Bilderbuchtag nach Bilderbuchtag

Tag 216 der Radweltreise. Herzliches Wetter und eine kurze Etappe von Jinghong nach Ganlanba

Eigentlich ist heute nicht viel passiert. Wir haben gemütlich in der Garküche gegenüber dem Hotel gefrühstückt, sind dann gemütlich losgerollt, erst auf der stark befahrenen Ausfallstraße zum Flughafen, dann auf der eigentlich schön zu fahrenden Nebenstraße, die durch Bananen-, Kautschuk- und Ananasplantagen zum Mekong führt. Diese kreuzt leider zweimal die Baustelle für die Eisenbahn nach Laos. Entsprechend übel hat der LKW-Verkehr, der sich aber glücklicherweise in Grenzen hält, die Straße zugerichtet. Eine Schlaglochstrecke, die wir glücklicherweise bei trockenem Wetter durchfahren. Vielleicht sollten wir für die nächsten Touren, bis die Eisenbahn fertiggestellt ist, wieder auf der Strecke unserer Pioniertage auf der anderen Mekongseite fahren.

Am späten Mittag erreichen wir den Mekong und setzen nach Ganlanba über.

Zum Mittagessen gibt es zum ersten Mal „kalte Nudeln“, eine Art Nudelsalat mit breiten Reisnudeln, lecker scharf-sauer angemacht mit Sojasoße, Essig, Chili, Gurke und Karotten.

Mit angenehmer Schärfe im Mund radeln wir die letzten zwei Kilometer, checken in unserem Dai-Dorf-Haus 2.0 (traditionelle Holzverkleidung auf Betonstruktur) ein und gehen dann Neujahr feiern. Wie die lokale Dai-Ethnie jeden Tag, für eine Scharr jubelnder chinesischer Touristen. Ein paar ältere Damen tanzen mit und lassen sich mit Wasser bespritzen. Ein paar erfrischende Tropfen bekommen auch wie ab und dann steht noch der Manchuman-Tempel auf dem Programm. Wie immer wunderbar pitoresk und fotogen, aber leider kein Ort der Andacht mehr.

Nach dem obligatorischem Nachmittagseis kaufen wir noch ein paar Trockenfrüchte und Palmzucker für die letzte chinesische Königsetappe und widmen uns dann der Körper- und Blogpflege. Während ich den Blog schreibe, machen sich zwei gewürzgespickte Fische auf den Weg zum Grill und das Huhn verlässt den Kühlschrank zum letzten Gang.

Das Leben ist gut!

Bilderbuch am Ruhetag: Jinghong

Tag 215 der Radweltreise. Ruhetag in Jinghong. Auftritt Wintermonsun!

Auf diesen Tag haben wir lange gewartet!

Nicht nur auf den Ruhetag, sondern auch auf den Tag, an dem der Wintermonsun einsetzt. Sprich: Warmes, trockenes Wetter. Heute war dieser Tag, und wir genießen es.

Entsprechend entspannt war der Ruhetag in Jinghong. Ein kleiner Stadtspaziergang, gemeinsame Nudelsuppe und der Nachmittag zur freien Verfügung, der dann auch leidlich genutzt wurde, um Einzukaufen, Haare zu schneiden und leider auch zu packen! Imma und Gerhard sind heute nach Hause geflogen und hinterlassen eine schmerzliche Lücke! Und damit ist nicht nur das technische Knowhow gemeint! Immerhin, Gerhard ist in ein paar Wochen wieder dabei und sein Rad fährt bis dahin Begleitfahrzeug.

Die Bilder vom Tage (Heuschrecken und Ananasreis gab es auch!):


Ausrollen mit Pannen

Tag 214 der Radweltreise. 42 km bei bedecktem Wetter. Weniger als 500 Höhenmeter

Wir lassen uns Zeit am Morgen, geplant, und auch nicht geplant. Geplant war, Hans Bremsbeläge vor Abfahrt zu wechseln. Nicht geplant waren die beiden Platten, die über Nacht aufgetaucht waren. Auch nicht geplant war dann, dass kurz vor Jinghong noch Peter und Beat mit Platten aufwarten und Hans die Hälfte seines Schutzbleches verliert.

