Ein Tag Buddhismus am Beishan und Baodingshan

Tag 182 der Weltreise: 38 km (+455m, -450m) sonniger Sonnabend-Radelausflug zu den Grotten an den Hängen der Berge Beishan und Baodingshan

„Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Buddhismus. Wir besichtigen die Höhlenklöster des Baoding und des Beishan“, verspricht unser Reiseprogramm.

Tage des Buddhismus hatten wir schon einige. Höhlen auch schon. Schlagt mal zurück, z.B. hier hin
– Ein Regentag mit Buddhas am „Fünf-Terrassen-Berg“ (Wutai Shan) am 22. August
oder hier vom Besuch der Buddha-Höhlen in Yungang in
– Über die Große Mauer nach Datong am 17. August und
– In der früheren Hauptstadt und heutigen „Großen Einheit“ am 19. August.
Weitere Buddhas findet ihr beim Blättern dahin.

Die Grotten mit den berühmten Felsskulpturen, die auf den Listen des UNESCO-Welterbes und der Denkmäler der Volksrepublik China stehen (die Steinschnitzereien seit 1961) an den Hängen der Berge Beishan (Nordberg) und Baodingshan (Schatzkammerberg) sind mit dem Fahrrädern bequem erreichbar.
Die Sonne lacht uns an, als wir nach dem Frühstück losradeln. Wir können es noch, ohne Regen zu fahren!
Unterwegs zu den Buddhagrotten sehen wir auch wenig von der Stadt Dazu.

Dazu (chinesisch 大足区) ist ein sog. Stadtbezirk der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing. Nach der Eingliederung des ehemaligen Stadtbezirks Shuangqiao am 22. Oktober 2011 hat Dazu eine Fläche von fast 1500 km² und eine Einwohnerzahl von knapp 1 Million.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Dazu, http://www.dazu.gov.cn/]

Am Ticketschalter des Beishan nehmen wir praktischerweise gleich ein „Kombi-Ticket“ für beide „Scenic Areas“. Erkennt ihr den kleinen Unterschied in den Fotos unten? Hilfestellung: Das eine wird an Radreisende ab 65 ausgegeben!
Wir beschränken uns heute auf die zwei bekanntesten Grotten. Die anderen (Nanshan, Shizuhanshan und Shimenshan) sehen wir uns beim nächsten Mal an. 😉

„In der Geschichte der Steinbildhauerei Chinas nehmen die Steinskulpturen in dem ehemaligen geschichtlichen Gebiet Bashu (heute die Provinz Sichuan und die Stadt Chongqing) einen wichtigen Platz ein. In alten Zeiten war das Gebiet Bashu nicht nur ein wirtschaftlich und kulturell hoch entwickeltes Gebiet, sondern auch eines der Gebiete, in das der Buddhismus am frühesten Einzug hielt und in dem über einen längsten historischen Zeitraum neue buddhistische Grotten geschaffen wurden. In mehr als 50 Kreisen in der weiteren Umgebung der Stadt Chongqing gibt es an 200 Stellen buddhistische Grotten. Die Anlegung von Grotten begann in den Südlichen und Nördlichen Dynastien (420-589) und zog sich über die Sui- (581-618), die Tang- (618-907), die Fünf Dynastien (907-960) sowie die Song- (960-1279) bis zur Ming- (1368-1644) und Qing-Dynastie (1644-1911) hin.

Unter den Grotten im Verwaltungsgebiet der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing und der Provinz Sichuan sind die Grotten im Kreis Dazu am umfangreichsten. Die Kunst ihrer Steinskulpturen ist am höchsten entwickelt. Sie werden als ,,Heimat der Steinbildhauerei“ und ,,Schatzkammer der Kunst“ bezeichnet. Die Dazu’er Grotten liegen 165 km von Chongqing entfernt. An mehr als 40 Plätzen im Kreis Dazu stehen insgesamt über 50 000 Steinskulpturen. Die Grotten an den Hängen der Berge Beishan (Nordberg) und Baodingshan (Schatzkammerberg) sind am bekanntesten. Die Arbeiten an diesen Grotten begannen Ende des 9. Jahrhunderts und endeten in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im 1. Jahr der Regierungsperiode Jingfu (892) der Tang-Dynastie ließ Wei Junjing, Gouverneur des Bezirkes Changzhou, an der Stelle Fowan (Buddhaschlucht) des Nordberges Buddhafiguren hauen. In der Folgezeit veranlassten hohe Regierungsbeamte, andere einflussreiche Personen sowie bekannte Mönche und Nonnen über mehrere Generationen die ständige Fertigung neuer Skulpturen und somit Ausdehnung der Grotten. Die Arbeiten in diesem Grottenbereich erstreckten sich über ca. 250 Jahre. Mit der Stelle Fowan als Zentrum verteilen sich Grotten über den ganzen Nordberg. Die dort zu sehenden nahezu 10 000 buddhistischen Steinskulpturen widerspiegeln die unterschiedlichen Stile der einzelnen Generationen ihrer Schöpfer.“
[http://german.china.org.cn/german/118903.htm]
[http://whc.unesco.org/en/list/912, http://www.bradshawfoundation.com/china/dazu/index.php, https://en.wikipedia.org/wiki/Dazu_Rock_Carvings, https://www.lonelyplanet.com/china/chongqing/dazu-county#in-detail]

Auf dem Radelweg zum Baodingshan durchqueren wir wieder einen Teil der Stadt und stoppen kurz für unsere tägliche Nudelsuppe. Das kleine Restaurant war voll gefordert von unserem 10-köpfigen Hunger und aktivierte verschiedene Nudelreserven einschl. Jiaozi (die leckeren gefüllten Teigtaschen).

Der Beishan ist deutlich älter und sicher der historisch bedeutsamere, ich fand aber den Baodingshan wegen seiner größeren Vielfalt ein wenig interessanter. Über Geschmack läßt sich aber bekanntlich nicht streiten.

Übrigens, das Reiseprogramm verspricht auch „Übernachtung: Hotel ***“. Wir fühlen uns wohl und genießen das Ambiente im Begonia Hotel. 🙂

„Doppelt beglückt“ – eine der größten Städte der Welt am Zusammenfluß von Jialing und Chang Jiang

Bilderbuch am Tag 179 und 180 der Weltreise: Zwei Ruhetage in Chongqing bei nieselregnerischem Sommerwetter um die 20°C

„Wenn jemand eine Reise tut,
So kann er was verzählen.
D’rum nahm ich meinen Stock und Hut
Und tät das Reisen wählen.
Da hat er gar nicht übel drum getan,
Verzähl‘ er doch weiter, Herr Urian!
…,
dichtete Matthias Claudius um 1800 in „Urians Reise um die Welt“ und in Strophe 9 dann sogar

9. D’rauf kauft‘ ich etwas kalte Kost
Und Kieler Sprott und Kuchen
Und setzte mich auf Extrapost,
Land Asia zu besuchen.

Falls ihr den Band jetzt nicht sofort im Regal findet, hier steht der ganze Text:
http://www.musicanet.org/robokopp/Lieder/wennjema.html

Was hätte Claudius wohl gedichtet, wenn er heute Chongqing besuchen würde?
Mit unserer Radweltreiseextrapost machen wir hier seid vorgestern zwei Tage Pause.

