Bye bye Laos, welcome Cambodia!

248. Weltreisetag, 90 km von Don Khon nach Stung Treng, heiß und staubig …

Nach einer kurzen Bootsfahrt haben wir wieder festen Boden unter den Rädern und besichtigen kurz darauf den letzten touristischen Höhepunkt im Süden Laos, vor der Grenze nach Kambotscha – die Khong Phapheng Mekong Wasserfälle. Der vorher träg dahinfließende Strom stürzt sich hier auf einigen Kilometern Breite bis zu 15 Meter in die Tiefe. Eine grandiose und ohrenbetäubende Abschiedsvorstellung. Es ist auch Zeit Abschied zu nehmen, von einem wunderbaren Radreiseland, von dem alle Mitreisenden positiv überrascht wurden, und von Mr. Kham und Toh, die uns für einen ganzen Monat begleitet haben. Verstohlen werden kleine Tränen aus den Augenwinkeln gewischt …

Wir blicken nach vorn auf ein neues spannendes Reiseland und in die strahlenden Gesichter unserer neuen Begleiter – Prie der lokale Guide, Chen und Brin die Fahrer des Busses und Trucks – die uns die nächsten Wochen durch ihre Heimat geleiten werden.

Es ist nicht Liebe auf den ersten Blick … noch schwelende brandgerodete Flächen, Plantagen soweit das Auge reicht, eine drückende schweißtreibende Hitze und Staub, aufgewirbelt von vorbeirasenden Kleinbussen, der in der Nase kitzelt und sich in dicken Schichten über Mensch und Material legt, begleiten uns die ersten Stunden im neuen Land. Die Begegnungen mit den Menschen nicht minder herzlicher als in Laos, im Gegenteil, Kinder jauchzen, hüpfen und schreien vor Freude wenn sie uns erblicken. Wir sind voller Vorfreude auf Kambodscha!


Ruhetag auf Don Khon

247. Welreisetag,  Nachtrag zum Bilderbucheintrag

Vielen Dank, Peter für die schon seit Monaten unermüdliche Gestaltung des Ruhetagbilderbuches. Ergänzend noch ein paar Photos …

Eine von 4000, aber eine schööööne …

Bilderbuch am 247. Radweltreisetag auf Don Khon, einer der 4.000 Mekong-Inseln, sonnig und advent-winterlich heiß

Si Phan Don (Lao: ສີ່ພັນດອນ) ist ein Gebiet in der Provinz Champasak in Südlaos (Si Phan = viertausend, Don = Insel).
Der Mekong erreicht in Südlaos an der Grenze zu Kambodscha mit 14 Kilometern seine größte Breite. In der tropischen Flusslandschaft liegen circa 4.000 Inseln. Ein Teil davon wird allerdings während der Regenzeit, wenn der Mekong einen hohen Wasserstand hat, überspült. Die 70.000 Einwohner der Region verteilen sich auf nur wenige Inseln, die meisten sind unbewohnt, werden aber zum Teil landwirtschaftlich genutzt. Mit 130 km² ist Don Khong die größte Insel, neben dieser sind vor allem auch Don Khon und Don Det touristisch erschlossen.

Die Bahnstrecke Don Det–Don Khon war eine sieben Kilometer lange Schmalspurbahn auf den Inseln Don Det und Don Khon, die von 1893 bis 1941 bestand und die Mekongfälle umfuhr.
Wenn auch ökonomisch unsinnig, so war die Bahnstrecke aus französischer Sicht militärisch notwendig. Die erste Strecke verband eine Anlegestelle unter- und oberhalb der Mekongfälle auf der Insel Don Khon. Sie wurde im Sommer 1893 in einer Spurweite von 1000 mm erbaut.
Die gesamte Trasse, einschließlich der Brücke, die beide Inseln verbindet, ist erhalten und kann mit Ausnahme eines kurzen Stückes in einem Industriebetrieb als Fuß- oder Radweg genutzt werden. Die Reste der Bahn sind die Haupt-Touristenattraktion auf den Inseln.

Von den 4000 Inseln erkunden wir also eine der größten, die hier zugleich auch einer der wichtigsten touristischen „Hotspots“ ist. Es gibt entlang der kleinen Straße kaum ein Haus, daß nicht „Homestay“ oder Restaurant oder beides ist.
Wir stoppen unsere kleine Radelrundfahrt zuerst an einer der historischen Lokomotiven, deren rostiger und sonstiger technischer Status deutlich zeigt, daß sie schon länger nicht mehr vor Waggons gespannt wurden.
Gleich neben der besser bestückten (weil noch mit Rädern versehenen) Lok zweigt die frühere Bahntrasse ab und der Weg führt über die historische Brücke, auf der heute viele Radlerinnen und Fußgängerinnen unterwegs sind.