Nun, es wäre sonst auch ein ziemlich unspektakulärer Tag geworden. Wetter irgendwie nicht Fisch noch Fleisch. Ein bisschen flach, ein bisschen nach oben und eine recht lange Abfahrt nach Jinghong, die dann, da Baustelle, nicht so nett rollte, wie man das erwartet hätte.

Daher also Ankunft, nettes Mittagessen im Sichuan-Restaurant neben dem Hotel. Reperatureinheit und dann ein wenig Entspannen. Am Abend dann wieder nach Sichuan zum Essen, des Bieres wegen. Bier nach Deutscher Art vom Fass, unfiltriert, da können wir nicht nein sagen!

Aber auch das Essen war fantastische und die Gruppe kommt auf den letzten Metern China auch noch in den Genuss, einmal Frosch zu probieren.

Ein weiteres Etappenziel ist erreicht, Jinghong liegt am Mekong, dessen Grobrichtung wir die nächsten sechs Wochen folgen werden.

Täglich grüßt die Schlammsau

Tag 213 der Radweltreise, 111 km bei 1.800 Höhenmetern, ein Erdrutsch, zwei Waschanlagen und ein Wolkenbruch.

Der Morgen zeigt sich gnädig. Noch liegt Nebel über den Teeterrassen, aber es regnet nicht. Pünktlich um 8 Uhr hat es aufgehört. Gut so! Das Frühstück in unserer Museumsteeplantage hat einen gewissen Unterhaltungswert, da der Chef vom Dienst wie ein Wiener Oberkellner um uns herzumschawenzelt. Wohl’ns noch a Mantao? A Nudelsuppn? Konn I sonst noch etwas führ Sie tun?

Auf jeden Fall gut gesättigt gehen wir auf die vorletzte chinesische Königsetappe. Mit Schmackes geht es erst bergab, dann wieder recht zäh bergauf. Auf der Passhöhe steht das Schild, das auf einen Erdrutsch und die Straßensperrung nach Kilometer 14 hinweist. Da war die Gruppe aber schon auf der Abfahrt und vom Begleitauto hat man das homöopathisch große Schild sicher nicht gesehen.

Nun gut, mit dem Fahrrad kommt man überall durch!

Während ich der Gruppe hinterherjage, öffnet der Himmel alle Schleusen und kann auch nach 20 Minuten nicht dicht halten. Ich verlasse meinen Wellblechunterstand und treffe nach 5 Kilometern einen Teil meiner Gruppe, die sich auf der Terrasse eines Bauernhofes untergestellt hat. Der Bauer wir beim Blick aus dem Fenster seinen Augen nicht getraut haben. Eine Gruppee Gänse freut sich über das Regenende und watschelt laut schnatternd über die Straße. Und auch wir steigen auf. Die Vorhut, Xiao Luo, Jan, Peter und Hartmut hat den Erdrutsch schon erkundet. Jan und Xiao Luo haben schon eine Strategie und die haben wir dann auch angewendet. 80 Meter durch den Wald und 80 Meter durch den Schlamm. Klingt einfacher, als es ist. Aber nach einer Stunde, Rad- und Schuhwäsche inklusive, sind wir auf der anderen Seite und stürzen uns weiter in die lange Abfahrt. Nach dem Mittagessen in Puwen finden wir dann auch eine Autowaschanlage mit Hochdruckreiniger und schon ist der Erdrutsch eine kleine Anekdote am Rande.

Dann geht es noch einmal 500 Höhenmeter stramm bergauf, ein wenig wellig und die letzten 23 Kilometer bergab. Nun ja, fast. Tendenziell bergab. Treue Leser wissen, was gemeint ist.

Konditionsbedingt als letzter rolle ich im Zielort, eine kleine Siedlung mit einigen kleinen Gästehäusern ein, als Einziger tropfnass. Die Gruppe hatte es noch vor dem Wolkenbruch geschafft.

Teeflut

Tag 212 der Radweltreise, knapp über 2000 Höhenmeter auf 83 km, beim Wetter alles dabei.

An Tee kann man sich nie sattsehen, höchstens satt trinken! Aber da hat die Gruppe ja noch andere Trinkmöglichkeiten, im Moment ist da ein chinesischer Klarer sehr angesagt. Zur Muskelanspannung. Nun gut!