Im Stadteil Ciqikou hätte Claudius damals möglicherweise auch im „View Hotel“ am Ufer des Jialing absteigen können.
Ciqikou ist eine über 1000 Jahre alte Stadt im heutigen Chongqinger Distrikt Shapingba und wird auch „Kleines Chongqing“ genannt. Sie hatte insbesondere während der Ming und Qing Dynastien große Bedeutung als Hafen für Waren aus China, darunter insbesondere für Porzellan.
Das Hotel, vom Grundcharakter eher Jugendherberge / Backpacker Hostel, sieht aber noch nicht ganz so alt aus. Trotzdem waren wir nach den komfortablen „Grand Hotels“ der Tage zuvor nicht alle davon begeistert, denn an Ruhetagen muß u.a. Wäsche gewaschen (und irgendwo getrocknet) werden können, was in so kleinen Zellen fast unmöglich ist. Eine besondere Herausforderung auch für die, die ihre Fahrräder hier für den Heimflug verpacken mußten.

Chongqing (chinesisch 重慶市) ist die größte Millionenstadt in China, die wir bisher auf unserer Reise besuchten und wohl auch eine der größten Städte der Welt. Ehrlich, wer wußte bereits, das es Chongqing überhaupt gibt?
Chongqing ist eine „regierungsunmittelbare Stadt“ und damit eine eigenständige Verwaltungseinheit mit über 30 Millionen Einwohnern. Betrachtet man nur die administrativen Stadtgrenzen, ist Chongqing wohl die einwohnermäßig größte Stadt der Welt. Die Fläche des Verwaltungsgebietes (82.403 Quadratkilometer) ist annähernd so groß wie ganz Österreich. Wird die Kernstadt (hohe Bebauungsdichte und geschlossene Ortsform) als Grundlage genommen, leben in Chongqing fast 7 Millionen Menschen. Der Ballungsraum (einschließlich Vororte) hat mehr als 19 Millionen Einwohner.

Chongqing entstand als „regierungsunmittelbare Stadt“ am 14. März 1997 durch Abtrennung vom östlichen Teil der Provinz Sichuan und Eingemeindung der umliegenden Großregion. Die Stadt ist Industriezentrum, Verkehrsknoten und kultureller Mittelpunkt der Region mit Universitäten, Hochschulen, Theatern, Museen und Galerien. Generalkonsulate aus Großbritannien und Japan sowie Konsulate aus Dänemark, Kambodscha, Kanada und den Philippinen haben ihren Sitz in der Stadt.

Die Stadt Chongqing wurde vor mehreren Jahrhunderten an der Einmündung des Jialing in den Chang Jiang (Yangtze) erbaut. Die Lage am östlichen Rand des Roten Beckens, der „Reisschale“ Chinas, begünstigte das Wachstum. Die große Entfernung zur Küste (2250 km) und vor allem die schwere Erreichbarkeit hatten die Entwicklung jedoch in der Vergangenheit behindert. Der durch den Drei-Schluchten-Damm gebildete Stausee reicht jetzt bis Chongqing, so daß nun auch größere Schiffe die Stadt erreichen können.

Während des Chinesisch-Japanischen Krieges (1937–45) war Chongqing Haupstadt der „Nationalisten“, worüber auch ein besonderes Museum informiert. Wir hatten zu wenig Zeit, es zu besuchen.

Den Namen Chongqing (= „Doppelt beglückt“ / die Briten nannten es “Double-Blessed”) bekam die Stadt 1189 unter der südlichen Nan Song Dynasty (1127–1279 v.u.Z.).
[https://de.wikipedia.org/wiki/Chongqing, https://en.wikipedia.org/wiki/Chongqing, https://www.britannica.com/place/Chongqing]

Die Stadt ist von ansehlichen Gebirgen umgeben (wir können Radellieder davon stöhnen!): Daba Shan im Norden, Wu Shan im Osten und Dalou Shan im Süden. Da Chongqing auf sehr hügeligem Gelände entstanden ist, sind die Straßen teilweise sehr steil, was sich auch in dem weiteren Namen „Stadt der Berge“ (Shancheng) ausdrückt.

Der Tagesspiegel-Redakteur Jens Mühling hatte am 15.07.2013 auch über Chongqing geschrieben.
Hier findet ihr die Story vom chinesischen „Fischer un syner Fru“ zum Nachlesen, selbstverständlich mit direktem Bezug zu Mao Tse-tung und zum Drei-Schluchten-Staudamm:
https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/chongqing-die-groesste-stadt-der-welt/8490580.html

Zurück nach Ciqikou.
Von hier bis in die Nähe des heutigen Stadtzentrums braucht man(n) rund eine Stunde mit der Linie 1 der Metro!
Die nehmen wir uns und kommen recht schnell mit den gut und auch in englisch beschrifteten Streckenplänen einschl. Umsteigemöglichkeiten klar. Das Ticket: 4 Yuan pro Nase. Am Vormittag sind die Züge gut besetzt. Der Altersdurchschnitt sieht recht jung aus. Wir drücken da eher nach unten, aber nur im Nano-Bereich. 😉
Auf dem Rückweg fahren wir auch ein Stück mit der Linie 4, einer Magnetschwebebahn!

Karins K.s App (live und basierend auf Google-Maps – ja, wenn frau weiß wie, funzt das überall in China!) hilft uns, den Weg zum großen Platz mit der Halle des Volkes und dem Drei-Schluchten-Museum (Three-Gorges-Museum) zu finden.

Das Museum ist attraktiv gestaltet, architektonisch sehenswert und kostet kein Eintrittsgeld!
Neben der festen Ausstellung zum (selbstverständlich!) Erfolgsprojekt Drei-Schluchten-Staudamm gibt es u.a. interessantes zur Stadtentwicklung, über ethnische Bevölkerungsgruppen Chinas, über Währungen, Kalligraphie und auch zum Chinesisch-Japanischen Krieg zu sehen. Leider nicht alles mit englischen „Untertiteln“.
S.a. Bilderbuch.
[https://www.tripadvisor.de/Attractions-g294213-Activities-Chongqing.html, https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g294213-d2068774-Reviews-Three_Gorges_Museum-Chongqing.html]

Ein Teil des 2. Ruhetages gehörte der unmittelbaren Umgebung in Ciqikou, „vor der Hoteltür“ sozusagen.
Ein Stadtviertel, das – ähnlich Pingyao – wie historisch bewahrtes China aussieht und dessen Gassen von vielen vielen Händlern mit Waren speziell für Besucher/innen gesäumt sind.
Ein amüsanter und unterhaltsamer Spaziergang ist das allemal.
Wir picken uns speziell den Baolun-Tempel heraus und finden auch die Überreste des Wenchang Palastes mit Emperor Jianwen’s Statue sowie Zhong’s Courtyard (Citang).

Chongqing unterhält seit 2004 eine Städtepartnerschaft mit Düsseldorf.

Morgen radeln wir in dann in deutlich veränderter Runde und mit Frauenpower an der Spitze weiter und hoffen, daß der Regen mal ein paar Tage aussetzt und wenn nicht, dann wenigstens nicht kälter wird.
Allen „Heimkehrer/innen“, die uns nach tausenden gemeinsamen Radelkilometern hier verlassen [müssen 🙁 ] eine gute Heimreise sowie individuell erlebnisreiche Weiterreise. Allen „Neuen“ einen optimalen Start!

