Radler und Hund und viel geradeaus und trotzdem kein langweiliger Tag

280. Radweltreisetag, 125 km von Kanchanaburi nach Amphawa. Bedeckt und trocken, ideales Radelwetter bei um die 25°C

Das OCTO-Team organisiert heute die perfekte Rundumradelreisebetreuung auf dem Trail.
Blue und Eve wechseln sich am Spitzenklapprad ab, wobei Blue die weitaus längeren Abschnitte am Anfang und am Ende bestreitet. Phänomenal, wie er ohne Navi und Karte die optimale Route drauf hat.
Troy unterstützt an jedem Abzweig und sichert unser sicheres Überqueren jeder Kreuzung. Man hat den Eindruck, für die wenigen Sekunden ruht der Verkehr im uns umgebenden Teil Thailands.
Die Tour führt uns direkt am oder ganz nah am Mae Klong River bzw. den damit verbundenen Kanälen entlang. Einfach schöööön.

Heike und Astrid haben heute den redaktionellen Teil übernommen. Merci vielmals! 🙂

Der Tag heute begann mit einem Radel-Stretching-Programm, das unsere thailändischen Guides einforderten, damit wir fit für die lange Strecke waren.

Wie im Radprogramm beschrieben, durchfuhren wir das von Kanälen durchzogene ländliche Schwemmland nach Amphawa. Unsere fürsorgliche thailändische Crew pfiff alle Unwegsamkeiten um uns herum aus dem Weg. Die meditative Musik von unserem Guide Blue begleitete uns.

Heute fielen uns extrem viele freilaufende Hunde auf. „Freilaufend“ stimmt gar nicht, meist freiliegend, am liebsten mitten auf dem Weg. Wir haben mal eine Einordnung der Hunde versucht:
– die jungen Wilden, mit erhobenem Schwanz aufgeregt hin und her laufend und auf das nächste aufregende Ereignis wartend, am liebsten auf vorbeikommende Radler
– der eher schläfrige Typ, der maximal den Kopf hebt und sich direkt wieder in die Ausgangsposition legt
– die entspannten Hunde, die sich kurz erschraken, weil wir vielleicht die ersten Radfahrer waren, die vorbei kamen, die aber eben trotzdem entspannt blieben
– die Eingesperrten, die uns nur laut kläffend hinter hohen Zäunen oder Mauern verfolgen konnten
– und dann natürlich die Wadenbeißer, die nur durch lautes Anschreien gebremst werden können – die sind natürlich die gefährlichsten.

Je nach Kategorie probiert jeder von uns verschiedene Taktiken aus, mit diesen häufig auftretenden Schreckmomenten umzugehen.

An einem Tempel mit extrem vielen Hunden davor erfuhren wir von unseren thailändischen Guides, dass die Bevölkerung aus dem Umland trächtige Weibchen hier abgibt, sich die Mönche um die Welpen kümmern und die Weibchen sterilisiert werden.

Gleich zu Beginn unserer Fahrt kamen wir an einer großen chinesischen Grabanlage vorbei, die zwischen Wasser und Bergen gelegen zu einem ersten Fotostop führte.
Der schöne Weg, vorwiegend am Kanal entlang wurde nur durch Baustellen unterbrochen, an denen wir die Seite wechseln mußten. Zwischendurch konnten wir ein kleines thailändisches Kunstmuseum besuchen, in dem auch typische Schattentheaterfiguren gezeigt wurden.
Mittagessen gab es am Straßenrand in einem traditionellen thailändischen Nudelrestaurant. Nett hier vor allem auch die zwei Jungs, die offenbar ganz eigenständig die Tische säuberten, uns bedienten und einfach ganz taff waren.

… und weil der Radeltag so entspannt rollte, hier noch ein paar extra-Bilder von unterwegs als Zugabe

Brückentag

Bilderbuch am 279. Radweltreisetag, 194 km „rund um Kanchanaburi“. Wolkig aber trocken, angenehm winterlich warm bei 25°C

Was für ein Tagespensum. Fast 200 km. Aber nicht mit den Fahrrädern, denn es gibt tatsächlich Alternativen. 😉

Es ist etwas stiller in der Frühstücksrunde als sonst. Jede(r) scheint an Niti zu denken, der sonst mitten unter uns säße, nun aber mit uns hofft, daß ihn die laufenden ärtztlichen Reparaturarbeiten nach seiner Frontalkollision gestern bald wieder radelfit zurückkehren lassen.
Das OCTO-Team, heute insbesondere Troy, gibt sein Bestes, uns trotz alledem optimal zu betreuen.
Er hat als lokale Begleiterin Aree Wonso und diese hat einen kleinen Bus nebst Fahrer für unseren Tagesausflug mitgebracht.

Berühmt geworden ist die Gegend um Kanchanaburi durch die Brücke am Kwai, die wir am Ende des Tages natürlich auch besichtigen werden.

Zunächst fahren wir aber 82 km zum Hellfire Pass hinauf und besuchen die dort vor wenigen Jahren erst errichtete Gedenkstätte. Sie erinnert an die Zeit des Baus der Eisenbahnstrecke zwischen Thailand und Burma während des 2. Weltkrieges. Ein Krieg auf der ganzen Welt, in der Tat, auch hier in Thailand. Japanische Besatzer zwangen zusammen mit ihren Australischen und weiteren Alliierten Truppen über 60.000 Strafgefangene entgegen allen völkerrechtlichen Konventionen zu unmenschlich harter Arbeit.
„Im April 1943 begann der Durchbruch am sogenannten Hellfire Pass. Nur mit Hammer und Meißel wurde ein 25 Meter breiter und 75 Meter langer Bergeinschnitt geschlagen. Ihm folgte ein weiterer, der 8 Meter breit und sogar 450 Meter lang war. Da die Arbeiten auch nachts im Schein von Karbid- und Diesellampen ausgeführt wurden, erhielt er den Namen Hellfire.“ [https://de.wikipedia.org/wiki/Thailand-Burma-Eisenbahn]
Aktuelle Forschungen ergaben, daß mehr als 12.500 Briten, Australier, Holländer sowie zehntausende Romusha (Zivilarbeiter aus verschieden gegenden Asiens) dabei ums Leben kamen.
Für eine Eisenbahnstrecke, die dann kaum 2 Jahre in Betrieb war …
„Das Hellfire-Pass-Memorial-Museum … wurde von Australiern gebaut und Ende April 1998 vom damaligen australischen Premierminister, Bob Hawke, eröffnet. Es bietet einen Rundgang durch den Geländeeinschnitt am Hellfire-Pass und stellt Fundstücke vom Bahnbau, wie z. B. Werkzeuge, aus. “

Auf der Rückfahrt, im Nationalpark Sai Yok nehmen wir auch noch den ersten an der Straße liegenden Wasserfall mit. Der müht sich redlich, aber im Winter ist nun mal nicht viel „im Fluss“.

