Kurz!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Kurz sind die Ärmel, kurz sind die Hosen, und wer auch immer noch am Morgen gefröstelt hat, entledigt sich im Laufe des Tages seiner KLeidung. Übrig bleiben zwar keine Nudisten, aber durchaus aufgewärmte, fröhlich glucksende Radler und Radlerinnen.

Ein Tag, der mit einer der faszinierendsten romanischen Abtei Südfrankreichs beginnt und dann gemächlich entlang des Uferradweges der Saône ausklingt, einen freien Nachmittag inklusive.

Schönes Hotel, gutes Essen und – zumindest für mich, der den Blog nun auf den aktuellen Stand gebracht hat – eine geruhsame Nacht!

Bohème Camino!

Here comes the Saône

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Irgendwann, kurz vor Schluss, poppten die Beatles in mein Hirn. Here comes the Saône! Muss eine lange Etappe gewesen sein.

Aber auch eine außergewöhnlich schöne Etappe, mit Weinbergen, Kanalradwegen, einem historischen Hospital, schnuckligen Dörfern, gutem Essen und ganz viel guter Laune. Auch der Frühling macht sich bemerkbar, obwohl die Radhosen weiterhin lang und die Ärmel ungekürzt sind. Aber es kann sich nur noch um Stunden handeln, und dann fallen alle Hüllen!

Grund genug, dem Blog weiterhin zu folgen!

Es gibt Senf, Baby!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

…und eine Menge Wein!

Was kann man sich als Radfahrer mehr wünschen, als mit Rückenwind durch Weinberge zu radeln, bei Sonnenschein, und das Ziel ist Dijon.

Wir haben uns viel Zeit für die Route gelassen, und dementsprechend spät sind wir in Dijon, so dass Christoph und die Vorhut (Biggi und Heike setzen heute aus) sich Sorgen macht, ob wir nicht eine Panne gehabt hätten.

Nein, wir hatten einfach viel Spaß auf dem Rad!

In Dijon dann Markthalle, Notre Dame und St. Michel, alles höchst spannend und den Segen für uns Pilger gab es dann noch als Sahnehäubchen. Zurück nach Nuit St. George mit dem Nahverkehrszug, dann Kaffeepause, Weinprobe und Abendessen.

Wie gesagt: Es könnte uns schlechter gehen!

Und nun – das Wetter!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

„Radeln wie Gott in Frankreich“ heißt die Etappe des Bohème Camino – und ja, wir schlemmen, genießen und entdecken unser Nachbarland mit steigender Freude – nur das Wetter, das ist alles andere als göttlich. Immer mal wieder sonnige Abschnitte, dann mal wieder Regen, und – ziemlich verlässlich – Gegenwind.

Dennoch, die zwei Etappen gehen fast ausschließlich am Rhein-Rhone-Kanal entlang, wir haben Genussabschnitte, besichtigen die Kathedrale von Besançon, blicken ehrfürchtig auf die Zitadelle und quälen uns bei Gewitter den Berg hoch zur Unterkunft.

Dann, an Tag 3 in Frankreich wieder voll der Kanal, ein faszinierender Schiffstunnel, Schnecken und allerlei Leckeres zum Mittag und abends Picknick in unserer schicken Unterkunft.

Es könnte uns schlechter gehen!

Bonjour la France!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Ich habe eine Bratensoßenallergie. Nein, nicht wirklich. Aber nach – zugegebenermaßen köstlichem – bürgerlichem Essen in Böhmen, der Oberpfalz, Franken, Schwaben und Baden lechzt der Magen nach französischem Essen, und da bin ich nicht der einzige!

Die Schweiz verabschiedet uns nach eintägigem Gastspiel mit einem kleinen Anstieg, dann geht es wellig durch die ersten Kilometer Frankreich, die Kaffeepause überrascht mit einer kleinen Kapelle aus dem 10. Jahrhundert und dann rollt es am Rhein-Rhône-Kanal entlang nach Montbéliard, den alten Württembergern (zwei T und ein M, wer denkt sich sowas aus!) auch als Mömpelgard bekannt. Das Picknick am Kanal bei wunderbarem Frühlingswetter steigert die ohnehin gute Laune zusätzlich.

Spring is coming!

Und „Langsam rollen Sie“!

Warum ist es am Rhein so schön?

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Keine Ahnung!