Doppelt beglücktes Bilderbuch auf:

Eine fast trockene Alternative: Mit kurzzeitig > 190 km/h nach Chongqing

Tag 178 der Weltreise: 118 km via Taxi und Bahn von Fuling nach Chongqing (+1108m, -1031m) bei max. 20°C und erneut z.T. heftigem Regen

Gestern nach der Geisterstadt schieden sie sich schon, die Radelgeister und heute wieder.
Chapeau! vor den Radlerinnen und Radlern, die sich heute morgen in die Sättel Richtung Chongqing schwangen.

Fünfe hatten sich jedoch gesagt: Bei dem Wetter, der zu erwartenden Strecke und dem Zeitrahmen = Nein.
„Es gibt ja jederzeit die Möglichkeit in ein Begleitfahrzeug umzusteigen …“
Nun sind die Begleitfahrzeuge seit wir in China sind auf Grund ihrer Größe in ihren Möglichkeiten, neben dem vielen Gepäck zusätzlich viele Fahrräder und dann auch noch viele Mitfahrer/innen aufzunehmen im Vergleich zu den 10.800 km davor total überfordert. Zudem ist auch die Radelgruppe erheblich größer.
Eine echte Herausforderung also!
Die Fahrzeug-Crew mußte erst Gepäck und heute nicht benötigte Fahrräder nach Chongqing bringen und dann zurück zu den tapferen Pedaleuren und -innen fahren. Andreas schreibt sicher im anderen Teilblog auf, wie das geklappt hat.

Wir fünf vertrauen uns also kurz vor 10 Uhr Rudi an, entern vorm Hotel zwei Taxis und fahren ca. 20 Minuten zum Bahnhof Fulingbei (Fuling Nord).
Der liegt ziemlich weit draußen und macht einen zwar großen, aber eher ruhig-verträumten Eindruck. Der erste Zug, der uns noch mitnehmen kann, fährt leider erst 13.57 Uhr, d.h. wir sitzen mit anderen Reisenden, die z.T. in frühere Züge einsteigen dürfen im großen Wartesaal und warten geduldig.
Eine Nudelbude o.ä. hat der Bahnhof leider nicht. In der „Not“ hilft auch eine Packung Waffeln aus dem Snackregal der drei kiosk-kleinen Lädchen, die immerhin auch Kühltruhen mit Stieleis haben. 🙂

Pünktlich 10 Minuten vor Abfahrt „unseres“ Zuges dürfen wir wie alle anderen auf den Bahnsteig und finden dort schnell die Markierung mit der 10. Da hält wirklich ziemlich präzise der Wagen Nr. 10, der auf unseren personengebundenen Fahrkarten vermerkt ist.
Platzkarten sind das aber nicht gleichzeitig, denn andere Reisende reklamieren mit vorgehaltenen Smartphones, daß sie den Sitz, auf dem wir uns grad niedergelassen haben, reserviert hätten. Jetzt war beiderseits Kompromißfähigkeit gefragt. 😉
Mit streckenweise fast 200 km/h sind wir nach etwas mehr als einer halben Stunde mit einem Zwischenstopp auf einem anderen Bahnhof auch schon in Chongqingbei (also auch „Nord“) und schwimmen im endlosen Menschenstrom dem Ausgang aus dem riesigen Bahnhofsgebäude entgegen. Eine Ebene unter der „Oberfläche“ schwirren Schwärme gelber Taxis auf zwei Spuren herbei.
Die menschliche Warteschlange ist bestimmt 500 Meter lang, am Ende, vor der „Taxi Pick-up Area“ sogar dreifach geschlängelt eingerahmt 2 x vorwärts und in der Mitte 1 x zurück. Nach rund 30 Minuten sind wir schon ganz vorn und das Ende ist immer noch da, wo wir uns dazugestellt hatten.
Rudi schafft es, zwei Taxis zur gemeinsamen Tour zum Hotel zusammen zu organisieren. Die beiden Fahrer, die sicher noch nie zu zweit „Kolonne“ gefahren sind, bleiben tatsächlich die nächste halbe Stunde quer durch die Straßen der Riesenstadt zusammen und laden uns 400 Meter vom Hotel entfernt gemeinsam wieder aus. Der Notfall-Notizzettel mit der Adresse des Hotels mußte nicht aktiviert werden. Logistisch perfekt organisiert und gesteuert. Toll gemacht, Rudi!

Die letzten Meter kämpfen wir uns im Dauerregen durch die enge Gasse der von Händlern und Shops gesäumten sowie von vielen vielen Regenschirm tragenden Menschen verstopften HistorischenAltstadtMall bis zum „View Hotel“ am Flußufer. Geschafft! Unser Gepäck steht dort schon bereit und wir beziehen unsere Zimmer für die Tage bis zur Weiterrreise am Freitag.

In der Ursprungsregion des chinesischen Fondues, des Huoguo

Bilderbuch am Tag 174 der Weltreise in Wanzhou, wolkig, sommernieselregnerischwarm

Höhepunkt des gestrigen Abends war ja, wie Andreas berichtet hatte, unser Feuertopfessen. Es ist fast unmöglich, in Wanzhou ein lokales chinesisches Restaurant zu finden, in dem es auch andere Gerichte gibt. Tradition eben.

„Wie Texte belegen, sind erste Beweise für die Zubereitung von Huoguo in der chinesischen Kultur in der Zeit der Nord- und Süd-Dynastien im 5. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung zu finden, als umgebende Völker diesen nach China brachten. In den Anfängen benutzte man einen dickbauchigen Topf aus Kupfer mit großer Öffnung. Gemäß einer anderen Ansicht entstammt der Huoguo einer Gewohnheit der Treidler des Gebietes Chongqing, die verschiedene übrig gebliebene Gemüse vermischten und heiß aßen, wobei die eigentlichen Absichten Sparen und schnelle Zubereitung waren. Später, da man erkannte, dass die Zubereitungsart den Bewohnern des feucht-kühlen Chongqing im Winter Wärme brachte, fügte man allmählich Aromastoffe und Gewürze hinzu, um den Geschmack des Gerichtes zu verbessern.

Über den tatsächlichen Ursprung des Huoguo wird gestritten. Aber darüber, dass die berühmteste Art des Huoguo (Sichuan-Art des Huoguo) am stärksten in Sichuan verbreitet ist besteht kein Zweifel. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wanderten viele Sichuaner und Chongqinger Köche aus den Gebieten aus und in China herum, deshalb verbreitete sich der Huoguo in allen Städten des ganzen Landes. …

Der originale, in der ersten Phase bestehende Huoguo (Feuertopf) war ein Steinguttopf, der auf schwarzer Eichenholzkohle brannte. Erst nachdem der Huoguo zum populären Gericht in China geworden war und auch zum Verkauf angeboten wurde, wurde ein Metalltopf verwendet und mit Flüssiggas oder auf einer Elektroherdplatte gekocht. Aber die Suppengrundlage des Huoguo hat immer noch die Eigenarten die ihm die Chongqinger und Sichuaner Köche gegeben haben.“
Regionale und internationale Varianten heißen zum Beispiel Malaguo, Shuanyangrou, Yuanyangguo, Suancai-bairou-guo , Qingguo, Zuijiguo, Hanshi paocai guo, Rishi shuanshuan guo, Sinseollo, Nabemono (Sukiyaki, Mizutaki, Yosenabe, Shabu shabu) und Mu kratha (Tom Yum Goong, Thai Suki).
Hobbyköche und -innen bitte hier weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Feuertopf
Wo und wie ihr die schärfsten Rezepte findet, muß ich euch sicher nicht aufschreiben. 😉


Feuertopf kannte ich schon, von Wanzhou hatte ich noch nie gehört oder gelesen, außer natürlich im Reiseprogramm der Radweltreise von China By Bike. 😉 Dabei kann es ebenfalls auf über 2000 Jahre Geschichte zurückblicken.
Karin K. hatte diesmal DEN Supertipp: In der „ENCYCLOPÆDIA BRITANNICA“ nachschlagen! (https://www.britannica.com/place/Wanzhou)
Aber auch Wikipedia ist z.T. gut informiert.

