Wat? Schon wieder, ja, aber nicht nur …

Bilderbuch am 264. Radweltreisetag in Kampot an einem sonnigen und heißen Dezembertag

Noch ein ruhiger Ruhetag in Kampot und jede(r) soll machen was sie / er will.
Ich find’s prima. Nach achteinhalb Monaten Reise muß ich echt nicht von 7 – 22 Uhr „betreut“ werden. Hm, vorher auch schon nicht. ;-)​
Die Gelegenheit, sich eine Stadt mal wirklich genauer anzusehen. Zu entdecken gibt es garantiert immer was.
Was? Wat? Ja eben. Jeder Ort in Kambodscha hat eine Pagode oder einen Tempel oder beides oder beides in einem.
Pry hat mir erläutert, daß eine Pagode auch gleichzeitig Unterkunft für Mönche ist und damit die was zum Beten haben ist ein Tempel oder -chen inklusive. Ein Tempel dagegen ist ausschließlich für’s Gebet da, aber auch nicht immer geöffnet. Jedoch bestimmt an bestimmten Tagen. Alles klar?

An meinem Rundwanderweg gestern kamen keine Wats vorbei. Also hab ich heute morgen den „Stadtplan“ studiert und beschlossen, eine Wat-Wanderung zu machen. Für die dafür zurückzulegenden Kilometer stand zufällig ein Fahrrad bereit. Alternativ hätte mir so manche Leihstelle in der Stadt eins für $1 pro Tag geliehen.

Spätes Frühstück (Cheese Omelett mit Baguette und Butter, Chinese Tea plus small bowlful Fruits) im Pavillon am Fluß und dann auf’s Radel und los.
Nach zwei Drittel Stadtumrunrundung ist der hintere Reifen platt. Natürlich hab ich auf so einer „Spritztour“ nicht das volle Servicepaket dabei. 🙁
Keine 3 Kilometer zum „Natural Bungalows“ zu schieben. Wat sonst. TINA – „There is no alternative“ …
Niti, Pry und seine Jungs waren eh am Radelchecken und waschen, also mit ihrer sofortigen Hilfe Schlauch geflickt und nach fast 18.000 Fahrkilometern den Mantel hinten erneuert. Im alten waren jede Menge Risse und Löcher drin zum Sammeln der kleinen scharfen Steinchen auf allen Wegen Kambodschas. Die alte Karkasse wurde klammheimlich „entsorgt“ … Hätte die evtl. in der Karlsgartenstraße einen Ehrenplatz über’m Hauseingang bekommen?
Den Carbonriemen kann ich irgendwann noch anbieten. 😉

Nun aber endlich weiter kreuz und quer durch Kampot.
Der koloniale Bahnhof fertigt ab und zu wirklich Züge ab. Siehe Foto vom Fahrplan.
Am Denkmal für die Salzarbeiter/innen vorbei. Am gewaltigen Denkmal für die Freundschaft mit Vietnam gestoppt. Wat noch? Wat Sovan Sakor, Wat Kampong Bay, beide Pagoden eher mitten in der Stadt und Pagode Wat Kampot („on the other side“, hinter der vierten Brücke).
Ein erholsamer Tag im Südzipfel Kambodschas.

Sonnenuntergang wieder mit Happy-Hour-Cocktails genossen! So schön kann die Zeit vor’m 4. Advent fernab vom Konsumterror des (k)alten Europas sein. Amen! 😉
[https://en.wikivoyage.org/wiki/Kampot]

Kampot-Wat-usw.-Bilderbuch auf:




Pfefferscharfe Fotoimpressionen aus Kampot

Bilderbuch am 263. Radweltreisetag in Kampot an einem sonnigen und heißen Dezembertag

Als ich meine Internetlieblingssuchmaschine (https://duckduckgo.com) auf die Suche nach Kampot schickte, empfahl sie neben den erwarteten URLs https://kampot-cambodia.com/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Kampot auch ziemlich weit oben https://www.amazon.com/kampot-pepper/s?page=1&rh=i%3Aaps%2Ck%3Akampot%20pepper.
Na klar.