Ein paar Kilometer weiter, am Kwae Noi River stehen Elefanten mit Bänkchen auf dem Rücken zu kurzen Rund“ritten“ bereit, die sie wenigsten für die halbe Stunde mal von ihren Fußketten befreit laufen können. Wir wollten und konnten leider nicht alle befreien …

Gleich daneben stehen Flöße für Kurzfahrten auf dem Fluß bereit. Mit Motorkraft ein Stück flußaufwärts gezogen und dann mit Paddelkunst (der Meister sitzt dazu ganz vorn!) zurück zum Ausgangs“hafen“.

Schließlich wechseln wir noch einmal das Verkehrsmittel und steigen auf die umweltfreundlichere Eisenbahn um. Allerdings mit Diesellok. Trotz längerer Wartezeit auf die Abfahrt, erhöhen wir die Umsatzzahlen bei den zahlreichen Souvenirständen nur ganz wenig.
Der durchaus historisch anzuschauende Zug rumpelt dann mit flotten 70 km/h durch die Felder (viel Zuckerrohr) zurück gen Kanchanaburi.

„Nach dem Krieg wurde die Eisenbahnstrecke von Khok Mo bis Nam Tok nach Sanierung in Etappen erneut in Betrieb genommen: Am 24. Juni 1949 der Abschnitt Khok Mo–Kanchanaburi, am 1. April 1952 Kanchanaburi–Wang Pho und 1. Juli 1958 der Abschnitt von Wang Pho bis Nam Tok, insgesamt 130 Kilometer. Sie ist heute – so auch für uns – auch ein touristisches Ziel. … Über die gesamte Streckenlänge verkehren täglich zwei Zugpaare. Ein drittes verkehrt zwischen Nong Pladuk Junction und Nam Tok. Alle führen ausschließlich die 3. Klasse.“

Die „Brücke am Kwai“ liegt an eben der Eisenbahnlinie, an die die Gedenkstätte erinnert, die wir am Morgen besuchten und über die wir zurück nach Kanchanaburi fuhren.
„Die Alliierten beschädigten oder zerstörten ab 1944 durch intensivere Einsätze immer wieder Brücken der Strecke. Brücken waren aufwändiger zu reparieren als Gleise oder Bahndämme und bildeten daher das bevorzugte Ziel von Angriffen. Bei solchen Angriffen wurden auch die hölzerne Kwai-Brücke und die 200 Meter flussaufwärts gelegene Stahlbrücke immer wieder beschädigt und anschließend repariert. Als die Mittel, die Stahlbrücke zu reparieren, ausgingen, wurde nur noch die Holzbrücke ausgebessert. Die Stahlbrücke, von der drei Spannen zerstört waren, wurde nach dem Krieg 1946 von einer japanischen Firma wieder aufgebaut. Als die Schäden durch die Luftangriffe zu umfangreich wurden, musste im Juni 1945 der Betrieb auf der Strecke endgültig eingestellt werden. Am 15. August bzw. 2. September 1945 kapitulierte Japan.“

Ein langer, erlebnisreicher und schöner Reisetag!

Unsere Mitradler – Astrid Frenzel

Eine Tour, vor allem eine so lange, steht und fällt mit den Teilnehmern. Sie sind das Salz in der Suppe, die Notwendigkeit und Bereicherung für solch ein Mammutprojekt, der Grund, warum wir Touren wie diese organisieren. Daher wollen wir euch ein paar unserer mutigen Mitreisenden vorstellen.

Astrid Frenzel

Hallo,
ich bin Astrid Frenzel und schon einige Jahre/-zehnte mit Peter verheiratet, der seit Berlin an dieser so außergewöhnlichen Reise teilnimmt. Daher verfolge ich den Blog der Radweltreise von Anfang an, zunächst als Mitradlerin von Berlin bis Riga, dann natürlich Tag für Tag, um zu wissen, wo sich Peter so rumtreibt. Das war so spannend, dass ich dann doch beschlossen habe, noch einmal mit einzusteigen. Nachdem ich viele Jahr lang die Integration von Geldautomaten und Infoterminals in den Banken betreut habe, kann ich seit Anfang Dezember meine Tage frei einteilen und habe 2019 dann 365 Tage „Urlaub“ – also geht’s für mich jetzt kurzentschlossen ab Januar 2019 mit dem Fahrrad von Bangkok nach Bali.
Ich habe natürlich keine Chance, mit dem Tempo des eingespielten, trainierten Teams mitzuhalten. Aber ich werde mein bestes geben.

Peter und ich hatten das erste Mal nach unserer China-Tour 2012 mit Christof von dem Projekt Radweltreise gehört. Spannend – war der erste Gedanke. Als der Beginn dann auf 2018 verschoben wurde, hieß das für uns, dass zumindest Peter eine reale Chance hatte mitzufahren, weil er sein Arbeitsleben zeitlich passend beenden konnte. Für mich war das Ganze zwar spannend, aber außerhalb meiner Kondition, was die Länge der Strecken und die Höhenmeter betraf. Die ersten Etappen bis Riga haben mir aber auch gezeigt, dass ich auch Strecken um die 130 km fahren kann. Nun hoffe ich, mit Peters Unterstützung gut mitfahren zu können, und freue mich darauf, ihn nach einem ¾ Jahr wieder zu sehen.
Raderfahrungen habe ich vor allem durch unsere Radurlaube gesammelt, die uns ab und zu auch mal über die Grenzen geführt haben – Frankreich, Kuba, Kanada, Tadschikistan/Usbekistan und eben China waren darunter. Aber das waren immer nur drei Wochen und eher von mittlerem Schwierigkeitsgrad – bei der Radweltreise sind ganz andere Anforderungen zu bewältigen. Das Schöne an Radreisen ist, dass man doch enger mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommt, die Gegend im wahrsten Sinne des Worte „erfährt“ und dabei die Gerüche, Geräusche und eben das Leben an der Straße kennen lernt. Ich freu mich drauf!!!

