M e k o n g und die 4000 Inseln

246. Weltreisetag, 115 km von Champasak auf die Insel Don Khon mit Boot, tropisch heiß

Kurz nach vier Uhr morgens. Der Wecker rasselt ohrenbetäubend und ich verfluche mich kurz. Doch schon zehn Minuten später, nach dem ersten Kaffee, sitze ich zusammen mit Maria und Gerhard auf dem Fahrrad um am Wat Phou den Sonnenaufgang zu erleben. Noch ist völlige Dunkelheit, doch nach und nach erwacht das Leben in den passierten Dörfern. Wir erschrecken und wecken die Hunde, die mitten auf der Straße ruhen, das Kläffen weckt die Hähne und Hühner und später kommt das Meckern der Ziegen und Kühe hinzu. Erst im Morgengrauen die ersten Menschen. Mobile Händler und Frauen, die Bananen auf dem offenen Feuer am Straßenrand braten. Da sitzen wir aber längst am Haupttempel des Wat Phou und sehen der Sonne beim Erwachen über der weiten Mekongebene zu. Großartige Stimmung. Großartiger Platz. Als die ersten Sonnenstrahlen in das Innere des zerfallenen Haupttempels fallen, bin ich mir ganz sicher  …  eine kleine unscheinbare Buddhastatue im Hintergrund  – hat gezwinkert.

Der Mekong ist mit ca. 4500 Kilometern einer der längsten Flüsse der Erde und der Größte in Südasien. Der Mekong ist aber weit mehr als das – der Mekong ist eine Lebensader. Transportweg, Lebensgrundlage für Fischer und tausende Bauern an dessen Ufern, Badezimmer, Abwasseranlage und Naherholungsgebiet.  Über einhundert Kilometer folgen wir den gewaltigen Strom heute mit dem Boot. Zuerst ein größeres Modell und in Don Khong wechseln wir auf zwei kleinere Boote, da in der Trockenzeit der Wasserstand niedrig ist, und weite Abschnitte des Unterlauf nur so passierbar sind. Im Zick Zack umkurvt der kundige Steuermann die Untiefen und zahlreiche kleine Inseln. 4000 sollen es sein. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben … dreitausendneunhundertneunundneunzig, viertausend. Stimmt.

Am späten Nachmittag erreichen wir Don Khon und nächtigen standesgemäß in einen schwimmenden Bungalow. Vor uns, hinter uns, unter uns fließt der Mekong hindurch. Idyllisch. Nur wenn die zahlreichen Motorboote vorbeizischen … wackelt das Bett.


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