Nächster Halt: Die eindrucksvollen vom Volksmund Somphamit, aber offiziell Li Phi genannten Wasserfälle, sind eine Mischung aus Stromschnellen im Fluss mit attraktiven Wasserfällen, umgeben von einem herrlichen Park.
Ein wunderschönes Fleckchen Laos!

Die Legende berichtet, daß im 14. Jahrhundert ein Mönch im Auftrag des Königs von Kambodscha hierher kam, um den Buddhismus in den Lao-Lands zu verbreiten. Man beschloß, einen Tempel auf der Insel Don Khon, nördlich der Somphamit Wasserfälle zu bauen. Nach Abschluß der Bauarbeiten brachten Mönche von den Tempeln von Angkor auf 3 Schiffen eine große und schwere Buddha-Statue. Ein riesiger Strudel verschlang jedoch die Schiffe und die Statue, was zu dem Namen Somphamit führte …

Nach frisch gemixten Fruchtcocktails am alten Hang Khon Hafen (hier steht die andere Lokomotive) rollten wir wieder zurück zu unseren „Floating Bungalows“ und genossen individuell den sonnigen Nachmittag bis zum Sonnenuntergang.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Si_Phan_Don
https://en.wikipedia.org/wiki/Si_Phan_Don
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Don_Det%E2%80%93Don_Khon
http://www.dondet.net/maps.html
http://de.vietnamitasenmadrid.com/laos/somphamit-li-phi-wasserfalle.html
https://wikitravel.org/en/Don_Khon]

Morgen verlassen wir das gastfreundliche und fröhliche Laos und freuen uns auf die nächsten Tage in Kambodscha.

Inselbilderbuch auf:


 

 

 




 

 

M e k o n g und die 4000 Inseln

246. Weltreisetag, 115 km von Champasak auf die Insel Don Khon mit Boot, tropisch heiß

Kurz nach vier Uhr morgens. Der Wecker rasselt ohrenbetäubend und ich verfluche mich kurz. Doch schon zehn Minuten später, nach dem ersten Kaffee, sitze ich zusammen mit Maria und Gerhard auf dem Fahrrad um am Wat Phou den Sonnenaufgang zu erleben. Noch ist völlige Dunkelheit, doch nach und nach erwacht das Leben in den passierten Dörfern. Wir erschrecken und wecken die Hunde, die mitten auf der Straße ruhen, das Kläffen weckt die Hähne und Hühner und später kommt das Meckern der Ziegen und Kühe hinzu. Erst im Morgengrauen die ersten Menschen. Mobile Händler und Frauen, die Bananen auf dem offenen Feuer am Straßenrand braten. Da sitzen wir aber längst am Haupttempel des Wat Phou und sehen der Sonne beim Erwachen über der weiten Mekongebene zu. Großartige Stimmung. Großartiger Platz. Als die ersten Sonnenstrahlen in das Innere des zerfallenen Haupttempels fallen, bin ich mir ganz sicher  …  eine kleine unscheinbare Buddhastatue im Hintergrund  – hat gezwinkert.

Der Mekong ist mit ca. 4500 Kilometern einer der längsten Flüsse der Erde und der Größte in Südasien. Der Mekong ist aber weit mehr als das – der Mekong ist eine Lebensader. Transportweg, Lebensgrundlage für Fischer und tausende Bauern an dessen Ufern, Badezimmer, Abwasseranlage und Naherholungsgebiet.  Über einhundert Kilometer folgen wir den gewaltigen Strom heute mit dem Boot. Zuerst ein größeres Modell und in Don Khong wechseln wir auf zwei kleinere Boote, da in der Trockenzeit der Wasserstand niedrig ist, und weite Abschnitte des Unterlauf nur so passierbar sind. Im Zick Zack umkurvt der kundige Steuermann die Untiefen und zahlreiche kleine Inseln. 4000 sollen es sein. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben … dreitausendneunhundertneunundneunzig, viertausend. Stimmt.

Am späten Nachmittag erreichen wir Don Khon und nächtigen standesgemäß in einen schwimmenden Bungalow. Vor uns, hinter uns, unter uns fließt der Mekong hindurch. Idyllisch. Nur wenn die zahlreichen Motorboote vorbeizischen … wackelt das Bett.


