Wellness für unsere Fahrräder

Überraschung am 249. Reisetag bei der Ankunft in Kratie

Die ersten beiden Tagesetappen in Kambodscha waren sehr beeindruckend und interessant für uns, insbesondere die flüchtigen oder auch mal etwas längeren Begegnungen mit den Menschen, allen voran den vielen fröhlich winkenden Kindern. Dazu aber in anderen Blogeinträgen mehr.
Die ersten beiden Tagesetappen in Kambodscha waren aber auch sehr heiß und heftig staubig.
In allen Lücken und Ritzen der Fahrräder leuchtete es rötlich und braun.
Also fragten wir unsere Begleiter, ob sie uns helfen könnten, diese mal gründlich abzuspritzen und zu reinigen.

Gefragt und Wunsch erfüllt und vor allem wie!
„Stellt eure Fahrräder hier ab. Wir machen das.“
Ungläubig und echt überrascht schauten wir mit unseren Schmutzbierflaschen in der Hand zu, wie sich die Drei mit Wasserschlauch, Bürste und Seifenwasser über Rahmen und Räder hermachten.
Da kamen echt leuchtende Farben unter der dicken Staubschicht hervor! 🙂
Sowas war meinem Fahrrad in den zurückliegenden 8 Monaten noch nie passiert. 😉

Vielen vielen Dank ihr lieben Geister vom Fahrradlenker (Prie) mitten unter uns sowie von den Lenkrädern des Begleitbusses und des Fahrradtransporters (Chen und Brin)!!

Hallo CBB, das Kambodscha-Begleit-Team setzt hier Maßstäbe, die wir und unsere Reisefahrräder bisher nicht gewohnt waren. Bitte mehr davon!

Übrigens, die Befestigung der Fahrräder auf dem Transporter könnte eine nachahmenswerte Anregung für Touren in China sein. Es gibt nix gutes, außer man(n) tut es …

Die Entdeckung der Langsamkeit

249. Weltreisetag, 161 km (davon 80 km im Bus) von Stung Treng nach Kratie, weiterhin schwül warm und gelegentlichen Gegenwind

Der Mekong, mittlerweile ein guter alter und vertrauter Bekannter, ist auch heute unser verlässlicher Begleiter über den Tag. Die unbefestigten flussnahen Pfade fahren sich sehr gut und wir bekommen einen ersten intensiven bunten Eindruck vom gemächlichen und entspannten Leben in Kambodscha … Sie führen uns durch eine Hochzeitsgesellschaft, die Mitten auf der Straße das Festzelt drapiert hat, durch die Gärten der Reis- und Gemüsebauern, durch die Werkstätten der Schmiede, die ohrenbetäubend ihre Hämmer schwingen, vorbei an Händlern, die am Straßenrand ihre Ernte feilbieten, schlichte Moscheen und farbenprächtige buddhistische Tempelanlagen, protzige Villenanlagen und Wellblechhütten am Flussufer, ungewöhnliche Tankstellen und wir teilen uns nun auch die Straßen mit sehr ungewöhnlichen und oft abenteuerlich überladenen Fahrzeugen.

Der Geräuschpegel schwangt heute durch alle Bereiche … vom Zirpen der Grillen in den Reisfeldern bis zu dem grellen Großstadtverkehr in unserem Tagesziel Kratie. Ruhe und totale Reizüberflutung wechseln sich permanent ab, manchmal innerhalb nur weniger Minuten. Die Begegnungen am Wegesrand sind herzlich, auch wenn wenn wir nur kurz anhalten um ans Gespräch zu kommen. Zunächst immer zurückhaltend, die Kinder manchmal gar verängstigt und kreischend davonlaufend, aber immer interessiert und neugierig. Es gab heute anstrengende Momente, aber die Freude in Kambodscha mit dem Rad unterwegs zu sein überwiegt.