Stille Nacht, tropische Nacht …

Bilderbuch am 269. Radweltreisetag in Koh Kong am sonnigen und heißen 1. Weihnachtsfeiertag

Ursprünglich stand im Reiseprogramm für heute „Weihnachten am Meer!“ Das wurde dann in einer stillen Nacht geändert in „Weihnachten mal anders!“. Koh Kong liegt zwar am Wasser (am Koh Pao River), aber doch ein beträchtliches Stückchen vom Meer entfernt …
Ein Teil der Radelgruppe vermißt was, ein anderer Teil vermißt nix. Nee, ich meine nicht das Meer.
Zum Beispiel Kartoffelsalat mit Würstchen und was sonst noch so in der Zeit im Abendland Brauchtum ist.
„Weihnachten, auch Weihnacht, Christfest oder Heiliger Christ genannt, ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Festtag ist der 25. Dezember, der Christtag, auch Hochfest der Geburt des Herrn (lat. Sollemnitas in nativitate Domini), dessen Feierlichkeiten am Vorabend, dem Heiligen Abend (auch Heiligabend, Heilige Nacht, Christnacht, Weihnachtsabend), beginnen. Er ist in vielen Staaten ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und vielen anderen Ländern kommt als zweiter Weihnachtsfeiertag der 26. Dezember hinzu, der auch als Stephanstag begangen wird.“
[https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten]
Da kann man(n) auch ’ne Menge nachlesen, wie es zur nachträglichen „Definition“ dieses Geburtsdatums kam.

Mit der o.g Geschichte verbindet uns aktuell wohl insbesondere das Klima, denn in Bethlehem dominierten damals – wann auch immer – eher nicht Schnee und Eis und Jingle Bells und Oh Du fröhliche und süßer die Glocken und klingelingeling … etc. pp.
Es dürfte winterlich warm gewesen sein (aktuell um die 15°C), etwas kühler als hier in Kambodscha unweit der Grenze zu Thailand (bei heute bis zu 32°C).
Da es gestern Nachmittag heftig regnete, konnten wir auch die Hoffnung auf eine „weiße Weihnacht“ getrost abhaken. 😉

Die Informationslage um die Geschichte ist ja eh nach wie vor unklar, wie sie schon ein großer Dichter vor 200 Jahren beschrieb:

Heinrich Heine
(Reisebilder. Erster Theil)
Die heil’gen drey Kön’ge aus Morgenland

Die heil’gen drey Kön’ge aus Morgenland,
Sie frugen in jedem Städtchen:
Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?

Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,
Die Könige zogen weiter;
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.

Der Stern blieb stehn über Josephs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Oechslein brüllte, das Kindlein schrie,
Die heil’gen drey Könige sangen.

Aber weltweit verbreitet wurde der Brauch schließlich doch, wie auf unseren Reisewegen (s.a. Plast- Bäumchen, Gummi-Schneemännlein und hölzerne Holzundpappepferdeschlitten in früheren Blog-Beiträgen) zu bemerken war.

„Weihnachten ist auf Indonesien (da werden wir demnächst sein) gesetzlicher Feiertag, obwohl Christen nur 8 % der Bevölkerung ausmachen, das Fest ist dort auch bei Nicht-Christen sehr beliebt.
In der Volksrepublik China (da waren wir schon vor einigen Wochen) ist der 25. Dezember kein gesetzlicher Feiertag. Christen hingegen begehen an diesem Tag inoffiziell und im privaten Rahmen Weihnachten.
Sowohl in Hongkong als auch in Macau ist der 25. Dezember hingegen ein Feiertag. Beides sind ehemalige Kolonien europäischer Seemächte mit christlichem Hintergrund.
Trotz dieser Unterscheidung muss erwähnt werden, dass in großen urbanen Zentren des chinesischen Festlands im Dezember immer häufiger Weihnachtsdekorationen auftauchen, was auf das wachsende Interesse an diesem westlichen Phänomen und auf Marketingkonzepte zurückzuführen ist.“
[https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten_weltweit#Indonesien]
Das gilt sinngemäß auch für Kambodscha. Kauft, Leute kauft! Das oft so gescholtene „goldene Kalb“ fühlt sich sauwohl.

Hey, ich hab den alljährlichen Trubel und den medial indoktrinierten Hasteschonallegeschenkestress nicht einen Augenblick vermißt. Die Familie schon, die sich insbesondere am Jahresende traditionell mehr Zeit füreinander nimmt. Hat sich dann auch ein wenig bei den Skype-Sessions bemerkbar gemacht.

„Den heutigen 1. Weihnachtsfeiertag verbringen wir geruhsam. Wer Lust hat, kann einen Spaziergang durch Koh Khong oder einen Ausflug in die Mangroven machen.“, verspricht das Reiseprogramm.

Den Spaziergang hab ich gemacht, die Mangroven waren mir zu weit entfernt und zur $25-Bootsfahrt auf die Insel hatte ich keine Lust.
Dabei soll Koh Kong Island die allerbesten Strände in Südostasien haben – Darauf weisen sogar „Stelen“ in der Stadt hin – und die Koh Kong Provinz ist überhapt die mit der längsten Küste Kambodschas.
Auf der Insel gibt es aber keine Übernachtungsmöglichkeiten. Es ist sogar verboten nachts dort zu bleiben, denn das Gebiet ist miltärisch wichtig. Viele Boote am Fluß bieten jedoch tagsüber ihre Dienste für Überfahrten an.
Tuk Tuks und andere Gefährte stehen für Ausflüge in die Cardamom Mountains, zu Wasserfällen und zu verschiedenen Eco Tourism Villages bereit, einschl. Chi Phat. $5 – $25 pro Teilnehmer/in bereithalten.

Was kann man(n) sonst noch tun in Koh Kong? Reisetipps im WWW empfehlen „Fishing, swimming, drinking, gambling, eating, sleeping, touring, trekking, cycling, boating, and sightseeing.“ Puh, und wir haben nur einen Tag Zeit für das alles.
In Grenznähe soll sogar ein neues Casino eröffnet worden sein.
Erst 2012, nach der Fertigstellung der Nationalstraße 48 (Verbindung nach Sihanoukville, Sre Ambel und damit auch Phnom Penh) begann sich der Tourismus in Koh Kong zu entwickeln. Davor war der Ort nur mit Booten und einer Fähre von Sihanoukville bzw. über das Thailändische Trat erreichbar. Da hatte Koh Kong auch noch den Ruf, als Stadt überwiegend vom Schmuggel mit Drogen, illegalem Glücksspiel und Prostitution zu leben.