Die Muskelentspannung ist auch dringend notwendig, weil die Etappe heute wieder einmal alles bietet, was in den letzten vier Wochen einen Radtag ausmachte: Berge satt, wunderschöne Landschaft, anspruchsvolle Steigungen und Wetter von strahlender Sonne bis Wolkenbruch. Den Hauptpass schenken sich dann auch einige, auch der Chronist, der immer noch mit Jetlag und Müdigkeit kämpft.

Schön war der Tag trotzdem, auch wenn das herrlich kalte Schmutzbier, das gute Yanjing aus Beijing heute besonders gut schmeckt. Wir genießen die Ruhe der Teeplantage, ein Art Museumsdorf ohne Bewohner aber mit viel Tee und allem, was dazugehört.

Das Abendessen gibt es dann nach alter China-By-Bike-Tradition in der Kaschemme am, nein eigentlich mitten im Busbahnhof des Dorfes. Was nicht allzu störend ist, da nur zwei Busse am Tag fahren.

Auf jeden Fall lecker war es.

In der Nacht trommelt dann der Regen an unsere Fenster. Ein Omen für die morgige Etappe?

P.S. Heute mal eine Bildergalerie, die fast alle Varianten eines chinesischen Frühstücks abbildet. Für jeden etwas dabei. Nur nicht so, wie wir es von zu Hause gewohnt sind.

Alles Banana!

Tag 211 der Radweltreise, 63 km von Jiangcheng nach Kangping, ideales Radwetter mit etwas Sonne

Was unsere Weltreisenden bisher geleistet haben, merkt man erst, wenn man von Deutschland nach China zur Gruppe fliegt, die irgendwo in Südyunnan nahe der vietnamesischen Grenze ist, und dafür 48 Stunden braucht. Das sind einige in der Gruppe ganz oder fast ganz mit dem Rad gefahren! Kompliment!

Dass es keine gute Idee ist, nach 48 Stunden auf den Beinen bei gerade einmal 10 Stunden Schlaf in drei Nächten auf’s Rad zu steigen und eine typische Yunnanetappe zu fahren, habe ich heute gemerkt. Die Müdigkeit in dem einen, den Jetlag in dem anderen Bein habe ich mich heute 63 km über 1.050 Höhenmeter geschleppt und als ich ankam, saß die Gruppe schon bei der Nudelsuppe. Immerhin, die Teller waren noch nicht leer!

Davon abgesehen war es eine wunderbare Etappe, kein Regen, etwas Sonnen, Temperaturen in den Mitzwanzigern und wenig Verkehr. Tee und Bananen dominieren die Landschaft. Gegen Mitte der Etappe liegt ein Auto halb im Graben, ein junger Chinese sieht Peter und mir beim Teeterrassenfotografieren zu. Wir kommen ins Gespräch, er zieht seinen fiktiven Hut vor den deutschen Radlern und gibt mit einem verlegenen Grinsen zu, dass er den Wagen gestern Abend im Suff in den Graben gesetzt hat und seitdem auf den Abschleppwagen wartet.

Den vermeide ich knapp, nachdem mich hintereinander Isabelle, Xiao Lei und Xiao Luo in das Begleitfahrzeug überreden wollen.

Beim Abendessen gibt es dann kaltes Bier, gutes Essen und die eine oder andere Manöverkritik, die ja auch angebracht ist, wenn schon der Reiseinitiator mit am Tisch sitzt.

Vor 211 Tagen sind Peter und ich zusammen mit ein paar anderen in Berlin losgefahren. Nun bin ich die nächsten 10 Tage wieder dabei. Dann übernimmt Oliver, der schon in Russland die Gruppe geleitet hat. Maria, Beat, Peter haben noch gute 100 Tage, Hartmut und Hans immerhin noch mehr als 60 Tage vor sich.

Und der Monsun scheint endgültig Geschichte zu sein!

Nur Höhenmeter, die stehen weiterhin auf dem Programm!