Die heutige Region und Stadt Wanzhou oder auch Wan-chou war anfangs Teil eines Distrikts der Qin Dynasty und ab 216 des Yangqu-Distrikts der östlichen Han Dynasty. 230 wurde es Nanpu, 553 Yuquan, 557 Anxiang, 584 Wanchuan und 598 wieder Nanchang benannt. Könnt ihr noch folgen?
Ab 1373 trug sie den Namen Wanxian.
Im 19. Jahrhundert war es (in englisch) als Wanhsien und Wan County bekannt und hieß ab 1935 Wanxian Zhuanqu.
Durch ein Chinesisch-Britisches Handelsabkommen wurde die Stadt 1902 für den internationalen Handel geöffnet.
In den Kriegswirren des Chinesisch-Japanischen Krieges (1937–45) wurden sogar Industrieanlagen von Wuhan und Shanghai hierher evakuiert, aber danach wieder zurück verlagert.
Nach 1949 begann Wanxian wieder zu wachsen und der Flußhafen wurde ausgebaut. Neue Brücken erleichterten die Flußüberquerung. Eine ganz neue ist kurz vor der Fertigstellung. 2002 kam eine wichtige Eisenbahnverbindung dazu.
Wanxian wurde 1997 ein Distrikt der Provinz Chongqing. Das hängt auch wieder mit dem 3-Schluchten-Stauprojekt am Yangtze, also dem Chang Jiang zusammen. Mit der damit verbundenen „Gebietsreform“ wurde es von der Provinz Sichuan abgetrennt.

Die Stadt wurde in den letzten Jahren neu und ausgebaut, denn 47% des ursprünglichen Stadtgebietes versanken im „Stau-Reservoir“.
Heute leben hier mehr als 2 Millionen Menschen.
1998 erhielt sie dann den heutigen Namen Wanzhou.
(http://www.wz.gov.cn/main/default.shtml, https://en.wikipedia.org/wiki/Wanzhou_District, https://de.wikipedia.org/wiki/Wanzhou, http://french.cri.cn/1/2004/03/19/59@19580.htm)

Beim gemeinsamen Stadtbummel bekamen wir einen kleinen Eindruck vom pulsierenden Leben entlang der Straßen beiderseits des Flusses und einen guten Überblick von hoch oben, vom Hügel auf dem wir uns den buddhistischen AmitabhaTempel anschauten.

Wanzhou – Bilderbuch auf:


Eine untergegangene und neu „aufgetauchte“ Stadt an der Schlucht auf dem neuen Zehner

Bilderbuch am Tag 170 der Weltreise in Fengjie, wolkig, ein paar Regentröppelchen, aber sommerlich schwühlwarm

Die Herausforderung wächst, Informationen über die Orte zu finden, die wir bei unserer Reise länger als eine Nacht besuchen.

Fengjie wird z.B. nicht zuerst als Stadt sondern mehr als Gebiet mit 30 Großgemeinden und Gemeinden wahrgenommen:
Der Kreis Fengjie liegt im Osten des Verwaltungsgebiets von Chongqing. Er hat eine Fläche von 4.087 km². 2010 wurden im Kreis Fengjie fast 900.000 Einwohner gezählt.
(https://en.wikipedia.org/wiki/Fengjie_County, https://de.wikipedia.org/wiki/Fengjie, https://www.yangtzeriver.org/fengjie.htm, http://fj.cq.gov.cn/index/)

Fengjies Geschichte reicht weit über 2000 Jahre zurück. Die Zeit der Streitenden Reiche (220-280) hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Damals wurde Fengjie von Yufu zu Yongan umbenannt. In der Song Dynasty (960-1279) bekam sie dann ihren heutigen Namen zurück.
In den Stauseefluten ist wohl auch die Klärung mancher Mythen untergegangen.

Andreas kennt diese Geschichte:
Liu Bei (161-223) gilt als der Begründer der Shu-Han Dynastie. Er behauptete mit dem Herrscherhaus der gerade untergegangenen Han Dynastie verwandt zu sein, also ein quasi legitimer Nachfolger zu sein. Liu Bei erlangte großes Ansehen bei der Bekämpfung des Aufstandes der „Gelben Turbane“ Ende des 2. Jahrhunderts. Nach dem das Han-Reich offiziell zerfallen war, rief er sich zum Kaiser aus und nannte sein Reich Han. Zur Unterscheidung von der vorherigen Han Dynastie wird das Reich im Allgemeinen Shu Han genannt. Liu Bei starb zwei Jahre nach Gründung des Reiches beim Rückzug von einem katastrophalen Feldzug gegen seinen ehemaligen Verbündete Sun Quan König des Reiches Wu.

Ein evtl. weiteres Beispiel: Cao Cao.
Cáo Cāo (Ts’ao Ts’ao) war ein chinesischer General, Stratege, Politiker, Dichter und Warlord während der späten Han-Dynastie. Er errang die Herrschaft über ganz China nördlich des Jangtsekiang und übte sogar großen Einfluss auf den Kaiser aus.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Cao_Cao#Die_Geschichte_der_Drei_Reiche)
Cao Cao gilt in China als grausam und verschlagen. Das Sprichtwort: „Wenn man von Cao Cao spricht, dann kommt Cao Cao.“ hat in China die Bedeutung: „Wenn man vom Teufel spricht, dann kommt er auch.“

In der Stadt selbst wohnen heute ca. 300.000 Menschen, weiß auf Nachfrage die freundliche Dame an der Hotelrezeption. Das sind weniger (!) als vor der Umsiedlung durch das Fluß-Stau-Projekt, erfahren wir von Andreas. Der ist heute – ja natürlich sonst auch 🙂 – unser besonderer Glücksfall, denn seine damalige Magisterarbeit beschäftigte ihn mit eben dieser „Drei-Schluchten-Problematik“.