Sehenswertestes Bauwerk in Koh Kong ist sicher die 1900 Meter lange Koh Kong – Brücke über den Koh Pao River (4. April 2002 eröffnet), seit 3 Jahren nur noch die zweitlängste Kambodschas. 300 Meter länger ist die 2015 fertiggestellte Neak Loeung Bridge oder auch Tsubasa Bridge über den Mekong, die die Kandal Provinz mit Neak Loeung (Prey Veng Provinz) über den Highway 1 zwischen Phnom Penh und Ho Chi Minh City verbindet.
[https://en.wikipedia.org/wiki/Koh_Kong_Province, https://www.koh-kong-cambodia.com/index.html, https://wikitravel.org/en/
Koh_Kong, http://www.cambodia-hotels.com/koh-kong.htm]

Wenn ihr noch 2:25 min Zeit habt , schaut und hört euch den „Koh Kong Song“ an. Eine kleine Liebeserklärung an die Stadt.
(Text: Jelly Mr. musicman Koh Kong and Harry Partridge Melody, flute and vocals: jelly)

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Koh Kong ist das Tor nach Thailand, hab ich gelesen. Durch dieses werden wir morgen radeln.
Koh Kong – und damit letztes Kambodscha-Bilderbuch auf:




Pry, Chen and Brin, Thank you very much indeed!
We had amazing days with you in your beautifull Cambodia. Thanks a lot for your open-handed hospitality and for all your friendly assistance every day.

Ich hab zur Feier des Tages (oder richtiger der Nacht?) extra auch noch mein Lieblingsweihnachtsgedicht herausgesucht:

Erich Kästner (1930)
Dem Revolutionär Jesus zum Geburtstag

Zweitausend Jahre sind es fast,
seit du die Welt verlassen hast,
du Opferlamm des Lebens!
Du gabst den Armen ihren Gott.
Du littest durch der Reichen Spott.
Du tatest es vergebens!

Du sahst Gewalt und Polizei.
Du wolltest alle Menschen frei
und Frieden auf der Erde.
Du wusstest, wie das Elend tut
und wolltest alle Menschen gut,
damit es schöner werde!

Du warst ein Revolutionär
und machtest dir das Leben schwer
mit Schiebern und Gelehrten.
Du hast die Freiheit stets beschützt
und doch den Menschen nichts genützt.
Du kamst an die Verkehrten!

Du kämpftest tapfer gegen sie
und gegen Staat und Industrie
und die gesamte Meute.
Bis man an dir, weil nichts verfing,
Justizmord, kurzerhand, beging.
Es war genau wie heute.

Die Menschen wurden nicht gescheit.
Am wenigsten die Christenheit,
trotz allem Händefalten.
Du hattest sie vergeblich lieb.
Du starbst umsonst.
Und alles blieb
beim alten.

Wat? Schon wieder, ja, aber nicht nur …

Bilderbuch am 264. Radweltreisetag in Kampot an einem sonnigen und heißen Dezembertag

Noch ein ruhiger Ruhetag in Kampot und jede(r) soll machen was sie / er will.
Ich find’s prima. Nach achteinhalb Monaten Reise muß ich echt nicht von 7 – 22 Uhr „betreut“ werden. Hm, vorher auch schon nicht. ;-)​
Die Gelegenheit, sich eine Stadt mal wirklich genauer anzusehen. Zu entdecken gibt es garantiert immer was.
Was? Wat? Ja eben. Jeder Ort in Kambodscha hat eine Pagode oder einen Tempel oder beides oder beides in einem.
Pry hat mir erläutert, daß eine Pagode auch gleichzeitig Unterkunft für Mönche ist und damit die was zum Beten haben ist ein Tempel oder -chen inklusive. Ein Tempel dagegen ist ausschließlich für’s Gebet da, aber auch nicht immer geöffnet. Jedoch bestimmt an bestimmten Tagen. Alles klar?

An meinem Rundwanderweg gestern kamen keine Wats vorbei. Also hab ich heute morgen den „Stadtplan“ studiert und beschlossen, eine Wat-Wanderung zu machen. Für die dafür zurückzulegenden Kilometer stand zufällig ein Fahrrad bereit. Alternativ hätte mir so manche Leihstelle in der Stadt eins für $1 pro Tag geliehen.

Spätes Frühstück (Cheese Omelett mit Baguette und Butter, Chinese Tea plus small bowlful Fruits) im Pavillon am Fluß und dann auf’s Radel und los.
Nach zwei Drittel Stadtumrunrundung ist der hintere Reifen platt. Natürlich hab ich auf so einer „Spritztour“ nicht das volle Servicepaket dabei. 🙁
Keine 3 Kilometer zum „Natural Bungalows“ zu schieben. Wat sonst. TINA – „There is no alternative“ …
Niti, Pry und seine Jungs waren eh am Radelchecken und waschen, also mit ihrer sofortigen Hilfe Schlauch geflickt und nach fast 18.000 Fahrkilometern den Mantel hinten erneuert. Im alten waren jede Menge Risse und Löcher drin zum Sammeln der kleinen scharfen Steinchen auf allen Wegen Kambodschas. Die alte Karkasse wurde klammheimlich „entsorgt“ … Hätte die evtl. in der Karlsgartenstraße einen Ehrenplatz über’m Hauseingang bekommen?
Den Carbonriemen kann ich irgendwann noch anbieten. 😉

Nun aber endlich weiter kreuz und quer durch Kampot.
Der koloniale Bahnhof fertigt ab und zu wirklich Züge ab. Siehe Foto vom Fahrplan.
Am Denkmal für die Salzarbeiter/innen vorbei. Am gewaltigen Denkmal für die Freundschaft mit Vietnam gestoppt. Wat noch? Wat Sovan Sakor, Wat Kampong Bay, beide Pagoden eher mitten in der Stadt und Pagode Wat Kampot („on the other side“, hinter der vierten Brücke).
Ein erholsamer Tag im Südzipfel Kambodschas.

Sonnenuntergang wieder mit Happy-Hour-Cocktails genossen! So schön kann die Zeit vor’m 4. Advent fernab vom Konsumterror des (k)alten Europas sein. Amen! 😉
[https://en.wikivoyage.org/wiki/Kampot]

Kampot-Wat-usw.-Bilderbuch auf:




Pfefferscharfe Fotoimpressionen aus Kampot

Bilderbuch am 263. Radweltreisetag in Kampot an einem sonnigen und heißen Dezembertag

Als ich meine Internetlieblingssuchmaschine (https://duckduckgo.com) auf die Suche nach Kampot schickte, empfahl sie neben den erwarteten URLs https://kampot-cambodia.com/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Kampot auch ziemlich weit oben https://www.amazon.com/kampot-pepper/s?page=1&rh=i%3Aaps%2Ck%3Akampot%20pepper.
Na klar.

