WIFI und Smartphones auf der Weltreise

Als ich vor einem Jahr mit der Fluggesellschaft Emirates von Cochin nach Zürich flog, habe ich meinem Bruder aus 10‘000 m zum Geburtstag gratuliert. Er in Südafrika auf dem Golfplatz und ich im Flugzeug. Wir haben anschließend mit WhatsApp noch etwas hin- und hergeschrieben.

Das Internet bzw. Wifi beeinflusst unser Leben immer mehr. Auch bei der Radweltreise geht es nicht mehr ohne Internet.

Auf dem Fahrrad klemme ich das Smartphone in die Lenkerhalterung. Eine Navigationssoftware zeigt mir die zu fahrende Route an. Ich sehe die Distanz und die Höhenprofile und weiß jederzeit wie es nach der nächsten Kurve weitergeht.

Wenn wir abends im Hotel eintreffen, ist die erste Frage: „wie lautet das Wifi-Passwort?“ Ganz ungeduldig wird das Passwort im Handy eingetragen. Die ersten Mails laufen rein, es folgen die Pushnachrichten. Parallel dazu werden die Zimmerschlüssel verteilt und wir schleppen die Koffer auf unser Zimmer.

Dann wären noch die Blogbeiträge. Diese schreibe ich ebenfalls auf meinem Smartphones, nicht so komfortabel wie auf dem Notebook, aber es geht auch. Auch die Bilder für die Beiträge verwende ich von meinem Smartphone und stelle das Ganze ins Internet.

Als ich vor 23 Jahren mit meiner 3-jährigen Tochter nach Bali reiste, habe ich mir eine Digitalkamera mit Diskettenlaufwerk gekauft. Täglich habe ich Fotos gemacht und diese im Internetcafe per Mail verschickt. Seit die Smartphones unseren Alltag prägen, sind die Internetcafes praktisch verschwunden. Mit dem Handy läßt sich fast alles erledigen. Ich buche meine Flüge, mache damit die Visumanträge, mit WhatsApp kommuniziere ich mit meiner Familie. Mit den Behörden verkehre ich per Mail.

Postkarten
Dennoch sehe ich einige Radlerkollegen Postkarten kaufen. Diese schöne Tradition ist noch nicht ganz verschwunden. Wer heute noch eine Postkarte im Briefkasten vorfindet, freut sich sicher mehr als über ein Mail.

Smartphone verändern unser Verhalten
Gegenüber früher hat sich unser Verhalten komplett verändert.  Als ich vor 44 Jahren meinen Sprachaufenthalt in London machte, war ich weg von der Schweiz. Sporadisch habe ich Briefe nach Hause geschickt und mich über die spätere Post gefreut. Einmal in 3 Monaten rief ich meine Eltern zu Hause an. Mein Herz klopfte, es war ein Ereignis. Heute ist man eigentlich fort, aber doch nicht ganz. Außer in den abenteuerlichen Hotels wird in allen Hotels WLAN angeboten, es ist heute selbstverständlich. Ich lese täglich die Zeitung im Internet und interessiere mich über das Wetter in der Schweiz. Aktuell interessiert mich natürlich, wann der große Schnee in den Bergen kommt.

Weit weg oder doch nicht?
Wir sind zwar weit weg aber wissen bestens, was zu Hause läuft. Wenn ich dann durch das Hotel schlendere, höre ich, wie mein Radlerkollege mit seiner Frau per Skype kommuniziert. Persönlich bevorzuge ich auf der Weltreise die WhatsApp-Variante.

Täglich schicke ich meinem 9-jährigen Patenkind 3 Fotos. Die Eltern erklären ihr dann was darauf zu sehen ist. Dann haben wir im WhatsApp einen Familienjet. Ich bin immer informiert, was im Familienkreis läuft. Wegen der großen Zeitverschiebung ist es ganz praktisch mit meiner Frau schriftlich zu kommunizieren. Ich schreibe ihr zur späten Stunde, die Antwort lese ich vor dem Aufstehen.

Täglich treffen wir uns um 19 Uhr zum Nachtessen. Das Smartphone ist auch da präsent. Kommt der Kellner bevorzugen es gewisse Radler auch gleich nach dem Wifi-Passwort zu fragen.

Nachts liegt das fast unentbehrliche Ding in Reichweite. Ich lasse mich morgens durch das Smartphone wecken.

Im Moment stehen wir bei der ganzen Technologie noch am Anfang. In wenigen Jahren werden wir überall  gratis Internet haben, die ewige Passworteingabe wird irgendwann wegfallen. Unser Leben wird dann noch mehr durch das kleine Ding bestimmt.

Gut oder schlecht? Die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten.

Fotoapparat statt Smartphones. Auch hier spielt WIFI eine Rolle

Ein Kommentar:

  1. Genau so ist es. Ich hätte es nicht besser in Worte fassen können. Was du vergessen hast ist der Blick ins Hotelzimmer bevor man es betreten hat. Ich hab 1999 das erstemal per Mail ein Hotel in Honkong gebucht. Für die damaliege Zeit sehr umständlich und bei allen Bekannten noch unvorstellbar.

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