Allerletzte Bilderbücher aus Bali vom 355. und 356. Radweltreisetag
„Sanur ist ein Strandbad nahe Denpasar im Süden von Bali. Der Touristenbadeort mit zahlreichen Hotels der gehobenen Preisklasse liegt südöstlich der Inselhauptstadt und erstreckt sich von Nord nach Süd über 5 km am Meer entlang. Um den Ort herum verläuft im Westen die stark befahrene Umgehungsstraße Jalan Ngurah Rai, so dass der Ortskern mit der Hauptgeschäftsstraße Jalan Danau Tamblingan vom Durchgangsverkehr verschont bleibt.“
„Diese Seite wurde zuletzt am 3. September 2017 um 02:16 Uhr bearbeitet“, steht auf der Wiki-Seite ganz unten dazu.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Sanur; https://en.wikipedia.org/wiki/Sanur%2C_Bali]
Wie sich doch die Bedingungen innerhalb von 2 Jahren ändern können oder nur die Wahrnehmungen?
Ich rate mal: Die „Ngurah Rai“ verläuft ein ganzes Stück quasi parallel zur „Danau Tamblingan“ (von der die „Kusuma Sari“ an der Ecke mit dem ARTOTEL Richtung Meer abzweigt) und da die kaum mehr Verkehr aufnehmen kann, weichen viele Insider auf die „Danau Tamblingan“ aus. Viele im Sinne von hunderten. Ich nenne sowas schonungslosen Durchgangsverkehr.
Naja, wer noch einigermaßen gut zu Fuß unterwegs ist, kommt über den höhergelegten holprigen Gehweg einigermaßen sicher links und rechts davon gut voran, es sei denn, da parken gefühlte 500 Motorräder drauf, die man(n) leider nur auf der Fahrbahn umgehen kann. No risk no fun. 😉
Wir residieren im netten ARTOTEL. Das Konzept hat was und überall im Haus gibt es Kunstwerke zu entdecken. Die netten Wölkchen hängen bei uns im Zimmer überm Bett und DIE regnen zum Glück NIE.
Der Teil der Insel hier ist selbstverständlich voll auf Touristen eingestellt. „Taxi, Sir?“; „Would you like massage“; „Hello Mister. We offer excursions for low prices“ … etc. pp
Der ca. 4,5 km lange „Beachwalk“ lockt einerseits mit Meer und Strand und ellenlangen Liegen-„Galerien“ (z.Zt. wenig ausgelastet) und andererseits mit unzähligen Ständen, die vor allem „Kunst“ verkaufen wollen. Dazwischen weitere Offerten zum Tauchen, Schnorcheln, Angeln, Paddeln, Gleitschirmrundflug und was weiß ich noch alles. Die aktuelle Zielgruppe ist für viele dieser Adventures leider nicht mehr jung genug und die Familien mit kleineren Kindern im Durchschnitt noch zu jung. Die Shoppingmall wird permanent von Restaurants und Hotelliegewiesen mit integrierten Restaurants unterbrochen. Die grünsten und ruhigsten Abschnitte sind mit „private area“ oder so markiert.
Eins kann mensch hier ganz gewiss: Entspannen, lesen, heiße und kalte Drinks genießen, Beine und Seele baumeln lassen …
In der größten Nachmittagshitze – so 13 bis16 Uhr, ab 15 Uhr ist Cocktail-Happy-Hour 😉 – ist ein Schattenplätzchen am Hotelpool unterm Dach ideal.
Da fehlt eigentlich fast gar nichts, oder? Ja klar, eins schon: Radeln. Am Beach Walk entlang geht das richtig entspannt, wenn man(n) die dort flanellierenden o.g. Zielgruppen im Auge behält und rechtzeitig umkurvt. Die mit den Leihfahrrädern sind dabei eine besondere Spezie.
Ich hab die Runde abgeradelt und fand sie nett, auch den Rückweg über die „Danau Tamblingan“ einschl. Abstecher zum Postoffice (wir brauchen Kartons, um die Koffer um „unwichtiges“ zu entlasten und per Paket nach Hause zu schicken). Falls ihr also den Weg selbst mal brauchen solltet, siehe Trackaufzeichnung unten. Da ist auch gut zu sehen, in welcher Ecke der Insel wir so unterwegs sind.
