Unsere Reiseleiter – Oliver Schmidt

Mein Name ist Oliver Schmidt und ich freue mich ungemein ein Teil dieser Radweltreise zu sein, denn das jahrelange Reisen mit dem Fahrrad liegt mir höchstwahrscheinlich im Blut … so schwang ich mich gleich nach dem Abitur auf einen Drahtesel und radelte nach Singapur. Kurz darauf mit dem Fahrrad nach Kamtschatka und zurück und Jahre später mit Fahrrad und Lena aus Kamtschatka einmal um den nördlichen Polarkreis auf den Spuren des Naturforschers G.W. Steller.

Die letzte große Reise, von welcher wir gerade zurückkehrten, führte uns um den pazifischen Feuerring. Ausgehend von Kamtschatka, das mittlerweile meine Zweitheimat geworden ist, reisten wir in den Süden bis nach Neuseeland und von Chile bis nach Nordamerika wieder nach Norden, unter anderem auch um möglichst viele aktive Vulkane zu besteigen. Doch diesmal hatten wir nicht nur Fahrräder, sondern auch zwei Kleinkinder dabei (www.terracirca.de).

Von Nischni Nowgorod bis Omsk werde ich die Weltreisenden begleiten, und es freut mich sehr diese Regionen zu durchqueren, die mir bei den letzten Reisen besonders gut in Erinnerung geblieben sind.

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Gedanken eines Mitradlers: Хотят ли русские войны?

Tag des Sieges / der Befreiung / der Kapitulation …

Unsere heutige Etappe findet an einem der wichtigsten Feiertage Russlands statt.

Im Blog waren ja einige Infos über die Feiertagsvorbereitungen, die wir beim Radeln beobachteten, notiert.
Wenn man(n) tagelang stundenlang zig Kilometer auf dem Fahrrad von Ort zu Ort strampelt, wälzt man(n) unweigerlich viele Gedanken im Kopf. Die vielen mal großen mal kleinen Gedenkstätten an die Toten aus der Zeit des Überfalls der deutschen Wehrmacht und SS-Einheiten auf die UdSSR am Weg haben da, zumindest bei mir, großen Raum eingenommen.

Wikipedia schreibt:
„Der 8. Mai ist als Tag der Befreiung in verschiedenen europäischen Ländern ein Gedenktag, an dem der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und damit des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht wird.“
Das ist also der Tag aus der Sicht des Agressors, der dann halt besiegt wurde und kapituliert hatte.

Die Völker Europas, einschließlich Deutschlands waren damals nicht selbst in der Lage (oder bereit), sich von der Naziherrschaft zu befreien. Sie waren auf Hilfe von den alliierten Armeen aus der Sowjetunion, den USA, Englands und Frankreichs angewiesen.
Für die meisten Menschen in den Ländern Europas war der Tag also in der Tat ein Tag der Befreiung.

In den Niederlanden wird der Bevrijdingsdag am 5. Mai begangen.
Auch in anderen Staaten wird der Jahrestag des Kriegsendes als Feiertag begangen, so in Frankreich, Tschechien und der Slowakei.
In der DDR war er von 1950 bis 1967 und im Jahr 1985 (40. Jahrestag) sogar gesetzlicher Feiertag.

In der offiziellen BRD ist er nach wie vor der Tag der Kapitulation. Je nach geschichtlichem Bezug und historischer Sichtweise eben …
Frankfurter Rundschau / Zeit-Online u.a. gestern:
Was geschah am … Kalenderblatt 2018: 8. Mai

1945 – Mit der Kapitulation des Deutschen Reiches geht der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende.
(http://www.fr.de/panorama/kalenderblatt/was-geschah-am-kalenderblatt-2018-8-mai-a-1501862)

Immerhin bezeichnete der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges den 8. Mai als „Tag der Befreiung […] von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“.

Sein späterer Nachfolger Pfarrer Gauck, der unentwegt von und über Freiheit referierte, schaffte es in seiner gesamten Amtszeit nicht einmal, einen Besuch im heutigen Russland in seinen Terminkalender aufzunehmen. Ich nenn sowas zumindest schäbig.
Die Kanzlerin reiste 2015 erst Tage nach den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag nach Moskau.
Weiß jemand, ob F.-W. Steinmeier als Präsident schon mal da war?

