Die grüne Grenze

80 km und gut 1.000 Höhenmeter über die Pyrenäen von Spanien nach Frankreich
Schlussetappe der Radweltreise – Santiago de Compostella nach Paris

Der Regen sollte um 10:00 Uhr aufhören, also fahren wir zu dieser Uhrzeit los, tatsächlich im Trockenen. Weit kommen wir allerdings nicht, da Frank heute den Pannenteufel verschluckt hat und den Tag gleich mit einer Glasscheibe und einem Platten beginnt.

Um 10:45 sind wir aber dann endlich auf dem Weg, beziehungsweise suchen ihn noch, da ich einmal falsch abbiege und das dann gleich einen Umweg nach sich zieht. Hektisch wird es aber trotzdem nicht, da der Wind von hinten uns den auch nicht sonderlich steilen Berg nach oben bläst. Zwischendrin ein wenig Sonne, zwei kurze Schauer, ein Passrestaurant, das wenig vertrauenserweckend ist und ein weiteres, in dem Baskische Schafzücher anscheinend den kommenden Wahlsieg Le Pens begießen. Mit dem Alkohol waren sie da erfolgreicher. Reinhold, unser Fahrer, wird erst einmal von einem der Schäfer nach dem baskischen Pass gefragt, sonst würde er keinen Zutritt zum Restaurant erhalten. „Spass!“, ruft er und weht mit der Atemluft ein lokales Pastisderivat entgegen.

Über das Mittagsmenü gibt es geteilte Meinungen, einig sind wir uns aber, dass es den Weg in Richtung St. Jean-Pied-de-Port ein wenig schwer machte, obwohl es fast nur nach unten ging. Aber das satte Grün (Überschrift!) der Pyrenäen versorgt uns mit ordentlich Augenfutter. Punkt 18 Uhr waren wir auf jeden Fall in unserer schuckligen und fast luxurösen Herberge und lassen endlich mal wieder die gute China-By-Bike-Tradition des Schmutzbiers aufleben.

Santé!

Und abends hat dann das kleinere Übel gewonnen, wie uns ein kleiner aber lauter Autokorso von Macron-Anhängern verkündet.

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