„Kâmpôt (Khmer IPA: [kɑmpot]) ist die Hauptstadt der gleichnamigen kambodschanischen Provinz. Hier leben heute rund 50.000 Einwohner.
Die Stadt liegt am Fluß Teuk Chhou (auch Prek Thom River genannt) am südlichsten Zipfel Kambodschas, kaum 30 km von der vietnamesischen Grenze entfernt. Mit dem Golf von Siam ist sie durch das 5 km lange versandete Delta des Teuk Chhou verbunden. Wenige Kilometer nordwestlich liegen die südlichen Ausläufer der Elefantenberge mit dem Bokor-Nationalpark, welcher auch als „Phnum Bokor National Park“ oder „Preah Monivong National Park“ bekannt ist.“
Zu diesem Nationalpark ist ein Teil unserer Gruppe heute morgen geradelt. Über 90 km hin und zurück plus mehr als 1000 Höhenmeter, also rauf und wieder runter.
Dazu hatte meinereiner aber keine Lust. Ich hatte aber Lust auf die Stadt, an deren nord-nordwestlichem Rand wir im „Natural Bungalows“ heute und morgen ruhetagen.

„Die Umgebung Kampots ist bekannt für die Produktion des besten Pfeffers der Region. Daneben gilt die Gegend als Hauptproduzent von Durian. Andere landwirtschaftliche Erzeugnisse sind Reis, Rambutan, Grapefruit, Ananas und Mangosteen. Die Stadt besitzt einen Fischereihafen. Der einstige Handelshafen besitzt keine Bedeutung mehr. Im Osten der Stadt liegen ausgedehnte Meerwassersalinen zur Gewinnung von Meersalz.
Kampot wird von Touristen wegen seiner Lage in einer der schönsten Landschaften Kambodschas und wegen seines kolonialen Charmes geschätzt. Neben den Bergen des Bokor-Nationalparks und der Bokor Hill Station sind die ländliche Umgebung mit ihren Karstbergen und Höhlen sowie das nahegelegene einstige Seebad Kep (kennen wir ja schon) sehenswert. Die Stadt hat außerdem einen Zoologischen Garten.“
Wikitravel empfielt vor allem den Sonnenuntergang. 😉

Spätes Frühstück, Fahrradpflege (vor allem kiloweise Staub abwischen, locker gehuckelte Schräubchen nachziehen, Sattel fetten …) und dann los ins staubige Gewusel.

Durch Kampot fließt ein Fluß, so daß inzwischen 4 Brücken das Überqueren erleichtern.
Zuerst gab es die Alte Brücke. Sie könnte heute als strukturelles Symbol für spätkoloniale Verschleißerscheinungen stehen.
Die neue Brücke (eine „Süd-Korea-Cambodia Cooperation“), wenige hundert Meter von den „Natural Bungalows“ entfernt, wurde im Mai 2007 vom damaligen und heutigen Prime Minister Hun Sen eröffnet.
An der blaue-Wellen-„Skulptur“ steht geschrieben, daß es mit dem „The Project of Traffic Safety Enhancement …“, ebenfalls aus der Zusammenarbeit mit (Süd-)Korea, zusammenhängt. Budget: $320.000.000 !
Von der neuen aus ist die Eisenbahnbrücke (mit Fußweg) zu sehen und die vierte Brücke verbindet „the other side“ Kampots mit „the island on the other side“. Vielleicht krieg ich morgen Lust auf eine kleine Radtour dahin. Ein paar Wats gilt es obendrein zu besuchen.

Über die Alte Brücke führt die Straße wieder zurück in den Touristenteil der Stadt, sofern man(n) die endlosen Motorrad-und-Moped-Kolonnen überlebt. Hilfreicher Tipp: Alle entgegen kommenden frontal anlächeln! Die meisten lächeln garantiert zurück 🙂 und fahren einen kleinen Bogen um dich herum.

Mit den geschrieben Ansichtskarten das Postoffice gefunden, aber – Briefmarken nach Europa leider ausverkauft. „Komm‘ doch nach 14 Uhr wieder, dann hab ich wieder welche.“ Wir lächeln uns an. „Oder geh‘ doch 2 Straßen weiter zu Kepler’s Kampot Books. Die haben immer Briefmarken.“ Tatsächlich! „Jaja, der auf der Post ist andauernd ausverkauft, aber wir haben jederzeit Briefmarken. $1 pro Stück. Wieviel sollen es sein?“
Kambodscha ist ein freundliches und fröhliches Land und es gibt immer eine Lösung.

Mitten im Stadtbummel mault meine Kamera „Speicherkarte voll“ und um mich herum nur Pizza-Restaurants! Sonst reiht sich Vivo an appo an Sony an Huawei an Samsung, aber wenn mensch mal einen von denen dringend braucht …
Ein netter Nerd, der in seinem kleinen Shop hinter Stapeln von Festplatten und Platinen emsig an irgendwas herumlötete, konnte helfen. $15 Bußgeld, die SDXC-Reserven lagen und liegen im Koffer. 🙁
Die Riesen-Stinkefrucht-„Skulptur“ ist dann geruchlos auf dem neuen Chip gespeichert worden.
Ey, der Eisbecher im „Kampot Pie & Ice Cream Palace“ war echt lecker.

[https://www.rikitikitavi-kampot.com/sights-activities/architecture/, https://www.lonelyplanet.com/cambodia/south-coast/kampot, https://wikitravel.org/en/Kampot, https://www.wanderluststorytellers.com/things-to-do-in-kampot-and-kep-cambodia/]

Pfefferstadtbilderbuch auf:

 

Fotoimpressionen vom Seebad Kep

Bilderbuch am 261. Radweltreisetag in Kep an einem sonnigen und heißen Dezembertag

„Kep ist eine kleine Stadt (krong), aber Hauptstadt der gleichnamigen Provinz mit fast 13.000 Einwohnern. Sie hat einen direkten Zugang zum Golf von Thailand und ist eine der bekanntesten Küstenstädte Kambodschas. Kep liegt nur wenige Kilometer westlich der vietnamesischen Grenze. Eine gut ausgebaute Strecke verbindet die Stadt mit dem nahen Kampot.“ Da radeln wir morgen hin.
„Lange Zeit war Kep das wichtigste Seebad des Landes. Viele der Kolonialbauten wurden während der Herrschaft der Roten Khmer zerstört. Durch den wieder aufkommenden Tourismus in Kambodscha blüht die Stadt langsam wieder auf.“ Jetzt im Winter ist jedoch nicht allzu viel Trubel hier.

[https://en.wikipedia.org/wiki/Kep_Province, https://de.wikipedia.org/wiki/Kep_(Provinz), https://en.wikipedia.org/wiki/Kep_(town), https://de.wikipedia.org/wiki/Kep_(Stadt), https://wikitravel.org/en/Kep, https://www.wanderluststorytellers.com/things-to-do-in-kampot-and-kep-cambodia/]

Wir sind am heutigen Ruhetag auf Solo- und Kleingruppenpfaden unterwegs. Ich habe zum Beispiel statt der Tagesbootsfahrt zur nahen Insel mit den Sandstränden die nähere Umgebung um das malerisch am Hang gebaute „Vanna Hill Resort“ bewandert. Auf dem Krebsmarkt (sicher die Attraktion des Ortes) war auch kurz nach 8 Uhr noch emsiges Treiben und würzige Düfte von Leckereien am Spieß waberten unter den Sonnenschirmen. Die zahlreichen Hotels und Homestays sind deutlich auf mehr Gäste vorbereitet, als momentan zu sehen sind. Neues ist trotzdem in Planung, auch wenn noch nicht alle der alten Kolonialbauten schon wieder fertig oder überhaupt saniert sind.