Viele viele Familien in Russland beklagen noch heute tote Angehörige durch den von Hitlerdeutschland angezettelten Krieg und Westeuropa unterstellt heute dem Land, eine wachsende Kriegsgefahr zu sein?
Uns ist die Begegnung mit Katarina Aleksandrowna beim Stop in dem Dorf, in dem sie heute lebt, noch allgegenwärtig.
Sie wünscht sich niemals einen neuen Krieg. Da bin ich ganz sicher.

Heute gibt es schätzungsweise 25 russische Militärstützpunkte in neun ehemaligen Sowjetrepubliken. Zumindest einen dürfte es in Syrien geben.
Die USA betreiben mehr als 1000 Militärstützpunkte weltweit. Ist die Welt dadurch sicherer geworden, gibt es weniger Kriegsgebiete und wer bitte bedroht dann folglich wen?

Mit Sanktionen, Embargos und NATO-Waffen an den Grenzen zu Russland wird es niemals möglich sein, gegenseitiges Vertrauen zu schaffen und dauerhaft den Frieden zu bewahren.
Unsere Radtour ist hoffentlich ein, wenn auch ganz kleiner Beitrag zu zeigen, das keine deutschen Panzer nötig sind, um gen Russland zu fahren. Sich bei Radelpausen zu begegnen, miteinander zu sprechen, zu fachsimpeln, sich ohne fundierte Sprachkenntnisse zu verstehen ist allemal der bessere Weg. Für uns alle!

Viele Plakate und Transparente gibt es anläßlich des Feiertags. Gestern Morgen sah ich im vorbeiradeln eins mit den Worten: „Danke Väter für den Sieg“.

Ich denke, auch wir sollten jedes Jahr den Befreiern Danke sagen oder gibt es wirklich einen Grund, das zu verweigern?

Mir fielen für den heutigen Feiertag die nachfolgenden Verse eines bekannten sowjetischen Dichters ein.

Jewgeni Jewtuschenko

Meinst du, die Russen wollen Krieg?

Meinst du, die Russem wollen Krieg?
Befrag die Stille, die da schwieg
im weiten Feld, im Pappelhain,
Befrag die Birken an dem Rain.
Dort, wo er liegt in seinem Grab,
den russischen Soldaten frag!
Sein Sohn dir drauf Antwort gibt:

Meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Nicht nur fürs eig’ne Vaterland
fiel der Soldat im Weltenbrand.
Nein, daß auf Erden jedermann
in Ruhe schlafen gehen kann.
Holt euch bei jenem Kämpfer Rat,
der siegend an die Elbe trat,
was tief in unsren Herzen blieb:

Meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Der Kampf hat uns nicht schwach gesehn,
doch nie mehr möge es geschehn,
daß Menschenblut, so rot und heiß,
der bitt’ren Erde werd‘ zum Preis.
Frag Mütter, die seit damals grau,
befrag doch bitte meine Frau.
Die Antwort in der Frage liegt:

Meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Es weiß, wer schmiedet und wer webt,
es weiß, wer ackert und wer sät –
ein jedes Volk die Wahrheit sieht:

Meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?
(1961)
Hier der russische Text:

Хотят ли русские войны?

Хотят ли русские войны?
Спросите вы у тишины
Над ширью пашен и полей,
И у берёз и тополей.
Спросите вы у тех солдат,
Что под берёзами лежат,
И вам ответят их сыны –

Хотят ли русские,
Хотят ли русские,
Хотят ли русские войны!

Не только за свою страну
Они погибли в ту войну,
А чтобы люди всей земли
Спокойно ночью спать могли.
Спросите тех, кто воевал,
Кто вас на Эльбе обнимал,-
Мы этой памяти верны.

Хотят ли русские,
Хотят ли русские,
Хотят ли русские войны!

Да, мы умеем воевать,
Но не хотим, чтобы опять
Солдаты падали в бою
На землю горькую свою.
Спросите вы у матерей,
Спросите у жены моей,
И вы тогда понять должны –

Хотят ли русские,
Хотят ли русские,
Хотят ли русские войны!

…Поймёт и докер, и рыбак,
Поймёт рабочий и батрак,
Поймёт народ любой страны –

Хотят ли русские,
Хотят ли русские,
Хотят ли русские войны!

Евгений Евтушенко
(1961 г.)

