Nach Zentraljava

334. Radweltreisetag, erst warm, dann heiss, dann nass!

Heute früh los, 86 km zu fahren und die sollten machbar sein. Also mit den Hühnern aufstehen und von meinem Hotelfenster aus: schönster Sonnenaufgang. Wir schaffen es tatsächlich mit höchstens 5 Minuten Verspätung abzufahren und sind um 07:05 Uhr auf den Rädern. Nach einigen Kilometern wird es tatsächlich ländlich. Die Enten und Reisterrassen erinnern mich an Bali.

Dann kommt sie, die eine Rampe, der Berg, die Höhenmeter. Es ist heiß, aber für die meisten machbar. Durchfahren bis Borobudur und Mittagessen war nicht drin, ein Platzregen scheuchte uns in ein Warung (einfachstes Restaurant, meist mit nur ein, zwei Gerichten). Nach der Nudelsuppe hatte der Regen quasi aufgehört und wir erreichten Borobudur per Rad.

Kurioses: Indonesien ist ja neben China das Land mit dem höchsten Prozentsatz an Rauchern der Erde. Indonesien ist bekannt für seine süßlichen Nelkenzigaretten, genannt „Rokok Kretek“. Früher haben fast alle Männer geraucht, heute sind es etwas weniger. Einmal wurde mir zum Beispiel eine Zigarette angeboten, worauf ich ablehnte mit dem Kommentar ich würde nicht rauchen, worauf ich gefragt wurde wieso. Heute sehen ich eine Zigaretten Werbung vom grössten indonesischen Zigarettenhersteller, Gudang Garam: „PRO NEVER QUIT“ vielleicht ist der Hersteller verzweifelt, die Indonesier würden das Rauchen aufgeben.



Pangandaran – Kebumen: Bootsfahrt durch die Backwaters und kurze Radtour

333. Radweltreisetag, am Rande eines Gewitters und dann doch nicht

Früh in den Bus und zum Hafen. Nach Erledigung der Formalitäten beim Hafenmeister rasche Abfahrt auf zwei Seelenverkäufern durch die Backwaters von Cilacap. Die Fahrt verlief hübsch aber unspektakulär und leider zu laut. Der Dieselmotor verfügte über keinen Auspuff, weshalb nach Ankunft in Cilecap das Ohrensausen noch eine Weile anhielt.

Es war schon spät und die geplanten 106 km waren nicht mehr zu machen. Also fuhren wir die ersten Kilometer leider per Bus. Ein hübscher älterer Herr pfiff uns elegant aus dem Hafenparkplatz heraus. Ab der Hälfte stiegen wir auf die Räder und fuhren zunehmend schneller gen Kebumen. Das Eine war der drohende Regen, das Andere die drohende Dunkelheit. Gegen 18 Uhr erreichten wir trocken und bei Resthelligkeit unser Hotel in Kebumen.

Pangandaran Nationalpark

332. Radweltreisetag, tagsüber tropisch feucht, nachts Regen

Heute Ruhetag, das heisst kein Radfahren, dafür eine Dschungelwanderung. Neben den üblichen Verdächtigen wie Makaken und Leguan, sahen wir eine Hirschart, Stachelschweine, Fledermäuse und Schwarze Java Affen.

 

 

Ans Meer

331. Radweltreisetag, schön!

Drei Tage in Indonesien unterwegs und nie haben wir es geschafft mit dem Rad im Hotel anzukommen. Heute neue Strategie, die ersten 35 Km nehmen wir den Bus. Dadurch verlieren wir am Morgen keine Zeit im Bus und auch nicht durch ein Aufstieg, welcher moderater gewesen wäre. Trotzdem wir nehmen den Bus.

Oben in den Bergen: Dschungel, Reisfelder und Landleben. Die ersten Kilometer kommen wir trotz tendenzieller Abfahrt kaum voran, für die ersten 20 Km brauchen wir zwei Stunden. Dann bald Mittagessen, Nudelsuppe mit Huhn oder Fleischklößchen. Danach kommen wir unterbrochen von gelegentlichen Fotostopps besser voran. Die Landschaft ist wieder wunderschön und es ist schwer sich satt zu sehen.

Auch nachdem wir wieder auf der Hauptstraße sind tut das der Schönheit der Landschaft keinen Abbruch. Gegen 17:00 Uhr schaffen wir es zum ersten Mal per Rad und ohne Regen im Hotel anzukommen. Der Regen kam dann dafür nachts und umso heftiger.

Bandung – Tasikmalaya

330. Radweltreisetag, wieder lieblich, dann nass

Wieder früh auf, wieder liegt eine lange Strecke mit vielen Höhenmetern und Kilometern vor uns. Nach 15 – 20 Kilometren sind wir wirklich aus der Stadt raus und es wird schöner. Dann kommen aber auch die Steigungen. Die Steigungen werden von steil zu sportlich zu unfahrbar. Ein Teil der Gruppe gibt auf und nimmt den Bus, der andere schiebt. Auf halber Höhe warten wir.

