… und heute naht das letzte Kapitel aus dem Länderporträt Australien – ich hoffe, Ihnen hat es gefallen!
Größer als ein Wallaby, handlicher als ein Känguru: Das Wallaroo ist das liebenswerteste Beuteltier Australiens – und doch überraschend unbekannt.
Für den Laien wird es schwierig sein, ein Wallaroo von seinen nahen Verwandten, den Kängurus, oder von einem großen Wallaby zu unterscheiden. Doch sind sich alle Tierpfleger, mit denen ich gesprochen habe, einig: Die ganz besonderen Charaktere finden sich bei Wallaroos.
Die Arbeit mit Tieren ist oft unterhaltsam – und lehrreich. Schnell wird man feststellen, dass jedes Tier einen eigenen Charakter hat. Genau wie bei den Menschen gibt es aggressive, fröhliche, alberne oder stille Tiere. Gerade aber Wallaroos erweisen sich als höchst amüsante Mitbewohner. Von Natur aus sind sie kletterfreudig und springen auf alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Auf den Schoß, auf den Stuhl, auf den Tisch, oder – der Favorit, weil es so schön weich ist – ins Bett. Auch erwiesen sich die meisten Wallaroos als zuneigungsbedürftig und erzählfreudig.
Einer meiner Gastgeber erzählte mir von einem von Hand aufgezogenen Wallaroo, das ohne sein Wissen in den Urlaub gefahren ist. Am Straßenrand wartete es, bis ein mit begeisterten Touristen besetztes Auto anhielt, um dann per Anhalter bis zum nächsten Ort mitzufahren. Dort verbrachte es drei Wochen auf dem lokalen Campingplatz, bis es den Pflegern gelang, es wieder ausfindig zu machen.
Auszug aus: Australien 151 – Porträt der großen Freiheit in 151 Momentaufnahmen, Markus Lesweng, Conbook Verlag