Photographischer Nachschlag Siem Reap / 1

254. Weltreisetag, mehr Photos

Am größten Sakralbau der Welt

Bilderbuch am 254. Radweltreisetag in Siem Reap an einem sonnigen und heißen Dezembertag

„Siem Reap ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Kambodscha. Der Name bedeutet sinngemäß Ort der Niederlage der Siamesen und bezieht sich auf einen Sieg der Khmer über das Heer des Thai-Königreiches Ayutthaya im 17. Jahrhundert. Bekannt ist sie vor allem als die der Tempelanlage Angkor Wat nächstgelegene Stadt, in der die meisten Besucher während ihres Aufenthaltes nächtigen.“

Ja, was Wikipedia da schreibt, können wir uneingeschränkt bestätigen. Touristen wohin auch das Auge blickt. In den Straßen, den Hotels, den Restaurants und Kneipen. Noch lange nach Sonnenaufgang irren viele von ihnen durch die Straßen, ihren Schlafplätzen entgegen …
Da hat sich in wenigen Jahren so einiges entwickelt.

„Siem Reap liegt rund zehn Kilometer nördlich des westlichen Endes des Tonle-Sap-Sees, des größten Sees Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde, an beiden Seiten des Siem-Reap-Flusses (Stung Seam Reap) und etwa sechs Kilometer südlich des Angkor Wat. Wie viele andere kleinere Städte Kambodschas entwickelte sich Siem Reap als Zusammenschluss einer Reihe von Dörfern, die rund um die zahlreichen Wats (buddhistische Tempel und Klöster) entstanden waren. Das Stadtzentrum von Siem Reap bildet der alte Markt, der von Häusern im französischen Kolonialstil umgeben ist.“

Die Gegend um Siem Reap gehörte lange Jahrhunderte zu Siam oder war den siamesischen Königen tributpflichtig. Während der Kolonialzeit bemächtigte sich Frankreich weiter Gebiete in Südostasien. Zu diesem „Französisch-Indochina“ gehörten neben Kambodscha auch Laos und Vietnam. Mit dem Vertrag vom 25. März 1907 verleibte sich die Kolonialregierung auch Siem Reap, Battambang und Sisophon mit einer Gesamtfläche von mehr als 20.000 km² ein.

„In den Jahren der Herrschaft der Roten Khmer ab 1975 wurden die Bewohner Siem Reaps, wie jene aller anderen Städte des Landes, zur Zwangsarbeit auf den Feldern verschleppt. Erst nach dem Sieg der vietnamesischen Truppen im Januar 1979 kehrten sie in ihre Stadt zurück, die noch bis zum Beginn der 1990er Jahre das Ziel von Überfällen der in die Wälder der Umgebung vertriebenen Roten Khmer war. Jahrelang mussten die Einwohner das Stadtzentrum mit Barrikaden schützen. Der letzte Überfall durch ein ganzes Bataillon auf die Stadt und die Lager der UNTAC-Friedenstruppen (United Nations Transitional Authority in Cambodia) erfolgte 1993.“

Wir konnten auf dem Weg nach Siem Reap auf Tafeln über Minenräumaktionen lesen:

Wir beginnen den Tag, der ein sehr langer und hochinteressanter zu werden verspricht, und kraxeln beim Licht einer Taschenlampen-App auf den Shiva geweihten Pyramidentempel Phnom Bakheng hinauf. Der steht auf dem gleichnamigen Hügel. Das Khmer-Wort „Phnom“ bezeichnet eine jäh ansteigende Erhebung.
Ein wunderschöner Sonnenaufgang ist unser erster Tageslohn. Noch vor dem Frühstück! 😉

Nach dem sehr guten Hotelfrühstück geht unsere „Tempeltour“ dann richtig los. Ein persönliches Drei-Tages-Ticket hatten wir gestern schon im großen Ticketcenter gekauft.
Mr. Bunsarng Keo begleitet uns und er erzählt, daß bis zum Jahre 2000 im Stadtkern so um die 8000 Einwohner lebten, in der Region ca. 60.000. Dann wurde der „Tourismus“ angekurbelt, es wurden Arbeitskräfte, Händlerinnen, Tourguides etc. pp. gesucht und viele viele kamen.
Heute wohnen hier etwa 200.000 Menschen.
Bunsarng ist hier aufgewachsen, hat bis zum Abitur gelernt und spricht gut deutsch. Wir erfahren eine Menge Dinge, die in Reisebüchern kaum oder gar nicht stehen.