Nach einer Weile erfahren wir, dass sich der Bus im Straßengraben versenkt hat und nicht mehr ohne fremde Hilfe heraus kommt. Der enthusiastische Teil der Gruppe nimmt den zweiten Teil des Anstiegs in Angriff, der ist wieder fahrbar. Oben angekommen erreicht uns auch der Bus wieder, ein schwerer Lastwagen hat ihn herausgezogen und gemeinsam genießen wir die Abfahrt nach Garut.

Der zweite kürzere Anstieg führt uns weg von der Hauptstraße in eine wunderschöne Landschaft von Reisterassen und kleinen Dörfern. Die Straße wird klein und kleiner, der Bus kann uns nicht mehr folgen. Mit dem Bus machen wir ab, dass wir uns im nächsten Ort wieder treffen. Ich folge der Straße mit GPS, verpasse die Abzweigung fahre wieder zurück und stehe vor einem steilen Wanderweg durch den Lauch. Es ist klar hier kommen wir nicht rauf. Also zurück auf die falsche Straße mit der Hoffnung, dass wir die Straße mit dem Bus wieder finden. Die Straße windet sich aber immer weiter höher den Berg hoch, wunderschöne Landschaft, aber falsch! Nach einigen Telefonaten und fragen bei Einheimischen wird klar: wir sind falsch und der Weg zum Bus über den Berg wäre zu weit. Dazu wird es wie immer gegen Ende Nachmittag immer dunkler. Wir beschließen umzukehren und dorthin zu fahren, wo sich zuletzt unsere Wege trennten. Leider fängt der Regen fast sofort an und wir kommen in den Genuss eines indonesischen Landregens. Die Straße ist durch den Regen fast zu rutschig, so dass wir die Räder am steilen Berg mit schieben kaum hoch bekommen. Gegen 18 Uhr kommt der Bus und wir erreichen ein weiteres Mal das Hotel in der Nacht per Bus.


Nach Bandung

329. Radweltreisetag, Cibodas – Bandung, Erst lieblich, dann Sintflut

Frühmorgens erkannten wir genauer, wo wir gestern Nacht gelandet waren. Eine „gated community“ in den Bergen. In vielen Ländern mit großer Armut gibt es das. Eingezäunte und bewachte Siedlungen mit allem Luxus. Zutritt hat nur, wer dort wohnt oder dort auf Besuch ist. Wie eine andere Welt. Kein Unrat, keine Armut, nichts ist zu sehen dass an Indonesien erinnert, nur eine ruhige schmucke Nachbarschaft mit mehr oder weniger geschmackvollen Villen. Zu viel Geld schützt offenbar doch nicht vor schlechtem Geschmack. Kaum haben wir Richvillage verlassen, kehrt der Lärm und das Chaos von Indonesien zurück.

Cibodas, oder Punjak (Pass auf Indonesisch) wie es in Indonesien oft genannt wird, ist bei den Bewohnern von Jakarta sehr beliebt. Durch seine Höhe (1.200 müM) ist das Klima hier fast kühl, auf jeden Fall eine angenehme Erfrischung nach der drückenden Hitze und der schlechten Luft in Jakarta. Die Berge sind aber auch für den vielen Regen verantwortlich. Die fruchtbare Vulkanerde und das Klima haben die Gegend auch in einen Garten Eden verwandelt, der Markt ist übervoll mit Früchten und Gemüse.

Durch diese liebliche Landschaft fahren wir auf Nebenstraßen Richtung Bandung. Es geht abwärts, aber die Straße ist zu schmal und nicht gut genug für eine Schussfahrt. Bald macht sich der Verlust von Höhe auch wieder mit zunehmender Hitze und Schwüle bemerkbar. Nach dem Mittagessen nimmt die Thermodynamik ihren Lauf und der Himmel färbt sich Dunkelgrau, 15:30 Uhr und noch über 50 Km zu fahren.

Ich stoppe die Begleitfahrzeuge und erkläre den Teilnehmern, dass wir jetzt versuchen alle Räder auf den Truck zu bringen, aber dafür die Vorderräder abgenommen und die Lenker quer gestellt werden müssen. Einige Teilnehmer sind nicht einverstanden, würden noch gerne weiter radeln, fügen sich aber. 30 Minuten später sind alle Räder aufgeladen, wir im Bus und der Regen beginnt. Anfänglich noch schwach, dann aber stärker bis die Straße unter einem Strom Wasser verschwindet. Wir pflügen uns durch Wasser und Verkehr und erreichen Bandung schließlich fast vor Einbruch der Dunkelheit.



Raus aus 29 Mio Menschen ( Jakarta Metropolregion)

328. Radweltreisetag, Jakarta – Cibodas, from heavy traffic to heavy rain

Die meisten der Gruppe entschieden aus Jakarta per Rad auszufahren. Nach einer schönen Dämmerung verließen wir das Hotel früh, doch anders wie in Malaysia war schon sehr viel los auf den Straßen. Nach einigen Kilometern fuhren wir zeitweise sogar auf einem Radweg, leider etwas unpraktisch, dass wir bei jeder Kreuzung die Räder über eine Barriere heben mussten. Gerechnet hatte ich damit, dass der Verkehr nach 25 Km ruhiger wird. Das stimmte, aber richtig ruhig wurde es erst als wir den Aufstieg nach Cibodas nahmen, also nach 40 Km. Der Verkehr, die und das Problemchen bei den Rädern verhinderten, dass wir schnell voran kamen. Ab dem Aufstieg war es wirklich ruhig und idyllisch. Der Himmel wurde aber wie dunkler und wir hatten immer noch mehr wie 25 Km vor uns. Der Truck schien nicht groß genug um alle Fahrräder aufzuladen. Um 15:30 entschied ich den ersten Teil der Gruppe per Bus in unsere Unterkunft zu schicken und später uns abzuholen, es lagen bloß noch 25 km vor uns.

