Nichts – Stille!

78. Reisetag, von Kalaschinsk via Ivanosk nach Tatarsk, 111 km

Nichts – Stille!
Mit dieser Überschrift ist der Blog für uns Radler schon zu Ende, aber ein Nichts und Stille in Sibirien benötigt dann doch für die Leser Erläuterungen:

Unser Goldstück Viktor hat für uns eine Alternativroute vorbereitet, die uns rund 60 km auf der großen Fernstraße ersparten.

Die Alternativroute war eine kleine Ortsverbindungsstraße – teilweise entlang des Om – nach Ivanosk. Der Asphalt war für russische Verhältnisse in Ordnung, wenn er auch nicht dem Standard der Fernstraße entspricht. Schnell war der Übernachtungsort Kalaschinsk hinter uns gelassen und wir hatten die Straße fast für uns allein. Alle 15 Minuten ein Auto war die Idylle für uns. Zwischen den weit auseinander liegenden Ortschaft war dann nichts. Nur flache Gegend, kein Hinweis auf Menschen. Kein unnatürliches Geräusch: keine Kreissäge, kein Motorengeräusch, kein Flugzeug, kein menschlicher Laut, kein Hintergrundgeräusch, an das wir uns in unserem Land schon längst gewöhnt haben.

Nur ein sanftes Vogelgezwitscher, sonst Nichts – Stille der Natur!

Fünf Minuten am Straßenrand stehen und lauschen – für mich eines der beeindruckendsten Erlebnisse der Reise bisher.

Der Rest des Tages ist schnell geschrieben: Irgendwann war die Fernstraße R 254 erreicht und wir radelten in den Oblast Novosibirsk. Damit sind wir erneut in einer neuen Zeitzone angekommen – so begann der erste Spiel der deutschen Fußballer für uns um 22:00 Uhr. Unsere Übernachtungsziele werden immer trister, aber das ist ein Thema für einen der folgenden Beiträge.


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