Bikeline-Quality Radetappe

273. Radweltreisetag, 80 km von Laem Mae Phim nach Pluak Daeng, etwas kühler geworden durch das Gewitter letzter Nacht.

Kann man in Thailand wirklich gut Radfahren? Eine Frage mit unterschiedlichen Antworten. Das hängt immer davon ab, wo man sich in dem Land befindet und wie willig man ist auch mal kleinere Wege auszuprobieren.

Das Straßennetz in Thailand ist mittlerweile erschreckend gut ausgebaut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich nur auf das Gebiet hier um Rayong handelt. Selbst die kleinsten Nebenstraßen haben frischen glatten Asphalt oder zumindest Betonplatten. Je kleiner die Wege desto näher ist man auch seiner Umgebung. Und davon hatten wir heute eine Menge.

Kreuz und quer ging es heute mitten durch die Pampa in Richtung Norden. Das Ziel war nicht so wichtig. Eine Übergangsstation mit Business-Hotel als Unterkunft. Der Weg dorthin, darum ging es.

Es ging gut los mit einer kleinen Straße durch eine Eukalyptus Plantage. Die Atemwege wurden freigelegt und der Sauerstoffzufuhr damit abgesichert für den Tag. Es roch wie in einer Hustenbonbon-Fabrik.

Weiter fuhren wir über kleine Berge (Traue mich ja kaum diese so zu bezeichnen, wo die Gruppe doch durch Südchina geradelt ist) vorbei an einem Freizeitpark. Die Steigungen in Thailand sind ein Zeichen dafür, wie man hier motorisiert unterwegs ist: getunte Pickups und Mopeds mit 125cc aufwärts. Solche Steigungen würde man in Kambodscha oder Laos nie finden.

Zum Mittagessen versuchten Hans und ich den Frosch, gebraten mit Holy Basil. Geschmacklich hervorragend. Nur gehackt war er etwas schwierig zu essen, da die kleinen Knochen wie Kies im Reis immer wieder ausgespuckt werden mussten. Dann doch lieber den Ganzen das nächste Mal.

Einen kurzer Zwischenstop gab es noch beim Wat Lahan Rai, gewidmet dem Luang Puh Tim, der bekannt war für seine magische Amulett-Kollektion. Die Merchandising Maschine für die Neujahrsfestlichkeiten war voll im Gange. Die monotonen Ansagen des Zeremonienmeisters hätte man leicht als Gebet interpretieren können. Aber es ging eher darum: mehr Geldspende = mehr Glück. Scheint ja zu funktionieren. Die riesige Statue, die hier über allem thront kostete rund 10 Mio Baht. Da muss jemand jetzt ein ganz schön volles Glückskonto haben.

Neujahr ist an sich keine große Festlichkeit in Thailand gewesen. Aber die meisten Leute haben um diese Jahreszeit ein paar Tage frei und nehmen sich die Zeit ihre Familie und Freunde zu besuchen. Entsprechend schwierig war es ein Restaurant aufzutreiben, dass noch geöffnet hatte. Auf das Niveau Pizza zu bestellen lass ich mich noch nicht herab. Es blieb nur ein Biergarten übrig mit dicken Boxen und Fußball-Leinwand. Liverpool gewann 4-0 gegen Newcastle. Klopppoo!


Unsere Mitradler – Astrid Frenzel

Eine Tour, vor allem eine so lange, steht und fällt mit den Teilnehmern. Sie sind das Salz in der Suppe, die Notwendigkeit und Bereicherung für solch ein Mammutprojekt, der Grund, warum wir Touren wie diese organisieren. Daher wollen wir euch ein paar unserer mutigen Mitreisenden vorstellen.

Astrid Frenzel

Hallo,
ich bin Astrid Frenzel und schon einige Jahre/-zehnte mit Peter verheiratet, der seit Berlin an dieser so außergewöhnlichen Reise teilnimmt. Daher verfolge ich den Blog der Radweltreise von Anfang an, zunächst als Mitradlerin von Berlin bis Riga, dann natürlich Tag für Tag, um zu wissen, wo sich Peter so rumtreibt. Das war so spannend, dass ich dann doch beschlossen habe, noch einmal mit einzusteigen. Nachdem ich viele Jahr lang die Integration von Geldautomaten und Infoterminals in den Banken betreut habe, kann ich seit Anfang Dezember meine Tage frei einteilen und habe 2019 dann 365 Tage „Urlaub“ – also geht’s für mich jetzt kurzentschlossen ab Januar 2019 mit dem Fahrrad von Bangkok nach Bali.
Ich habe natürlich keine Chance, mit dem Tempo des eingespielten, trainierten Teams mitzuhalten. Aber ich werde mein bestes geben.

Peter und ich hatten das erste Mal nach unserer China-Tour 2012 mit Christof von dem Projekt Radweltreise gehört. Spannend – war der erste Gedanke. Als der Beginn dann auf 2018 verschoben wurde, hieß das für uns, dass zumindest Peter eine reale Chance hatte mitzufahren, weil er sein Arbeitsleben zeitlich passend beenden konnte. Für mich war das Ganze zwar spannend, aber außerhalb meiner Kondition, was die Länge der Strecken und die Höhenmeter betraf. Die ersten Etappen bis Riga haben mir aber auch gezeigt, dass ich auch Strecken um die 130 km fahren kann. Nun hoffe ich, mit Peters Unterstützung gut mitfahren zu können, und freue mich darauf, ihn nach einem ¾ Jahr wieder zu sehen.
Raderfahrungen habe ich vor allem durch unsere Radurlaube gesammelt, die uns ab und zu auch mal über die Grenzen geführt haben – Frankreich, Kuba, Kanada, Tadschikistan/Usbekistan und eben China waren darunter. Aber das waren immer nur drei Wochen und eher von mittlerem Schwierigkeitsgrad – bei der Radweltreise sind ganz andere Anforderungen zu bewältigen. Das Schöne an Radreisen ist, dass man doch enger mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommt, die Gegend im wahrsten Sinne des Worte „erfährt“ und dabei die Gerüche, Geräusche und eben das Leben an der Straße kennen lernt. Ich freu mich drauf!!!