Die größte buddhistische Pyramide der Welt

Sonderbilderbuch vom Kurzbesuch in Borobudur am 334. Radweltreisetag, gewittrig-schwülheiß

„Borobudur (auch Borobodur) ist die größte buddhistische Tempelanlage der Welt. Sie wurde 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Sie gilt als das bedeutendste Bauwerk des Mahayana-Buddhismus auf Java.
Gebaut wurde der Stupa vermutlich zwischen 750 und 850 während der Herrschaft der Sailendra-Dynastie. Als sich das Machtzentrum Javas im 10. und 11. Jahrhundert nach Osten verlagerte (vielleicht auch in Verbindung mit dem Ausbruch des Merapi 1006), geriet die Anlage in Vergessenheit und wurde von vulkanischer Asche und wuchernder Vegetation begraben. 1814 wurde sie wiederentdeckt; im Jahr 1835 brachten Europäer sie wieder ans Tageslicht. Ein Restaurierungsprogramm von 1973 bis 1983 brachte große Teile der Anlage wieder zu früherem Glanz.
Insgesamt neun Stockwerke türmen sich auf der quadratischen Basis von 123 m Länge. An den Wänden der vier sich stufenartig verjüngenden Galerien befinden sich Flachreliefs in der Gesamtlänge von über fünf Kilometern, welche das Leben und Wirken Buddhas beschreiben. Darüber liegen drei sich konzentrisch verjüngende Terrassen mit insgesamt 76 Stupas, welche die Hauptstupa von fast 11 m Durchmesser umrahmen.
Der Bau wurde 2011 bis 2017 mit Finanz- und Sachhilfe der Bundesrepublik Deutschland restauriert.“
[https://whc.unesco.org/en/list/592; https://de.wikipedia.org/wiki/Borobudur; https://en.wikipedia.org/wiki/Borobudur; https://www.britannica.com/topic/Borobudur; https://wikitravel.org/en/Borobudur]

[Borobudur-temple-view-from-top.jpg
https://indonesia-tourism.com/blog/borobudur-temple-one-of-indonesias-wonder-site-magelang-central-java/]

Nicht alle wollten bis zum Sonnenaufgang morgen warten und sind schon am Nachmittag zum Tempel gewandert. Er wurde ja damals zum Glück nicht weit vom „Cempaka Villa Restaurant Spa“ gebaut.
Beeindruckend.
Wenn man(n) nur mehr Zeit und Wissen hätte, mehr über die unendlich vielen Geschichten zu erfahren, die an den Wänden aller Etagen erzählt werden.
Ob sich die Buddhas in den Ministupas schon damals in diese Gehäuse haben einmauern lassen, damit sie die Lieblingsbeschäftigung der Touristenscharen – pausenlos für „Selfis“ oder in Verrenkungshaltungen vor Kameras zu posieren – nicht täglich direkt vor den Augen haben?
Oder dürfen sie den besonderen Weg zum Ausgang nicht sehen? Der schlängelt sich nämlich unendlich lang durch dutzende „Souvenir“-Stände, etwa so wie das ein gelb-blaues Billymöbelhaus in Europa praktiziert, nur daß es dort inzwischen Abkürzungen gibt.

Tempelbilderbuch auf:


Übrigens, Eckart erinnerte sich an seinen ersten Besuch hier vor drei Jahrzehnten und daß er von damals noch Dias hätte, die zeigen, was dazumal hier noch gaaanz anders aussah. Wollen wir ihn anregen, davon einige zu digitalisieren, damit wir sie dann hier noch einfügen können?

Nach Zentraljava

334. Radweltreisetag, erst warm, dann heiss, dann nass!

Heute früh los, 86 km zu fahren und die sollten machbar sein. Also mit den Hühnern aufstehen und von meinem Hotelfenster aus: schönster Sonnenaufgang. Wir schaffen es tatsächlich mit höchstens 5 Minuten Verspätung abzufahren und sind um 07:05 Uhr auf den Rädern. Nach einigen Kilometern wird es tatsächlich ländlich. Die Enten und Reisterrassen erinnern mich an Bali.