Die Stadt Fengjie, wie viele weitere Orte auch, wurde vor wenigen Jahren quasi neu gebaut, denn frühere Teile liegen jetzt mindestens 50 Meter unter Wasser. Hier beginnt das Staugebiet des „Drei-Schluchten-Stausees“. Eine kleine Bus-Boots-Tour bringt uns näher heran. Wir fahren vom Hotel zur Anlegestelle und dann ein kurzes Stück in die erste Schlucht, die Qutang-Schlucht (auch: Kui-Schlucht) hinein. Sie ist mit 8 km die kürzeste der drei Schluchten, aber sogar auf der neuen 10 Yuan-Note abgebildet. Die anderen beiden (sooo weit kamen wir leider nicht) heißen Wu-Schlucht (Hexenschlucht, 44 km lang) und Xiling-Schlucht (Westhügel-Schlucht, 66 km lang).
Mehr Lesestoff dazu siehe u.a.: https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Schluchten und https://en.wikipedia.org/wiki/Three_Gorges.

„Bitte gut festhalten“, empfiehlt uns unsere nette Begleiterin, „denn die Straße ist nicht so gut und es hoppelt etwas“.
Na klar, DIE Straße kennen wir schon, denn über die mußten wir gestern die letzten Kilometer mit dem Fahrrädern fast bis zum Hotel „hoppeln“.
Hat sich echt gelohnt, der Ausflug. Siehe Bilderbuch.

Die 175-Meter-Marke am Ufer ist die maximale Stauhöhe. Zur Zeit ist der Pegel deutlich niedriger geregelt, was an den Felsen sehr gut erkennbar ist.

Der Jangtsekiang, auch kurz Jangtse oder Yangtze heißt übrigens wirklich und offiziell Chang Jiang ( = Langer Strom / Langer Fluss, kurz: Jiang). Wußtet ihr das – wie ich – auch nicht? Er ist mit 6380 Kilometern (2800 Kilometer schiffbar!) der längste Fluss Chinas und der längste Fluss Asiens; nach dem Nil und dem Amazonas somit der drittlängste Strom der Welt.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Jangtsekiang)

Zum Namen Yangzi kam der Fluß durch die Engländer. Der Changjiang hat regional viele Namen wie z. B. Tiantong He, Jinsha Jiang, Chuan Jiang oder Yangzi Jiang um nur einige zu nennen. Die Engländer, die im Flussdelta bei Shanghai Handel trieben fragten die Menschen dort wie denn dieser imposante Fluß hieße und die Leute nannten ihnen natürlich den regionalen Namen des Flusses, eben Yangzi Jiang. So wurde von den Engländern der Name Yangzi Jiang oder in der alten Lautschrift Yang-Tse-Kiang in der Welt verbreitet.
(Danke Andreas für den Input 🙂 )

Fengjie- und Qutang-Schlucht-Bilderbuch auf:

Eine angenehm weitläufige Stadt am Han-Fluss mit Erinnerungen aus der Zeit der Streitenden Reiche

Bilderbuch am Tag 165 der Weltreise in Ankang, bedeckt und diesig aber sommerlich warm

Wie schön, über Ankang gibt es was im allwissenden Internet zu lesen und Ankang hat sogar eine sehr lebendige eigene Website: http://www.ankang.gov.cn/Default.html
Die Präsentation gibt es aber leider nur in chinesisch und schon wird es schwierig, für mich jedenfalls.
Besser helfen da schon https://en.wikipedia.org/wiki/Ankang, https://de.wikipedia.org/wiki/Ankang und https://www.travelchinaguide.com/cityguides/shaanxi/ankang/.
Das mit der „angenehm weitläufigen Stadt am Han-Fluss“ hatte der Reiseveranstalter versprochen. Stimmt.
Wer findet mehr?

Wir haben uns bei einem kurzen Stadtbummel umgesehen.

Ankang (chinesisch 安康市) ist eine bezirksfreie Stadt im Süden der Provinz Shaanxi in der Volksrepublik China. Sie liegt auf 300 m Höhe im Tal des Flusses Han Jiang. Die Einwohnerzahl wächst auf die 3 Millionen zu.

Der Fluß Han sieht hier schon sehr mächtig aus.
Der AnLan Park mit der Pagode hoch oben lädt zum Schlendern und Relaxen ein. Blasinstrumente oder Bongos „trommeln“ zu Hause zu üben, kann eher störend sein, hier klingt es sogar unterhaltsam. Vielfach!
Bonsai-Fans kommen auch voll auf ihre Kosten. Ja, die originale Idee stammt nicht aus Japan, auch wenn die es meist noch viel kleiner treiben!

Das kleine Museum „The Ankang City Planning Exhibition“ im Park präsentiert stolz uralte Geschichte. Die Besiedlung Ankangs soll schon vor 5000 Jahren begonnen haben!
Modelle und Bilder zeigen heutiges und noch geplantes. Gebaut wird in Ankang so emsig wie wohl überall in China.

Am Ufer ist ein weiterer Park, der „Old Dragon Head Landscape Node“, der insbesondere den Drachen gewidmet ist, genauer den Rennen der gleichnamigen Bootsklasse(n), für die eine große Zuschauertribüne gebaut wurde.

Angelesenes:
Die im Stadtgebiet gelegenen Liujiaying-Stätte aus der Zeit der Streitenden Reiche und der Qin- und Han-Dynastie steht seit 2013 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China.
In Ankang gibt es ein Amt für religiöse Angelegenheiten. Die Stadt ist seit dem 28. März 1928 Sitz der Apostolischen Präfektur Hinganfu der römisch-katholischen Kirche.
Ankang hat sogar einen Flughafen und ist seit 2001 Endpunkt der Eisenbahnstrecke Xi’an – Ankang.

Am Nachmittag war dann noch allgemeine Radelpflege angesagt, nach den letzten zwei über 40 km langen Tortur- statt Tourkilometern über die Straßenbaustellen am und hoch über’m Fluß auch bitter nötig!
Bitte nehmt die Definition für Tortur unter https://de.wikipedia.org/wiki/Folter nicht wörtlich, aber Radelgenuß sieht für mich meist anders aus.
😉
Im „Team tout-terrain“ radeln seit Xi’an zwei neue mit. Eins war mit Karin nach Hause geflogen.
Alles nach wie vor technisch topfit. Die Schwalbe-Reifen haben mittlerweile ihre liebe Mühe mit den vielen kleinen Drahtstückchen, die von den von den LKW-Felgen wegexplodierten Reifenresten überall verstreut umherliegen. Da werden wohl in Bälde frische nötig sein. Die Rohloff-Getriebe werkeln zuverlässig, angetrieben von den unverwüstlichen Gatescarbonriemen. Ich mußte aber nun nach bis hier geradelten 12.847 Kilometern die Brems“gummis“ der MAGURA wechseln. Beachtliche Bremsleistung, was? Die wasserdichten MSX-Lenkertaschen sind es immer noch. Ende der Werbepause – zurück zum Blog. 😉

Zum Abendbummel laß‘ ich einfach Fotos sprechen.

Ankang-Ruhetagsbilderbuch auf:


Wer weiß mehr über Shuhe und Jiaozi?