Eine ruhiges und nettes grünes Städtchen

Bilderbuch am 210. Radweltreisetag in Jiangcheng, sonnig und ein wenig bewölkt mit Gewitterregen am Nachmittag – ideales Ruhetagswetter

Kein Tempel, keine „Scenic Area“, die Bücher und Broschüren im Hotelzimmer scheinen alle auf die nähere Umgebung des Orte zu verweisen – wenn man(n) es lesen könnte – ein ideales Städtchen für einen Ruhetag. Einfach mal nix tun und sich vom Tag vor sich hin treiben zu lassen. Zum Beispiel beim Schlendern „ums Hotel herum“. Kann ja auch ein größerer „Kreis“ sein, siehe Track unter dem Bilderbuch.

Natürlich hab ich wieder versucht herauszufinden, wo wir sind und was es hier interessantes gibt. Viel war nicht zu finden.
In Hotelnähe weist ein Schild nach PU ER, d.h. da sind wir also nicht und in der Großgemeinde Kangping (lt. Wiki-Info) auch noch nicht, denn da radeln wir morgen erst hin …
Also stütz ich mich auf die wenigen „regionalen“ Infos.
„Jiangcheng (Pu’er)
Der Autonome Kreis Jiangcheng der Hani und Yi ist ein autonomer Kreis in der bezirksfreien Stadt Pu’er im Südwesten der chinesischen Provinz Yunnan. Er hat eine Fläche von 3.476 Quadratkilometern und zählt ca. 90.000 Einwohner (2004). Sein Hauptort ist die Großgemeinde Menglie.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Jiangcheng_(Pu%E2%80%99er]
Weiß jemand mehr oder schaut mal kurz auf der regionalen Website (http://www.jiangcheng.gov.cn/) nach?
Im Gang nahe meinem Hotelzimmer hängt ein Foto der Stadt, das ich zusammen mit einem Plan vom Zimmerschreibtisch raubkopiert habe.

Kommt einfach mit ins dicke Bilderbuch vom Stadtbummel. Schade nur, daß ich keine Tonaufnahmen gemacht habe. Mal keine überlaute Straßenszene, sogar sehr selten Hup-„Traffic“. Nette entspannte Menschen aller Altersgruppen und kontaktfreudige junge Leute, die sogar mutig ihre englisch-Kenntnisse ausprobieren, also mehr als das stereotype „Hello“ beim Erblicken von Langnasen. Ach wie schade – schon wieder und immer noch – daß wir so gar keine Chance haben, miteinander zu sprechen und mehr über einander zu erfahren. 🙁
Die Begegnungen bleiben trotzdem alle in sehr guter Erinnerung.
Die Stadt, wie immer sie auch konkrekt direkt vor Ort hier heißt, ist einen Bummel wert und versinkt in einem wundervollen grünen Blätter-Meer, das abends auch noch effektvoll ins nächtliche Licht gesetzt wird.

Jiangcheng-Bilderbuch auf:



Noch mehr Spaß im Matsch

Von Daheishan nach Jiangcheng, knapp 60 km mit langen Steigungen und wirklich, wirklich matschigen Straßen

Unser Schlaf wurde zwar von stetigem Plätschern begleitet und einige hatten nasse Aussichten, aber auch heute blieben wir von Regen verschont. Vielmehr handelte es sich wohl um eine kleine Fischzucht auf dem Dach des Hotels (Beats Analyse der Situation) und ein gebrochenes oder mutwillig offenes Rohr, das ordentliche Wassermassen direkt vor unseren Fenstern hinunterrauschen ließ (Peters Beobachtungsgabe).

Frühstück gab es ein paar Meter weiter in einer kleinen Reisnudelbude, die sich auf fette Speckstreifen und Rippchen als Add-Ons spezialisiert hatte. Jan und Christine, wie immer mit Messer und Honig ausgerüstet, hofften wieder auf ein paar Böller, die zunächst nirgends zu finden waren. Doch plötzlich schallte es wie Kirchengesang aus dem Lautsprecher eines vorbeifahrenden Motorollers:

„Böööölleeeeer, Soooojaaaaamiiiilch…..!“  Joey’s Böllerservice war gekommen und erfüllte auch die letzten unerfüllten Frühstücksträume.