Dann kommt sie, die eine Rampe, der Berg, die Höhenmeter. Es ist heiß, aber für die meisten machbar. Durchfahren bis Borobudur und Mittagessen war nicht drin, ein Platzregen scheuchte uns in ein Warung (einfachstes Restaurant, meist mit nur ein, zwei Gerichten). Nach der Nudelsuppe hatte der Regen quasi aufgehört und wir erreichten Borobudur per Rad.

Kurioses: Indonesien ist ja neben China das Land mit dem höchsten Prozentsatz an Rauchern der Erde. Indonesien ist bekannt für seine süßlichen Nelkenzigaretten, genannt „Rokok Kretek“. Früher haben fast alle Männer geraucht, heute sind es etwas weniger. Einmal wurde mir zum Beispiel eine Zigarette angeboten, worauf ich ablehnte mit dem Kommentar ich würde nicht rauchen, worauf ich gefragt wurde wieso. Heute sehen ich eine Zigaretten Werbung vom grössten indonesischen Zigarettenhersteller, Gudang Garam: „PRO NEVER QUIT“ vielleicht ist der Hersteller verzweifelt, die Indonesier würden das Rauchen aufgeben.



Pangandaran – Kebumen: Bootsfahrt durch die Backwaters und kurze Radtour

333. Radweltreisetag, am Rande eines Gewitters und dann doch nicht

Früh in den Bus und zum Hafen. Nach Erledigung der Formalitäten beim Hafenmeister rasche Abfahrt auf zwei Seelenverkäufern durch die Backwaters von Cilacap. Die Fahrt verlief hübsch aber unspektakulär und leider zu laut. Der Dieselmotor verfügte über keinen Auspuff, weshalb nach Ankunft in Cilecap das Ohrensausen noch eine Weile anhielt.

Es war schon spät und die geplanten 106 km waren nicht mehr zu machen. Also fuhren wir die ersten Kilometer leider per Bus. Ein hübscher älterer Herr pfiff uns elegant aus dem Hafenparkplatz heraus. Ab der Hälfte stiegen wir auf die Räder und fuhren zunehmend schneller gen Kebumen. Das Eine war der drohende Regen, das Andere die drohende Dunkelheit. Gegen 18 Uhr erreichten wir trocken und bei Resthelligkeit unser Hotel in Kebumen.

Pangandaran Nationalpark

332. Radweltreisetag, tagsüber tropisch feucht, nachts Regen

Heute Ruhetag, das heisst kein Radfahren, dafür eine Dschungelwanderung. Neben den üblichen Verdächtigen wie Makaken und Leguan, sahen wir eine Hirschart, Stachelschweine, Fledermäuse und Schwarze Java Affen.

 

 

Tropenwaldpfade, Skorpione, Rotwild, Stachelschweine, Fledermäuse, Varane, Affen und weißer Strand

Wanderung im Naturpark Pangandaran am 332. Radweltreisetag, tropisch-winterlich schwülheiß bei > 30 °C

Endlich mal wieder ausschlafen. 🙂 Das in den letzten Tagen angestaute Schlafdefizit war recht groß geworden. Dazu ist ein Städtchen am Meer ein prima Ort. Das Meer ist zwar ein paar Gehminuten vom netten Familienhotel entfernt, aber für die Schwimmlustigen gut erreichbar.
Das „Pondog WAYANG“ ist ja so ein typisches Radweltreisemehralseinenachthotel. Gehobene Backpackerhostelklasse, Duschkopf schräg über der Keramik und nur normales umweltwarmes Duschwasser – naja, alles relativ, bei Umgebungstemperaturen von 25° C und höher – da wäre ein Durchlauferhitzer fast dekadenter Luxus. 😉
Das notier ich hier bewußt nach inzwischen mehrmonatiger Erfahrung.