Mini-Bilderbuch am Tag 163 der Weltreise in Shuhe

„… konnten wir das authentische ländliche China aus nächster Nähe betrachten.
In Shuhe wohnten wir in einem kleinen Hotel im chinesischen Stil.“, hat Andreas zur Fahrt von Manchuan nach Shuhe notiert.
Wo erfährt man(n) mehr über Orte und Landschaften? Na klar, im allwissenden Internet, aber halt nicht immer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Shuhe erklärt dann auch ganz bedeutungsvoll: „Shuhe (Yanyuan) (树河镇), Großgemeinde im Kreis Yanyuan in der chinesischen Provinz Sichuan“. Also schon mal nix von wegen Provinz Hubei oder Shaanxi. Weiterklicken hilft auch nicht: „Hier kannst du einen neuen Wikipedia-Artikel verfassen. Eine Anleitung für Anfänger findest du unter Hilfe:Neuen Artikel anlegen.“

Wer mehr erfahren will, muß morgens im Ort frühstücken!
Andreas und Rudi hatten ein kleines Restaurant wenige hundert Meter vom Hotel entfernt ausfindig gemacht, daß schon früh am Morgen geöffnet war und als Spezialität Jiaozi anbot.

Während der Inhaber und Chefkoch also werkelte, uns heißes Wasser, später sogar grünen Tee servierte sowie viel fragte und erzählte, erfuhren wir dies und jenes mehr über die Stadt. Sie hat immerhin 80.000 Einwohner!
Er verkürzte uns zusätzlich die Zeit mit einer relativ neuen „Imagebroschüre“, die neben Text für unsere Guides und alle anderen chinesischkundigen zumindest informative Fotos für alle enthält.

Nochmal kurz zurück zum Frühstück:
Jiaozi (chinesisch 餃子) ist ein Teiggericht, das in ganz vielen chinesischen Restaurants auf der Speisekarte steht.
Die Füllung besteht aus verschiedenem Gemüse oder Fleisch oder Garnelen. Chinesische Restaurants bieten jedoch häufig eine große Auswahl weitere Füllungen an. Gewürzt werden diese mit Salz, Sojasauce oder fein gehacktem Ingwer. Die gekochten Jiaozi werden vor dem Verzehr in Sojasauce oder Reisessig mit fein gehacktem Knoblauch getunkt. Die Sauce ist in dem separaten kleinen Schälchen.
Schon öfter konnten wir in den Restaurants Frauen beobachten, die in unermüdlicher Handarbeit aus beachtlichen Teigbergen riesige Mengen mit flinken Fingern zuschnitten, füllten und zur kochfertigen Teigtasche formten.

Auch in anderen Teilen der Welt wird ähnliches zubereitet.
In Japan sind sie als Gyōza populär, in Korea als Mandu, in Russland als Pelmeni, in Osteuropa als Piroggen bekannt. In Schwaben heischt dasch Plagiat 😉 bekanntlich Maultäschle (oder „Herrgottsbscheißerle“) auch wenn sie seit 2009 von der EU in ihrer Herkunftsbezeichnung geschützt wurden und nun in die Klasse „Geschützte geografische Angabe“ fallen . Eine Legende besagt nämlich, dass auf diese Weise die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn (daher der Name Maultasche) in der Fastenzeit das Fleisch vor dem lieben Herrgott verstecken wollten, was im Volksmund dann zum Beinamen „Herrgottsbscheißerle“ führte.
(Wer mehr dazu wissen will, guckt u.a. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Jiaozi, https://de.wikipedia.org/wiki/Maultasche)

Unser Frühstück – wir waren nur zu siebt, die anderen hatten sich abends Alternativen zum Essen im Hotelzimmer gekauft – Jiaozi „trocken“ und mit Suppe war jedenfalls superlecker und machte uns radelfit.

Auf dem Weg aus der Stadt hinaus kamen wir dann am Wasserkraftwerk der Stadt vorbei. Eins von weiteren noch geplanten am Han-Fluß, der dazu moderat als Han-Reservoir aufgestaut wurde.

Mini-Bilderbuch auf:

Xi’an – „Westlicher Frieden“ am Ausgangspunkt der Seidenstraße

Bilderbuch von den Ruhetagen am 158. und 159. Reisetag in Xi’an, erst nieselregnerisch dann sonnig bei 25°C

Ich hab mich wieder bei „Wiki“ & Co.“ schlau gelesen (http://en.xa.gov.cn/ptl/index.html, https://en.wikipedia.org/wiki/Xi%27an, https://de.wikipedia.org/wiki/Xi%E2%80%99an, https://wikitravel.org/en/Xian, http://www.xian-travel.com/xian-map.htm, https://www.tripadvisor.com/Tourism-g298557-Xi_an_Shaanxi-Vacations.html, https://www.tripadvisor.com/Attractions-g298557-Activities-Xi_an_Shaanxi.html) und ich gehe davon aus, ihr habt bestimmt auch kluge dicke Reisebücher oder eigene Fotoalben im Regal.

Unsere Radelgruppe ist seit gestern mächtig verstärkt worden. Dazu in den nächsten Tagen mehr. „Die Neuen“ wollten natürlich auch noch die Terrakotta-Armee besuchen. Also brachen „die Alten“ diesmal noch allein zum Stadtrundgang auf.
Zum Abendessen, wie auch schon gestern, waren wir aber alle wieder beisammen.

Nun also in aller Kürze die Vorrede zum Bilderbuch:

Xi’an ( 西安, Pinyin Xī’ān, „Westlicher Frieden“, historisch auch: Xi’an Fu (西安府, Xī’ān Fǔ ), ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi und eine der 15 Unterprovinzstädte Chinas.
Xi’an besitzt ebenfalls noch eine nahezu vollständig erhaltene Stadtmauer und war vor langer langer Zeit Ausgangspunkt der Seidenstraße.

Die Stadt ist Sitz der Universität Nordwestchinas und Ausgangspunkt für Besichtigungen der Terrakotta-Armee.

Xi’an hat eine Fläche von fast 10.000 km² und ca. 8 Mio. Einwohner, etwa die Hälfte davon leben in der Innenstadt.
Die Bevölkerungsdichte beträgt > 3.400 Ew./km². Karin K. brachte es vorgestern so auf den Punkt: „Die Chinesen verstehen es gut, sich in den großen Städten zu stapeln …“
Xi’an war bereits im 7. Jahrhundert eine Millionenstadt, erreichte diese Bevölkerungszahl aber erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder. Durch Chinas Urbanisierung ist die Agglomeration der Stadt rasant gewachsen und sie gehört damit wieder zu den größten des Landes. Bis 2035 wird eine Bevölkerung von über 10 Millionen im Ballungsraum erwartet.

Topografisch erstreckt sich die Stadt von 33°39′ – 34°45′ N und von 107°40′ – 109°49′ O.
Wir sind also so ziemlich mitten drin im „Reich der Mitte“, wie ein Blick auf die Karte zeigt (china-physical-map.jpg von http://www.chinamaps.org/china/china-physical-map-large.html geliehen).

Xi’an war unter der Qin-Dynastie die erste Hauptstadt des Kaiserreichs China und im Verlauf von 1120 Jahren immer wieder Hauptstadt eines Kaiserhauses, meist unter dem Namen Chang’an (長安 = „Langer Frieden“). Das Chang’an der Han-Zeit lag etwa 5 Kilometer nordwestlich des heutigen Xi’an und hatte um die Zeitenwende etwa 240.000 Einwohner. 18 n. Chr. wurde die Stadt im Zusammenhang mit dem Aufstand der Roten Augenbrauen verwüstet, woraufhin die Hauptstadt nach Luoyang verlegt wurde. 582 wurde unter einem Sui-Kaiser südöstlich der Han-Stadt, im Bereich des heutigen Xi’an, eine neue Hauptstadt namens Daxing errichtet – damals und während der folgenden Tang-Dynastie (618 bis 907) flächenmäßig (88 Quadratkilometer) und mit etwa einer Million Einwohnern auch sonst die größte Stadt der Welt. Unter den Tang erhielt sie den Namen der alten Han-Metropole zurück: Chang’an. Den Namen Xi’an erhielt die Stadt im Jahre 1369 vom ersten Ming-Kaiser Hongwu, der ebenfalls seine Hauptstadt hierher verlegen wollte, sich aber letztlich für Nanjing entschied.