Tempel Nummer 1 und sicher völlig zu Recht: „Der Bayon (ursprünglich Madhyadri) ist neben dem Angkor Wat die bekannteste und eindrucksvollste Tempelanlage hier – berühmt vor allem wegen seiner Türme mit meterhohen, aus Stein gemeißelten Gesichtern.
Im späten 12. Jahrhundert begann König Jayavarman VII. (regierte von 1181 bis ca. 1219) mit dem Bau der neuen Hauptstadt des Khmer-Reiches, Angkor Thom (große Stadt). Im Zentrum der 9 km² großen, von einer Mauer umgebenen, etwa 1 km nördlich von Angkor Wat beginnenden Stadt wurde der Bayon als Haupttempel errichtet.“

Die eine oder der andere erinnert sich wie ich bestimmt auch an die inzwischen legendäre Bayon Suite der Gruppe Bayon von 1980. Falls nicht, hier findet ihr sie zum hören (und obendrein „reich bebildert“!):

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Kein weiter Wanderweg und wir sind am Tempel Nummer 2.
„Der Gebäudekomplex Ta Prohm ist eine aufgegebene Tempelanlage in Kambodscha bestehend aus Tempel, Kloster, weiteren kleineren Gebäuden und der umgebenden Mauer mit Ecktürmen und Gopurams (Eingangspavillons).
Eine besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor nimmt Ta Prohm wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die Restauratoren und Architekten der École française d’Extrême-Orient (EFEO), die ersten, die in der Neuzeit begannen, die Tempel zu restaurieren, beschlossen, einen Tempel in dem Zustand zu belassen, in dem sie ihn vorfanden. Die Wahl fiel auf Ta Prohm. Die Vegetation und die herabgefallenen Mauersteine wurden nur soweit entfernt und gesichert, dass es Besuchern möglich ist, die Anlage zu begehen. Besonders eindrucksvoll sind die Würgefeigen (Ficus virens) und die noch größeren Tetrameles nudiflora, deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen.
Die Ruinen dienten als Kulisse für den Film Lara Croft: Tomb Raider.“

Tageshöhepunkt nach der Mittagspause: Der größte Sakralbau der Welt (betonte Bunsarng öfter).
„Angkor Wat (Khmer: Ângkôr Vôtt; ângkôr bedeutet „Stadt“, vôtt „Tempelanlage“) ist die sicher bekannteste Tempelanlage in Kambodscha.
Im 10. Jahrhundert wurden unter Yasovarman I. (regierte 889–910) zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen angelegt, die unter anderem dazu beitrugen, dass mehrmals im Jahr Reis geerntet werden konnte. Diese erfolgreiche Landwirtschaft führte zu Nahrungsüberschüssen und brachte dem Khmer-Reich großen Reichtum. So kam es, dass das südlich von China gelegene Land zu einem regionalen Machtzentrum Südostasiens wurde und die Khmer in der Lage waren, große Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.
Das komplette Areal misst inklusive des Wassergrabens in West-Ost-Richtung knapp 1,5 km und in Nord-Süd-Richtung knapp 1,3 km. Der Wassergraben ist zwischen 170 und 190 Meter breit und umschließt das innere Areal. Er stellt nach der gängigen Interpretation den Ur-Ozean dar, womit er sich zusammen mit den zahlreichen Bauten der Tempelanlage in das Bild eines symbolischen Universums einordnet. Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nach Lotusblüten geformten Türmen (Prasat), die einen Quincunx bilden. Der größte Turm ist 65 m hoch.“