„Pangandaran ist ein Bade- und Fischerort an der Südküste Javas und gehört zur Provinz Jawa Barat. Er wird hauptsächlich von Javanern aus Bandung oder Yogyakarta u.a. zum Surfen besucht, ist aber auch ein beliebtes Ziel internationaler Rucksacktouristen. Der Ort liegt auf einer Halbinsel, die im Süden durch einen kleinen Nationalpark begrenzt wird.
Pangandaran wurde am 17. Juli 2006 von einem Tsunami nach einem Erdbeben vor der Insel Java stark zerstört. Das Beben hatte eine Stärke von 7,7 und sein Zentrum 180 km vor der Küste Pangandarans. Bis zu 3,3 Meter hohe Wellen rollten auf die Küste zu.“
[https://www.pangandaran.org/home.html; https://de.wikipedia.org/wiki/Pangandaran; https://en.wikipedia.org/wiki/Pangandaran; https://de.wikivoyage.org/wiki/Pangandaran; https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g1137814-d2307700-Reviews-Pangandaran_National_Park-Pangandaran_West_Java_Java.html]

Davon ist zum Glück heute nichts mehr zu sehen, außer größeren Stücken abgestorbener Korallen am Strand.
Hier ist auch der einzige längere weiße Strand auf Java, der zum Baden geeignet ist! Auf den übrigen hunderten Kilometern Strand sind die Strömungen so stark, daß man(n) aufs Meer hinaus gezogen wird und dann ohne Hilfe keine Chance hat, zurück zum Ufer zu gelangen. Jedes Jahr holt sich das Meer einige, die das nicht wahrhaben wollten, erfahren wir.
Wir erfahren und lernen aber noch viel viel mehr auf unserer fast vierstündigen Wanderung dank unserer sach- und fachkundigen Begleiter Kurrt (ich schreib es so, wie er sich vorstellte; seinen vollen Namen konnte sich keine/r merken …) und Toto, die beide sogar ein wenig deutsch sprechen. Kurrt hatte eine Zeit lang sogar in Deutschland gearbeitet.
Sie holen uns nach dem langen Frühstück im Hotel ab (Die Küche lieferte den 12. Teller Tost & Spiegelei erst 45 Minuten nach dem ersten.) und wir fahren zum öffentlichen Teil des Naturparks. Der größte Teil davon (mehrere hundert ha) ist für Besucher gesperrt.
Kurz nach dem Eingang begrüßt uns Rotwild und läßt sich nach kurzer Skepsis doch auf das dargebotene Futter ein.

Auf unserem Weg durch eine Höhle (wohl vor langer langer Zeit vom damals höheren gelegenen Meer „geschaffen“) und durch ein Stückchen des öffentlich zugänglichen Tropenwaldes lernen wir eine Menge interessantes über die Tiere, die Bäume (viel Teak!) und die Pflanzenwelt um uns herum. Bei den drollig anzusehenden Affen um uns herum beschleicht mich ein wenig ZOO-Gefühl, nur andersrum, d.h die Affenbande „bestaunt“ uns. Die Affen sind friedlich aber man sollte trotzdem auf seine Klamotten aufpassen und schon gar nicht vor ihren Augen in Rucksack oder Tasche kramen …

Ein Blickfang neben den Wellen und dem Wasser am „weißen Strand“ ist ein nicht gerade kleines Fischerboot, welches illegalen Fischfang betrieb und dessen Motor 2015 gesprengt wurde. Jedenfalls nehme ich an, daß es selbiges ist, denn seid dem Tsunami wird es wohl auch nicht da herumliegen.
Ein Teil der Gruppe blieb dann nach dem Rundweg noch am Strand zum Baden (und evtl. auch Schnorcheln), der andere hängte die Wander-T-Shirts und -Shorts gleich nach der Rückkehr zum Trocknen im Hotel auf. Die vom Waldboden und Wasserwaten wieder sauber gespülten Schuhe bekamen ein sonniges Plätzchen, damit sie abends hoffentlich wieder verpackt werden können.

Nachmittags blieb noch Zeit für einen Bummel rund ums Hotel und an den zahlreichen anderen Hotels vorbei. Die Vogelschau war echt sehenswert und die Juroren waren zahlreich am notieren und punkten.
Zu gern hätte ich erfahren, was der Palmenkletterer da tat, aber die Sprachbarriere war dagegen. Die Nüsse ließ er alle oben hängen. Der drahtige kleine Mann stieg direkt aus seinen Floppys am Stamm hoch und runter wieder direkt in die Latschen hinein. Chapeau!