Wat? Wat Phou!

245. Weltreisetag, 35 km Fahrrad von Pakse nach Champasak, heiß, entspannend und historisch

Wir nächtigten die letzten zwei Tage in Pakse im architektonischen Kolonialflair. Das Frühstück kommt feudal daher … zur Freude der Teilnehmer in Form eines üppigen Buffets. Die Tagesetappe hätte problemlos viermal so lang ausfallen können, ohne das geringste Magenknurren zu vernehmen. Mehr als gut gestärkt, verlassen wir das sehenswerte Pakse über die Neue, von den Japanern gestiftete Mekongbrücke.

Zweimal rechts, einmal links, ein paar mal kräftig in die Pedalen getreten und schon haben wir Champasak, unser Tagesziel erreicht. Ein verschlafenes großes Dorf mit einer bewegten Vergangenheit. Wat Phou befindet sich in der Nähe, der touristische und archäologische Höhepunkt im südlichen Laos. Wahrscheinlich errichtet im 5./6. Jahrhundert  von den Cham zu Ehren des Gottes Shiva. Gestützt wird die These durch die Lage des Tempels, am Fusse des 1460 m hohen Berges Phou Pasak mit einem markanten Fels der weit in die Wolken ragt. Seit alters her ist dieser Fels als Linga oder als Phallussymbol des Hindu Gottes Shiva bekannt und verehrt. Zwei Jahrhunderte später galt dieser Ort den hinduistischen Khmer als kultischer Mittelpunkt ihrers Reiches, bevor sie die Hauptstadt in das südlich gelegene Angkor verlegten. Wiederentdeckt 1866 durch den französischen Forscher Garnier, seit 2003 UNESCO Weltkulturerbe und immer noch ein Ort gelebter Frömmigkeit. Prädikat: unbedingt sehenswert!


Über Kaffeefahrten, Tempel, Mobilität in Pakse und Lächeln nicht vergessen!

244. Weltreisetag, Nachtrag zum Bilderbucheintrag, Pakse und Umgebung

An der Mündung des Se-Flusses und eine lange Kaffeefahrt

Bilderbuch am 244. Radweltreisetag in Pakse, sonnig und trockenzeit-winterlich heiß

Wie oft wurde ich gewarnt? Von Freunden, Zeitungsartikeln und Fernsehreportagen: Laß Dich nie auf eine spontane „Kaffeefahrt“ ein! Die versprechen dir einen entspannten Ausflug und dann stoppen sie irgendwo und wollen dir irgendwas verkaufen.
Nee, auf sowas falle ich nie herein, hab ich bis heute behauptet. Bis ich mit dem Fahrrad nach Pakse kam …

Aber der Reihe nach.
Pakse, auch Pakxe, französisch Paksé oder Pakxé, Lao ປາກເຊ, ALA-LC: Pāk Sē, Aussprache: [pȁːk séː] übersetzt „Mündung des Se-Flusses“; ist mit knapp 90.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt von Laos und Hauptstadt der Provinz Champasak. Zum Distrikt Pakse gehören außerdem noch 42 Dörfer.

Pakse liegt an der Mündung des Xedon (auch Sedon) in den Mekong und verwaltungstechnisch ausschließlich auf der linken Mekongseite, wobei die Dörfer auf der anderen Mekongseite seit dem Bau der Laotisch-Japanischen Brücke stark wachsen. Pakse ist vor allem südwestlich und nordöstlich von niedrigen Bergen umgeben.

Die Stadt wurde 1905 von der französischen Verwaltung der Kolonie Indochina gegründet. Einige Zeit lang war sie die Residenz von Ratsadanay, dem letzten, von den Franzosen abgesetzten Fürsten von Champasak. Sein Sohn Boun Oum ließ ab 1968 einen Palast für seine Geliebte (Champasak Palace) in der Stadt erbauen, musste jedoch vor dessen Fertigstellung aus dem Land fliehen. Heute wird darin ein Hotel betrieben.

Durch den Ausbau der Nationalstraße 13 (wir haben ab Ventiane hunderte Kilometer davon abgeradelt) sowohl nach Zentral- und Nordlaos als auch zur kambodschanischen Grenze, durch den Ausbau der Straßen in die Hauptstädte der benachbarten Provinzen sowie durch den Bau der südlichsten der drei Mekongbrücken in Laos ist Pakse zum Wirtschaftszentrum und Handelsknotenpunkt von Südlaos geworden.

