Ein Kolonialschlösschen im Wandel der Zeit

263. Radweltreisetag, Tagesausflug zur Bokor Hill Station, Wetter: I’m walking on sunshine. OOOo… Oo Oo…

Die Bokor Hill Station ist eine von den Franzosen auf 1080 m Höhe errichtete Ferienanlage, die den Kolonialoffizieren mit ihren Familien Rückzug und gemäßigtes Klima bieten sollten. Für den Bau mussten rund 900 kambodschanische Zwangsarbeiter mit ihrem Leben dafür zahlen.

Das Prunkstück bildet das Hotel & Casino an einem Hang mit einer Aussicht, die seines Gleichen sucht.

So richtig gelohnt hat sich das Projekt aber nicht, denn rund 20 Jahre später sind die Kolonialherren auch schon wieder vertrieben worden. Ab den 70er Jahren übernahm die Rote Khmer die Gegend und Bokor Hill bleib bis in die 90er Jahre einer der letzten Hochburgen der Roten Khmer. An einigen Gebäuden in der Umgebung lässt sich noch gut die jüngere Geschichte dieses Ortes erahnen.

Mittlerweile haben Vietnamesen und Chinesen investiert und das Casino ist wieder komplett restauriert. Für läppische 300 USD pro Tag kann man hier auch wieder übernachten. Nächste Tour vielleicht?! Davon halten kann man was man will. Immerhin gibt’s hier oben wieder funktionierende Toiletten. Nur auf der Veranda sitzen und seine Lunchbox verzehren darf man nicht.

Der Weg hoch mit dem Rad war kein leichter, aber durch die neu ausgebaute Straße trotzdem gut zu meistern. Immer wieder tauchten Überreste der alten Strecke auf und insgeheim war man dann doch den Investoren dankbar dafür. Die Luft oben war angenehm kühl und man verstand nach den konstanten 33 Grad der letzten Tage schon warum es die Franzosen hierhergetrieben hat.

Wenn wir schon einmal oben waren, nahmen wir auch noch den Popokvil Wasserfall mit. Die Schweizer unter uns lachten natürlich über das Bächlein was hierunter plätschert. Dennoch eine schöne Kulisse in kühler dschungeliger Umgebung. In der Regenzeit bestimmt beeindruckend. Aber den Größen der Kantinen hier nach zu urteilen vielleicht auch ganz gut, dass wir in der Nebensaison hier sind.

Die tolle, knapp 25 km lange Abfahrt war dann der Lohn für die Arbeit. What goes up, must come down!

Wo der Pfeffer wächst

262. Radweltreisetag, Kep nach Kampot mit Abstecher zur Verkaufsveranstaltung bei einer Pfefferfarm, Wetter: sunhine raggea

40 km waren Programm und wir ließen es gemächlich angehen. Teils Nebenstraßen vorbei an einem ruhiggelegenen See führten uns zur Sterling Pepper Farm. Kampot ist bekannt für sein Pfeffer. Im großen Stile fingen die Franzosen zur Kolonialzeit an hier Pfeffer anzubauen um sie dann nach Europa zu importieren. Also eigentlich gar nicht so lange her, dass dieses Gewürz seinen Stammplatz als Standard-Gewürz auf den Speisetischen bei uns zuhause gefunden hat.

Wir saßen und warteten auf unsere Verkaufsveranstaltung. Als bald kam ein Mitarbeiter und erklärte uns wie das dem Pfeffer hier ist.

Grob wird der Pfeffer in 4 Endprodukte unterteilt: grüner, schwarzer, roter und weißer. Der grüne ist der frisch geerntete. Der kommt unbehandelt in den Wok. Der schwarze ist getrockneter grüner und mit der schärfste. Lässt man die Frucht länger am Baum wird er zum roten. Kocht und schält man diesen bekommt man weißen. Also alles aus einer Pflanze. Jetzt wissen wir Bescheid! Und mit ein bisschen Souvenir im Gepäck steht auch der Pfeffersauce zu Hause nichts mehr im Weg.

Danach rollen wir in Kampot ein, einer Stadt mit kolonialem Kern. Guesthouses und Happy Pizza Läden sind gewappnet gegen den Ansturm von Backpackern. Wir sind etwas ruhiger am Fluss untergebracht und genießen den Sonnenuntergang am Tek Chou.