Den Tagesausklang hatten wir dann wieder in großer Runde in einem lokalen Restaurant bei leckerem Essen und einem Bierchen – so ein Touri-Ort ist nicht ganz so streng muslimisch – oder doch? Der Wettergott, also der eine für alles hier zuständige, den hier 90% aller Gläubigen favorisieren, ließ jedenfalls noch während des Abendmahls einen dauerhaft dichten Regenvorhang auf die Stadt fallen …

Ruhetags-Bilderbuch auf:

 

 

Ans Meer

331. Radweltreisetag, schön!

Drei Tage in Indonesien unterwegs und nie haben wir es geschafft mit dem Rad im Hotel anzukommen. Heute neue Strategie, die ersten 35 Km nehmen wir den Bus. Dadurch verlieren wir am Morgen keine Zeit im Bus und auch nicht durch ein Aufstieg, welcher moderater gewesen wäre. Trotzdem wir nehmen den Bus.

Oben in den Bergen: Dschungel, Reisfelder und Landleben. Die ersten Kilometer kommen wir trotz tendenzieller Abfahrt kaum voran, für die ersten 20 Km brauchen wir zwei Stunden. Dann bald Mittagessen, Nudelsuppe mit Huhn oder Fleischklößchen. Danach kommen wir unterbrochen von gelegentlichen Fotostopps besser voran. Die Landschaft ist wieder wunderschön und es ist schwer sich satt zu sehen.

Auch nachdem wir wieder auf der Hauptstraße sind tut das der Schönheit der Landschaft keinen Abbruch. Gegen 17:00 Uhr schaffen wir es zum ersten Mal per Rad und ohne Regen im Hotel anzukommen. Der Regen kam dann dafür nachts und umso heftiger.

Bandung – Tasikmalaya

330. Radweltreisetag, wieder lieblich, dann nass

Wieder früh auf, wieder liegt eine lange Strecke mit vielen Höhenmetern und Kilometern vor uns. Nach 15 – 20 Kilometren sind wir wirklich aus der Stadt raus und es wird schöner. Dann kommen aber auch die Steigungen. Die Steigungen werden von steil zu sportlich zu unfahrbar. Ein Teil der Gruppe gibt auf und nimmt den Bus, der andere schiebt. Auf halber Höhe warten wir.

Nach einer Weile erfahren wir, dass sich der Bus im Straßengraben versenkt hat und nicht mehr ohne fremde Hilfe heraus kommt. Der enthusiastische Teil der Gruppe nimmt den zweiten Teil des Anstiegs in Angriff, der ist wieder fahrbar. Oben angekommen erreicht uns auch der Bus wieder, ein schwerer Lastwagen hat ihn herausgezogen und gemeinsam genießen wir die Abfahrt nach Garut.

Der zweite kürzere Anstieg führt uns weg von der Hauptstraße in eine wunderschöne Landschaft von Reisterassen und kleinen Dörfern. Die Straße wird klein und kleiner, der Bus kann uns nicht mehr folgen. Mit dem Bus machen wir ab, dass wir uns im nächsten Ort wieder treffen. Ich folge der Straße mit GPS, verpasse die Abzweigung fahre wieder zurück und stehe vor einem steilen Wanderweg durch den Lauch. Es ist klar hier kommen wir nicht rauf. Also zurück auf die falsche Straße mit der Hoffnung, dass wir die Straße mit dem Bus wieder finden. Die Straße windet sich aber immer weiter höher den Berg hoch, wunderschöne Landschaft, aber falsch! Nach einigen Telefonaten und fragen bei Einheimischen wird klar: wir sind falsch und der Weg zum Bus über den Berg wäre zu weit. Dazu wird es wie immer gegen Ende Nachmittag immer dunkler. Wir beschließen umzukehren und dorthin zu fahren, wo sich zuletzt unsere Wege trennten. Leider fängt der Regen fast sofort an und wir kommen in den Genuss eines indonesischen Landregens. Die Straße ist durch den Regen fast zu rutschig, so dass wir die Räder am steilen Berg mit schieben kaum hoch bekommen. Gegen 18 Uhr kommt der Bus und wir erreichen ein weiteres Mal das Hotel in der Nacht per Bus.