Touristisch ist Pakse vor allem Zwischenstation für Rucksackreisende – auch Radreisende wurden gesehen 😉 – auf der Reise zwischen Nordlaos, Thailand, Kambodscha sowie Vietnam und darüber hinaus Anlaufstation für Touristen, die das UNESCO-Weltkulturerbe Wat Phou und Champasak, die Viertausend Inseln und die Mekongfälle im Süden sowie das Bolaven-Plateau im Osten der Provinz besuchen.

Pakse hat einen Internationalen Flughafen und vier Busstationen. Unterwegs sahen wir zahlreiche Schlafbusse von und nach Vientiane sowie Savannakhet.

In der Nähe von Pakse haben sich sowohl eine Produktionsstätte von Beerlao (hat in Laos einen Marktanteil von 98 % bis 99 % !) als auch eine des Kaffeeproduzenten Dao-Heuang niedergelassen. Auf dem östlich von Pakse gelegenen Bolaven-Plateau wird der Großteil des laotischen Kaffees angebaut.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Pakse, https://en.wikipedia.org/wiki/Pakse, https://de.wikipedia.org/wiki/Lao-Nippon-Br%C3%BCcke, https://de.wikipedia.org/wiki/Lao_Brewery_Company, http://www.daoheuanggroup.com/]

Wir lassen heute die Fahrräder ausruhen und setzen uns auf die schmalen Bänke des Begleitfahrzeuges.
Zuerst besuchen wir eine Kaffee-Farm außerhalb der Stadt und schauen uns einen „auf dem Weg“ liegenden imposanten Wasserfall an. Zurück in der Stadt wäre dann nach einem Mittagsimbiß noch ein großer Buddha, ein sehenswerter alter Tempel und dann individuelle Nachmittagsgestaltung vorgesehen.
Soweit der Plan.

Mr. Kham fährt und fährt, neben ihm als zeitweiliger Tourguide Pet mit schon weniger schmerzendem Knie und dem Wissen, wie wir zur Kaffee-Farm fahren müssen.

Nach über einer Stunde Fahrzeit (und spürbar bergauf) schauen wir immer öfter auf die Uhr und endlich fragt jemand: Simmer bald daaa? Aber ja, doch erst nach 90 Minuten bzw. 51 km stoppen wir in Paksong – an einem Kaffeeverkaufshäuschen!

Wir schauen uns etwas irritiert um, kaufen keinen Kaffee und setzen uns wieder auf’s Auto. Zum Glück kam jetzt niemand und bot Rheumakissen oder Heizdecken an …
Das nächste Mal frag ich aber bestimmt nach Details des bevorstehenden Ausflugs und entscheide dann erst, ob ich mitfahre. 😉

3 km zurück und rechts ran. Der Vorhof der Farm sieht eher nicht sehr einladend aus und die Bohnen sind auch nicht sehr ansehlich bis schimmelig …
Ein paar Kilometer weiter an einer anderen Kaffeefarm in Ban Houayman können wir dann aber mehr sehen und erfahren. Die Arbeiter/innen empfangen uns freundlich, betrachten unsere Fotografiererei aber ein wenig skeptisch.
Das ist richtig harte Arbeit! Schon beim Pflücken von den Sträuchern fängt die Plackerei an. Dann wird alles gewaschen, muß trocknen und zuletzt handverlesen werden!

Die Farmer bekommen pro Kilogramm Rohkaffe 10.000 bis 15.000 Kip. Verkauft wird dann der geröstete und in bunte 200g-Tütchen verpackte Bohnenkaffe für 150.000 bis 350.000 Kip pro Kilo.

Kennt ihr eigentlich die Kaffeespezialität, bei der die Bohnen erst durch eine Katze hindurch „veredelt“ werden? Kopi Luwak oder salopp „Katzenkaffee“ wird dieses meist sauteure Getränk genannt. Das gibt es auch hier, allerdings nicht mit Hilfe einer Katze sondern von Waschbären aufbereitet. Wohl bekomm’s.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Kopi_Luwak]
Vorwärts, wir wollen zurück.
Der Tadvan-Wasserfall nahe Tad Yuang liegt nur wenige Minuten von der Hauptstraße entfernt. Ein sehenswertes Naturschauspiel. Die Möglichkeit, an einem Stahlseil über’s Tal zu schweben nutzte keine(r) von uns.