In eine ganz andere Ecke der Insel lockte uns Astrids und meine ungebrochene Neugier nach kulturellen Highlights.
Ein Flyer im Hotel wirbt für die DEVDAN SHOW (https://www.devdanshow.com/) und die nette Frau am Tourist-Info-Schreibtisch in der 1. Etage kann Tickets dafür beschaffen. Transfer vom Hotel zum Veranstaltungsort inklusive. Na prima.
Klappt alles vorzüglich. Das Taxi holt uns abends sogar vorsorglich früher ab, denn seit heute ist der Präsident Indonesienes in Sanur, um einen traditionellen Markt zu eröffnen. Er ist leider nicht allein gekommen, sondern in Begleitung vieler wichtiger Menschen, Polizisten und Autos. Wie es sich halt überall für Staatsoberhäupter gehört.
Das befürchtete Verkehrschaos hält sich glücklicherweise in Grenzen und wir überbrücken die fast 40 km in einer guten Dreiviertelstunde. Über Autobahnen geht es halt überall flotter. Die ist hier übrigens genau dort gebaut worden, wo noch Platz dafür da ist – quasi „auf dem Wasser“. Das hatte sich aber just wegen „low tide“ etwas zurückgezogen, kam aber auf dem Rückweg zum Hotel dann mit dem üblichen dichten Abendvorhang Hektoliterweise von oben zurück.
Ich hab den Rückweg für alle Fälle „aufgezeichnet“ – siehe unten.
Uns blieb vor der Show sogar noch Zeit, sich in dem dortigen „Touristen-Spielzeugland“ ein wenig umzusehen und einen kleinen Imbiss zu genießen. Drei Kontrollposten wachen darüber, daß die Touris und deren dienstbare Geister in diesem riesigen Areal ungestört „Indonesien“ erleben können. Wie schön, daß wir beim Radeln wirklich im Land und unter „den Leuten“ unterwegs waren!
Aber die Show war dann richtig ganz große Kunst!
Astrid hat dazu folgendes notiert:
Bisher hatten wir uns vor allem traditionelle Tanz-Shows angesehen. Die DEVDAN-Show am Abend in Nusa Dua nimmt uns mit auf eine Reise in die Geschichte und die verschiedenen Regionen Indonesiens und interpretiert dabei die traditionellen Tänze auf moderne Art und kombiniert sie mit Akrobatik.
In der Rahmengeschichte finden zwei Teenies aus einer Touristengruppe eine Truhe mit typischen Gegenständen der verschiedenen Inseln und machen jeweils einen Abstecher dorthin:
– Bali wird vertreten durch den Udeng, die traditionelle Kopfbedeckung der Männer, und dörfliche, religiöse Tänze.
– Songket, die traditionell auf Sumatra gewebten Stoffe, repräsentieren diese Insel – dazu ein dörflicher Webertanz, ein Regentanz und Akrobatik an langen Stoffbahnen.
– Der Kris ist die traditionelle Waffe auf Java. Für diese Region sehen wir Kriegstänze aber auch den eleganten „Bedhaya“ Frauentanz und Schatten- und Stabpuppen. Als Hinweis auf die heutige Pop-Kultur gibt es Hip-Hop.
– Für die Wasserwelt Indonesiens insgesamt steht das Muschelhorn als Musikinstrument. In diesem Teil sehen wir weitere Akrobatik und Wasser- und Fischertänze.
– Als Symbol für Papua fischen die beiden einen Koteka aus der Truhe, einen Penisschutz. Jetzt wird es noch einmal richtig heiß mit kräftig getanzten, rasanten Schritten zu Tifa-Klängen (Tifa ist das traditionelle Percussionisten-Instrument von Papua und Maluku).
Zum Schluß ein Feuertanz – es hat sich gelohnt. Wir sind verzaubert!
Hier noch der „Devdan Show Official Trailer“ (2:04 min). Sorry, filmen war ausdrücklich „prohibited“, so daß ich keine bessere Aufnahme machen konnte. Ich glaube fotografieren sollte man(n) auch nicht, aber im höheren Alter versagt leider ab und zu das Gehör. 😉