Nach Bandung

329. Radweltreisetag, Cibodas – Bandung, Erst lieblich, dann Sintflut

Frühmorgens erkannten wir genauer, wo wir gestern Nacht gelandet waren. Eine „gated community“ in den Bergen. In vielen Ländern mit großer Armut gibt es das. Eingezäunte und bewachte Siedlungen mit allem Luxus. Zutritt hat nur, wer dort wohnt oder dort auf Besuch ist. Wie eine andere Welt. Kein Unrat, keine Armut, nichts ist zu sehen dass an Indonesien erinnert, nur eine ruhige schmucke Nachbarschaft mit mehr oder weniger geschmackvollen Villen. Zu viel Geld schützt offenbar doch nicht vor schlechtem Geschmack. Kaum haben wir Richvillage verlassen, kehrt der Lärm und das Chaos von Indonesien zurück.

Cibodas, oder Punjak (Pass auf Indonesisch) wie es in Indonesien oft genannt wird, ist bei den Bewohnern von Jakarta sehr beliebt. Durch seine Höhe (1.200 müM) ist das Klima hier fast kühl, auf jeden Fall eine angenehme Erfrischung nach der drückenden Hitze und der schlechten Luft in Jakarta. Die Berge sind aber auch für den vielen Regen verantwortlich. Die fruchtbare Vulkanerde und das Klima haben die Gegend auch in einen Garten Eden verwandelt, der Markt ist übervoll mit Früchten und Gemüse.

Durch diese liebliche Landschaft fahren wir auf Nebenstraßen Richtung Bandung. Es geht abwärts, aber die Straße ist zu schmal und nicht gut genug für eine Schussfahrt. Bald macht sich der Verlust von Höhe auch wieder mit zunehmender Hitze und Schwüle bemerkbar. Nach dem Mittagessen nimmt die Thermodynamik ihren Lauf und der Himmel färbt sich Dunkelgrau, 15:30 Uhr und noch über 50 Km zu fahren.

Ich stoppe die Begleitfahrzeuge und erkläre den Teilnehmern, dass wir jetzt versuchen alle Räder auf den Truck zu bringen, aber dafür die Vorderräder abgenommen und die Lenker quer gestellt werden müssen. Einige Teilnehmer sind nicht einverstanden, würden noch gerne weiter radeln, fügen sich aber. 30 Minuten später sind alle Räder aufgeladen, wir im Bus und der Regen beginnt. Anfänglich noch schwach, dann aber stärker bis die Straße unter einem Strom Wasser verschwindet. Wir pflügen uns durch Wasser und Verkehr und erreichen Bandung schließlich fast vor Einbruch der Dunkelheit.



Rappel, rappel, rumms, rumms, schaukel, schaukel

Ein Beitrag von Eckart Tardeck zum 328. Radweltreisetag auf dem Weg von Jakarta nach Cipoda, erst winterlich heiß dann Gewitter mit heftigem Dauerregen, spätabends stockduster

Bei der Ausfahrt von Jakarta hatte ich mich in den Bus verkrochen. Wie schon in meinem letzten Blog angemerkt, fahre ich nicht in den Großstädten getreu dem Motto: Am Auspuff schnuppern ist mir zuwider. Zudem war eine lange Strecke mit vielen Steigungen und mit ca. zwei Kilometern kaputter Straße angesagt (vor zwei Jahren war das wohl so gewesen …). Ferner hatte der Wetterbericht für den Nachmittag Regen vorausgesagt. Nichts um einen „pria tua “ (alten Mann) aus dem Sessel, ach nein, aufs Fahrrad zu locken.

So wurden wir Schwachradfahrer zum Hotel in Clanjur per Bus vorgeschickt, damit später die restliche Gruppe im Bus Platz hat. Die Steigungen, die sich der Bus rauf quälen musste, fand ich atemberaubend steil. Hätte ich nicht geschafft musste ich mir eingestehen. Unsere Ankunft in der Unterkunft hatte ich mir so um fünf Uhr gedacht. Genug Zeit, um die anderen noch im Hellen abzuholen. Aber es kam gaaaanz anders. Erst wurde die Straße schlechter. Tiefe Löcher zwangen den Fahrer zum Kurven um im Schneckentempo in die unumgehbaren Löcher zu plumpsen. Dann war auch kein Straßenbelag mehr erkennbar. Wir fuhren auf dem Untergrund der Straße. Rappel, rappel, rumms, rumms, schaukel, schaukel. Nicht lange und der Untergrund wurde mit Matsch verdeckt mit tiefen Reifenspuren. Ich wähnte mich in Afrika auf einer Schlammpiste. Doch nicht genug. Große Seen mit unergründbarer Tiefe verdeckten den Straßenverlauf. Erstaunlich, Angler konnte ich keine entdecken.

