Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre
Zwei legendäre Punkte des Camino liegen vor uns, das Cruz de Ferro und O Cebreiro. Beide können nur nach längeren Anstiegen erreicht werden und so geht es an zwei Tagen zum ersten Mal nach den Pyrenäen wieder einmal kräftig bergauf. Während wir noch relativ entspannt zum Picknick am Cruz de Ferro ankommen und die rasente Abfahrt nach Molinaseca genießen, kommen wir auf dem Weg nach O Cebreiro fast an unsere Grenzen.
Der etwas enspanntere Weg über Pedrafita do Cebreiro ist weiterhin für Radfahrer, wie befürchtet gesperrt. Folglich müssen wir wie ein paar Dutzend ebenfalls lauf fluchende Radfahrer die Rampen direkt nach O Cebreiro nehmen, eine Strecke, von der ich mich eigentlich geschworen hatte, sie nie wieder zu radeln. Was jedoch vor zwei Jahren mit Gepäck und Gegenwind fast unmöglich war, entpuppte sich diesmal mit leichtem Gepäck und Rückenwind zwar als anstrengend, aber machbar. Sogar die Akkus unserer E-Biker haben gehalten.
Nach ausgiebiger Pause mit Kaltgetränk schlagen wir noch dem Gewitter ein Schnippchen und kommen (fast) trocken in Fonfria an, inklusive einer netten Übernachtung in einer urigen Berghütte samt Hausfrauskost.
Am dritten Tag lassen wir dann rollen und erreicht bereits Mittags Sarria. Hier sammeln sich bereits die Pilgermassen, denn ab hier beginnen die letzten 100 Kilometer Wanderweg, die ausreichen, um am Ziel die Compostella in der Hand zu halten.