Die Rückfahrt in die Stadt ist dann insgesamt auch nicht kürzer als die Hinfahrt, aber es geht immerhin mal wieder „tendenziell bergab“. Außer zum Buddha, zu dem führt die Straße einige Höhenmeter hinauf. Wir sind ein bißchen froh, daß Kham uns da hinaufbugsiert und wir so die unendlich lange Treppe in der Mittagshitze nur vom Weiten sehen.

Von den zahlreichen Sehenswürdigkeiten in und außerhalb der Stadt besuchen wir letztendlich die zwei wohl wichtigsten: Die rund 20 Meter hohe, oben auf dem Berg sitzende Buddhafigur, 7 Kilometer nördlich hinter der Japanischen Brücke und nach dem Mittagsimbiss (schon in deutlich kleinerer 3er-Gruppe) den Tempel Wat Luang neben der Französischen Brücke, der eine buddhistische Schule und eine Bibliothek beherbergt und vor dem eine weiße, glockenförmige Stupa steht, die die Asche von Katay Don Sasorit enthält.

Da blieb nicht mehr gar so viel Zeit, mehr von der Stadt zu sehen. Unsere „Kaffeefahrt“ war insgesamt 121 km und fast 6 Stunden lang. Aber ein paar Fotos hab ich doch noch eingesammelt.

Pakseundumgebungbilderbuch auf:

Schmerz lass nach!

243. Weltreiusetag, 122 km von Phouangsavan nach Pakse, bewölkt und gut gelaunt

Schnurgerade zieht sich die Magistrale Nr. 13 gen Süden. Berge bereichern endlich wieder den Horizont, aber die bewältigten Höhenmeter sind schon lange kein Thema mehr. Jetzt geht es nur noch um gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeiten. Der Wind ist uns weiterhin gewogen und wir kommen schnell voran. Gründe zu verweilen gibt es nicht. Mitnichten. Es sind kleine Details und Begegnungen die den heutigen Tag wiedereinmal besonders machen. Der Besuch einer kleinen Schule am Wegesrand, die flüchtigen Gespräche mit Familien auf kleinen Traktoren die uns gelegentlich begleiten oder Schulmädchen die uns kilometerweit und kichernd auf ihren Motorrollern eskortieren …

Der erste Eindruck ist für mich immer entscheidend. Das gilt nicht nur für Menschen, auch für die bereisten Regionen und Städte. Pakse hat sofort überzeugt und wir freuen uns auf einen Ruhetag in diesem Kleinod am Mekong. Zeit die Schmerzen auszukurieren und die Wunden zu lecken. Schmerzen ? Eine Verspannung im rechten Schulterbereich. Der Winkarm. Strahlend winken und grüßen uns die Menschen am Straßenrand und wir sie ebenso zurück. Dies kann bei übergrößer Freundlichkeit auch zu muskulären Verspannungen führen. Ein Massagesalon in Pakse wird die Lösung sein, und ab morgen wird auch mit Links gewunken…

 

 

Südliches Laos

242. Weltreisetag, 128 km von Savannakhet nach Phouangsavan, trocken, heiß und staubig

Savannakhet ist kein Ort der zum langem Verweilen einläd. Eine Grenz- und Zollstadt am geschäftigen Handeslkorridor zwischen Vietnam, Thailand und Laos und mit allen Eigenschaften behaftet die solch Städte gemein haben … sie sind laut, dreckig, wuselig und ziemlich heruntergekommen.

Leichten Herzens schwingen wir uns auf die Räder und wählen eine kleine Alternaivroute direkt am Mekong um den Highway Nr. 13 zu meiden. Die Region ist immer noch vor allem landwirtschaftlich geprägt, genau wie auf der anderen Mekongseite, in Thailand. Während im Nachbarland die Äcker dank ausgetüfftelter Bewässerungsmethoden in satten Grüntönen erstrahlen, wirken die Böden in Laos karg, ausgetrocknet und wüstenhaft.

Die Querung der zahlreichen Brücken sind abenteuerlich, vor allem für unser Begleitfahrzeug, und zwingt uns alsbald auf die Hauptstraße zurück. Der Asphalt ist grob, der Wind uns gewogen und wir fliegen geduckt in den Windschatten des Vordermannes/der Vorderfrau zügig dem Tagesziel Phouangsavan entgegen.  Ein kleiner Ort, der dennoch alles bietet was Radfahrer nach einem langem Tag benötigen, eine Unterkunft, ein gutes Restaurant und der gefüllte Kühlschrank mit Hopfengetränken.