Kurz: Wir kamen erst zum Sonnenuntergang in der Unterkunft an. Die Rückfahrt der Wagen zu den Wartenden dauerte dann wieder entsprechend lange, so dass die restliche Truppe erst kurz vor Mitternacht ankam. Aber, es gab endlich mal wieder Schmutzbier bei der Ankunft. Ein kleines Lädchen im Ort hatte sowas im Angebot gehabt.

So kann man denn mit kleinen Sachen den Radelfahrern Freude machen. Und sei es um Mitternacht.

In alter Müdigkeit
Eckart

Hier noch meine Wegaufzeichnung als Zugabe.
Peter

Radweltreise – Seid mit dabei!

Mitfiebern ist toll – dabei sein ist alles (ein wenig Werbung, aber für eine gute Sache!)

Die ersten beiden Teiletappen der Radweltreise sind absolviert, und unsere Radlerinnen und Radler haben dabei den längst möglichen Landweg von Deutschland aus genommen. 325 Tage und 25.000 Kilometer, das ist nicht nur eine bewundendernswerte Leistung, sondern auch die wohl längste geführte Radreise der Geschichte. Vielleicht sollten wir mal bei den Kollegen von Guinness nachfragen.

Und es geht noch weiter!

Mit Peter, Astrid, Eckart, Meike und Andres geben immerhin fünf Weltenbummler den Staffelstab nach Indonesien weiter, der dann von Manfred, Elly und mir nach Australien weitergetragen wird. Vielleicht habt ihr Lust, Down under mit dabei zu sein?

Schaut doch mal rein!

Australien

Bis nächsten Mittwoch (27.02.2019) ist eine Anmeldung noch möglich, auch für die Teiletappen Adelaide – Melbourne und Melbourne- Sydney. Für Melbourne – Sydney ist der Anmeldeschluss der 15.03.2019.

Danach sollte es eigentlich in die USA gehen. Noch vor zwei Jahren war die USA-Etappe eine der am meisten nachgefragte der Radweltreise. Wir hatten einen, wie wir dachten, guten Partner mit der American Cycling Association. Eine tolle Route und ein Land, das zum Träumen anregte.

Über 1.000 Twitter-Nachrichten des POTUS und ein gutes Dutzend Mailnachfragen an unseren vermeintlich zuverlässigen Partner später war für uns klar: Unter diesem Präsidenten und mit einem Partner, der zwar 50 Prozent Anzahlung verlangt, aber keinen Preis nennen will, ist diese Teiletappe eher ein Himmelfahrtskommando.

Highway to Hell statt Traumstraße. Route 666 eben.

Also keine USA. Schade. Aber vielleicht auch Angesichts des nächsten Shutdowns (und der damit verbundenen Sperrung der Nationalparks, von denen wir ein gutes Dutzend auf der Route hatten) eine gute Idee.

Als kleine Revanche radeln wir nun sechs Wochen durch Kuba und freuen uns schon riesig auf diese besondere Tour, die wir zusammen mit Manfred Sill von Cuba Profil Reisen ausgearbeitet haben. Die Reise findet vom 18.05. – 25.06.2019 statt.
Die entsprechenden Informationen findet ihr hier:

Cuba

Und, als besonderes Schmankerl, geht es danach noch drei Wochen durch Costa Rica.

Ab August macht die Radweltreise Station in Südamerika. Auch hier gibt es viel zu entdecken, vor allem – für alle, die nicht so viel Zeit haben, die Teiletappe zwischen Lima und La Paz ist extrem reizvoll und führt in die faszinierende Bergwelt der Anden. Und wer kann schon von sich behaupten, mit dem Fahrrad nach Machu Picchu gefahren zu sein?

Radfahren entlang der Panamericana und auf die Höhen der Anden. Darauf hatten wir uns bei den Planungen für die Radweltreise am meisten gefreut.
Leider sieht es mit den Buchungen für einige der Teiletappen nicht so gut aus, so dass der erste Abschnitt zwischen Cartagena und Lima wohl nicht gefahren wird. Es sei denn, alle, die schon seit Jahren mit dem Gedanken schwanger gehen, die Panamericana entlang zu radeln, folgen ihrem Traum und melden sich in den nächsten Wochen bei uns! Wir würden uns auf jeden Fall freuen!

