Jakob feucht und haarig

Königsetappe 1 – Sarria nach Ponferrada
Schlussetappe der Radweltreise – Santiago de Compostella nach Paris

Der Blick geht gebannt auf die Wetter-App. Vielleicht, ja, wenn wir Glück haben, hält das gute Wetter bis Mittag. Dann sind wir den Berg hoch und in O Cebreiro. Der Ort ist sowieso als Kälteloch und Regenhölle bekannt. Wäre also keine Überraschung, hier klatschnass zu werden.

Und tatsächlich meint es der Wettergott gut mit uns. Jedenfalls sehr, sehr lange, bis es uns kurz vor der Passhöhe doch erwischt. Regensäule und Kälte halten sich aber in Grenzen und auf dem Weg nach unten, Richtung Ponferrada, sind wir schon wieder, wenn auch dick in Funktionskleidung eingemummelt, in der Komfortzone. Und schicken ein Stoßgebet in den Himmel, dass wir die Tour in diese Richtung absolvieren. In umgekehrter Richtung, so hatte ich im letzten Herbst bitter erfahren müssen, sind die Monstersteigungen (heute für uns Monstergefälle, so steil, dass Michael der Große seine Scheibenbremsen zu Klump malträtiert) absolut grenzwertig. „Hier war der Häring noch nicht!“, würde Andres, der Radweltreise-Indonesien-Reiseleiter eventuell anmerken, aber hier und auch damals in Indonesien: Ja, ich bin das gefahren, mit Gepäck. Schön war es aber nicht.

Wir rasen also unserem Ziel entgegen, mit einem Stopp in Villafranca del Bierzo, dem Ersatzportal für fußlame Pilger, die es nicht nach Santiago schaffen, Sündenvergebung von Gnaden des lokalen Bischofs. Wir sind versucht, sind aber glücklicherweise nicht lahm genug.

Dann entspannte Ankunft in Ponferrada, Templerburg mit Beleuchtung und lecker Essen.

Morgen dann die zweite, letzte Königsetappe!

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