Die Stadtmauer von Xi’an wurde zwischen 1374 und 1378 erbaut und in den 1980er Jahren renoviert. Sie ist die größte weitgehend erhaltene Stadtmauer in China. Mit einer Gesamtlänge von insgesamt 13,6 km umschließt sie die Innenstadt. Vom Aufbau her ist sie ein ummauerter Erdwall. Ihre Breite beträgt am Sockel 18 m, an der Krone 12 m. Ihre Höhe beträgt 12 m. Vier Tore (Nordtor, Westtor, Südtor und Osttor) gewährten früher einen durch Zugbrücken geschützten Zugang zu der Stadt. Diese Zugbrücken wurden morgens durch ein Signal des Glockenturms heruntergelassen und am Abend durch ein Signal des Trommelturms wieder hochgezogen.

Für den Autoverkehr wurden inzwischen weitere Öffnungen geschaffen. Ein früher abgerissenes Mauerstück beim Bahnhof wurde überbrückt, so dass ein kompletter Rundgang auf der Stadtmauer möglich ist. Wir haben uns mit wesentlich weniger begnügt. 😉

Xi’ans muslimisches Viertel wäre einen weiteren Ruhetag zum Bummeln, schauen, schnuppern und kosten wert. Es beherbergt die 1250 Jahre alte Moschee zu Xi’an (Da Qingzhensi).

Das heutige Gebäude wurde Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet, wobei es schon früher Moscheen am selben Ort gegeben haben soll. Das Gebäude ist dem chinesischen Baustil angepasst und von Gärten umringt. Diese Moschee ist eine der größten Chinas. Der Vorhof ist für die Öffentlichkeit zugänglich, die Gebetsräume sind Muslimen vorbehalten.

Der Trommelturm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Heute wird er für Ausstellungen genutzt.
Der Glockenturm befindet sich im Kreuzungspunkt der zwei Straßen, welche vom Nord- zum Südtor bzw. vom Ost- zum Westtor verlaufen. Der quadratische Pavillonbau thront auf einem 9 m hohen Sockel und wird inzwischen für Konzerte genutzt.

Den Stelenwald von Xi’an (chinesisch 西安碑林, Pinyin Xī’ān Bēilín, englisch Xi’an Stele Forest Museum), kurz: Stelenwald bzw. Xi’an-Beilin-Museum, haben wir natürlich auch besucht. Das ist ein Museum für Stelen und Steinskulpturen.
Die Bezeichnung „Stelenwald“ rührt daher, dass früher hier die Stelen in einer großen Menge wie Bäume im Wald standen.
Ich finde es immer faszinierend, den Menschen zuzuschauen, die mit großen und kleinen Pinseln kalligrafische Kunstwerke schreiben können.

Xi’an unterhält Städtepartnerschaften mit den deutschen Städten Dortmund (seit 1992) und Oldenburg (seit 2017, wird aber nicht auf der offiziellen Website http://en.xa.gov.cn/ptl/index.html genannt).

Xi’an – Bilderbuch auf:


Pingyao – Kontraste einer historischen Banker- und Handelsstadt

Bilderbuch vom Ruhetag am 149. Reisetag in Pingyao, hochsommerlich sonnig und heiß bei 30°C

„Pingyao, eine historische Handelsstadt mit gut erhaltener Altstadt und Stadtmauer, gilt als Wiege des chinesischen Bankensystems und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.“ Diese Ankündigung im Reiseprogramm hatte Erwartungen geweckt.
Aber wurden diese auch erfüllt? Ich denke, wenn man(n) unsere Gruppe einzeln und anonym befragen würde, könnten 10 oder mehr verschiedene Meinungen herauskommen.

Ich nehme sehr gemischte Eindrücke und Erinnerungen mit auf die weitere Reise. Siehe auch Bilderbuch.

Ja, Pingyao hat eine gut erhaltene Altstadt und eine rund um die Stadt noch erhaltene Stadtmauer. Hier und da wird repariert, renoviert und neu gebaut. Wie überall in Chinas Orten. Mir werden insbesondere die gesehenen und erlebten Kontraste im Kopf bleiben.

Aber fangen wir mit den Fakten an.
Andreas hat gestern schon was zu Pingyao geschrieben und ich habe u.a. hier https://de.wikipedia.org/wiki/Pingyao und hier https://wikitravel.org/en/Pingyao nachgelesen. Über diese URLs findet ihr bei Bedarf noch mehr Infos.

Pingyao (chinesisch 平遙 / 平遥, Pinyin Píngyáo) ist also eine Mittelstadt mit etwa 42.000 Einwohnern, was für „chinesische Verhältnisse“ eher sehr klein ist. Den Hauptteil der Bevölkerung stellen Han-Chinesen, weitere Bevölkerungsgruppen sind Hui-Chinesen, Mandschu und Mongolen.

Touristisch ist Pingyao vor allen Dingen wegen des mingzeitlichen Stadtbildes bekannt, das von der UNESCO im Jahre 1997 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Die Mehrheit der Touristen, die sich z.T. in Massen durch die historischen Gassen schieben, sind offenbar Chinesen, aber außer uns haben wir vereinzelt weitere „Langnasen“ gesehen und vereinzelt auch gesprochen.

Erste Nachweise menschlicher Besiedelung in der Region reichen bis in die Altsteinzeit zurück. Die Geschichte der Stadt selbst lässt sich bis in die Zeit der westlichen Zhou-Dynastie um die Wende vom 9. zum 8. vorchristlichen Jahrhundert zurückverfolgen. In diese Zeit fällt wohl auch die Errichtung eines Erdwalls als erste Stadtbefestigung. Zur Zeit der Frühlings- und Herbstannalen gehörte Pingyao zum Reich der Jin. In diese Zeit fällt auch die erste Erwähnung der Stadt unter dem Namen Zhongdu.

Nach mehreren Namenswechseln während der Qin und Han Zeit, erhielt die Stadt im Jahr 424 n. Chr. unter der Herrschaft der nördlichen Wei ihren endgültigen Namen Pingyao, den sie bis heute behalten hat. Seit der Einteilung Chinas in 36 Landkreise unter der Herrschaft des ersten Kaisers Qin Shi Huang Di im Jahr 221 v. Chr. ist Pingyao auch Bezirkshauptstadt. Während der Zeit der Fünf Dynastien und Zehn Königreiche wurde Pingyao im Jahr 960 während eines Krieges zwischen der nördlichen Song und der nördlichen Han Dynastie erobert, geplündert und niedergebrannt.