Eine bedeutende Einrichtung muß hier zumindest noch erwähnt werden.
„Im Nordosten der Stadt befindet sich das Jayavarman VII Children’s Hospital. Finanziert aus Spenden, die der Schweizer Arzt Beat Richner vor allem in der Schweiz und Frankreich organisiert, bietet es Kindern kostenlose medizinische Betreuung. Das Angkor Hospital for Children wurde 2004 von der US-amerikanischen Organisation „Friends without a border“ errichtet.“
Beat Richner ist am 9. September 2018 im Alter von 71 Jahren bei Zürich verstorben.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Siem_Reap, https://de.wikipedia.org/wiki/Bayon, https://de.wikipedia.org/wiki/, https://de.wikipedia.org/wiki/Ta_Prohm, Angkor_Wat, https://de.wikipedia.org/wiki/Phnom_Bakheng, https://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Hospital_for_Children, https://de.wikipedia.org/wiki/Beat_Richner,
http://www.kambodscha-reisefuehrer.de/siem_reap.htm, https://www.tripadvisor.de/Attractions-g297390-Activities-Siem_Reap_Siem_Reap_Province.html]

Wir hatten seid längerer Zeit wieder einen kleinen kulturellen Abend mit wunderbaren Tanzdarbietungen exzellenter Künstler/innen. Leider etwas getrübt durch die Übergröße des Saales und das emsige Wandern der Gäste zwischen Tisch und Buffet.

Die recht häufig in und vor Hotels blinkende „Weihnachtsdekoration“ finde ich hier ein wenig deplatziert. Aber über Geschmack läßt sichs bekanntlich nicht streiten. 😉
Ich hatte die Männer, die gerade den Knecht auf dem Schlitten hinter den Rentieren aufstellten gefragt, was sie davon halten. „Ooch, sieht nett aus und unsere Gäste freuen sich.“
Na also. Aber mir gefallen die illuminierten Palmen trotzdem besser.
Siem Reap-Bilderbuch auf:



Auf nach Siem Reap!

253. Weltreisetag, 186 km von Kampong Thom nach Siem Reap, davon 80 km mit dem Rad, heiß doch bei Fahrtwind erträglich

Am Vormittag einer kleiner Umweg von 40 Kilometern durch landwirtschaftlich geprägte Landstriche und beschauliche Dörfer. Erneut bestimmt Reis, in allen Wachstumsstadien, unseren Tag. Gen Siem Reap, Ausgangspunkt für Exkursionen nach Ankhor Wat und Co., führt uns der Highway Nummer 6. Wir geben nochmal richtig Gas, da die nächsten Tage Fahrradtechnisch ruhiger ausfallen werden, verstauen dennoch nach 80 Kilometern die Räder im Truck.

In Siem Reap begrüßen wir Catherine und Heike, die bis Bangkok bzw. Singapur die Gruppe bereichern werde. Herzlich Willkommen!!!

Ländliches Kambodscha

252. Weltreisetag, 119 km von Kampong Cham nach Kampong Thnor, tropisch heißer Seitenwind

Wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag auf dem Fahrrad …. Ruhige Nebenstraßen durch Kautschukplantagen und Reisfelder, hektische und laute Hauptstraßen, ein Affentempel in luftiger Höhe und der historische Wat Nokor unweit des Mekongs … Wie immer sind es die Begegnungen unterwegs, die in Erinnerung haften bleiben … einige Reisbauern, eine Näherin,tausende Schüler, Reisflockenproduzenten, ein Wasserbüffelzüchter, eine Hochzeitsgesellschaft, dutzende Bildhauer und Künstler…

HelloHelloHelloHelloHelloHelloHelloHello…

251. Weltreisetag, 121 km von Kratie nach Kampong Cham, Rückenwind, Wetter egal

Beim Briefing heute morgen, betretene Gesichter. Über 120 Kilometer, schwül warm und durchwachsene Straßenzustände sind angekündigt.  Die geradelten Pfade sind allerdings besser als erwartet, der Rest trifft zu. Trotzalledem ein großartiger Tag. Rückenwind schiebt uns stetig nach Südwesten und Landschaft und Eindrücke sind vielfältig.

Suor Sdei, geht den meisten von uns Radlern noch schwer über die Lippen. Hello, ist da einfacher. Das weiß auch die kambotschanische Bevölkerung, und schmettert uns den Gruß verbunden mit einem Lächeln und einer winkenden Handbewegung pausenlos entgegen. Die Freude ist ernst gemeint und animiert uns es ihnen gleich zu tun, bzw. ihnen zuvorzukommen. Oft überholen wir Schulkinder auf Fahrrädern oder schwer beladenen Motorräder und überraschen mit einem: `Hello, wie gehts?`, was heute zu interessanten Gesprächen, aber auch zu überstürzten Abbiegemanövern führte.