[Dieser Blog-Eintrag wurde kurz nach der Veröffentlichung gelöscht und es konnte nicht geklärt werden, warum und von wem. Ich veröffentliche ihn hiermit neu, aber unter der Kategorie „Mitradler …“ und hoffe, er wird nicht erneut Opfer einer ungeklärten „Zensur“. pf 28.5.2018]

Unsere Fahrer – Viktor Tsyuplyak

Fahrer des Begleitfahrzeugs durch ganz Russland

Hallo, ich heiße Viktor und begleite die Radgruppe mit meinem Mercedesbus durch ganz Russland. Ich wohne mit meiner Familie in Moskau. Meine Frau und ich stammen ursprünglich aus Rowno in der West-Ukraine, daher spreche ich nicht nur Russisch, sondern auch Ukrainisch und ein paar Worte Deutsch. Ich hoffe es werden im Laufe unserer spannenden Reise durch mein Land noch ein paar mehr dazu kommen. Schön, dass Peter, aber auch Stefan noch so viel Russisch aus ihrer Schulzeit parat haben.

An der Reise reizt besonders das weite Land hinter dem Ural, welches ich bisher auch nur aus Berichten kenne. Zudem war ich sehr gespannt wie die Leute aussehen, die solche eine „verrückte Reise“ unternehmen, obwohl sie nicht mehr die Jüngsten sind. Für dieses spannende Projekt habe ich mir deshalb von meiner Arbeit beim Moskauer U-Bahnbau eine längere Auszeit genommen.
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Unsere Reiseleiter – Sascha Hechler

Auf nach Russland!

Nun ist der Staffelstab der Reiseleitung  an mich übergeben worden. Volker hat die Gruppe bereits heute früh verlassen und ist zurück nach Deutschland gereist. Zeitgleich habe ich mich aus Berlin mit dem Flugzeug nach Tallin aufgemacht und mich mit mehreren Bussen bis in die tiefe estnische Provinz nach Räpina durchgeschlagen.

Ab der russischen Grenze haben wir von biss Aktivreisen die Organisation der Tour übernommen und stellen auch die Reiseleiter bei der knapp dreimonatigen Reise durch das größte Land der Erde. biss Aktivreisen organisiert seit über 30 Jahren Rad-, Wander- und Reitreisen in kleinen Gruppen in Osteuropa und dem nördlichen Asien. Eines unserer Kernländer ist hierbei Russland, wo wir vor allem  Reisen am Baikalsee und auf Kamtschatka anbieten. Eine Tour wie diese haben wir so allerdings auch noch nicht gemacht.

Ich bin einer der Inhaber von biss Aktivreisen und werde knapp drei Wochen mit der Gruppe über Moskau bis Nischnij Nowgorod radeln. Dort wird mein Kollege Oliver Schmidt, der seit vielen Jahren unsere Reisen auf Kamtschatka führt, weiter fahren.

Ich freue mich drauf!
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Unsere Reiseleiter – Volker Häring

Was wäre eine Radreise ohne die kundigen Reiseleiter, die sie begleiten!

Auch unsere begeisterten Radler wollen wir vorstellen, immer, wenn das Zepter aufgenommen oder weitergegeben wird.

Volker Häring

Zwei Tage noch und ich stehe ein wenig sprachlos vor dem, was da kommen wird. Wir fahren wirklich los, die fixe Idee der Radweltreise hat Gestalt angenommen und hat ein paar Gestalten, die tatsächlich mit dabei sind, wenn es am 01. April am Brandenburger Tor losgeht.

Interessante und im wahrsten Sinne wahnsinnige Menschen, die sich für bis zu einem Jahr auf ihren Drahtesel schwingen und sich in unsere (meine) Hände begeben. Dafür herzlichen Dank und höchste Wertschätzung.

Und was mache ich jetzt? Die nächsten vier Wochen begleite ich die Radweltreise, erst durch Polen, das ich in den letzten Monaten als Reiseland extrem schätzen gelernt habe. Und dann durch das Baltikum, das für mich auch Neuland ist.

An der russischen Grenze wird dann Sascha Hechler von Biss Reisen übernehmen. Bis dahin begleite ich die Reise als Radguide und Blogschreiber.

Werde meine Familie vermissen, weil ich viel zu viel unterwegs bin. Und trotzdem Spass daran haben, mit einigen positiv-verrückten Radlern durch Europa unterwegs zu sein.

Wir werden auf jeden Fall eine intensive Zeit haben. Und ihr könnt virtuell mitreisen!

Habt viel Spass auf der Tour!

