Eine Runde Lyon

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Den heutigen Lyon-Blog schreibt Christoph

Während Volker erfolgreich versucht, eine Fahrradwerkstatt aufzutreiben, um seine fehlerhafte Scheibenbremse zu erneuern, setze ich mich mit dem Rest der Truppe in Bewegung.

Mit dem Fahrrad in die Stadt zu gelangen, ist nicht wirklich erbaulich, daher wählen wir die Buslinie 31, die direkt vom Hotel in die Altstadt fährt. Das Tagesticket ist zudem mit € 6,- ausgesprochen günstig. Die erste Fahrt dauert dann auch nur knapp 25 Minuten und schon stehen wir auf der Höhe der Kathedrale am gegenüberliegenden Ufer der Saone.

Bevor wir die Brücke überqueren lockt aber der urtypische Markt mit wundervollen Gerüchen. Schnell sind wir uns einig, dass wir nach der Besichtigungstour hier zu Mittag essen werden.

Dann aber hinüber zur gotischen Kathedrale Saint Jean. Höhepunkt ist eine astronomische Uhr, bei der ulkigerweise die Sonne um die Erde kreist. Muss vor Galileo Galilei entstanden sein.

Wenige Schritte entfernt fahrt die Funiculaire (eine Kabinenbahn – im Preis des Tagestickets inkludiert) hinauf auf den Fourvièrehügel und spuckt uns direkt vor der der Wallfahrtskirche Notre Dame aus. Die Kirche wurde im 19. Jahrhundert im historische-eklektizistischen Stil erbaut, will sagen, der Architekt hat sich bei den Byzantinern und der Romanik bedient.
Grandios ist der Ausblick auf Lyon, die Kathedrale und Rhone und Saone.

Wieder im Tal eilen wir zum Markt, um uns preiswert und gut mit Hähnchen, Kartoffeln und flüssigem Brot zu verköstigen.
Dann steht noch eine Bootsfahrt auf dem Programm, die uns in einer Stunde von der Altstadt auf der Saone um die Barbe-Insel und wieder zurück bringt

Der Tag klingt dann italienisch aus, denn ganz in der Nähe des Hotels haben wir eine ausgezeichnete Pizzeria aufgetan.

Barrée

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Ein Tag der Umleitungen, meistens schön, manchmal überschottert und zuweilen einfach unnötig, prägen den Tag.

Und die Schilder mit „Déviation“ und „Route Barrée“ prägen sich ein und leiten den Weg und die Gedanken. Bei mir bauen sich Barréegriffe für die Gitarre im Hirn auf und so radel ich die meiste Zeit mit „All along the Watchtower“ durch die durchaus schöne Gegend. Wir folgen dem „Voie Bleue“-Radweg, noch im Aufbau begriffen, aber teilweise schon recht schön, immer an der Saône entlang, aber im Gegendsatz zu so manchem Kanal- oder Flussradweg ziemlich abwechslungsreich.

Mittagessen in einem schönen Restaurant am Fluss mit Garten – es ist warmer Frühling geworden! Wind kommt auch meist von hinten, Fotostopp bei Paul Bocuse und dann Vorfreude auf den Ruhe- und Besichtigungstag in Lyon.

Läuft!

Kurz!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Kurz sind die Ärmel, kurz sind die Hosen, und wer auch immer noch am Morgen gefröstelt hat, entledigt sich im Laufe des Tages seiner KLeidung. Übrig bleiben zwar keine Nudisten, aber durchaus aufgewärmte, fröhlich glucksende Radler und Radlerinnen.

Ein Tag, der mit einer der faszinierendsten romanischen Abtei Südfrankreichs beginnt und dann gemächlich entlang des Uferradweges der Saône ausklingt, einen freien Nachmittag inklusive.

Schönes Hotel, gutes Essen und – zumindest für mich, der den Blog nun auf den aktuellen Stand gebracht hat – eine geruhsame Nacht!

Bohème Camino!

Here comes the Saône

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Irgendwann, kurz vor Schluss, poppten die Beatles in mein Hirn. Here comes the Saône! Muss eine lange Etappe gewesen sein.

Aber auch eine außergewöhnlich schöne Etappe, mit Weinbergen, Kanalradwegen, einem historischen Hospital, schnuckligen Dörfern, gutem Essen und ganz viel guter Laune. Auch der Frühling macht sich bemerkbar, obwohl die Radhosen weiterhin lang und die Ärmel ungekürzt sind. Aber es kann sich nur noch um Stunden handeln, und dann fallen alle Hüllen!

Grund genug, dem Blog weiterhin zu folgen!

Es gibt Senf, Baby!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

…und eine Menge Wein!

Was kann man sich als Radfahrer mehr wünschen, als mit Rückenwind durch Weinberge zu radeln, bei Sonnenschein, und das Ziel ist Dijon.

Wir haben uns viel Zeit für die Route gelassen, und dementsprechend spät sind wir in Dijon, so dass Christoph und die Vorhut (Biggi und Heike setzen heute aus) sich Sorgen macht, ob wir nicht eine Panne gehabt hätten.

Nein, wir hatten einfach viel Spaß auf dem Rad!

In Dijon dann Markthalle, Notre Dame und St. Michel, alles höchst spannend und den Segen für uns Pilger gab es dann noch als Sahnehäubchen. Zurück nach Nuit St. George mit dem Nahverkehrszug, dann Kaffeepause, Weinprobe und Abendessen.

