Wie von einem anderen Stern

146. Reisetag. 71 km überwiegend bergauf, bei anfangs schönem Wetter und gegen Ende leichter Regen.

Im Hotel war heute morgen großes Spektakel. Ein Fernsehsender bereitete den Dreh einer Show vor. Jede Menge Komparsen und Tanzgruppen tummelten sich vor dem Hotel. Für unser tägliches Gruppenfoto schleppte Martin gleich zwei verkleidete Komparsen ab damit sie unser Gruppenfoto ein wenig aufpeppen.

Als wir dann losfuhren, reihten wir uns in die Kolonne der Kohle LKWs ein, die sich am Hotel vorbeischoben. Die ersten 20 km waren nicht einfach, denn die vielen LKWs wirbelten jede Menge Staub auf und die Straße war in einem bemitleidenswerten Zustand. Wir bemitleideten uns auch ein wenig. Nach ca. 20 km kam dann die ersehnte Abzweigung auf eine schöne und einsame Landstraße. Die war nicht nur besser in Schuss, man konnte auch die motorisierten Fahrzeuge an einer Hand ablesen. Erst als wir wieder eine größere Ortschaft erreicht hatten und zu Mittag gegessen hatten, nahm der Verkehr wieder spürbar zu. Leider hatte sich in der Zeit in der wir unsere Nudeln schlürften der Himmel zugezogen und es begann zu tröpfeln. Wir hörten sogar Donnergrollen in der Ferne. Einige Zeit flohen wir vor dem Regen, aber dann holte er uns schließlich doch ein. Oder wir ihn, da waren wir uns nicht ganz einig. Einige Kilometer vor unserem Ziel hörte der Regen dann aber wieder auf und wir waren wieder trocken als wir im Hotel ankamen.

Auf der Suche nach einem Restaurant schlenderten wir am Abend durch die Stadt in der Nähe des Hotels. Es ist erstaunlich, wie viel Aufmerksamkeit wir hier in der Gegend auf uns ziehen. Die Leute bleiben ständig stehen um uns anzustarren als seien wir von einem anderen Stern, machen mehr oder weniger heimlich Fotos von uns oder von sich mit uns…. Und sobald sie merken da spricht ja einer Chinesisch, ist es vorbei mit der Schüchternheit. Dann bestürmen sie einen mit allerlei Fragen und wollen natürlich noch mehr Fotos machen. Viele Autofahrer fahren plötzlich im Schritttempo neben uns her und machen aus dem Fenster Fotos von uns. Es ist schon lustig immer wieder so im Mittelpunkt zu stehen aber nicht, dass wir noch Starallüren bekommen.


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