„Kâmpôt (Khmer IPA: [kɑmpot]) ist die Hauptstadt der gleichnamigen kambodschanischen Provinz. Hier leben heute rund 50.000 Einwohner.
Die Stadt liegt am Fluß Teuk Chhou (auch Prek Thom River genannt) am südlichsten Zipfel Kambodschas, kaum 30 km von der vietnamesischen Grenze entfernt. Mit dem Golf von Siam ist sie durch das 5 km lange versandete Delta des Teuk Chhou verbunden. Wenige Kilometer nordwestlich liegen die südlichen Ausläufer der Elefantenberge mit dem Bokor-Nationalpark, welcher auch als „Phnum Bokor National Park“ oder „Preah Monivong National Park“ bekannt ist.“
Zu diesem Nationalpark ist ein Teil unserer Gruppe heute morgen geradelt. Über 90 km hin und zurück plus mehr als 1000 Höhenmeter, also rauf und wieder runter.
Dazu hatte meinereiner aber keine Lust. Ich hatte aber Lust auf die Stadt, an deren nord-nordwestlichem Rand wir im „Natural Bungalows“ heute und morgen ruhetagen.

„Die Umgebung Kampots ist bekannt für die Produktion des besten Pfeffers der Region. Daneben gilt die Gegend als Hauptproduzent von Durian. Andere landwirtschaftliche Erzeugnisse sind Reis, Rambutan, Grapefruit, Ananas und Mangosteen. Die Stadt besitzt einen Fischereihafen. Der einstige Handelshafen besitzt keine Bedeutung mehr. Im Osten der Stadt liegen ausgedehnte Meerwassersalinen zur Gewinnung von Meersalz.
Kampot wird von Touristen wegen seiner Lage in einer der schönsten Landschaften Kambodschas und wegen seines kolonialen Charmes geschätzt. Neben den Bergen des Bokor-Nationalparks und der Bokor Hill Station sind die ländliche Umgebung mit ihren Karstbergen und Höhlen sowie das nahegelegene einstige Seebad Kep (kennen wir ja schon) sehenswert. Die Stadt hat außerdem einen Zoologischen Garten.“
Wikitravel empfielt vor allem den Sonnenuntergang. 😉

Spätes Frühstück, Fahrradpflege (vor allem kiloweise Staub abwischen, locker gehuckelte Schräubchen nachziehen, Sattel fetten …) und dann los ins staubige Gewusel.

Durch Kampot fließt ein Fluß, so daß inzwischen 4 Brücken das Überqueren erleichtern.
Zuerst gab es die Alte Brücke. Sie könnte heute als strukturelles Symbol für spätkoloniale Verschleißerscheinungen stehen.
Die neue Brücke (eine „Süd-Korea-Cambodia Cooperation“), wenige hundert Meter von den „Natural Bungalows“ entfernt, wurde im Mai 2007 vom damaligen und heutigen Prime Minister Hun Sen eröffnet.
An der blaue-Wellen-„Skulptur“ steht geschrieben, daß es mit dem „The Project of Traffic Safety Enhancement …“, ebenfalls aus der Zusammenarbeit mit (Süd-)Korea, zusammenhängt. Budget: $320.000.000 !
Von der neuen aus ist die Eisenbahnbrücke (mit Fußweg) zu sehen und die vierte Brücke verbindet „the other side“ Kampots mit „the island on the other side“. Vielleicht krieg ich morgen Lust auf eine kleine Radtour dahin. Ein paar Wats gilt es obendrein zu besuchen.

Über die Alte Brücke führt die Straße wieder zurück in den Touristenteil der Stadt, sofern man(n) die endlosen Motorrad-und-Moped-Kolonnen überlebt. Hilfreicher Tipp: Alle entgegen kommenden frontal anlächeln! Die meisten lächeln garantiert zurück 🙂 und fahren einen kleinen Bogen um dich herum.

Mit den geschrieben Ansichtskarten das Postoffice gefunden, aber – Briefmarken nach Europa leider ausverkauft. „Komm‘ doch nach 14 Uhr wieder, dann hab ich wieder welche.“ Wir lächeln uns an. „Oder geh‘ doch 2 Straßen weiter zu Kepler’s Kampot Books. Die haben immer Briefmarken.“ Tatsächlich! „Jaja, der auf der Post ist andauernd ausverkauft, aber wir haben jederzeit Briefmarken. $1 pro Stück. Wieviel sollen es sein?“
Kambodscha ist ein freundliches und fröhliches Land und es gibt immer eine Lösung.

Mitten im Stadtbummel mault meine Kamera „Speicherkarte voll“ und um mich herum nur Pizza-Restaurants! Sonst reiht sich Vivo an appo an Sony an Huawei an Samsung, aber wenn mensch mal einen von denen dringend braucht …
Ein netter Nerd, der in seinem kleinen Shop hinter Stapeln von Festplatten und Platinen emsig an irgendwas herumlötete, konnte helfen. $15 Bußgeld, die SDXC-Reserven lagen und liegen im Koffer. 🙁
Die Riesen-Stinkefrucht-„Skulptur“ ist dann geruchlos auf dem neuen Chip gespeichert worden.
Ey, der Eisbecher im „Kampot Pie & Ice Cream Palace“ war echt lecker.

[https://www.rikitikitavi-kampot.com/sights-activities/architecture/, https://www.lonelyplanet.com/cambodia/south-coast/kampot, https://wikitravel.org/en/Kampot, https://www.wanderluststorytellers.com/things-to-do-in-kampot-and-kep-cambodia/]

Pfefferstadtbilderbuch auf:

 

Ein Kolonialschlösschen im Wandel der Zeit

263. Radweltreisetag, Tagesausflug zur Bokor Hill Station, Wetter: I’m walking on sunshine. OOOo… Oo Oo…

Die Bokor Hill Station ist eine von den Franzosen auf 1080 m Höhe errichtete Ferienanlage, die den Kolonialoffizieren mit ihren Familien Rückzug und gemäßigtes Klima bieten sollten. Für den Bau mussten rund 900 kambodschanische Zwangsarbeiter mit ihrem Leben dafür zahlen.

Das Prunkstück bildet das Hotel & Casino an einem Hang mit einer Aussicht, die seines Gleichen sucht.

So richtig gelohnt hat sich das Projekt aber nicht, denn rund 20 Jahre später sind die Kolonialherren auch schon wieder vertrieben worden. Ab den 70er Jahren übernahm die Rote Khmer die Gegend und Bokor Hill bleib bis in die 90er Jahre einer der letzten Hochburgen der Roten Khmer. An einigen Gebäuden in der Umgebung lässt sich noch gut die jüngere Geschichte dieses Ortes erahnen.

Mittlerweile haben Vietnamesen und Chinesen investiert und das Casino ist wieder komplett restauriert. Für läppische 300 USD pro Tag kann man hier auch wieder übernachten. Nächste Tour vielleicht?! Davon halten kann man was man will. Immerhin gibt’s hier oben wieder funktionierende Toiletten. Nur auf der Veranda sitzen und seine Lunchbox verzehren darf man nicht.

Der Weg hoch mit dem Rad war kein leichter, aber durch die neu ausgebaute Straße trotzdem gut zu meistern. Immer wieder tauchten Überreste der alten Strecke auf und insgeheim war man dann doch den Investoren dankbar dafür. Die Luft oben war angenehm kühl und man verstand nach den konstanten 33 Grad der letzten Tage schon warum es die Franzosen hierhergetrieben hat.

Wenn wir schon einmal oben waren, nahmen wir auch noch den Popokvil Wasserfall mit. Die Schweizer unter uns lachten natürlich über das Bächlein was hierunter plätschert. Dennoch eine schöne Kulisse in kühler dschungeliger Umgebung. In der Regenzeit bestimmt beeindruckend. Aber den Größen der Kantinen hier nach zu urteilen vielleicht auch ganz gut, dass wir in der Nebensaison hier sind.

Die tolle, knapp 25 km lange Abfahrt war dann der Lohn für die Arbeit. What goes up, must come down!

Wo der Pfeffer wächst

262. Radweltreisetag, Kep nach Kampot mit Abstecher zur Verkaufsveranstaltung bei einer Pfefferfarm, Wetter: sunhine raggea

40 km waren Programm und wir ließen es gemächlich angehen. Teils Nebenstraßen vorbei an einem ruhiggelegenen See führten uns zur Sterling Pepper Farm. Kampot ist bekannt für sein Pfeffer. Im großen Stile fingen die Franzosen zur Kolonialzeit an hier Pfeffer anzubauen um sie dann nach Europa zu importieren. Also eigentlich gar nicht so lange her, dass dieses Gewürz seinen Stammplatz als Standard-Gewürz auf den Speisetischen bei uns zuhause gefunden hat.

Wir saßen und warteten auf unsere Verkaufsveranstaltung. Als bald kam ein Mitarbeiter und erklärte uns wie das dem Pfeffer hier ist.