Die meisten der großen Religionen waren am heutigen Tag präsent. Da eine katholische Kirche, dort ruft der Muezzin (mit einer wunderbaren sonoren Stimme) zum Freitagsgebet und hunderte Menschen der ethnischen Minderheit der Cham , folgen und an der nächsten Ecke reinigt ein buddistischer Mönch den Torbogen zur üppigen Tempelanlage. Keine Ahnung wie sie zu ihren spitituellen Konkurenten stehen, aber scheinbar existieren die unterschiedlichsten Weltanschauungen in diesem Bereich der Erde friedlich nebeneinander. Muss am Klima liegen …

Wir radeln durch Reis- und Maisfelder, Mango- und Bananenplantagen und einem scheinbar endlosen Straßendorf. In Stung Trong überqueren wir mit einer Fähre letztmalig den Mekong., besuchen noch die Pagode Han Chey und lassen uns nach Kampong Chan unserem Tagesziel, mit 150.000 Einwohner die drittgrößte Stadt Kambotschas, ausrollen.

Fotomotive lungern hinter jeder Ecke. Leider, denke ich manchmal, denn während die Meute weiter kräftig in die Pedale tritt, falle ich jedesmal weit zurück und muss immer mal wieder ein Sprint einlegen, damit ich nicht verloren gehe. Damit sich dies gelohnt hat, fällt die heutige Photostrecke etwas umfangreicher aus … sorry.

 

Kratie, die berühmten Flussschweine (Orcaella brevirostris) und eine Inseltour

Bilderbuch am 250. Radweltreisetag in Kratie am Mekong am sonnigen und heißen Nikolaustag

Kratie ist eine von vier Provinzen im Nordosten Kambodschas. Weil es weit genug von den populärsten Zielen des Lands entfernt liegt, ist Kratie perfekt, wenn man(n) nach etwas mehr Ruhe sucht. Hier stehen noch viele französische Kolonialbauten, die während des Bürgerkriegs kaum beschädigt wurden.

In der Stadt Kratie (andere Transkription: Krâchéh) selbst leben etwa 60.000 Einwohner. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Die Bedeutung von Kratie hat in den letzten Jahren als Durchgangsreiseort von Kambodscha nach Laos sowie in den Nordosten (Minderheitenprovinz Ratanakiri) und Osten (Minderheitenprovinz Mondulkiri) zugenommen. Hauptanziehungspunkt für Besucher von Kratie sind die Süßwasserdelphine des Mekong. Während es in den 1970er Jahren in den Mekonggewässern Kambodschas noch einige Tausend Exemplare gab, sind derzeit nur noch etwa 120 Delphine erhalten, deren Zahl seit Jahren jedoch stabil geblieben ist. Die größte Zahl von etwa 60 Delphinen lebt in einem Pool namens Kampi, etwa 15 km nördlich von Kratie. Für die Delphine wurden Schutzzonen errichtet, die Fischerei ist dort verboten und passierende Schiffe müssen eine spezielle Route fahren.
In Kampi ist eine Beobachtungsstation errichtet worden. Es stehen Boote für Besichtigungen auf dem Pool zur Verfügung.
Die seltenen Irawady-Süßwasser-Delfine stehen nach wie vor auf der Liste der ernsthaft gefährdeten Arten.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Kratie,
https://www.enchantingtravels.de/reiseziele/asien/kambodscha/kratie/,
https://en.wikipedia.org/wiki/Irrawaddy_dolphin, https://de.wikipedia.org/wiki/Irawadidelfin,
https://weltenbummler.guide/asien/kambodscha/kratie/,
http://www.geo.de/reisen/community/reisebericht/621079/6/Kambodscha-open-your-heart-and-open-your-wallet]

Wir fahren nach einem leckeren Frühstück die 15 km zurück nach Kampi, mit dem Bus, denn geradelt sind wir die ja schließlich gestern schon und noch 2 x dieselbe Straße ist auch weniger spannend.
Aber was für ein Kontrast zu gestern!

Aus dem klimatisierten Bus sehen die Hütten und Häuser links und rechts der Straße irgendwie anders aus. Der Eindruck bleibt fern und oberflächlich.

