Mehr Ruhe, Reis und etwas zu viel Chili

Eine faszinierende Landschaft: Die Honghe Hani Reisterassen

Von Peter:

Bilderbuch am 206. Radweltreisetag in Titian bei den Reisterrassen der Hani, mal sonnig, dann stark bewölkt bis dauerregnerisch

Hallo ihr Blogleserinnen und -Leser im WWW.
Drei erholsame Tage nach 19.319 Höhenmetern an 15 Radeltagen mit nur 2 Ruhetagen dazwischen seit Ybin mitten in den Reisterrassen der Hani haben uns gut getan.
Dicke Wolken waren um uns, zeitweilig auch ein paar Stunden Sonnenschein und zuletzt viel Regen.
Wir haben die Zeit genutzt und uns im Weltkulturerbeobjekt „Honghe Hani Reisterrassen“ umgesehen.
Beim Rundgang am Hang des Hotels sowie bei einer kleinen Fahrradtour und einer Autotour mit Xiao Lei ist das nachfolgende Bilderbuch entstanden.

Wie üblich, zuerst wissenswertes mit den Optionen, noch mehr nachlesen zu können.

Die Honghe Hani Reisterrassen wurden vor 5 Jahren von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbeobjekte aufgenommen.
Die UNESCO schreibt dazu u.a.:
Cultural Landscape of Honghe Hani Rice Terraces

The Cultural Landscape of Honghe Hani Rice Terraces, China covers 16,603-hectares in Southern Yunnan. It is marked by spectacular terraces that cascade down the slopes of the towering Ailao Mountains to the banks of the Hong River. Over the past 1,300 years, the Hani people have developed a complex system of channels to bring water from the forested mountaintops to the terraces. They have also created an integrated farming system that involves buffalos, cattle, ducks, fish and eel and supports the production of red rice, the area’s primary crop. The inhabitants worship the sun, moon, mountains, rivers, forests and other natural phenomena including fire. They live in 82 villages situated between the mountaintop forests and the terraces. The villages feature traditional thatched “mushroom” houses. The resilient land management system of the rice terraces demonstrates extraordinary harmony between people and their environment, both visually and ecologically, based on exceptional and long-standing social and religious structures.

Description is available under license CC-BY-SA IGO 3.0
[http://whc.unesco.org/en/list/1111]

„Am 22. Juni 2013 beschloss das Welterbekomitee der UNESCO bei der 37. Welterbekonferenz in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, die Honghe-Hani-Reisterrassen in der südchinesischen Provinz Yunnan als Weltkulturerbe anzuerkennen. Wortlaut: „Das Volk der Hani hat aus dem dichten Wald ein außergewöhnlich komplexes System bewässerter Reisterrassen geformt“.

In Yunnan sind die Reisterrassen bereits seit 2003 als Schutzzonen im Nationalpark der „Drei parallel verlaufenden Flüsse“ auf der Welterbeliste.

Die sich in der südchinesischen Provinz Yunnan befindenden Honghe-Hani-Reisterrassen haben eine Geschichte von mehr als 1300 Jahren. Bis heute bauen die Einwohner noch auf den Terrassen Reis an.

Die Reisterrassen verteilen sich am ganzen südlichen Ufer des Hong He, beispielsweise in den Kreisen Yuanyang, Lüchun und Jinping des Autonomen Bezirks Honghe der Hani und Yi. Besonders sind die Reisterrassen in Yuanyang mit einer Fläche von 12.6 Tausend ha (ca. 126 Quadratkilometer, Berlin: 883 Quadratkilometer) der berühmteste Teil. Weil Yuanyang eine reiche Quelle, feuchte Luft und wechselhaften Nebel hat, bildet hier immer eine lebendige Landschaft.

Vor 2000 Jahren siedelten die Vorfahren der Hani nach Honghe in Yunnan um und legten dort die erste Reisterrasse auf einem Berghang an. Danach wurden Schritt für Schritt Wasserkanäle gebaut. Durch das Kanalsystem nutzen die Menschen das natürliche Regenwasser der Hochgebirgen zur Bewässerung.

Außerdem züchten sie in den Reisterrassen Fische. Die Reisterrassen bieten den Fischen genug Wasser und Nahrung, beispielsweise Wasserpflanzen oder Insekten. Gleichzeitig erhält der Wasserreis natürlichen Dünger von den Fischen.

Generationen der Hani-Nationalität arbeiten auf den Reisterrassen und streben immer nach einer Balance zwischen Natur und Menschen.

Die Yuanyang-Reisterrassen befindet sich im Kreis Yuanyang, wo man überall steile Bergkette und Hochgebirge sieht. Die Reisterrassen werden auf den ca. 2000 Metern hohen Berghängen, bei 15 – 75 Grad Steigung, mit Stützmauern angelegt.

Die Yuanyang-Reisterrassen bestehen aus drei Hauptlandschaftszone (Duoyishu Reisterrassen, Laohuzui-Reisterrassen, Bada-Reisterrassen) und ein paar Reisterrassen im Kleinformat.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Hani-Reisterrassen]

Von Isabelle:

Erwacht vom Plätschern und Scheppern des starken Regens war eigentlich schon morgens klar, dass auch dieser Tag ein nasser werden würde. Dementsprechend wurde selbst unsere kleine, auf den späten Vormittag gelegte „Privattour“ für Peter und Hans, die am ersten Tag nicht mitkommen konnten, in der Hoffnung auf nachlassenden Wolkenguss um zwei Stunden verschoben. Der Himmel aber blieb uns ungnädig und so entschieden wir uns dafür, Xiao Leis Angebot, den kleinen Trip im Auto zu fahren, dankend anzunehmen und ließen uns im kalten Nass brummend übers Huppelpflaster fahren. (Man erinnere sich: Dasselbe Huppelpflaster, das Ingemarie und co. auf dem Fahrrad bis in die Haarwurzeln durchdrang! „Je weiter wir kommen, umso weniger bereue ich, diese Strecke nicht mit dem Fahrrad gefahren zu sein“, kommentierte Peter ganz passend.)

Einer jedoch scheute weder Regen, noch Huppel, rutschigen Boden oder sonstige Gefahren: Reinold machte sich heute trotz aller Widrigkeiten zu einem Spaziergang bis in die untersten Hänge der Reisterrassen auf. Ihn trafen wir auf der Hälfte unseres Weges. Mitnehmen lassen wollte er sich aber nicht; er genoss es, sich nach all den Radkilometern auch einmal einfach nur die Beine zu vertreten.

Für Peter, Hans, Xiao Lei und mich gab es wenig später eine kleine Reisnudelsuppe, die in mühsamer Einzelarbeit (und bewunderungswürdiger Ineffizienz) angefertigt würde und uns eine gute Stunde im feuchtkalten Nudelshop kostete. Lecker schmeckte sie aber! Mit einer weiteren kleinen „Daizou“- (Take Away-) Schüssel ungewohnt durchgekochter Kartoffeln machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Später dann machten wir uns mit Transporthilfe eines örtlichen Minibusfahrers auf den Weg in den nächstgelegenen Ort, wo ich ein für einige etwas schmerzhaftes (da ziemlich chililastiges) Essen bestellt hatte. Meiner Meinung nach köstlich, aber ab Morgen dann wieder etwas mund- und verdauungsfreundlicher! Unser interessantes Gericht heute wohl das Innere des Bananenbaumstammes. Morgen geht es dann wohl auskuriert auf den Weg nach Lüchun. Hoffentlich regenfrei!

3-Tage-Reisterrassen-Bilderbuch auf:


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