Unsere Mitradler – Imma und Gerhard

Eine Tour, vor allem eine so lange, steht und fällt mit den Teilnehmern. Sie sind das Salz in der Suppe, die Notwendigkeit und Bereicherung für solch ein Mammutprojekt, der Grund, warum wir Touren wie diese organisieren. Daher wollen wir euch ein paar unserer mutigen Mitreisenden vorstellen.

Imma und Gerhard

Imma und Gerhard (beide 58) erkunden seit einigen Jahren mit Ihrem Tandem von München aus gemeinsam Bayern, Deutschland und Europa. Vor allem bei den Kindern wecken wir die Aufmerksamkeit, wenn wir mit unserem doch besonderen Rad vorbeikommen.

Neben dem Tandem gibt es noch andere Räder die ebenfalls fleißig benutzt werden, da auch in München fast alle Wege vor allem in die Arbeit, ob Sommer oder Winter, mit dem Rad zurückgelegt werden.

Unsere studierenden Kinder sind aus dem Haus und wir sind glücklich, dass uns unsere Arbeitgeber sehr wohlwollend die lange berufliche Auszeit (Speditions-Kaufmann, IT-Spezialistin) ermöglichen.

Imma hat es vor vielen Jahren vom Niederrhein nach München verschlagen, Gerhard ist in München geboren – hört man auch – und ist dort geblieben, wenn er nicht auf Reisen war, um die Welt zu entdecken.

Gerhard wird sich am 10. Mai ab Moskau mit der in Berlin gestarteten Gruppe auf den weiten Weg durch Sibirien und die Mongolei machen.
Anfang September findet in Xi’an das Wiedersehen mit Imma statt, gemeinsam – wenn diesmal auch nicht mit einem Tandem – radeln wir dann durch Ostasien um kurz vor dem Äquator in Singapur die Rückreise anzutreten.

Nach langer Zeit des Wartens geht es jetzt los, wir freuen uns darauf.

Unsere Mitradler – Stefan

Eine Tour, vor allem eine so lange, steht und fällt mit den Teilnehmern. Sie sind das Salz in der Suppe, die Notwendigkeit und Bereicherung für solch ein Mammutprojekt, der Grund, warum wir Touren wie diese organisieren. Daher wollen wir euch ein paar unserer mutigen Mitreisenden vorstellen.

Stefan

Zu meinen Hobbies zählen Rad fahren, Wandern, Fotografieren und das Kennenlernen fremder Kulturen. Meine bisher längste Radtour führte von Chemnitz nach Coswig in Sachsen – mit einem Umweg über Kapstadt. Ich war auch schon in Nordamerika und in Asien unterwegs, insgesamt in über 100 Ländern und in fast allen davon mit meinem MIFA-Rad, das inzwischen 390.000 km „auf dem Buckel“ hat.

Für die bevorstehende Tour habe ich nicht trainiert. Ich fahre täglich Rad, um meine Wege zu erledigen und hoffe, dass das als konditionelle Vorbereitung ausreicht. Besonders gespannt bin ich auf das Fahren in einer Gruppe.

Unsere Mitradler – Karin Becker

Eine Tour, vor allem eine so lange, steht und fällt mit den Teilnehmern. Sie sind das Salz in der Suppe, die Notwendigkeit und Bereicherung für solch ein Mammutprojekt, der Grund, warum wir Touren wie diese organisieren. Daher wollen wir euch ein paar unserer mutigen Mitreisenden vorstellen.

Karin Becker

Außer meinen eigenen privat organisierten Touren bin ich seit ein paar Jahren immer mal wieder gerne mit China by Bike unterwegs und möchte jetzt von Berlin nach Xian mit radeln.

Denn was gibt es Schöneres als Länder und seine Bewohner per Fahrrad zu entdecken?

Wenn dann auch noch das Gepäck transportiert wird, die Unterkünfte gebucht sind, sich jemand im Notfall um das Rad kümmert und ein Reiseleiter die Kultur erklärt, können die nächsten Monate einfach nur spannend werden. Abgesehen von ein paar Ruhetagen, die mit Besichtigungen und Wäsche waschen ausgefüllt sind, ist man jeden Tag unterwegs. Monatelang durch ein Land zu reisen ist einfach unvorstellbar. Mal sehen, was die Reise mit mir macht?

Unsere Mitradler – Peter Frenzel

Eine Tour, vor allem eine so lange, steht und fällt mit den Teilnehmern. Sie sind das Salz in der Suppe, die Notwendigkeit und Bereicherung für solch ein Mammutprojekt, der Grund, warum wir Touren wie diese organisieren. Daher wollen wir euch ein paar unserer mutigen Mitreisenden vorstellen.