Mit dem Fahrrad da entlang zu fahren bedeutet viel größere Nähe, ja direkten Kontakt zur Umgebung zu haben und man(n) kann alles nicht nur sehen, sondern echt fühlen, hören und riechen.
Busreisen ist doof, Radreisen ist besser!

Wir bekommen in Kampi am Ticketschalter den Gruppentarif für Ausländer und zwei kleine Boote fahren uns zur Bucht, in der am besten Delfine beobachtet werden können. Vor uns sind schon andere Besucher dahin geknattert und nach uns kommen noch mehr. Die „Kapitäne“ kennen sich aus, schalten bald die Motoren aus und rudern ans Ufer.

Wir spähen über die Wasserfläche, die Kameras aufnahmebereit und die Delfine tauchen auf, einer, zu zweit oder sogar drei. Für’s Luft-holen lang genug, für uns leider nur sehr kurz. Aber dafür öfter.
Es gibt sie also wirklich. Wir haben sie gesehen.

Auf dem Rückweg stoppen wir kurz an einer Pagode kurz vor der Stadt. Pagoden sind nicht immer geöffnet, sondern meist nur an besonderen Feiertagen. Schade, aber von außen ist sie auch sehenswert und da im Obergeschoß die Fenster geöffnet sind, bekommen die Fotoobjektive auch einen kleinen Einblick ins farbenfrohe innere.

Den Nachmittag bringt jede(r) individuell über die heißeste Tageszeit und ab 15.30 Uhr treffen wir uns wieder zu einer kleinen Radeltour zum Inselpark „Koh Trong Community Base Eco-Tourism“ gegenüber. Die Fähre muß nicht ganz so weit schwimmen, denn im Mekong fließt relativ wenig Wasser. Wir müssen unsere Fahrräder ein ganzes Stück über den ausgetrockneten Sand ans eigentliche Ufer schieben.
Die Familien auf der Insel leben vom Reis-, Obst- und Gemüseanbau und wir sehen viele große und kleine Haustiere.
Wir können es bestätigen: Dort gedeihen die leckersten Pomelos Kambodschas. 😉 Schade nur, daß dabei immer zwei Drittel als Schalen etc. pp. entsorgt werden müssen.
Wir dürfen sogar ins Haus einer Familie hineinschauen. Viel Platz, aber 4 Generationen unter einem Dach! Da können wir uns in Europa echt was abgucken! Sogar die Ururgroßmutter begrüßt uns. Sie ist 99 Jahre alt!
Kurz nach Sonnenuntergang bringt uns die Fähre wieder zurück zur Stadt und über dem kurzen Radelweg zum Hotel ist dann schon dunkle Nacht, zumindest da, wo keine Lampen an der Straße leuchten.

Kratie- und Inselbilderbuch auf:

 



Wellness für unsere Fahrräder

Überraschung am 249. Reisetag bei der Ankunft in Kratie

Die ersten beiden Tagesetappen in Kambodscha waren sehr beeindruckend und interessant für uns, insbesondere die flüchtigen oder auch mal etwas längeren Begegnungen mit den Menschen, allen voran den vielen fröhlich winkenden Kindern. Dazu aber in anderen Blogeinträgen mehr.
Die ersten beiden Tagesetappen in Kambodscha waren aber auch sehr heiß und heftig staubig.
In allen Lücken und Ritzen der Fahrräder leuchtete es rötlich und braun.
Also fragten wir unsere Begleiter, ob sie uns helfen könnten, diese mal gründlich abzuspritzen und zu reinigen.

Gefragt und Wunsch erfüllt und vor allem wie!
„Stellt eure Fahrräder hier ab. Wir machen das.“
Ungläubig und echt überrascht schauten wir mit unseren Schmutzbierflaschen in der Hand zu, wie sich die Drei mit Wasserschlauch, Bürste und Seifenwasser über Rahmen und Räder hermachten.
Da kamen echt leuchtende Farben unter der dicken Staubschicht hervor! 🙂
Sowas war meinem Fahrrad in den zurückliegenden 8 Monaten noch nie passiert. 😉

Vielen vielen Dank ihr lieben Geister vom Fahrradlenker (Prie) mitten unter uns sowie von den Lenkrädern des Begleitbusses und des Fahrradtransporters (Chen und Brin)!!

