E 30 aka Sibirskie Trakt

Tag 73, 73 km von Ischim nach Abatskoe, Regen in Westsibirien kann auch schön sein …

Die ganze Nacht trommelt heftiger Platzregen auf das Blechdach unserer Unterkunft und wir verschieben die Abfahrt am heutigen Morgen solange bis es Mittag ist … wir können uns es leisten, denn heute liegen nur knapp 70 Kilometer vor uns. Wunderbar, nach dem Frühstück nochmals ins angewärmte Bett zu verschwinden …

Das heutige Gelände ist anspruchslos, mitnichten aber langweilig. Abermals Mischwälder, Weideflächen, ausgedehnte Agrarflächen und wieder spannende Gerüche. Heute liegt vorrangig Kuh und deren Ausscheidungsprodukte in der Luft.  Das weckt Erinnerungen an meine Kindheit auf dem Lande, durchweg positive Assoziationen … die nicht alle Mitreisenden teilen können.

Die Versuche die dicht befahrene Magistrale, die mittlerweile E 30 genannt wird, zu umgehen endet an aufgeweichten Feldwegen, von denen die Einheimischen behaupten diese Pfade selbst mit dem Traktor nur ungern zu befahren.  Dafür ist das Dorf malerisch (zumindestens für Touristen die mal eben mit dem Fahrrad hindurch fahren und mit den Einheimischen ein paar Worte wechseln) und hinter dem Mond (für die Einheimischen die ein paar Worte mit komischen Touristen wechseln und sich wundern wie man auf die Idee kommen könnte die gute Hauptstraße zu verlassen).

Abatskoe, das Tagesziel, ist Kreiszentrum, ein großes Dorf im topfebenen Westsibirien ein Steinwurf von der kasachischen Grenze entfernt, Raststation vieler LKW-Fahrer die wochenlang unterwegs sind und unser Zuhause für ein paar Stunden, die wir uns in der lokalen Banja und im hervorragenden Truckstop-Restaurant versüßen.


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