Grob wird der Pfeffer in 4 Endprodukte unterteilt: grüner, schwarzer, roter und weißer. Der grüne ist der frisch geerntete. Der kommt unbehandelt in den Wok. Der schwarze ist getrockneter grüner und mit der schärfste. Lässt man die Frucht länger am Baum wird er zum roten. Kocht und schält man diesen bekommt man weißen. Also alles aus einer Pflanze. Jetzt wissen wir Bescheid! Und mit ein bisschen Souvenir im Gepäck steht auch der Pfeffersauce zu Hause nichts mehr im Weg.

Danach rollen wir in Kampot ein, einer Stadt mit kolonialem Kern. Guesthouses und Happy Pizza Läden sind gewappnet gegen den Ansturm von Backpackern. Wir sind etwas ruhiger am Fluss untergebracht und genießen den Sonnenuntergang am Tek Chou.

Fotoimpressionen vom Seebad Kep

Bilderbuch am 261. Radweltreisetag in Kep an einem sonnigen und heißen Dezembertag

„Kep ist eine kleine Stadt (krong), aber Hauptstadt der gleichnamigen Provinz mit fast 13.000 Einwohnern. Sie hat einen direkten Zugang zum Golf von Thailand und ist eine der bekanntesten Küstenstädte Kambodschas. Kep liegt nur wenige Kilometer westlich der vietnamesischen Grenze. Eine gut ausgebaute Strecke verbindet die Stadt mit dem nahen Kampot.“ Da radeln wir morgen hin.
„Lange Zeit war Kep das wichtigste Seebad des Landes. Viele der Kolonialbauten wurden während der Herrschaft der Roten Khmer zerstört. Durch den wieder aufkommenden Tourismus in Kambodscha blüht die Stadt langsam wieder auf.“ Jetzt im Winter ist jedoch nicht allzu viel Trubel hier.

[https://en.wikipedia.org/wiki/Kep_Province, https://de.wikipedia.org/wiki/Kep_(Provinz), https://en.wikipedia.org/wiki/Kep_(town), https://de.wikipedia.org/wiki/Kep_(Stadt), https://wikitravel.org/en/Kep, https://www.wanderluststorytellers.com/things-to-do-in-kampot-and-kep-cambodia/]

Wir sind am heutigen Ruhetag auf Solo- und Kleingruppenpfaden unterwegs. Ich habe zum Beispiel statt der Tagesbootsfahrt zur nahen Insel mit den Sandstränden die nähere Umgebung um das malerisch am Hang gebaute „Vanna Hill Resort“ bewandert. Auf dem Krebsmarkt (sicher die Attraktion des Ortes) war auch kurz nach 8 Uhr noch emsiges Treiben und würzige Düfte von Leckereien am Spieß waberten unter den Sonnenschirmen. Die zahlreichen Hotels und Homestays sind deutlich auf mehr Gäste vorbereitet, als momentan zu sehen sind. Neues ist trotzdem in Planung, auch wenn noch nicht alle der alten Kolonialbauten schon wieder fertig oder überhaupt saniert sind.

Ein sehr beschauliches und ruhiges Fleckchen sowie ein Eldorado für Meeresfrüchte-Liebhaber und -innen. Darum begrüßte uns ja auch der Riesenkrebs bei unserer Einfahrt gestern als erster.

Die vor dem Blogtippen handgewaschenen Shorts waren schon nach 2 Stunden getrocknet und wieder einsatzbereit. Prima Winterwetter.

Kommt doch ein Stück mit auf die Fotosafari. 😉
Bilderbuch auf:





Häschen Insel

261. Radweltreisetag, Bootsfahrt zur Rabbit Island, Strandwetter wie aus dem Bilderbuch

Karin stieß gestern Abend zu uns und kam gerade noch rechtzeitig für das Abendessen. Sie wird uns bis Huahin begleiten. In diesem Sinne: Herzlich Willkommen!

Insel, Strand, blaues Meer, Sonne. Das ruft nicht automatisch bei allen Menschen Begeisterung hervor. Daher teilten wir uns für den heutigen Tag auf. Wir nahmen heute ein Boot und ließen uns hinüber auf Rabbit Island transferieren. Die Insel trägt den Namen angeblich wegen der Hasen ähnlichen Erscheinungsform. Aber auch mit viel Fantasie will sich das mir nicht erschließen.

Angeblich soll es einen Weg geben auf dem man einmal die ganze Insel zu Fuß umrunden kann. Man muss sich ja beschäftigt halten, denn wenn es eins gibt, wovor sich Radtouristen wie wir fürchten, dann ist es faul am Strand rumzuliegen. Vielleicht lernen wir das ja noch. Ab jetzt führt die Route ja immer wieder am Meer entlang.

Simone vom Insel Bungalow riet uns von der Idee ab. Das Wasser sei zu hoch. Wir wollten doch wandern. Was sie wohl damit meinte? Wir versuchten unser Glück und kamen an fast komplett einsamen Stränden vorbei bis schließlich der Dschungel immer dichter wurde und der Pfad komplett im Gebüsch verschwand. Hier ging es nicht weiter. Aber am Wasser lag es nicht. Uns blieb nichts Anderes über als umzukehren.

Bei einem kleinen Bad im Meer auf dem Rückweg verwechselte uns ein gestreifter Schiffshalter (engl. Sharksucker) mit einem großen Fisch und blieb wie ein treuer Dackel immer bei einem von uns. Diese Fische gehen eine Putzsymbiose mit größeren Fisch ein. Er ging auch sogleich ans Werk und fing an uns sauber zu knabbern. Das wurde schnell unangenehm und wir überließen die einsame Bucht wieder dem kleinen Fischchen. Möge er einen großen Hai finden, den er putzen darf und dieser seine Dienste zu schätzen weiß.

Bald war jedoch auch unser Inselausflug beendet und wir mussten (durften) wieder aufs Festland zurück. Den Rest des Tages machte man dann was man an einem Meer-Resort eben macht: Pool, Bar, Markt, Lesen.

Golf von Thailand

260. Weltreisetag, 105 km von Takeo nach Kep, angenehm bedeckt Rückenwind

Das heutige Ziel war die Küstenstadt Kep am Golf von Thailand. Für einige ein emotionaler Moment von einem Ende des Kontinentes ans andere zu fahren. Die 105 km lange Strecke verlief hauptsächlich über Hauptstraßen, der Verkehr ließ jedoch immer wieder mal nach.

Auf solchen Strecken merkt man dann wohl den Unterschied in der Kondition zwischen denen, die hier schon über 6000 km in den Beinen haben und denen die gerade neu dazugekommen sind (inklusive mir). Ansteckend ist so was natürlich schon, wahnsinnig viele Fotostops gab es nicht unterwegs und der stetige Rückenwind trug sein Teil dazu bei. So rollten wir am Nachmittag in Kep ein und wurden von einem Riesenkrebs begrüßt. Kep ist bekannt für seine Krebse.

Die Stadt hat ein seltsames Flair: alte Kolonialbauten wechseln sich mit riesigen prunkvollen Kader-Villen ab, die aber alle während der Zeit der Roten Khmer zerstört wurden und ihrem Schicksal überlassen wurden. In vielen Villen hausen arme Familien und gaben ein unwirkliches kontrastreiches Bild ab.

Den Badestrand ließen wir vorerst links liegen und fuhren in unsere Bungalowanlage am Fuße des National Parks ein. Die meisten vertrieben sich die Zeit am Pool und genossen die Freizeit. So hart kann manchmal Urlaub sein.

Unweit des Hotels liegt der Krebsmarkt direkt am Ufer – für viele wohl die Hauptattraktion hier, der eine schöne und authentische Kulisse für den Sonnenuntergang bot.

Der Seaview des Dinnerrestaurants wurde etwas getrübt durch das Abwassersystem, was die ganze Küste entlang gebaut wurde. Aber das gute Abendessen hat es wieder mehr als Wett gemacht. Vor allem von der Pfeffersauce waren insbesondere Gerhard und ich schwer angetan. Das ist ein echter Konkurrent für Fischsauce mit Chilli. Und das sage ich als Thailänder…

Hier also das Rezept:

  • ordentliche Menge gemahlener schwarzer Pfeffer (vorzugsweise der aus Kampot)
  • etwas Zucker
  • Salz
  • mit Limettensaft anrühren
  • Genießen!

Das passt wirklich zu allem! Versprochen!

Wachablöse

259. Weltreisetag, Ta Phrom (Takeo) – Takeo Stadt, 50 km, tagsüber Sonne satt / Nachtgewitter

Gute Heimreise Oli! Ein schweres Erbe was ich da antrete. Die nächsten 6 Wochen begleite ich nun diese Gruppe von Weltenbummlern durch den restlichen Teil von Kambodscha und Thailand.

Ein bisschen unfair ist es ja hier einzusteigen nach der Winterpause und dann soll man mit Leuten mithalten, die zigtausende Kilometer durchgestrampelt sind.

Heute verließen wir wieder die Kambodschanische Hauptstadt und entschlossen uns ein Stückchen außerhalb der Stadt am Khmer Tempel Ta Phrom in der Provinz Takeo zu beginnen. Der Weg führte uns durch kleine Dörfer. Die Koordination fiel noch etwas schwer: gleichzeitig Schlaglöchern ausweichen und „Hello!“ schreienden Kindern zuzuwinken soll geübt sein. Neu ist wohl in der Gegend hier auch das Abklatschen. Scheinen wohl nicht die ersten auf dem Drahtesel heir zu sein.

Später bestiegen wir die 412 Treppenstufen hinauf zum Phnom Chiso. Eigentlich eines der Hauptattraktionen der Provinz, aber den obligatorischen Khmer Tempel oben ließen wir weg. Anscheinend haben die 3 Tage in Angkor Spuren hinterlassen. Die Aussicht nahmen wir trotzdem mit.

Hähnchen, Reis und Gemüse stärkten Körper und Geist und wir stellten uns wieder der Sonne. Die anschließende Strecke war wohl das Highlight des Tages: Bilderbuch Südostasien, mit Reisfeldern, Wasserreservoiren, Reisbauern, Wasserbüffeln und allem was dazu gehört. Ein Postkartenmotiv folgte dem Nächsten. So richtig vom Fleck kamen wir hier nicht.

Das Tropengewitter, welches sich schon früh angekündigt hatte, war zum Glück so freundlich und wartete bis wir im Trocknen waren in unserem Restaurant auf der Terrasse über den Reisfeldern. Eine kleine Pause für den Rückweg hat es netterweise auch noch eingelegt.

Lea sen hay, bye bye und tschüß

257. Weltreisetag,  Zeit sich zu verabschieden …

Nach vielen gemeinsamen Wochen und ein paar Kilometern durch Laos, Thailand und Kambodscha ist die Zeit gekommen sich zu verabschieden und den Reiseleiterstaffelstab an meinen Nachfolger Niti weiterzureichen. Wisst ihr noch … die wunderbaren Pässe im Norden von Laos, die besten Pomelo der Welt auf einer kleinen Insel im Mekong bei Kratie, die Bettelmönche im Morgengrauen in Luang Prabang, diverse Bootstouren auf dem mächtigen Mekong und Nam Ou, das farbenprächtige Tempelfest Bun That Luang in Vientiane,  der süße klebrige Stickyreis mit Rosinen und Kokosmilch im Bambusrohr, der mystische Sonnenaufgang am Wat Phou, der Wind im Gesicht und der Geschmack von Schweiß, dröhnende Hochzeitsfeste am Straßenrand, allgegenwärtige und stierende Wasserbüffel, wogende Reisfelder in allen Schattierungen, der ohrenbetäubende allmorgentlich Lärm der Speedboote in Vang Vieng, das Brennen im Gaumen vom Reisschnaps Lao Lao und und und …

Eine tolle Zeit, eine sehr schöne Reiseetappe und super Leute. Für die Weiterreise gen Süden alles Gute, Hals- und Speichenbruch,

Euer Oliver

Hello and Goodbye !

Phnom Penh

258. Weltreisetag, Ruhetag in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh

Phnom Penh, die kambodschanische Hauptstadt, bot einst ein idyllisches Bild nach französischen  Kolonialmachtsmaßstäben. Weitläufige Parks, elegante Jugendstil-Villen und repräsentative Boulevards. Unter den Roten Khmer von 1975 – 1979 eine menschenleere und verlassene Geisterstadt und heute ein Schmelztiegel der Kulturen eines aufstrebenden kleinen Tigerstaates in Südostasien.

Das Tagesprogramm ist umfangreich und könnte kaum verschiedener sein … Der Königspalast und die Silberpagode, das Toul-Sleng-Museum oder kurz S-21, das ehemalige Foltergefängnis der Roten Khmer, heute ein Inbegriff für die maßlose Folter und das Killing Field von Choeung Ek, einer von zahlreichen Schauplätzen des kambodschanischen Völkermordes. Hier fand das Martyrium tausender Menschen ein grausames Ende. Eindrücke, die sehr lange nachhallen werden …