Hallo CBB, das Kambodscha-Begleit-Team setzt hier Maßstäbe, die wir und unsere Reisefahrräder bisher nicht gewohnt waren. Bitte mehr davon!

Übrigens, die Befestigung der Fahrräder auf dem Transporter könnte eine nachahmenswerte Anregung für Touren in China sein. Es gibt nix gutes, außer man(n) tut es …

Die Entdeckung der Langsamkeit

249. Weltreisetag, 161 km (davon 80 km im Bus) von Stung Treng nach Kratie, weiterhin schwül warm und gelegentlichen Gegenwind

Der Mekong, mittlerweile ein guter alter und vertrauter Bekannter, ist auch heute unser verlässlicher Begleiter über den Tag. Die unbefestigten flussnahen Pfade fahren sich sehr gut und wir bekommen einen ersten intensiven bunten Eindruck vom gemächlichen und entspannten Leben in Kambodscha … Sie führen uns durch eine Hochzeitsgesellschaft, die Mitten auf der Straße das Festzelt drapiert hat, durch die Gärten der Reis- und Gemüsebauern, durch die Werkstätten der Schmiede, die ohrenbetäubend ihre Hämmer schwingen, vorbei an Händlern, die am Straßenrand ihre Ernte feilbieten, schlichte Moscheen und farbenprächtige buddhistische Tempelanlagen, protzige Villenanlagen und Wellblechhütten am Flussufer, ungewöhnliche Tankstellen und wir teilen uns nun auch die Straßen mit sehr ungewöhnlichen und oft abenteuerlich überladenen Fahrzeugen.

Der Geräuschpegel schwangt heute durch alle Bereiche … vom Zirpen der Grillen in den Reisfeldern bis zu dem grellen Großstadtverkehr in unserem Tagesziel Kratie. Ruhe und totale Reizüberflutung wechseln sich permanent ab, manchmal innerhalb nur weniger Minuten. Die Begegnungen am Wegesrand sind herzlich, auch wenn wenn wir nur kurz anhalten um ans Gespräch zu kommen. Zunächst immer zurückhaltend, die Kinder manchmal gar verängstigt und kreischend davonlaufend, aber immer interessiert und neugierig. Es gab heute anstrengende Momente, aber die Freude in Kambodscha mit dem Rad unterwegs zu sein überwiegt.


Bye bye Laos, welcome Cambodia!

248. Weltreisetag, 90 km von Don Khon nach Stung Treng, heiß und staubig …

Nach einer kurzen Bootsfahrt haben wir wieder festen Boden unter den Rädern und besichtigen kurz darauf den letzten touristischen Höhepunkt im Süden Laos, vor der Grenze nach Kambotscha – die Khong Phapheng Mekong Wasserfälle. Der vorher träg dahinfließende Strom stürzt sich hier auf einigen Kilometern Breite bis zu 15 Meter in die Tiefe. Eine grandiose und ohrenbetäubende Abschiedsvorstellung. Es ist auch Zeit Abschied zu nehmen, von einem wunderbaren Radreiseland, von dem alle Mitreisenden positiv überrascht wurden, und von Mr. Kham und Toh, die uns für einen ganzen Monat begleitet haben. Verstohlen werden kleine Tränen aus den Augenwinkeln gewischt …

Wir blicken nach vorn auf ein neues spannendes Reiseland und in die strahlenden Gesichter unserer neuen Begleiter – Prie der lokale Guide, Chen und Brin die Fahrer des Busses und Trucks – die uns die nächsten Wochen durch ihre Heimat geleiten werden.

Es ist nicht Liebe auf den ersten Blick … noch schwelende brandgerodete Flächen, Plantagen soweit das Auge reicht, eine drückende schweißtreibende Hitze und Staub, aufgewirbelt von vorbeirasenden Kleinbussen, der in der Nase kitzelt und sich in dicken Schichten über Mensch und Material legt, begleiten uns die ersten Stunden im neuen Land. Die Begegnungen mit den Menschen nicht minder herzlicher als in Laos, im Gegenteil, Kinder jauchzen, hüpfen und schreien vor Freude wenn sie uns erblicken. Wir sind voller Vorfreude auf Kambodscha!