Ein sehr beschauliches und ruhiges Fleckchen sowie ein Eldorado für Meeresfrüchte-Liebhaber und -innen. Darum begrüßte uns ja auch der Riesenkrebs bei unserer Einfahrt gestern als erster.

Die vor dem Blogtippen handgewaschenen Shorts waren schon nach 2 Stunden getrocknet und wieder einsatzbereit. Prima Winterwetter.

Kommt doch ein Stück mit auf die Fotosafari. 😉
Bilderbuch auf:





„Schwimmende Dörfer“ und eine kleine Wat-Wanderung

Bilderbuch am 256. Radweltreisetag in Siem Reap an einem sonnigen und heißen Dezembertag

Die Fahrräder wollen einen Ruhetag. 😉 OK, wir gönnen ihnen diesen, nehmen den Bus und fahren vor die Stadt zum Tonle-Sap-See (Khmer-Aussprache: [boeung tunleː saːp]). Er ist der größte See Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde.
Die Kampong-Phluk-Boat-Community bietet dort Bootsfahrten zu den „Schwimmenden Dörfern“ an. Wir kaufen uns also Tickets und „schippern“ los.

Kampong Phluk besteht im wesentlichen aus einer Community mit 3 Dörfern, in denen etwa 6000 Einwohner (über 1000 Familien) auf Stelzenhäusern in 6-7 Meter Höhe leben. Der Name bedeutet „Hafen der Elefantenzähne“ („Harbor of the Tusks“). Sie gehören zu den Khmer, sind Vietnamesen und somit nicht berechtigt, Land in Kambodscha zu besitzen um darauf Häuser zu errichten. Daher die Häuser auf den Stelzen und ihre Spezialisierung auf den Fischfang. Seit ungefähr 10 Jahren ist auch der Tourismus eine wichtige Erwerbs- und Einnahmequelle. Wir zahlen z.B. $20 pro Langnase für unseren Ausflug.
Die Stelzen schützen die Häuser bei hohem Wasserstand. Wir können uns nur ein bißchen vorstellen, wie das Dorf aussehen mag, wenn das Wasser unter den Häusern „bis oben“ steht. Jetzt, in der Trockenzeit, ziehen einige Bewohner sogar nach außerhalb in vorübergehende „Häuser“, die dann wieder überflutet werden.

In der Nähe der Dörfer gibt es faszinierende Mangrovenwälder, durch die wir uns ein Stück paddeln lassen.
Auch hier ist der Wasserspiegel 2 Meter niedriger, als sonst. An den Paddeln arbeiten fast nur Frauen! Chapeau! Sie sitzen ganz vorn auf dem Bug und steuern die leichten Boote flott und elegant durch den „Wald“. Die „Tracks“ kennt kein Navi der Welt.

[https://en.wikipedia.org/wiki/Kampong_Phluk, https://en.wikipedia.org/wiki/Tonl%C3%A9_Sap, https://angkorfocus.com/siem-reap-attractions/kompong-phluk-floating-village.html]

Den Nachmittag gestalten wir uns dann ganz individuell.
Ich fand meine kleine WAT-Wanderung in der Stadt sehr interessant.
1. Wat Damnak
Die größte Pagode in der Stadt. War Königspalast in der Zeit des Königs Sisowath. “Dam nak” heißt in Khmer nämlich Palast. Ist heute eine „Funktionspagode“ als „Center for Khmer Studies“, mit einer Schule, Krankenstationen und einer Nähschule für junge Frauen. 😉
2. Wat Bo
Einer der ältesten buddhistischen Tempel der Stadt, an dessen Wänden einige sehenswerte Malereien mit Darstellungen aus dem Leben des Buddha zu sehen sind. Da konnte ich leider nur ein wenig unters Baugerüst schauen … 🙁
und
3. Wat Preah Prom Rath
Liegt zentral am Fluß, nahe der Pub Steet. Eine sehr gepflegte Anlage. Im Innenhof ist eine Mauer mit Bildern aus dem Leben Buddhas. Ein echter Ruhepol mitten im Stadtgewusel drumherum.

Man(n) kann also in Siem Reap auch 3 Tempel (naja, eigentlich 3 Pagoden) in nur 2 Stunden zu Fuß besuchen. 🙂

Hier noch ein paar Bilder für’s Buch aus der Stadt:



Am größten Sakralbau der Welt

Bilderbuch am 254. Radweltreisetag in Siem Reap an einem sonnigen und heißen Dezembertag

„Siem Reap ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Kambodscha. Der Name bedeutet sinngemäß Ort der Niederlage der Siamesen und bezieht sich auf einen Sieg der Khmer über das Heer des Thai-Königreiches Ayutthaya im 17. Jahrhundert. Bekannt ist sie vor allem als die der Tempelanlage Angkor Wat nächstgelegene Stadt, in der die meisten Besucher während ihres Aufenthaltes nächtigen.“

Ja, was Wikipedia da schreibt, können wir uneingeschränkt bestätigen. Touristen wohin auch das Auge blickt. In den Straßen, den Hotels, den Restaurants und Kneipen. Noch lange nach Sonnenaufgang irren viele von ihnen durch die Straßen, ihren Schlafplätzen entgegen …
Da hat sich in wenigen Jahren so einiges entwickelt.

„Siem Reap liegt rund zehn Kilometer nördlich des westlichen Endes des Tonle-Sap-Sees, des größten Sees Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde, an beiden Seiten des Siem-Reap-Flusses (Stung Seam Reap) und etwa sechs Kilometer südlich des Angkor Wat. Wie viele andere kleinere Städte Kambodschas entwickelte sich Siem Reap als Zusammenschluss einer Reihe von Dörfern, die rund um die zahlreichen Wats (buddhistische Tempel und Klöster) entstanden waren. Das Stadtzentrum von Siem Reap bildet der alte Markt, der von Häusern im französischen Kolonialstil umgeben ist.“

Die Gegend um Siem Reap gehörte lange Jahrhunderte zu Siam oder war den siamesischen Königen tributpflichtig. Während der Kolonialzeit bemächtigte sich Frankreich weiter Gebiete in Südostasien. Zu diesem „Französisch-Indochina“ gehörten neben Kambodscha auch Laos und Vietnam. Mit dem Vertrag vom 25. März 1907 verleibte sich die Kolonialregierung auch Siem Reap, Battambang und Sisophon mit einer Gesamtfläche von mehr als 20.000 km² ein.