Leider hatten wir wenig Zeit die Schönheit der Landschaft zu genießen. Bald zog sich der Himmel zu und ein tropischer Regen brach über uns. Nach einer kurzen Regenpause schafften wir noch ein paar Höhenmeter, doch dann fing es erneut an zu regnen. Jetzt aber noch stärker, bald wurde es auch dunkel und nach einigem Blitz und Donner wurde es ganz Dunkel, der Blitz erwischte die Stromversorgung, wir saßen zwar im trockenen aber es war zappenduster. Ab und zu passierte ein Auto und wir konnten beobachten, wie die Sintflut immer höher wurde. Gegen 19 Uhr bekam ich die Meldung, dass der Bus mit dem ersten Teil der Gruppe in der Unterkunft angekommen ist. Über zwei Stunden für 25 Kilometer? Eckhard meinte die Straße sei schlecht. An einem Straßenstand hatten wir bei Kerzenlicht Tee und indonesische Pfannkuchen. Die Pfannkuchen (Martabak) sind mit Erdnüssen, Kondensmilch und Schokostreusel gefüllt, gefühlte 10’000 Kalorien pro 100 Gramm. Stunden später kam der Bus und brachte uns in unsere Unterkunft. Die Straße war nicht nur schlecht, nein sie war kaum mehr vorhanden. Die Schlaglöcher dieser „Straße“ müssten problemlos vom Mond aus gesehen werden. Die Stimmung der Gruppe schwankte zwischen entsetzen und einem hysterischen Lachen. Um 23:30 erreichten wir erschöpft aber glücklich unsere Unterkunft in Cibodas.

Blick vom Dach

326. Radweltreisetag, Jakarta by nite, nass

Heute heißt es sich um die Fahrräder kümmern. Wollte eigentlich den Lokal Guide im Büro treffen, bis ich gemerkt habe, dass das Büro in South-Jakarta ist, also 29km südlich durch das Chaos von Jakarta. Dann habe ich eine andere Lösung gesucht. Am Nachmittag sind wir in X Fahrradgeschäften gewesen und haben die fehlende Ersatzteile gesucht und gefunden.

Bald sind auch die letzten Teilnehmer hier angekommen und übermorgen kann’s dann losgehen von Jakarta nach Bali. Abends Nachtessen im Hotel (ein Wolkenkratzer mit undefinierbarer Stockzahl), in Asien gibt keine 4. Etagen, die 4 ist bei den Chinesen eine Unglückszahl, somit wird die 4. Etage zur 5. oder sie heißt 3A. Zuoberst auf dem Dach ca. 35. Etage ist die Aussicht besonders bei Nacht fantastisch.

Singapoure: Son et Lumière

322. Radweltreisetag, Singapur by nite

Im Moment gibt’s Nachts an jeder Ecke in Singapur Multimedia-Spektakel, viel Worte müssen da nicht verloren werden. War einen Abend mit Kamera und Stativ unterwegs, kuckst du:

Auf der Zwischenzielgeraden

320. Radweltreisetag, Pontian – Singapur

Frühes Frühstück, aber dann zieht es sich… Ein Understatement: „Der Fahrer für’s Gepäck ist nicht gerade kooperativ.“ Nach einer Stunde fahren wir trotzdem los. Das Navi schickt uns erst über Stock und Stein bis wir schließlich auf der B5 landen. Die B5 bringt uns fast bis Singapur. Bald wird die B5 aber fast zur A5. Der Fahrer hat zwar behauptet seine Route würde den Highway vermeiden, aber wir merken nichts davon.

Irgendwann erreichen wir doch die Grenze und teilen uns. Drei im Bus mit allem Gepäck, der Rest auf dem Rad durch den Zoll. Wir mit dem Gepäck haben Glück und wir haben einen verständnisvollen Beamten, wir müssen das Gepäck nur kurz ausladen und können ebenerdig durchleuchten und gleich wieder einladen. Nach gefühlten 30 Minuten sind wir wieder im Auto und begeben uns an den abgemachten Treffpunkt.

Die Radfahrer haben weniger Glück und warten über eine Stunde bis sie die Grenze passiert haben. Volker auf der Singapur-Seite erwartet uns und präsentiert uns seine Kenntnisse von Singapur. Woodlands – China Town, die 30 km bis zu China Town erfahren wir fast total über Radwege. Wir genießen das Grün und die Ruhe der Parks von Singapur. Ganz am Schluss fahren wir auf normalen Straßen in China Town ein.

Wir sind in Singapur!