Einer ist besonders froh in Phouangsavan angekommen zu sein. Pet, ein Praktikant unseres lokalen Touroperators, wird uns die nächsten Tage begleiten um sich zum Fahrradguide ausbilden zu lassen. Zusammen mit den austrainierten Radreisenden eine kleine Herausforderung …

Kolonialidylle am Mekong

Bilderbuch am 242. Radweltreisetag in Savannakhet, bewölkt mit kleinen Regenschauern, aber schön warm

Im Reiseprogramm steht für heute: „Kolonialidylle am Mekong – Am heutigen Tag genießen wir die entspannte Atmosphäre der verschlafenen ehemaligen Kolonialstadt Savannakhet und bewundern die gut erhaltene französische Architektur.“

Naja, so manches ist nicht mehr oder noch nicht wieder gut erhalten, wie wir bei unserem Spaziergang durch die Stadt feststellen. Kein Vergleich zu den bisherigen „Hotspots“ auf unserem Weg durch Laos.
Vielleicht wird’s noch. Gegenwärtig hätte eine Dornröschenhecke wohl größere Chancen zum Wuchern …

„Savannakhet (laotisch: ສະຫວັນນະເຂດ; offiziell Muang Kaysone Phomvihane, laotisch ເມືອງໄກສອນ ພົມວິຫານ, Mư̄ang Kaisǭn Phomvihān), ist die Hauptstadt der Provinz Savannakhet in Süd-Laos. Sie ist nach Kaysone Phomvihane, dem ersten Premierminister der Demokratischen Volksrepublik Laos benannt und mit ca. 120.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Savannakhet ist ein Handelszentrum mit holzverarbeitender und Lebensmittelindustrie. Es gibt Flussschifffahrt, einen Busbahnhof und den Flughafen Savannakhet.

Die Stadt wurde 2005 zu Ehren Kaysone Phomvihanes umbenannt, dem langjährigen Generalsekretär der Laotischen Revolutionären Volkspartei, der nach der Machtübernahme der Kommunisten 1975 erster Ministerpräsident wurde und von 1991 bis zu seinem Tod 1992 Staatspräsident der DVR Laos war. Kaysone stammte aus der Nähe von Savannakhet.“
[https://en.wikipedia.org/wiki/Savannakhet, https://de.wikipedia.org/wiki/Savannakhet]

Die Bevölkerung (Lao, Thai, Vietnamesen und Chinesen) benutzt aber weiterhin fast ausschließlich den alten Namen Savannakhet.

Wir schauen uns den 1906 erbauten Xaiyaphom Tempel unweit des Mekong an, in dem auch die Sangha Highschool für Novizen und Mönche, die in Savannakhet leben, steht.

Hier steht auch einer von zwei „Heavy Buddhas“, auch „Ongtue“ genannt. Der andere steht in Ventiane. Heavy bedeutet hier mächtig groß, schwer oder auch dick.

Wir sehen kurz in die römisch katholische Co-Kathedrale der heiligen Teresa hinein [https://en.wikipedia.org/wiki/Co-Cathedral_of_St._Therese,_Savannakhet, https://en.wikipedia.org/wiki/Co-cathedral].
Eine Moschee soll es hier ebenfalls geben.

Die 20 Autominuten entfernte Stupa That Ing Hang konnten wir nicht besuchen. Sie gehört zu den bedeutendsten Pilgerstätten in Laos.
Die Zweite Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke über den Mekong (6 km nördlich von Savannakhet) hatten wir gestern beim Grenzübertritt vom Thailändischen Mukdahan nach Laos aus dem Pickup bewundert.
Savannakhet ist bekannt für Funde von Dinosaurier-Überresten und hat deshalb ein Dinosaurier-Museum mit angeschlossener Werkstatt zur Erhaltung und Replikation der Knochenfunde.
Wir haben es nicht besucht und auch nicht das Kaysone Phomvihane Haus.

Wir haben die Zeit genutzt, um mit Werkzeug, Lappen, Öl und Fett gutes für die Fahrräder zu tun. Danke insbesondere an Oliver und Gerhard für den Einsatz beim Wechsel der seit langem knarrrrzenden Tretlager. Mein bisheriges mußte bis hierher immerhin fast 16.000 km kurbeln. Ich bin gespannt, wie sich das neue ab morgen verhält.

Bilderbuch auf:


Foto-Zugabe vom genialen Fotoshooter Oliver: