nichts eingefallen. Höchstens ein netter Abend mit Freunden beim Italiener, um sich durch die Speisekarte zu futtern und hinterher Grappa vom Patrone zu trinken.
Na ja, vielleicht fehlte mir etwas für den Kopf, zum Beispiel Zeit und Muße um in einem Buch zu versinken. Aber Kultur und Neues waren ja ausgiebig vorhanden.
Aber die große Freiheit alleine tagsüber auf den Magistralen/Straßen quasi alles abzulegen und hinter sich zu lassen, nicht zu wissen, wo man bleibt, was einem erwartet, kein Telefon, keine Straßenkarte und doch irgendwie betreut zu radeln waren unbeschreiblich schön. Einfach nichts mehr zu besitzen als ein Rad ohne Ballast und sich kümmern müssen.
Vermisst habe ich nichts, höchstens einen tollen Sommer in Hamburg verpasst.

Ist ja interessant, über was sich die Leute zu Hause Gedanken machen.
Weiter gute Fahrt und herzliche Grüße
Karin“

„Was ich im am meisten vermisse:
1. Die Ruhe zu Hause (ich lebe allein in einem großen Bauernhaus)
2. Eine Flasche Wein am Abend
3. Meine Ausflüge mit dem Rad ohne „Abfahrt um acht“ und 95 km mit 500 Höhenmetern.
E“

„… ich könnte sofort!!!!!! 5 Dinge benennen die ich vermisse seid ich wieder hier bin:+)))) über die Frage will ich mal nachdenken. Gutes weiterradeln aus dem dunstig, kalten Berlin
H“

„Nach nur zwei Wochen fehlt mir noch gar nichts 😊. Aber aus der Erfahrung heraus fehlen mir nach langen Urlauben (4-8 Wochen) dann doch:
– die Alltagsroutine (mit Arbeit und allem; d.h. geordnete Tagesabläufe);
– die eigenen 4 Wände (allerdings nicht das Materialistische, sondern eher täglich am gleichen Ort ankommen, d.h. immer den selben Ruhepol zu haben);
– mein eigenes Ding machen zu können (bei Gruppen-Radreisen ist man doch sehr fremdbestimmt; am Anfang finde ich das immer noch ganz gut im Sinne von „mal den Kopf abschalten und einfach dem Guide hinterher trotten“, aber irgendwann will man auch wieder selbstbestimmt sein).
M“

Sollten mich noch weitere Antworten erreichen, werde ich sie gern hier hinzufügen.
Kommentare sind natürlich auch jederzeit willkommen.

Radelgrüße aus Indonesien
Peter

Blick auf den Vulkan

338. Radweltreisetag, dunkel und feucht

Die Chance Lava zu sehen hat uns um 3 Uhr in der Früh aus dem Bett getrieben. Nach einem kurzen Frühstück und Briefing ging es zuerst kurz per Bus und anschließend zu Fuß durch die Dunkelheit durch den Dschungel zum Merapi Viewpoint. Vorgestern soll es Lava gehabt haben, wir hatten kein Glück. Trotzdem war es ein eindrückliches Schauspiel zu sehen, wie Merapi aus der Dunkelheit in den beginnenden Tag erscheint. Mit dem Sonnenaufgang erwachten auch die Tiere, wir hatten akustischen Besuch von Fröschen, Vögel und ein Makake nahm sein Frühstück neben uns ein. Morgens wirkte der Urwald noch wilder als nachts. In Kaliurang überraschten wir zu ihrer Freude eine Gruppe Frauen bei ihrer Morgengymnastik.




Jogja – Prambanan – Kaliurang

337. Radweltreisetag, Rosensonntag, nass

Wolfgang feiert heute schon am Sonntag Karneval, also Rosensonntag! Mit viel Verkehr verlassen wir Yogyakarta Richtung Prambanan. Prambanan ist der größte Hindu-Tempel in Südostasien. Die Anlage ist etwas kleiner als der buddhistische Tempel von Borobudur, auch thront er nicht so schön über der Ebene, aber eindrücklich trotzdem. Ab Prambanan fahren wir stetig leicht bergauf, bis wir Kaliurang am Fuße des aktiven Vulkans Merapi erreichen.



Sultanat Yogyakarta

336. Radweltreisetag, heiß & feucht

Ruhetag, das heißt nicht tunix, sondern bloß nicht Radfahren, dafür kulturelles Besichtigungsprogramm: Sultanspalast, Wasserschloss –  Tamansari, Sumur Gumuling: eine unterirdische Moschee, Batikwerkstadt und einfach Eindrücke aus Yogyakarta. Trotz der Größe und des Verkehrs auf den Hauptachsen finden sich manche Perlen und Kleinode in dieser Stadt und es lohnt sich zweimal hinzuschauen. Eine Stadt, wo Moderne und Tradition aufeinander prallen; eine Stadt der Bekcas (indonesische Rikschas), aber auch Internet-Prinzessinnen.

Ramayana

Bilderbuch vom Ramayana Ballet in Yogyakarta am 335. Radweltreisetag, gewittrig-patschnaß und schwülheiß
Ein Beitrag von Astrid (Text) und mir (Fotos).

In Indonesien gewesen zu sein, ohne das traditionelle „Ramayana“-Ballett gesehen zu haben, das geht nun wirklich gar nicht. Dachten wir uns, Peter und ich, und als wir auf dem Stadtplan von Yogyakarta ein Ramayana Ballett Theater entdeckten, haben wir es gesucht, gefunden und zwei Karten für die erste Reihe gekauft (war gerade noch frei und nicht teurer als andere Plätze – für Europäer auf jeden Fall ein Schnäppchen, die schlappen 300.000 pro Langnase).

Tolle Kostüme, traditionelle Musik auf alten Instrumenten, eine ganz andere Tanztradition, bei der mit wenigen Bewegungen, manchmal nur der Füße oder der Hände, unglaublich viel ausgedrückt wird.

Die Geschichte ist kurz erzählt: Shinta, die Königin, wird von Rahwana entführt, während Rawa, der König, und seine Männer von einer schönen Hirschkuh abgelenkt werden und auf die Jagd gegangen sind. Rawa kann Shinta mit Hilfe des Affenkönigs befreien. Er mißtraut ihr aber, ob sie ihm wirklich treu geblieben ist (Dabei geht ganz unter, dass ihn die schöne Hirschkuh abgelenkt hatte. 😉 ). Sie muss ihre Unschuld mit einer Gottesprobe beweisen und dazu in ein brennendes Feuer springen. Wenn sie überlebt, ist sie unschuldig, wenn sie nicht überlebt natürlich schuldig und zu recht verbrannt (Das nennt sich liebender Ehemann, wie sich die Geschichten auf der Welt doch so gleichen. 🙁 )
Es geht alles gut aus, die Guten sind glücklich vereint, die Bösen für dieses Mal geschlagen.

Fazit: Ein wunderbares Erlebnis, wir würden es wieder buchen.




Weltkulturebe Borobudur – Reisfelder – Yogyakarta

335. Radweltreisetag, Nebel, warm und Wolkenbruch dann Daurerregen

4:00 Uhr Aufstehen denn wir wollen Borobudur bei Sonnenaufgang sehen. Mit dem Bus irren wir durch die Dunkelheit zum Tempel von Borobudur. Bin zum 5. oder 6. Male hier aber es ist immer noch fantastisch, Borobudur hat das Prädikat Weltkulturerbe zu Recht. Wie immer bis jetzt bedecken Nebelschwaden frühmorgens die Ebene rund um Borobudur und tauchen alles in eine mystische Stimmung. Trotzdem ist jeder Morgen anders, siehe meine Bilder von 1989, oder 2015. Später sind wir dann über wunderschöne Nebenstraßen durch Reisfelder bis fast nach Yogyakarta geradelt. Der Regen begann ca. um 15 Uhr und hat seitdem nicht mehr aufgehört. Denke aber bis morgen früh dürfte es wieder trocken sein.



Zum Vergleich Borobudur „2015  & 1989“


Die größte buddhistische Pyramide der Welt

Sonderbilderbuch vom Kurzbesuch in Borobudur am 334. Radweltreisetag, gewittrig-schwülheiß

„Borobudur (auch Borobodur) ist die größte buddhistische Tempelanlage der Welt. Sie wurde 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Sie gilt als das bedeutendste Bauwerk des Mahayana-Buddhismus auf Java.
Gebaut wurde der Stupa vermutlich zwischen 750 und 850 während der Herrschaft der Sailendra-Dynastie. Als sich das Machtzentrum Javas im 10. und 11. Jahrhundert nach Osten verlagerte (vielleicht auch in Verbindung mit dem Ausbruch des Merapi 1006), geriet die Anlage in Vergessenheit und wurde von vulkanischer Asche und wuchernder Vegetation begraben. 1814 wurde sie wiederentdeckt; im Jahr 1835 brachten Europäer sie wieder ans Tageslicht. Ein Restaurierungsprogramm von 1973 bis 1983 brachte große Teile der Anlage wieder zu früherem Glanz.
Insgesamt neun Stockwerke türmen sich auf der quadratischen Basis von 123 m Länge. An den Wänden der vier sich stufenartig verjüngenden Galerien befinden sich Flachreliefs in der Gesamtlänge von über fünf Kilometern, welche das Leben und Wirken Buddhas beschreiben. Darüber liegen drei sich konzentrisch verjüngende Terrassen mit insgesamt 76 Stupas, welche die Hauptstupa von fast 11 m Durchmesser umrahmen.
Der Bau wurde 2011 bis 2017 mit Finanz- und Sachhilfe der Bundesrepublik Deutschland restauriert.“
[https://whc.unesco.org/en/list/592; https://de.wikipedia.org/wiki/Borobudur; https://en.wikipedia.org/wiki/Borobudur; https://www.britannica.com/topic/Borobudur; https://wikitravel.org/en/Borobudur]

[Borobudur-temple-view-from-top.jpg
https://indonesia-tourism.com/blog/borobudur-temple-one-of-indonesias-wonder-site-magelang-central-java/]

Nicht alle wollten bis zum Sonnenaufgang morgen warten und sind schon am Nachmittag zum Tempel gewandert. Er wurde ja damals zum Glück nicht weit vom „Cempaka Villa Restaurant Spa“ gebaut.
Beeindruckend.
Wenn man(n) nur mehr Zeit und Wissen hätte, mehr über die unendlich vielen Geschichten zu erfahren, die an den Wänden aller Etagen erzählt werden.
Ob sich die Buddhas in den Ministupas schon damals in diese Gehäuse haben einmauern lassen, damit sie die Lieblingsbeschäftigung der Touristenscharen – pausenlos für „Selfis“ oder in Verrenkungshaltungen vor Kameras zu posieren – nicht täglich direkt vor den Augen haben?
Oder dürfen sie den besonderen Weg zum Ausgang nicht sehen? Der schlängelt sich nämlich unendlich lang durch dutzende „Souvenir“-Stände, etwa so wie das ein gelb-blaues Billymöbelhaus in Europa praktiziert, nur daß es dort inzwischen Abkürzungen gibt.

Tempelbilderbuch auf:


Übrigens, Eckart erinnerte sich an seinen ersten Besuch hier vor drei Jahrzehnten und daß er von damals noch Dias hätte, die zeigen, was dazumal hier noch gaaanz anders aussah. Wollen wir ihn anregen, davon einige zu digitalisieren, damit wir sie dann hier noch einfügen können?

Nach Zentraljava

334. Radweltreisetag, erst warm, dann heiss, dann nass!

Heute früh los, 86 km zu fahren und die sollten machbar sein. Also mit den Hühnern aufstehen und von meinem Hotelfenster aus: schönster Sonnenaufgang. Wir schaffen es tatsächlich mit höchstens 5 Minuten Verspätung abzufahren und sind um 07:05 Uhr auf den Rädern. Nach einigen Kilometern wird es tatsächlich ländlich. Die Enten und Reisterrassen erinnern mich an Bali.

Dann kommt sie, die eine Rampe, der Berg, die Höhenmeter. Es ist heiß, aber für die meisten machbar. Durchfahren bis Borobudur und Mittagessen war nicht drin, ein Platzregen scheuchte uns in ein Warung (einfachstes Restaurant, meist mit nur ein, zwei Gerichten). Nach der Nudelsuppe hatte der Regen quasi aufgehört und wir erreichten Borobudur per Rad.

Kurioses: Indonesien ist ja neben China das Land mit dem höchsten Prozentsatz an Rauchern der Erde. Indonesien ist bekannt für seine süßlichen Nelkenzigaretten, genannt „Rokok Kretek“. Früher haben fast alle Männer geraucht, heute sind es etwas weniger. Einmal wurde mir zum Beispiel eine Zigarette angeboten, worauf ich ablehnte mit dem Kommentar ich würde nicht rauchen, worauf ich gefragt wurde wieso. Heute sehen ich eine Zigaretten Werbung vom grössten indonesischen Zigarettenhersteller, Gudang Garam: „PRO NEVER QUIT“ vielleicht ist der Hersteller verzweifelt, die Indonesier würden das Rauchen aufgeben.



Pangandaran – Kebumen: Bootsfahrt durch die Backwaters und kurze Radtour

333. Radweltreisetag, am Rande eines Gewitters und dann doch nicht

Früh in den Bus und zum Hafen. Nach Erledigung der Formalitäten beim Hafenmeister rasche Abfahrt auf zwei Seelenverkäufern durch die Backwaters von Cilacap. Die Fahrt verlief hübsch aber unspektakulär und leider zu laut. Der Dieselmotor verfügte über keinen Auspuff, weshalb nach Ankunft in Cilecap das Ohrensausen noch eine Weile anhielt.

Es war schon spät und die geplanten 106 km waren nicht mehr zu machen. Also fuhren wir die ersten Kilometer leider per Bus. Ein hübscher älterer Herr pfiff uns elegant aus dem Hafenparkplatz heraus. Ab der Hälfte stiegen wir auf die Räder und fuhren zunehmend schneller gen Kebumen. Das Eine war der drohende Regen, das Andere die drohende Dunkelheit. Gegen 18 Uhr erreichten wir trocken und bei Resthelligkeit unser Hotel in Kebumen.