Peter Frenzel

Jahrgang 1953, in der Oberlausitz (Sachsen) aufgewachsen und Abitur bestanden.
Informatik an der TU Dresden studiert bis zum Diplom, 37 Jahre als Informatiker bis zum freiwilligen vorzeitigen Unruhestand am 31.12.2017 gearbeitet. 1980-1990 im Patentamt der DDR in Berlin, danach als IT-Consultant in Frankfurt am Main und West-Europa.

Urlaub auf und mit dem Fahrrad ist seit über 20 Jahren sozusagen meine Standardform aktiver Erholung.
Spreeradweg, Elberadweg (von Cuxhaven bis Prag), Mainradweg, Bahnradweg Hessen, Donau (vorerst bis Budapest) … es würde zu lange dauern, hier alle „lokalen“ Highlights aufzuzählen.
Cubas Ostküste sowie Westküste (Havanna – Vinales – Maria La Gorda), Trans Canada Trail in BC (Castlegar – Vancouver), Vancouver Island, „La Loire a Velo“ (St. Nazaire – Orleans), Tadshikistan (Chudschand – Duschanbe), „Auf den Spuren des Drachen“ (Peking – Shanhaiguan, mit China-by-Bike!) – beeindruckende Urlaubstouren, um andere Länder und vor allem die dort wohnenden Menschen kennenzulernen sollen als internationale Highlights angemerkt werden.

Ja, und dann las ich vor vielen Jahren von Volker Härings Idee, eine Radreise mit dem Titel „In 800 Tagen um die Welt“ zu organisieren und inhaltlich zu gestalten. Sie sollte 2016 starten, aber die Vorbereitungen brauchten zum Glück etwas länger und der Start 2018 passt perfekt in meine Lebensplanung.
13 Monate vorzeitig „in Rente“ und mit auf die Tour gehen – ein Traum geht in Erfüllung.

Ich freue mich auf die Begegnungen mit den Mensch in den Ländern, durch die wir radeln werden. Ich bin neugierig, mehr von ihrer Geschichte und ihrer Kultur zu lernen. Weltanschauung hat für mich ganz viel mit Welt anschauen zu tun.

Was Regierungen und die sie steuernden Machtzentren nicht schaffen oder schaffen wollen – ein friedliches und freundschaftliches Miteinander der Völker dieser Welt zum Alltag zu machen, das müssen wir wo immer wir eine Möglichkeit dazu haben untereinander in die eigenen Hände nehmen.

Sollte mich z.B. in Litauen oder Estland jemand fragen, was ich vom „Schutzwall“ bzw. der „Mauer“ an der Grenze zu Russland halte, sollte mich in Russland jemand fragen, was ich davon halte, dass in Estland und Litauen Deutsche Panzer unter US Flagge unterwegs sind – ich werde sagen, dass das niemals im Interesse aller Menschen sein kann, sondern Macht-gesteuert aus EU-Brüssel und der NATO geschieht.

Ich werde erzählen, dass es viele Menschen im „Westen“, einschließlich der Bundesrepublik Deutschland gibt, die das genau so sehen.
Nicht „Sanktionen“, Embargos, Zölle, gegenseitige Verdächtigungen, Anschuldigungen und Drohungen tragen zur Völkerverständigung bei, sondern Vertrauen, vorurteilsfreies gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen und vielleicht auch eine Radeltour.

Auf unserer Chinatour 2012 wurden wir an einem Tag von einer radelbegeisterten Gruppe bei der Weiterfahrt am Morgen bis zum Stadtrand begleitet. Es wäre super, so etwas auch im Baltikum, in Russland und in Asien noch einmal zu erleben.

Ich freue mich auf den Start am 1. April und es wäre schön, wenn uns viele Freundinnen und Freunde sowie Bekannte im Reiseblog begleiten.

Meine erste so lange Tour als „Solist“. Mein Schatz Astrid wird aber bis Riga auch dabei sein, die Mitradler und -innen, die ich schon kennengelernt habe, werden ganz bestimmt ebenfalls zum Erfolg der Tour beitragen. Ich hab mir fest vorgenommen, erst von Bali wieder nach Hause zu reisen.

Pink Thosetive! (Eine Erkenntnis Volkers, die uns auf jedem Radelmeter begleiten sollte.)