Fotoimpressionen vom Seebad Kep

Bilderbuch am 261. Radweltreisetag in Kep an einem sonnigen und heißen Dezembertag

„Kep ist eine kleine Stadt (krong), aber Hauptstadt der gleichnamigen Provinz mit fast 13.000 Einwohnern. Sie hat einen direkten Zugang zum Golf von Thailand und ist eine der bekanntesten Küstenstädte Kambodschas. Kep liegt nur wenige Kilometer westlich der vietnamesischen Grenze. Eine gut ausgebaute Strecke verbindet die Stadt mit dem nahen Kampot.“ Da radeln wir morgen hin.
„Lange Zeit war Kep das wichtigste Seebad des Landes. Viele der Kolonialbauten wurden während der Herrschaft der Roten Khmer zerstört. Durch den wieder aufkommenden Tourismus in Kambodscha blüht die Stadt langsam wieder auf.“ Jetzt im Winter ist jedoch nicht allzu viel Trubel hier.

[https://en.wikipedia.org/wiki/Kep_Province, https://de.wikipedia.org/wiki/Kep_(Provinz), https://en.wikipedia.org/wiki/Kep_(town), https://de.wikipedia.org/wiki/Kep_(Stadt), https://wikitravel.org/en/Kep, https://www.wanderluststorytellers.com/things-to-do-in-kampot-and-kep-cambodia/]

Wir sind am heutigen Ruhetag auf Solo- und Kleingruppenpfaden unterwegs. Ich habe zum Beispiel statt der Tagesbootsfahrt zur nahen Insel mit den Sandstränden die nähere Umgebung um das malerisch am Hang gebaute „Vanna Hill Resort“ bewandert. Auf dem Krebsmarkt (sicher die Attraktion des Ortes) war auch kurz nach 8 Uhr noch emsiges Treiben und würzige Düfte von Leckereien am Spieß waberten unter den Sonnenschirmen. Die zahlreichen Hotels und Homestays sind deutlich auf mehr Gäste vorbereitet, als momentan zu sehen sind. Neues ist trotzdem in Planung, auch wenn noch nicht alle der alten Kolonialbauten schon wieder fertig oder überhaupt saniert sind.

Ein sehr beschauliches und ruhiges Fleckchen sowie ein Eldorado für Meeresfrüchte-Liebhaber und -innen. Darum begrüßte uns ja auch der Riesenkrebs bei unserer Einfahrt gestern als erster.

Die vor dem Blogtippen handgewaschenen Shorts waren schon nach 2 Stunden getrocknet und wieder einsatzbereit. Prima Winterwetter.

Kommt doch ein Stück mit auf die Fotosafari. 😉
Bilderbuch auf:





Häschen Insel

261. Radweltreisetag, Bootsfahrt zur Rabbit Island, Strandwetter wie aus dem Bilderbuch

Karin stieß gestern Abend zu uns und kam gerade noch rechtzeitig für das Abendessen. Sie wird uns bis Huahin begleiten. In diesem Sinne: Herzlich Willkommen!

Insel, Strand, blaues Meer, Sonne. Das ruft nicht automatisch bei allen Menschen Begeisterung hervor. Daher teilten wir uns für den heutigen Tag auf. Wir nahmen heute ein Boot und ließen uns hinüber auf Rabbit Island transferieren. Die Insel trägt den Namen angeblich wegen der Hasen ähnlichen Erscheinungsform. Aber auch mit viel Fantasie will sich das mir nicht erschließen.

Angeblich soll es einen Weg geben auf dem man einmal die ganze Insel zu Fuß umrunden kann. Man muss sich ja beschäftigt halten, denn wenn es eins gibt, wovor sich Radtouristen wie wir fürchten, dann ist es faul am Strand rumzuliegen. Vielleicht lernen wir das ja noch. Ab jetzt führt die Route ja immer wieder am Meer entlang.

Simone vom Insel Bungalow riet uns von der Idee ab. Das Wasser sei zu hoch. Wir wollten doch wandern. Was sie wohl damit meinte? Wir versuchten unser Glück und kamen an fast komplett einsamen Stränden vorbei bis schließlich der Dschungel immer dichter wurde und der Pfad komplett im Gebüsch verschwand. Hier ging es nicht weiter. Aber am Wasser lag es nicht. Uns blieb nichts Anderes über als umzukehren.

Bei einem kleinen Bad im Meer auf dem Rückweg verwechselte uns ein gestreifter Schiffshalter (engl. Sharksucker) mit einem großen Fisch und blieb wie ein treuer Dackel immer bei einem von uns. Diese Fische gehen eine Putzsymbiose mit größeren Fisch ein. Er ging auch sogleich ans Werk und fing an uns sauber zu knabbern. Das wurde schnell unangenehm und wir überließen die einsame Bucht wieder dem kleinen Fischchen. Möge er einen großen Hai finden, den er putzen darf und dieser seine Dienste zu schätzen weiß.

Bald war jedoch auch unser Inselausflug beendet und wir mussten (durften) wieder aufs Festland zurück. Den Rest des Tages machte man dann was man an einem Meer-Resort eben macht: Pool, Bar, Markt, Lesen.

Golf von Thailand

260. Weltreisetag, 105 km von Takeo nach Kep, angenehm bedeckt Rückenwind

Das heutige Ziel war die Küstenstadt Kep am Golf von Thailand. Für einige ein emotionaler Moment von einem Ende des Kontinentes ans andere zu fahren. Die 105 km lange Strecke verlief hauptsächlich über Hauptstraßen, der Verkehr ließ jedoch immer wieder mal nach.

Auf solchen Strecken merkt man dann wohl den Unterschied in der Kondition zwischen denen, die hier schon über 6000 km in den Beinen haben und denen die gerade neu dazugekommen sind (inklusive mir). Ansteckend ist so was natürlich schon, wahnsinnig viele Fotostops gab es nicht unterwegs und der stetige Rückenwind trug sein Teil dazu bei. So rollten wir am Nachmittag in Kep ein und wurden von einem Riesenkrebs begrüßt. Kep ist bekannt für seine Krebse.

Die Stadt hat ein seltsames Flair: alte Kolonialbauten wechseln sich mit riesigen prunkvollen Kader-Villen ab, die aber alle während der Zeit der Roten Khmer zerstört wurden und ihrem Schicksal überlassen wurden. In vielen Villen hausen arme Familien und gaben ein unwirkliches kontrastreiches Bild ab.

Den Badestrand ließen wir vorerst links liegen und fuhren in unsere Bungalowanlage am Fuße des National Parks ein. Die meisten vertrieben sich die Zeit am Pool und genossen die Freizeit. So hart kann manchmal Urlaub sein.

Unweit des Hotels liegt der Krebsmarkt direkt am Ufer – für viele wohl die Hauptattraktion hier, der eine schöne und authentische Kulisse für den Sonnenuntergang bot.

Der Seaview des Dinnerrestaurants wurde etwas getrübt durch das Abwassersystem, was die ganze Küste entlang gebaut wurde. Aber das gute Abendessen hat es wieder mehr als Wett gemacht. Vor allem von der Pfeffersauce waren insbesondere Gerhard und ich schwer angetan. Das ist ein echter Konkurrent für Fischsauce mit Chilli. Und das sage ich als Thailänder…

Hier also das Rezept:

  • ordentliche Menge gemahlener schwarzer Pfeffer (vorzugsweise der aus Kampot)
  • etwas Zucker
  • Salz
  • mit Limettensaft anrühren
  • Genießen!

Das passt wirklich zu allem! Versprochen!

Wachablöse

259. Weltreisetag, Ta Phrom (Takeo) – Takeo Stadt, 50 km, tagsüber Sonne satt / Nachtgewitter

Gute Heimreise Oli! Ein schweres Erbe was ich da antrete. Die nächsten 6 Wochen begleite ich nun diese Gruppe von Weltenbummlern durch den restlichen Teil von Kambodscha und Thailand.

Ein bisschen unfair ist es ja hier einzusteigen nach der Winterpause und dann soll man mit Leuten mithalten, die zigtausende Kilometer durchgestrampelt sind.

Heute verließen wir wieder die Kambodschanische Hauptstadt und entschlossen uns ein Stückchen außerhalb der Stadt am Khmer Tempel Ta Phrom in der Provinz Takeo zu beginnen. Der Weg führte uns durch kleine Dörfer. Die Koordination fiel noch etwas schwer: gleichzeitig Schlaglöchern ausweichen und „Hello!“ schreienden Kindern zuzuwinken soll geübt sein. Neu ist wohl in der Gegend hier auch das Abklatschen. Scheinen wohl nicht die ersten auf dem Drahtesel heir zu sein.

Später bestiegen wir die 412 Treppenstufen hinauf zum Phnom Chiso. Eigentlich eines der Hauptattraktionen der Provinz, aber den obligatorischen Khmer Tempel oben ließen wir weg. Anscheinend haben die 3 Tage in Angkor Spuren hinterlassen. Die Aussicht nahmen wir trotzdem mit.

Hähnchen, Reis und Gemüse stärkten Körper und Geist und wir stellten uns wieder der Sonne. Die anschließende Strecke war wohl das Highlight des Tages: Bilderbuch Südostasien, mit Reisfeldern, Wasserreservoiren, Reisbauern, Wasserbüffeln und allem was dazu gehört. Ein Postkartenmotiv folgte dem Nächsten. So richtig vom Fleck kamen wir hier nicht.

Das Tropengewitter, welches sich schon früh angekündigt hatte, war zum Glück so freundlich und wartete bis wir im Trocknen waren in unserem Restaurant auf der Terrasse über den Reisfeldern. Eine kleine Pause für den Rückweg hat es netterweise auch noch eingelegt.

Lea sen hay, bye bye und tschüß

257. Weltreisetag,  Zeit sich zu verabschieden …

Nach vielen gemeinsamen Wochen und ein paar Kilometern durch Laos, Thailand und Kambodscha ist die Zeit gekommen sich zu verabschieden und den Reiseleiterstaffelstab an meinen Nachfolger Niti weiterzureichen. Wisst ihr noch … die wunderbaren Pässe im Norden von Laos, die besten Pomelo der Welt auf einer kleinen Insel im Mekong bei Kratie, die Bettelmönche im Morgengrauen in Luang Prabang, diverse Bootstouren auf dem mächtigen Mekong und Nam Ou, das farbenprächtige Tempelfest Bun That Luang in Vientiane,  der süße klebrige Stickyreis mit Rosinen und Kokosmilch im Bambusrohr, der mystische Sonnenaufgang am Wat Phou, der Wind im Gesicht und der Geschmack von Schweiß, dröhnende Hochzeitsfeste am Straßenrand, allgegenwärtige und stierende Wasserbüffel, wogende Reisfelder in allen Schattierungen, der ohrenbetäubende allmorgentlich Lärm der Speedboote in Vang Vieng, das Brennen im Gaumen vom Reisschnaps Lao Lao und und und …

Eine tolle Zeit, eine sehr schöne Reiseetappe und super Leute. Für die Weiterreise gen Süden alles Gute, Hals- und Speichenbruch,

Euer Oliver

Hello and Goodbye !

Phnom Penh

258. Weltreisetag, Ruhetag in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh

Phnom Penh, die kambodschanische Hauptstadt, bot einst ein idyllisches Bild nach französischen  Kolonialmachtsmaßstäben. Weitläufige Parks, elegante Jugendstil-Villen und repräsentative Boulevards. Unter den Roten Khmer von 1975 – 1979 eine menschenleere und verlassene Geisterstadt und heute ein Schmelztiegel der Kulturen eines aufstrebenden kleinen Tigerstaates in Südostasien.

Das Tagesprogramm ist umfangreich und könnte kaum verschiedener sein … Der Königspalast und die Silberpagode, das Toul-Sleng-Museum oder kurz S-21, das ehemalige Foltergefängnis der Roten Khmer, heute ein Inbegriff für die maßlose Folter und das Killing Field von Choeung Ek, einer von zahlreichen Schauplätzen des kambodschanischen Völkermordes. Hier fand das Martyrium tausender Menschen ein grausames Ende. Eindrücke, die sehr lange nachhallen werden …


Was bringt die Zukunft? Thailand, Malaysia und Indonesien

 

Die Radweltreise rollt unermüdlich voran. Nach einer langen Zeit in China geht es nun schnell – während man hierzulande im Weihnachtsstress zwischen Schokoladenweihnachtsmännern und „Last Christmas“ zerrieben wird, durchradelt die Weltreise-Truppe mal eben Laos und Kambodscha.

Auch in der nächsten Zukunft werden weitere Länder gefühlt im Minutentakt durchquert. Zur besseren Übersicht gibt es hier eine kleine Vorausschau:

Die Grenze nach Thailand soll am 26. Dezember passiert werden, Sektkorken knallen am Neujahrstag in Bangkok. Dann radeln die Weltreisenden den „Rüssel“ Thailands entlang, gefolgt von zwei Wochen Malaysia mit schönen Etappen am Meer, die mit einer Schlusseinfahrt nach Singapur enden.

Was im Anschluss kommt, ist ein ganz besonderes Highlight: Als erster deutschsprachiger Radreiseanbieter fahren wir durch Indonesien. Von Jakarta geht es in drei Wochen einmal quer von West nach Ost über die Insel Java, bevor wir mit der Fähre zum paradiesischen Bali übersetzen, um dort genüsslich auszuradeln. Die Tour verspricht gutes Wetter, umwerfende Berglandschaften, phantastische alte Tempelanlagen und Bilderbuchstrände zum relaxen!

Wer möchte, kann noch dabei sein – momentan sind noch drei Plätze für Kurzentschlossene frei. Hier noch einmal die Daten:

Termin: 19.02. – 23.03.2019
Preis: ab 3.980,00 Euro

Details zu der Indonesien-Etappe gibt es hier: around-the-world.bike/reiseverlauf/indonesien

Und auch anschließend bleibt es spannend, denn dann geht es weiter in Australien.

 

Von Berlin aus wünschen wir allen Radlern auf der Weltreise ordentlich Kraft in den Waden und einen schönen und erlebnisreichen Jahresausklang!

 

Zur Einstimmung auf Indonesien hier noch ein Rückblick auf unsere Erkundung in Bildern:

Auf in die kambodschanische Hauptstadt! Auf nach Phnom Penh!

257. Weltreisetag, 303 km mit dem Bus von Siem Reap nach Phnom Penh, klimatisiert unterkühlt

Der ursprüngliche Plan sah vor mit dem Boot unweit von Siem Reap in die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh zu schippern. Der geringe Wasserstand im Tonle Sab, übrigens der einzige Fluss, der je nach Jahreszeit seine Fließrichtung ändert, vereitelte das Unternehmen. Wir sind gezwungen die landschaftlich eintönige und verkehrstechnische überstrapazierte Region mit unseren motorisierten Begleitfahrzeug zu überbrücken. Der exzellente Fahrer Mr. Brin versucht alles um uns die Etappe dennoch so spannend wie möglich zu gestalten. Ein Platten am linkem Vorderrad nach 25 Kilometern der erste Höhepunkt. Eine Stunde später. Der Bus rollt und Mr. Brin strahlt. 5 Kilometer lang, dann zerfetzt es die Kupplung und sein Lächeln erstarrt. Ein neues Fahrzeug wir geordert und wir vertreiben uns die mehrstündige Wartezeit mit der Betrachtung von Reiserntemaschinen, Hausmüllverbrennungsanlagen, überladenen Mopeds, vorbeiziehenden Schulkindern und interessanten Gesprächen mit den Mitreisenden. Spätestens hier erkennt man den weltreiseerprobten Fahrradfahrer. Sie sind durch (fast) nichts aus der Ruhe zu bringen und reisen getreu nach der russischen und damit auch meiner Lebensmaxime: ‚Es gibt keine Probleme. Nur Lösungen‘.

Im neuen Fahrzeug brausen wir durch flache Landstriche der Hauptstadt entgegen und stoppen nur für einen kurzen Imbiss. Würmer, Maden, Vogelspinnen und Heuschrecken werden in einem kleinem Dorf feil geboten. Da kann natürlich niemand widerstehen …

In Phnom Penh begrüßen wir Helga, eine neue Mitradlerin, und Niti, den neuen Reiseleiter. Herzlich willkommen!