Puderpiste und seltsame Dinge die Radfahrer glücklich machen

265. Radweltreisetag, 105 km von Kampot nach Sre Ambel, Sonne glüht, Waden auch.

Den Abend zuvor gab es eine Hochzeit unweit von unserem Hotel. Eigentlich eine schöne Sache. Aber es handelte sich wohl um ein wohlhabenderes Brautpaar, die auch ordentlich Kohle für Live-Band und Beschallungsanlage übrig hatten. Aber um kurz nach 11 war dann auch Schluss. Das geht auch manchmal anders.

Die Strecke heute war neu und wir wussten nicht so richtig was uns erwartet. Pry, unser Local Guide meinte nur „It’s just shit!“ „The whole day?” “Well, maybe the last 10 k are ok.”

Das waren ja mal Aussichten… Es ging eigentlich ganz gut los. Die angebliche anfängliche Holperpiste wurde zu einem Teil bereits neugebaut. Rechts die Berge vom Bokor Nationalpark und links immer wieder mal kleine Fischerdörfer. Bis zum Mittagessen lief eigentlich alles besser als erwartet. Danach jedoch folgte die Hauptstraße Nr. 4, die den größten Hafen mit der Hauptstadt des Landes verbindet. Die Straße war gerade mal so breit, dass 2 LKWs nebeneinander passten. Platz für Radfahrer blieb da nicht mehr viel. Immerhin gab es einen Standstreifen aus festgebackener roter Erde, die uns einen Meter weg vom Hauptverkehr eine Möglichkeit bot weiterzufahren.

Immer mehr von uns entschieden sich vernünftigerweise dagegen weiterzufahren und stiegen in den Bus. Eine kleine Gruppe jedoch nahm die Herausforderung an. Ich hinterher. Den Anspruch mithalten zu können kann ich wahrscheinlich getrost ablegen auf der Tour.

Unterwegs gab es eine Kostprobe der Stinkefrucht, Durian, der König unter den Früchten. Entweder man mag sie oder man bekommt Brechreiz. Irgendwas dazwischen ist gibt’s eigentlich nicht. Kampot ist bekannt für seine Durians. Eigentlich ist die Saison mit Ende der Regenzeit langsam vorbei. Aber wir leben ja in einer globalen Gesellschaft. Da lässt sich schon eine auftreiben. Die meisten werfen ihr angebissenes Stück in den Palmenwald. Ich schüttel nur den Kopf. Banausen!

Nach 40 km war dann der LKW Spuk vorbei. Verschwitzt und von oben bis unten verdreckt aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht rollten wir am Kreisverkehr ein. Braucht man definitiv nicht alle Tage sowas. Aber war auf jeden Fall mal was Anderes.

Unser „Happy Family Guesthouse“ tauchte plötzlich wie aus dem Nichts zwischen Reisfeldern auf. Angeblich wohnen hier hauptsächlich Mitarbeiter aus Ministerien, die hierher gesandt worden sind um zu arbeiten. Abendessen dann in der Karaoke Bar gegenüber. No comments.


Ein Kommentar:

  1. freue mich immer wieder wenn ein neuer bericht von euer tour veröffentlicht wird. bei kambodschanischen hochzeiten kann ich mitfühlen. Wir sind 2 tage vom votel geflüchtet, da der lärm einfach nicht auszuhalten war.

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