Wie gesagt: Es könnte uns schlechter gehen!

Und nun – das Wetter!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

„Radeln wie Gott in Frankreich“ heißt die Etappe des Bohème Camino – und ja, wir schlemmen, genießen und entdecken unser Nachbarland mit steigender Freude – nur das Wetter, das ist alles andere als göttlich. Immer mal wieder sonnige Abschnitte, dann mal wieder Regen, und – ziemlich verlässlich – Gegenwind.

Dennoch, die zwei Etappen gehen fast ausschließlich am Rhein-Rhone-Kanal entlang, wir haben Genussabschnitte, besichtigen die Kathedrale von Besançon, blicken ehrfürchtig auf die Zitadelle und quälen uns bei Gewitter den Berg hoch zur Unterkunft.

Dann, an Tag 3 in Frankreich wieder voll der Kanal, ein faszinierender Schiffstunnel, Schnecken und allerlei Leckeres zum Mittag und abends Picknick in unserer schicken Unterkunft.

Es könnte uns schlechter gehen!

Bonjour la France!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Ich habe eine Bratensoßenallergie. Nein, nicht wirklich. Aber nach – zugegebenermaßen köstlichem – bürgerlichem Essen in Böhmen, der Oberpfalz, Franken, Schwaben und Baden lechzt der Magen nach französischem Essen, und da bin ich nicht der einzige!

Die Schweiz verabschiedet uns nach eintägigem Gastspiel mit einem kleinen Anstieg, dann geht es wellig durch die ersten Kilometer Frankreich, die Kaffeepause überrascht mit einer kleinen Kapelle aus dem 10. Jahrhundert und dann rollt es am Rhein-Rhône-Kanal entlang nach Montbéliard, den alten Württembergern (zwei T und ein M, wer denkt sich sowas aus!) auch als Mömpelgard bekannt. Das Picknick am Kanal bei wunderbarem Frühlingswetter steigert die ohnehin gute Laune zusätzlich.

Spring is coming!

Und „Langsam rollen Sie“!

Warum ist es am Rhein so schön?

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Keine Ahnung!

Eine Etappe, nach deren Ende klar ist, dass wir beim nächsten Mal (wer interessiert ist: Herbst 2025!) von Freiburg direkt nach Frankreich radeln und uns die Rheinstrecke nach Basel sparen. Von Freiburg bis zum Rhein sind Radwege nur angelegt, um die Radfahrer von der Autostraße zu bekommen. Koste es, was es wolle, gerne auch einen schmalen Fußweg, der dann aber für Fußgänger und Radfahrer in beide Richtungen freigegeben wird.

Der Radweg entlang des Altrheins ist dann zwar sehr schön, die parallel dazu verlaufende Autobahn sorgt jedoch für einen temporären Tinitus und ein Auto-Tourette, der an den alten Otto-Sketch erinnert. Die Laune ist dennoch gut, das Wetter riecht nach Frühling, im Laufe des Tages stoßen dann auch die warnstreikgeplagten Baseleinsteiger zur Gruppe. Große Abschieds- und Wiedersehnsfeier beim Vietnamesen um die Ecke (laut Rezeptionistin der beste Basels, könnte hinkommen!). Tschüss, Ursula, Michael und Anton, es hat Spaß gemacht, mit euch zu Radeln! Und willkommen Heike, Biggi, Rüdiger und Rainer, schön, mal wieder mit euch zu radeln! Und schön, liebe Stefanie, dass Du weiterhin dabei bist!

Apropos: Wer hat Lust, noch mitzufahren? Für die Schlussetappe sind noch Plätze frei, bis zum 01. Mai sind noch Anmeldungen möglich:

Pilgern auf zwei Rädern

Neckischer Neckar und schneeiger Schwarzwald

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Drei Wochen Winterradeln fordern ihren Tribut. Die Kälte sitzt in den Knochen und Muskeln und die Abende enden früh.

Der Chronist fast daher mal wieder zwei Tage zusammen. Zwei wundervolle Tage durch fantastische Landschaft, an denen wir uns den Allerwertesten – ach was, sagen wir es, wie es ist – den Arsch abgefroren haben.

Tag 1 zwischen Tübigen und Villingen-Schwenningen bescherte uns ein malerisches Neckartal, meist leidlich gute Radwege mit unleidlich steilen Passagen, eine Lourdes-Grotte, eine kläffende Hundehalterin und den besten Griechen Schwenningens (Kurgebiet).

 

Auf den Höhen des Schwarzwaldes auf dem Weg nach Freiburg fuhren wir durch Schneetreiben und auf einer der schönsten Abfahrten der Tour, am Ende bibbernd vor Kälte und wohl gewärmt durch lokale Spezialitäten, das Rheintal und einen Schlussanstieg zum Hotel. Auch für das wunderbare Freiburger Münster hatten wir noch Zeit!

Eine Runde Tübingen

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Klaus Reinsch, Mekongmitradler und Lieblingsteilnehmer führt uns nicht nur gestern den Neckar entlang (nachdem ich ihn den Mekong nähergebracht habe), sondern auch heute durch das beschauliche und schöne Tübingen. Gegen Mittag kam sogar die Sonne raus!

Bilderbuch!