„In den Jahren der Herrschaft der Roten Khmer ab 1975 wurden die Bewohner Siem Reaps, wie jene aller anderen Städte des Landes, zur Zwangsarbeit auf den Feldern verschleppt. Erst nach dem Sieg der vietnamesischen Truppen im Januar 1979 kehrten sie in ihre Stadt zurück, die noch bis zum Beginn der 1990er Jahre das Ziel von Überfällen der in die Wälder der Umgebung vertriebenen Roten Khmer war. Jahrelang mussten die Einwohner das Stadtzentrum mit Barrikaden schützen. Der letzte Überfall durch ein ganzes Bataillon auf die Stadt und die Lager der UNTAC-Friedenstruppen (United Nations Transitional Authority in Cambodia) erfolgte 1993.“

Wir konnten auf dem Weg nach Siem Reap auf Tafeln über Minenräumaktionen lesen:

Wir beginnen den Tag, der ein sehr langer und hochinteressanter zu werden verspricht, und kraxeln beim Licht einer Taschenlampen-App auf den Shiva geweihten Pyramidentempel Phnom Bakheng hinauf. Der steht auf dem gleichnamigen Hügel. Das Khmer-Wort „Phnom“ bezeichnet eine jäh ansteigende Erhebung.
Ein wunderschöner Sonnenaufgang ist unser erster Tageslohn. Noch vor dem Frühstück! 😉

Nach dem sehr guten Hotelfrühstück geht unsere „Tempeltour“ dann richtig los. Ein persönliches Drei-Tages-Ticket hatten wir gestern schon im großen Ticketcenter gekauft.
Mr. Bunsarng Keo begleitet uns und er erzählt, daß bis zum Jahre 2000 im Stadtkern so um die 8000 Einwohner lebten, in der Region ca. 60.000. Dann wurde der „Tourismus“ angekurbelt, es wurden Arbeitskräfte, Händlerinnen, Tourguides etc. pp. gesucht und viele viele kamen.
Heute wohnen hier etwa 200.000 Menschen.
Bunsarng ist hier aufgewachsen, hat bis zum Abitur gelernt und spricht gut deutsch. Wir erfahren eine Menge Dinge, die in Reisebüchern kaum oder gar nicht stehen.

Tempel Nummer 1 und sicher völlig zu Recht: „Der Bayon (ursprünglich Madhyadri) ist neben dem Angkor Wat die bekannteste und eindrucksvollste Tempelanlage hier – berühmt vor allem wegen seiner Türme mit meterhohen, aus Stein gemeißelten Gesichtern.
Im späten 12. Jahrhundert begann König Jayavarman VII. (regierte von 1181 bis ca. 1219) mit dem Bau der neuen Hauptstadt des Khmer-Reiches, Angkor Thom (große Stadt). Im Zentrum der 9 km² großen, von einer Mauer umgebenen, etwa 1 km nördlich von Angkor Wat beginnenden Stadt wurde der Bayon als Haupttempel errichtet.“

Die eine oder der andere erinnert sich wie ich bestimmt auch an die inzwischen legendäre Bayon Suite der Gruppe Bayon von 1980. Falls nicht, hier findet ihr sie zum hören (und obendrein „reich bebildert“!):

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kein weiter Wanderweg und wir sind am Tempel Nummer 2.
„Der Gebäudekomplex Ta Prohm ist eine aufgegebene Tempelanlage in Kambodscha bestehend aus Tempel, Kloster, weiteren kleineren Gebäuden und der umgebenden Mauer mit Ecktürmen und Gopurams (Eingangspavillons).
Eine besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor nimmt Ta Prohm wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die Restauratoren und Architekten der École française d’Extrême-Orient (EFEO), die ersten, die in der Neuzeit begannen, die Tempel zu restaurieren, beschlossen, einen Tempel in dem Zustand zu belassen, in dem sie ihn vorfanden. Die Wahl fiel auf Ta Prohm. Die Vegetation und die herabgefallenen Mauersteine wurden nur soweit entfernt und gesichert, dass es Besuchern möglich ist, die Anlage zu begehen. Besonders eindrucksvoll sind die Würgefeigen (Ficus virens) und die noch größeren Tetrameles nudiflora, deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen.
Die Ruinen dienten als Kulisse für den Film Lara Croft: Tomb Raider.“

Tageshöhepunkt nach der Mittagspause: Der größte Sakralbau der Welt (betonte Bunsarng öfter).
„Angkor Wat (Khmer: Ângkôr Vôtt; ângkôr bedeutet „Stadt“, vôtt „Tempelanlage“) ist die sicher bekannteste Tempelanlage in Kambodscha.
Im 10. Jahrhundert wurden unter Yasovarman I. (regierte 889–910) zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen angelegt, die unter anderem dazu beitrugen, dass mehrmals im Jahr Reis geerntet werden konnte. Diese erfolgreiche Landwirtschaft führte zu Nahrungsüberschüssen und brachte dem Khmer-Reich großen Reichtum. So kam es, dass das südlich von China gelegene Land zu einem regionalen Machtzentrum Südostasiens wurde und die Khmer in der Lage waren, große Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.
Das komplette Areal misst inklusive des Wassergrabens in West-Ost-Richtung knapp 1,5 km und in Nord-Süd-Richtung knapp 1,3 km. Der Wassergraben ist zwischen 170 und 190 Meter breit und umschließt das innere Areal. Er stellt nach der gängigen Interpretation den Ur-Ozean dar, womit er sich zusammen mit den zahlreichen Bauten der Tempelanlage in das Bild eines symbolischen Universums einordnet. Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nach Lotusblüten geformten Türmen (Prasat), die einen Quincunx bilden. Der größte Turm ist 65 m hoch.“

Eine bedeutende Einrichtung muß hier zumindest noch erwähnt werden.
„Im Nordosten der Stadt befindet sich das Jayavarman VII Children’s Hospital. Finanziert aus Spenden, die der Schweizer Arzt Beat Richner vor allem in der Schweiz und Frankreich organisiert, bietet es Kindern kostenlose medizinische Betreuung. Das Angkor Hospital for Children wurde 2004 von der US-amerikanischen Organisation „Friends without a border“ errichtet.“
Beat Richner ist am 9. September 2018 im Alter von 71 Jahren bei Zürich verstorben.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Siem_Reap, https://de.wikipedia.org/wiki/Bayon, https://de.wikipedia.org/wiki/, https://de.wikipedia.org/wiki/Ta_Prohm, Angkor_Wat, https://de.wikipedia.org/wiki/Phnom_Bakheng, https://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Hospital_for_Children, https://de.wikipedia.org/wiki/Beat_Richner,
http://www.kambodscha-reisefuehrer.de/siem_reap.htm, https://www.tripadvisor.de/Attractions-g297390-Activities-Siem_Reap_Siem_Reap_Province.html]

Wir hatten seid längerer Zeit wieder einen kleinen kulturellen Abend mit wunderbaren Tanzdarbietungen exzellenter Künstler/innen. Leider etwas getrübt durch die Übergröße des Saales und das emsige Wandern der Gäste zwischen Tisch und Buffet.