Wo es allerdings schon sehr gut aussieht, ist die Teiletappen zwischen Lima und La Paz, unbestritten wohl die aufregendste und abwechslungsreichste der Südamerikaetappen!
Von Lima aus geht es ein Stück die Küste entlang, ehe wir die Anden erklimmen. Wer kann schon von sich behaupten, die Anreise nach Machu Picchu mit dem Fahrrad bewältigt zu haben!

Hier sind die Reisedaten:
Radweltreise Lima – La Paz, 30.09. – 30.10.2019, ab 6.980,- Euro
Mit einer weiteren Anmeldung ist dieser Abschnitt bereits gesichert!

Den genauen Tagesablauf gibt es hier:

Panamericana (Cartagena – Puerto Varras)
02. August 2019 – 01. Januar 2020

Und auch für die Etappen zwischen Puerto Varas und Buenos Aires sowie Buenos Aires und Rio sind die ersten Anmeldungen da, so dass wir davon ausgehen, dass auch diese stattfinden können.

Pazifik – Atlantik (Puerto Varras – Buenos Aires)
30. Dezember 2019 – 04. Februar 2020

Brasilien (Buenos Aires – Rio)
02. Februar – 26. März 2020

Selbstverständlich sind auch hier kürzere Etappen möglich. Entsprechende Angebote verschicken wir gerne auf Nachfrage.

Das Anmeldeformular findet ihr hier:
Anmeldung

Die Schlussetappe Lissabon – Berlin

Kaum zu glauben! Noch ist es mehr als ein Jahr hin, und die europäische Schlussetappe ist bereits fast ausgebucht!

Von Lissabon nach Berlin geht unsere fast 4.500 Kilometer lange Reise durch Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland. Wir folgen dem Jakobsweg, schnuppern Seeluft am Atlantik und radeln durch das malerische Loire-Tal. Entdecken das Fahrradwunderland Holland und folgen dem europäischen Fernradweg R1 bis zum Brandenburger Tor. Auf dieser einmaligen Radreise entdecken wir Europa, seine Regionen, Landschaften und Städte in seiner ganzen Vielfalt. Natürlich kommt auch der kulturelle und kulinarische Aspekt nicht zu kurz! So, wie unser Teilnehmer das von unseren Asienradtouren gewohnt sind.

Augenblicklich haben wir 9 feste Buchungen auf diesem Teilabschnitt und noch etliche Interessenten. Eine zeitnahe Anmeldung empfiehlt sich auf jeden Fall!

Hier geht es zu den relevanten Informationen:
Der Schöne Weg nach Hause!

Auf den letzten, schönen Metern!

Dabei sein ist alles! Wer Lust hat, ein Stück die Radweltreise mitzuradeln, ohne hinaus in die weite Welt zu müssen, hat im Juni 2020 die Gelegenheit dazu.
Ab Münster ist die Teilnehmerzahl nicht mehr begrenzt, es darf mitfahren wer Lust dazu hat – entweder als Tagesgast (ohne Support und Hotel) oder auch über uns gebucht.
Generell ist der Einstieg überall möglich, anbieten würden sich jedoch Münster, Goslar oder Potsdam (zur Schlussetappe im Rahmen der Berliner Fahrradsternfahrt). Die „Tagesgäste“ würden wir auf jeden Fall um eine kurze Mitteilung bitten, wer wo mit dabei sein wird.

Wer Begleitfahrzeug, Unterkunft und Reiseleiter nutzen möchte:
Hier sind die Schlussetappen:
Münster – Berlin. Termin: 28.05. – 07.06.2020. Preis: 990,00 Euro. EZZ: 440,00 Euro
Goslar – Berlin. Termin: 02.06. – 07.06.2020. Preis: 590,00 Euro. EZZ: 250,00 Euro

Den genauen Reiseablauf findet ihr hier:
Die letzten schönen Meter

Wir freuen uns auf jeden Fall, euch dabei zu haben! Als Leser, Kommentatoren und natürlich als Mitradlerinnen und -radler!