Eine Etappe, nach deren Ende klar ist, dass wir beim nächsten Mal (wer interessiert ist: Herbst 2025!) von Freiburg direkt nach Frankreich radeln und uns die Rheinstrecke nach Basel sparen. Von Freiburg bis zum Rhein sind Radwege nur angelegt, um die Radfahrer von der Autostraße zu bekommen. Koste es, was es wolle, gerne auch einen schmalen Fußweg, der dann aber für Fußgänger und Radfahrer in beide Richtungen freigegeben wird.

Der Radweg entlang des Altrheins ist dann zwar sehr schön, die parallel dazu verlaufende Autobahn sorgt jedoch für einen temporären Tinitus und ein Auto-Tourette, der an den alten Otto-Sketch erinnert. Die Laune ist dennoch gut, das Wetter riecht nach Frühling, im Laufe des Tages stoßen dann auch die warnstreikgeplagten Baseleinsteiger zur Gruppe. Große Abschieds- und Wiedersehnsfeier beim Vietnamesen um die Ecke (laut Rezeptionistin der beste Basels, könnte hinkommen!). Tschüss, Ursula, Michael und Anton, es hat Spaß gemacht, mit euch zu Radeln! Und willkommen Heike, Biggi, Rüdiger und Rainer, schön, mal wieder mit euch zu radeln! Und schön, liebe Stefanie, dass Du weiterhin dabei bist!

Apropos: Wer hat Lust, noch mitzufahren? Für die Schlussetappe sind noch Plätze frei, bis zum 01. Mai sind noch Anmeldungen möglich:

Pilgern auf zwei Rädern

Neckischer Neckar und schneeiger Schwarzwald

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Drei Wochen Winterradeln fordern ihren Tribut. Die Kälte sitzt in den Knochen und Muskeln und die Abende enden früh.

Der Chronist fast daher mal wieder zwei Tage zusammen. Zwei wundervolle Tage durch fantastische Landschaft, an denen wir uns den Allerwertesten – ach was, sagen wir es, wie es ist – den Arsch abgefroren haben.

Tag 1 zwischen Tübigen und Villingen-Schwenningen bescherte uns ein malerisches Neckartal, meist leidlich gute Radwege mit unleidlich steilen Passagen, eine Lourdes-Grotte, eine kläffende Hundehalterin und den besten Griechen Schwenningens (Kurgebiet).

 

Auf den Höhen des Schwarzwaldes auf dem Weg nach Freiburg fuhren wir durch Schneetreiben und auf einer der schönsten Abfahrten der Tour, am Ende bibbernd vor Kälte und wohl gewärmt durch lokale Spezialitäten, das Rheintal und einen Schlussanstieg zum Hotel. Auch für das wunderbare Freiburger Münster hatten wir noch Zeit!

Eine Runde Tübingen

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Klaus Reinsch, Mekongmitradler und Lieblingsteilnehmer führt uns nicht nur gestern den Neckar entlang (nachdem ich ihn den Mekong nähergebracht habe), sondern auch heute durch das beschauliche und schöne Tübingen. Gegen Mittag kam sogar die Sonne raus!

Bilderbuch!

Bilderbuch – nur nicht das Wetter!

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Zwei Tage zwischen Schwäbisch Hall und Tübingen, mit so manchem Höhenmeter, Aprilwetter und weiterhin zu niedrigen Temperaturen: Da muss es zuweilen auch ein Bilderbuch richten. Im meinem Formulierungszentrum hat sich ein Infekt eingestellt, da läuft zwar die Nase, aber nicht so richtig die Tinte in die Finger.

Wo ist der Frühling?

Bohème Camino – Mit dem Rad von Prag zum Kap Finisterre

Erstaunlich viel Auf-und-Ab für einen Flussradweg. Dazu ein paar Regenschauer und Gegenwind.

Wir haben aber trotzdem viel Spaß und auch keine Kröten überfahren. Gestärkt von einem opulenten Frühstück, für das wir auch gerne einen Cent mehr bezahlt hätten (s. gestern!), sogar mit indischem Brot und Kichererbsencurry geht es auf Achterbahnfahrt zwischen Tauber, Jagst und Kocher. Die Schönheit der Landschaft ist zu erahnen, versinkt aber in Nebel und Nieselregen.

Vom Hotel in der Altstadt von Schwäbisch Hall sind es nur ein paar hundert Meter bis zur Brauereigaststätte „Zum Löwen“, die heute ihren zweiten Tag in neuer Bewirtschaftung hat, und uns daher eine lange Wartezeit, die eine oder andere Irrung und Wirrung bei der Bestellung aber dann auch ein nettes Gespräch mit Chef und Bedienung, vor allem aber Einiges an ausgegebenem lokalen Gebrannten einbringt.

Ach ja – und es gab Zwiebelrostbraten!