Bald darauf ging es dann los. Schon nach wenigen Kilometern verwandelte sich unser Untergrund in einen rot-braunen klebrigen Matsch, der sich so an die Reifen bappte, dass einige kaum weiterfahren konnten. Kautschukbäume säumten unseren Weg. Zwischen ihnen eröffneten sich faszinierende Ausblicke auf den untenliegenden Fluss, der farblich sehr gut zu unserer kleinen Schlammpiste passte. Gott sei Dank gab es kaum Gegenverkehr! Unfreiwillige Duschen von der Seite ließen sich daher heute vermeiden, eingeschmaddert wurden die meisten nur an den Füßen. Pünktlich zum Mittagessen wurde unsere Piste dann wieder von einer befestigten Straße abgelöst, die uns gegen Nachmittag zu unserem nächsten Ziel, nach Jiangcheng, führte.


Gratis Schlammbad im Sonnenschein

Von Lüchun nach Daheishan, 102 km mit wunderschönen Abfahrten (und einigen Erdrutschen) bei außergewöhnlich gutem Wetter 

Trotz recht begründeter Furcht vor einem weiteren Regentag begrüßte uns Lüchun heute mit blauem Himmel und einer langvermissten Bekannten – unserer lieben Sonne. Nach einem kräftigenden Frühstück aus Nudelsuppen, Spiegeleiern, Teigtaschen und/oder Jans sogenannten „Böllern“, ging es heute gegen halb 9 auf in Richtung Daheishan. Ein verheißungsvoller Name, denn Daheishan heißt auf Chinesisch so viel wie „großer schwarzer Berg“.

Die ersten 45 km ging es stetig bergab, dann kämpften sich die meisten den 20km langen Anstieg hinauf, der von einer kurzen Mittagspause mit warmer Nudelsuppe unterbrochen wurde, bevor es später wieder einige Kilometer bergab zum Hotel ging.

Auf dem Weg sahen wir einige Erdrutsche und nahmen unfreiwillige Schlammbäder. Es gab ein Mindestlevel an Schlammkontakt, aber Gerhard und mich traf es wohl am härtesten: Er geriet in einen durch Baggertätigkeiten ausgelösten Schlammtsunami, ich wurde von einem Jeep gebadet und tunkte daraufhin beide Füße in die Matschabgründe.

Außerdem staunten wir über Teeplantagen, die örtliche Kautschukproduktion und was man in Yunnan nicht alles essen kann! Zum Abendessen gab es dann ein fleischiges grün-braunes Blatt, das uns sehr an Gewürzgurken ohne Gewürze erinnerte. Aus dem Wald kam es wohl, was es genau war, wusste niemand. Probiert haben trotzdem alle.


Fette Nebelschwaden

Von Titian nach Lüchun, 102km bei ordentlich Regen und beinahe undurchdringlichen Nebelfeldern – nicht verwunderlich, dass sich die Gruppe heute ausnahmsweise einmal geschlossen für die Option extra Begleitfahrzeug entschieden hat!

In Erwartung eines nassen Tages hatte es schon am Vorabend von einigen geheißen „Also bei Regen fahr‘ ich nicht!“, aber erst beim Frühstück präsentierte sich das miese Wetter in vollster Pracht: Prasselnder Regen und dichter Nebel, dass unsere geschätzten Reisfelder mal wieder in den Wolken verschwanden. Wenig später wurde daher schnurstracks ein extra Fahrzeug herbei geordert und ausnahmsweise fuhr die Gruppe einmal in einem Rutsch, motorisiert und ohne selbst erkämpfte Höhenmeter in den nächsten Ort.

Für Imma und Hartmut aber ging es nochmal ins bereits bekannte Krankenhaus. Immas Knie hatte sich verschlimmert und musste akupunktiert werden, Hartmut legte sich noch einmal auf sein angestammtes Bett, um wieder einen kleinen Nadelwald in die Hüfte zu bekommen. Gerhard ließ sich währenddessen vom Oberarzt des undichten Wellblechanbaus (der sich zuvor noch hatte vom Chef einweisen lassen müssen, wie denn diese Ausländerin, die so fürchterlich lange Fahrrad gefahren war, zu behandeln sei) eine kleine Massageprobe geben.

„Wenn ich dich an diesen Punkten massiere, kann ich deine Laune positiv beeinflussen!“, meinte der massierende Arzt. Die war zwar ohnehin schon gut, aber die geheimen Knöpfe für bessere Laune zu kennen, kann uns sicher nicht schaden, wenn das Wetter so übel bleibt!