Die recht häufig in und vor Hotels blinkende „Weihnachtsdekoration“ finde ich hier ein wenig deplatziert. Aber über Geschmack läßt sichs bekanntlich nicht streiten. 😉
Ich hatte die Männer, die gerade den Knecht auf dem Schlitten hinter den Rentieren aufstellten gefragt, was sie davon halten. „Ooch, sieht nett aus und unsere Gäste freuen sich.“
Na also. Aber mir gefallen die illuminierten Palmen trotzdem besser.
Siem Reap-Bilderbuch auf:



Kratie, die berühmten Flussschweine (Orcaella brevirostris) und eine Inseltour

Bilderbuch am 250. Radweltreisetag in Kratie am Mekong am sonnigen und heißen Nikolaustag

Kratie ist eine von vier Provinzen im Nordosten Kambodschas. Weil es weit genug von den populärsten Zielen des Lands entfernt liegt, ist Kratie perfekt, wenn man(n) nach etwas mehr Ruhe sucht. Hier stehen noch viele französische Kolonialbauten, die während des Bürgerkriegs kaum beschädigt wurden.

In der Stadt Kratie (andere Transkription: Krâchéh) selbst leben etwa 60.000 Einwohner. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Die Bedeutung von Kratie hat in den letzten Jahren als Durchgangsreiseort von Kambodscha nach Laos sowie in den Nordosten (Minderheitenprovinz Ratanakiri) und Osten (Minderheitenprovinz Mondulkiri) zugenommen. Hauptanziehungspunkt für Besucher von Kratie sind die Süßwasserdelphine des Mekong. Während es in den 1970er Jahren in den Mekonggewässern Kambodschas noch einige Tausend Exemplare gab, sind derzeit nur noch etwa 120 Delphine erhalten, deren Zahl seit Jahren jedoch stabil geblieben ist. Die größte Zahl von etwa 60 Delphinen lebt in einem Pool namens Kampi, etwa 15 km nördlich von Kratie. Für die Delphine wurden Schutzzonen errichtet, die Fischerei ist dort verboten und passierende Schiffe müssen eine spezielle Route fahren.
In Kampi ist eine Beobachtungsstation errichtet worden. Es stehen Boote für Besichtigungen auf dem Pool zur Verfügung.
Die seltenen Irawady-Süßwasser-Delfine stehen nach wie vor auf der Liste der ernsthaft gefährdeten Arten.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Kratie,
https://www.enchantingtravels.de/reiseziele/asien/kambodscha/kratie/,
https://en.wikipedia.org/wiki/Irrawaddy_dolphin, https://de.wikipedia.org/wiki/Irawadidelfin,
https://weltenbummler.guide/asien/kambodscha/kratie/,
http://www.geo.de/reisen/community/reisebericht/621079/6/Kambodscha-open-your-heart-and-open-your-wallet]

Wir fahren nach einem leckeren Frühstück die 15 km zurück nach Kampi, mit dem Bus, denn geradelt sind wir die ja schließlich gestern schon und noch 2 x dieselbe Straße ist auch weniger spannend.
Aber was für ein Kontrast zu gestern!

Aus dem klimatisierten Bus sehen die Hütten und Häuser links und rechts der Straße irgendwie anders aus. Der Eindruck bleibt fern und oberflächlich.

Mit dem Fahrrad da entlang zu fahren bedeutet viel größere Nähe, ja direkten Kontakt zur Umgebung zu haben und man(n) kann alles nicht nur sehen, sondern echt fühlen, hören und riechen.
Busreisen ist doof, Radreisen ist besser!

Wir bekommen in Kampi am Ticketschalter den Gruppentarif für Ausländer und zwei kleine Boote fahren uns zur Bucht, in der am besten Delfine beobachtet werden können. Vor uns sind schon andere Besucher dahin geknattert und nach uns kommen noch mehr. Die „Kapitäne“ kennen sich aus, schalten bald die Motoren aus und rudern ans Ufer.

Wir spähen über die Wasserfläche, die Kameras aufnahmebereit und die Delfine tauchen auf, einer, zu zweit oder sogar drei. Für’s Luft-holen lang genug, für uns leider nur sehr kurz. Aber dafür öfter.
Es gibt sie also wirklich. Wir haben sie gesehen.

Auf dem Rückweg stoppen wir kurz an einer Pagode kurz vor der Stadt. Pagoden sind nicht immer geöffnet, sondern meist nur an besonderen Feiertagen. Schade, aber von außen ist sie auch sehenswert und da im Obergeschoß die Fenster geöffnet sind, bekommen die Fotoobjektive auch einen kleinen Einblick ins farbenfrohe innere.

Den Nachmittag bringt jede(r) individuell über die heißeste Tageszeit und ab 15.30 Uhr treffen wir uns wieder zu einer kleinen Radeltour zum Inselpark „Koh Trong Community Base Eco-Tourism“ gegenüber. Die Fähre muß nicht ganz so weit schwimmen, denn im Mekong fließt relativ wenig Wasser. Wir müssen unsere Fahrräder ein ganzes Stück über den ausgetrockneten Sand ans eigentliche Ufer schieben.
Die Familien auf der Insel leben vom Reis-, Obst- und Gemüseanbau und wir sehen viele große und kleine Haustiere.
Wir können es bestätigen: Dort gedeihen die leckersten Pomelos Kambodschas. 😉 Schade nur, daß dabei immer zwei Drittel als Schalen etc. pp. entsorgt werden müssen.
Wir dürfen sogar ins Haus einer Familie hineinschauen. Viel Platz, aber 4 Generationen unter einem Dach! Da können wir uns in Europa echt was abgucken! Sogar die Ururgroßmutter begrüßt uns. Sie ist 99 Jahre alt!
Kurz nach Sonnenuntergang bringt uns die Fähre wieder zurück zur Stadt und über dem kurzen Radelweg zum Hotel ist dann schon dunkle Nacht, zumindest da, wo keine Lampen an der Straße leuchten.

Kratie- und Inselbilderbuch auf: