298. Radweltreisetag, Schnorchelausflug zu den Inseln um Koh Lipe, perfektes Instagram-Selfie-Sunshine-Wetter
Meine Eltern schwärmten mir vor 10 Jahren von dem tollen Wasser und den schönen Stränden Koh Lipes. Beides ist heute noch vorhanden, nur sind die beiden Hauptstrände komplett vollgeparkt mit Longtail-Booten. Jeweils kleine Bereiche in Größe von Schwimmbecken sind abgezäunt für Schwimmer. Aber der Großteil der Touristen nutzt das Wasser eh nur als Hintergrundkulisse ihrer Instagram Posts.
Wir hatten nur einen vollen Tag hier und den wollten wir nutzen. Die ganzen Boote sind gedacht für Ausflüge zu den umliegenden Inseln.
Wir buchten gestern schon unser Boot und wurde heute von Kapitän Yu begrüßt, der uns die umliegenden 5 Inseln zeigen wollte. Dabei war noch ein Bootsmädchen, dass uns beim Ein- und Aussteigen unterstützte. Das Schnorchelequipment war bestellt und wir machten uns auf zu Koh Yang, unserer ersten Station.
Es ist lange her, dass ich wirklich gut erhaltene Korallenfelder gesehen habe. Vor etwa 25 Jahren war ich auf Koh Ngai in Trang, wo heute nichts mehr von den Korallen übriggeblieben ist. Die meisten Korallen in Küsten nähe sind alle fast komplett tot. Der Anblick von intakten Korallen und bunten Fischen rief bei mir Nostalgie hervor.
Es war mir egal, dass etwa 30 Leute gleichzeitig hier schnorchelten. Die intakte Unterwasserwelt entführt einen einfach sofort in eine andere Welt.
Danach ging es zur Koh Adang, der größten Insel der Region. Auch hier gab es tolle Korallen. Mittagessen hatten wir auf dem weißen Strand von Koh Rawi.
Der Nationalpark hat mittlerweile erkannt auf was für einem schmalen Grat zwischen authentischem Naturerlebnis und Massentourismus sie sich bewegen müssen. Die Entwicklung von Koh Lipe ist wohl nicht aufzuhalten. Aber es wird zumindest versucht die Auswirkungen auf die Natur zu minimieren: Es ist nur an bestimmten ausgewiesenen Stellen erlaubt zu schnorcheln; Mittagspakete sind nur mit Tupperboxen und richtigem Besteck erlaubt.
Danach ging es noch zur Koh Hin Ngam (wortwörtlich Insel der schönen Steine). Anders als die umliegenden Inseln hat sie statt einem weißen Pudersandstrand eine Landzunge aus glatten, glänzenden Steinen. Der Sage nach verfolgt einem ein Fluch, wenn man einen dieser Naturschätze von seiner ursprünglichen Insel entfernt. Passt ja auch ganz gut als Abschreckung gegen Touristen, die ein Souvenir umsonst mitnehmen wollen.
Als Abschluss kam der abenteuerliche Höhepunkt des Ausflugs. In einer Strömungsgasse zwischen 2 kleinen Inseln sind 2 Korallenfelsen, die mit bunten Weichkorallen bewachsen sind. Die Meeresströmung hier ist allerdings so stark, dass man sie nicht aus eigener Schwimmkraft beschnorcheln kann. Schwimmseile sind am Boden verankert an denen man sich bis zu den Felsen hangeln kann. Die Strömung brachte allerdings auch eine Menge Sedimente mit, sodass man nur erahnen konnte wie schön die bunten Felsen bei ruhigem Wasser sein müssen.
Dann war auch schon der Ausflug zu Ende und ich muss sagen, auch wenn es vorgefertigter Massentourismus ist, war es ein toller Tag mit viel Natur und schönen Schnorchel Plätzen.
Das letzte gemeinsame Abendessen in Thailand dann natürlich am Sunset Beach. Nach so einem Tag mit so einer Kulisse schmeckt auch das Curry gleich doppelt so gut.