1370, unter der Herrschaft des Ming-Kaisers Hongwu, wurde die Stadt wesentlich erweitert und die nun größere Stadtbefestigung als Mauer mit Erdkern errichtet. Seitdem entwickelte sich Pingyao durch die gesamte Zeit der Ming und Qing Dynastien zu einem Finanzzentrum Chinas und beherrschte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den chinesischen Finanzsektor. Durch den Aufstieg der chinesischen Küstenstädte im Zuge der wirtschaftlichen Einflussnahme der westlichen Kolonialmächte verlor Pingyao aber Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts seine Bedeutung insbesondere an Hongkong und Shanghai und erholte sich von diesem Bedeutungsverlust bis heute nicht. Durch die dadurch fehlende Finanzkraft und Bedeutung wurde Pingyao aber weitgehend von den Zerstörungen durch Modernisierung und Kulturrevolution verschont und konnte so seine historisch gewachsene Altstadt erhalten. Pingyao besitzt heute die längste vollständig erhaltene mingzeitliche Stadtmauer Chinas, die seit 1988 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China steht, und weist noch eine Vielzahl historischer Hofhäuser auf.

Welche Waren früher auch immer die Stadt als Handelszentrum geprägt haben mögen, heute sind es vor allem „Souvenir“-, Getränke- und Imbiss-Händler auf hunderten Metern beiderseits in allen Straßen und Gassen der Altstadt sowie angrenzenden Vierteln. Ähnlich wie in Europa, der Großteil der Waren ist natürlich echt „Made in China“. 😉
Der Gerechtigkeit halber: Die Geschäfte der Silberschmiede und der Kunsthandwerker bieten sehenswertes in bester Qualität!

Bei dem riesigen Angebot muß mensch schon gut aufpassen, um die Eingänge zu sehenswerten und geschichtlich interessanten Gebäuden nicht zu übersehen. Das kostet 125 Yuan zusätzlich für ein Tagesticket, das für alle diese Museen gilt. Alle > 60 haben auch hier freien Eintritt!
Wir schauen uns also zusammen 2 der historischen Bankhäuser von innen an und erkunden dann auf individuellen Wegen weiteres.

Im Stadtplan sind Türme markiert, an denen es möglich sein soll, auf die Stadtmauer hinauf oder von dort wieder hinunter zu gelangen. Die Stadtmauer hält sich aber nicht an den Plan. So bin ich bestimmt 2-3 km erwartungsfroh am Fuße der Mauer und Türmen entlang gewandert, bis doch noch ein Turm auftauchte, an dem die Treppe nicht gesperrt war und die sogar auf und ab benutzt werden konnte! Nach wenigen Metern war allerdings der Weg wegen Rekonstruktionsarbeiten vorübergehend nicht begehbar. In der anderen Richtung ging es deutlich weiter, aber aus der war ich ja schon unterhalb auf der Suche nach einem Aufgang gekommen. Nun ja, dachte ich, wo lange Zeit kein Weg nach oben führt, dürfte auch lange keiner nach unten zu finden sein … Also hab ich die einzige mir nun vertraute Treppe gleich wieder zum Abgang genutzt.

Ein Extra-Dankeschön an die freundliche Frau in der Filiale der „China Post“ muß ich hier unbedingt noch loswerden! Mir war dort beim Briefmarkenkauf mein Personalausweis (auf dem der Barcode für das Freiticket klebte) aus der Tasche gefallen. Sie hatte ihn gefunden, griffbereit aufbewahrt und freute sich, ihn mir zurückgeben zu können. Na, und ich erst! 🙂 Danke auch an Andreas für die Unterstützung beim Kommunizieren.

Historisches Banker- und Handelsstadtkontrastbilderbuch auf:


„Tendenziell bergab“ und fitness-seitig bergauf

Tendenzielles im Rückblick auf drei kürzlich geradelte Tage …

Der Eine oder die Andere notiert sich abends statistisches zum Tage, mehr oder weniger detailliert und akribisch.
Mein „Mini GPS“ ist damit recht sparsam, was mir auch völlig reicht.
Nun brachte mich aber Andreas‘ Blogbeitrag „Tendenziell bergab“ vom 20. August darauf, mal wieder genauer darauf zu schauen, insbesondere weil es tagelang gefühlt fast nur noch aufwärts ging und man(n) kaum einen Pedaltritt auslassen konnte ohne nach 10 Metern stehenzubleiben.

Was sagen also die aufgezeichneten Zahlen vom 21. bis zum 24. August der vorigen Woche dazu?

Yingxian – Taihuai / Wutaishan am Dienstag, 21. August 2018

Unterwegs: 11:13:49
Radelzeit : 08:15:40
Distanz: 109.49 km
Anstieg: 2,284 m
Abstieg: 1,687 m
Max Höhe: 2,516 m
Min Höhe: 1,005 m
Verbrauchte Kalorien: 3,233 kcal

Wutaishan – „Hot Spring im Dorf Temple Ping An / Liangjia Zai“ am Donnerstag, 23. August 2018

Unterwegs: 09:56:17
Radelzeit: 06:25:47
Distanz: 117.39 km
Anstieg: 1,200 m
Abstieg: 2,380 m
Max Höhe: 1,608 m
Min Höhe: 420 m
Verbrauchte Kalorien: 3,456 kcal

„Hot Spring im Dorf Temple Ping An / Liangjia Zai“ – Yuxian am Freitag, 24. August 2018

Unterwegs: 06:15:26
Radelzeit: 04:04:51
Distanz: 68.28 km
Anstieg: 898 m
Abstieg: 363 m
Max Höhe: 980 m
Min Höhe: 429 m
Verbrauchte Kalorien: 1,989 kcal

Summiert euch, was euch interessant erscheint. Als Beispiel sei hier hervorgehoben:

An den 3 Tagen zusammen fast 19 h auf dem Fahrrad gesessen, zwischen 430 und 2.500 Metern insgesamt 4.400 m aufwärts gestrampelt und 4.500 m abwärts „gerollt“ – stimmt also doch: Es ging „tendenziell bergab“. 😉
Dabei haben wir auch fast 8.700 kcal „verbrannt“, die wir mittags und abends „beim Chinesen“ mit leckeren lokalen Spezialitäten versucht haben, wieder auszugleichen.

Wenn ihr also z.B. gerade über Fitness- und/oder Gewichtsreduktionsprogramme nachdenken solltet – ich empfehle Radreisen!
Die besorgten Nachrichten aus westlicher Ferne bzgl. meines flatterndes T-Shirts oder des vorübergehend kleiner ausfallenden „Spätburgundermuskels“ sind aber sicher nicht so ernst zu nehmen. Dennoch, ich hab in den zurückliegenden 5 Monaten ca. 11 Kilo „verloren“ und kann euch hiermit versichern: Radwandern hilft! Man(n) muß nur Geduld aufbringen. Pro 1000 geradelte Kilometer purzelt 1 Kilo. So schnell geht das!
Wieviel wolltet ihr eigentlich schon längst wieder loswerden?
„Macht mit, machts nach, machts besser“, hätten Adi und Angelika in der beliebten kindersportlichen Fernsehsendung jetzt gerufen – falls sich jemand an diese noch erinnern kann.
Wir haben auch grad abnehmenden Mond – Alle Zeichen stehen also günstig! 😉

Hinter Xian bei der nächsten großen Teiletappe“Transasien“ bis Singapur sollen ja noch mehrere weitere Hügel und Pässe warten.
Packen wir sie an.