Lieber hier als im Busch mit meinem Rad

350. Radweltreisetag, bedeckt, dann Sintflut, kalt!

Aber zuerst der Reihe nach: Die Ausfahrt aus Bondowoso habe wir schnell hinter uns und bald sind wir wieder in den Reisfeldern am steigen. Anfangs steigt es gemächlich an, aber mit jedem Kilometer wird es steiler.

Die Vegetation ändert sich die Reisfelder werden durch Wald und Kaffeeplantagen abgelöst. Unterwegs fallen auch die Moscheen auf mit ihren Mosaiktürmchen. Die Route ist ziemlich genau geradeaus bergauf ohne viel Serpentinen in die Ijen Caldera und auf der anderen Seite wieder aus dem Krater heraus bis zum Dorf Licin.

Bei den letzten 150 Höhenmeter vor dem ersten Pass werde ich vom Regen überrascht. Eigentlich wollte ich wenigsten den ersten Pass radeln, aber der Regen zwang mich in den Truck.

Von den Hängen der Caldera hat man einen gewaltigen Ausblick auf die verschiedenen Vulkane. Im Talkessel hat es ein kleines Dorf mit Unterkünften und kleinen Warungs (einfachste Restaurants). Jetzt geht es nochmals 600 Meter hoch, aber meine Batterien sind für weitere Schiebe-Rampen aufgebraucht, von 13 Radlern trauen sich vier die letzten 600 Höhenmeter zu.

Unterwegs zum Pass beginnt es zu schütten und wir erreichen den Pass im Starkregen. Raus aus dem Bus und ins Kaffee und heißen Tee bestellen. Die Fahrzeuge schicken wir nach unten um die vier Radler zu retten. Die Radler lassen sich aber nicht retten, sie sind bereits tropfnass, da kommt es auch nicht mehr drauf an, sie wollen den Aufstieg mit dem Rad machen.

Hier auf 1.900 Meter auf dem Pass, ab hier würde die Wanderung zum Ijen Vulkan beginnen. Kurz vor 17Uhr erreichen die Radler den 2. Pass. Wir versorgen sie mit heißem Tee und Keksen. Kurz darauf bricht aber schon die Dämmerung ein, der Regen hat aufgehört, ich überlege mir hinunter nach Licin zu radeln, kann aber keinen Mitradler motivieren.

Bald bin ich bei Gott froh, dass ich im Bus bin und nicht auf dem Rad. Die Strecke ist zugegeben wunderschön, sowohl auf -wie abwärts. Die Straße ist oft so steil, dass mein Rad abwärts geschoben werden müsste (Felgen würden zu heiß, bis der Schlauch schmilzt), zusätzlich ist es noch rutschig, voller Schlaglöcher und es wird dunkler und dunkler.

Bei Dunkelheit kommen wir im Dorf an. 1.500 Meter Abstieg! Unterwegs sind wir viel weiter oben an verschiedenen Hotels vorbei gekommen, aber geplant ist in einem Homestay am Berg zu übernachten. Nur ist der Homestay nicht am Berg, sondern ein Vorort von Banyuwangi. Zimmer hat es dann aber nicht genug und uns wird angeboten fünf Zimmer in Licin und die weiter etwas weiter unten. Wir nehmen den Bus und fahren immer weiter hinunter.

Die paar Minuten werden zu 20, ich sehe das Ortsschild von Banyuwangi, wir sind am Meer und nicht auf dem Berg. Leider kommt es schlimmer. Hier werden uns zu fünft drei Zimmer mit Doppelbetten angeboten. In einem Ort wo es jede Menge Hotels hat.

Zu diesem Zeitpunkt ziehe ich die Reißleine und stoppe die Übung, in 15 Minuten finden wir ein Mittelklassehotel, das 10 Zimmer hat und in weiteren fünf Minuten sind wir dort. Ich schicke den Bus hoch nach Licin um die anderen Gäste zu holen, welche erleichtert ein weiteres Mal einpacken. Eine Gute halbe Stunde später sind alle erleichtert im Hotel beim Essen und Bier.

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