Muang Ngoy am Nam Ou: Ein idealer Ort, um einfach mal wieder Beine und Seele baumeln zu lassen

Bilderbuch am 225. Radweltreisetag in Muang Ngoy, nachts Dauerregen, tags sonnig und schwül, ideales Ruhetagswetter

Am Ziel unserer Bootsfahrt gestern von Muang Khua aus tauchten mitten im Grün diese Bucht und darüber das kleine Dorf Muang Ngoy auf.
Erwartungsvoll stiegen wir die Treppenstufen von der Anlegestelle hinauf und waren also im nächsten laotischen „Hotspot“ angekommen.
Nach kaum 5 Minuten, vorbei an 3 Restaurants, einem „Reisebüro“ und einem Minimarkt erreichten wir unser Bungalow-Ressort „Lattanavong“. Praktisch, zweckmäßig, alles was Weltreisende so zum Einfachwohlfühlen an minimalem für 2 Nächte und 1 Tag dazwischen brauchen. OK, die massiven Stühlchen auf den Verandas hätten komfortabler sein oder besser in Liegestühle mutiert werden können. Naja, mensch ist ja genügsam. 😉

Das Dorf ist bisher wirklich nur über den Fluß erreichbar. Ich würde ihm wünschen, das bliebe für immer so, aber da wird bereits vom Bau einer Straße gemunkelt. Sicher, damit auch endlich diese allseits beliebten „SUVs“ dahin gelangen können. 🙁
However, noch ist es ein beliebter Touristen-„Hotspot“ für Backpacker und Reisende mit kleinem Gepäck (z.B. Fahrradpacktaschen als Tagesbeutelchen).

Die Vielsprachigkeit ist unüberhörbar: Laotisch, deutsch, französisch, englisch. Die Anteile: Schätzungsweise 700 Laoten (vor allem aus der Bevölkerungsgruppe der Lao Loum) plus 30 – 50 „Langnasen“.

Das Dorf Muang Ngoy Neua, wie es offiziell heißt, liegt bereits in der Provinz Louangphrabang. Bis zur alten Königsstadt Luang Prabang sind es aber noch 170 Kilometer. Man(n) könnte sogar auf dem Nam Ou dahin schippern, aber wir sind ja Teil der RADweltreise. 😉

Der Ort war eine alte Tai „Mueang“ (Siedlung oder Hauptzentrum) und wurde während des Laotischen Bürgerkriegs (dem „Geheimen Krieg“, 1959–75) schwer bombardiert.
Den Namen Ngoy erhielt er vom Nam Ngoy Fluß, der hier in den Nam Ou mündet und er wurde später in Muang Ngoi Neua (Muang Ngoi Nord) geändert.

Früher (seit dem 16. Jahrhundert) gab es hier gleich drei Buddhistische Tempel, die jedoch alle während des Vietnam-Krieges durch US-Amerikanische und durch Thai-Piloten gelenkte Bomber zerstört wurden.
Heute gibt es wieder einen, den Wat Okad Tempel, der in den späten 70ern neu gebaut worden war.

„Früher lebte das Dorf von den Erträgen aus Fischerei und Landwirtschaft, heute ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle. Trotzdem sieht es so aus, als hätten sich die Bewohner zumindest einen Teil ihres früheren Lebens erhalten. Die Gärten rund um die Häuser werden zum Gemüseanbau genutzt und auch sonst erinnert alles ein wenig an „Meine kleine Farm“. Überall laufen Hühner und Enten umher, Schweine grunzen und Kühe liegen in der Sonne.“

[https://en.wikipedia.org/wiki/Muang_Ngoi_Neua, https://faszination-suedostasien.de/reiseziele/laos/90-muang-ngoi-neua, https://wikitravel.org/en/Muang_Ngoi_Neua, https://sunsetsandsummits.com/muang-ngoi-der-zauberhafteste-ort-in-laos/]

Jede(r) unternimmt individuell einen Bummel durch’s Dorf oder darüber hinaus und wir genießen es, mal wieder ein paar Seiten papierner oder elektronischer Bücher zu lesen.
Bei aller „Abgeschiedenheit“ dieses kleinen Dörfchens, an mehreren Stellen, insbesondere in Restaurants, ist „Free WiFi“ verfügbar. Als ich vor nunmehr über 8 Monaten im heutigen Teutonien losradelte, war das dort noch nicht selbstverständlich! Ist das inzwischen anders?

Muang Ngoy – Dorfundumgebungsbummelbilderbuch auf:


… und hier noch der Track meiner „Rundwanderung“, falls ihr auch mal hierher kommt und die kleine Orientierungshilfe nutzen wollt:

Ruhetag in Muang Ngoy

225. Weltreisetag, Ruhetag in Muang Ngoy

Regen. Die ganze Nacht Regen und Wolken die zum greifen nah über den kleinen Ort Muang Ngoy hängen versüßen uns den Ruhetag. Wir sind froh heute keine Radetappe vor uns zu haben, sondern sich im Bett nochmals auf die andere Seite drehen zu können. Frühstücken spät und ausgiebig, Einige unternehmen eine Wanderung zu einer nah gelegenen Höhle und Andere erkunden den kleinen Ort der trotz der Abgeschiedenheit ein beliebtes Reiseziel bei zahlreichen Reisenden ist.

Persönliche Gedanken zur Transasienreise

Routenwahl durch China

Die Transasienreise von Xi’an nach Singapur habe ich bereits vor zwei Jahren gebucht. Ausschlaggebend für diese Teiletappe war das Preis-/Leistungsverhältis, sowie die Faszination für diese Länder. Bereits in den letzten Jahren habe ich die grossen Hotspots wie Peking, Bangkok, Kuala Lumpur und Singapur bereist.

Ich hatte jedoch keine Ahnung, was mich zwischen den Megacitys erwartet. Auch konnte ich mir nicht vorstellen, mit dem Fahrrad solche Länder zu bereisen. Zu meiner Schande muss ich auch gestehen, dass ich mich mit der Routenwahl gar nicht gross beschäftigt hatte. Körperlich bin ich einigermassen fit, fahre gelegentlich einige Alpenpässe in der Schweiz und sah daher keine grossen Probleme auf mich zukommen.

Wenn ich eine Reise durch China mit dem Auto planen würde, so würde ich sicher die grossen Touristencenter wie Peking, Shanghai, Hongkong usw. anpeilen. Ich habe inzwischen gelernt, dass eine Fahrradtour durch China oder einem anderen Land anders geplant wird. Man meidet die grossen Städte weil dort das Verkehrsaufkommen enorm ist und Fahrradfahren kein Spass macht. Die Alternative in China war somit gegeben.

Go South über die Ausläufer des Himalayas. Während 63 Tagen ein ständiges Auf und Ab. Es mussten täglich zwischen 1000 und 2000 Höhenmeter überwunden werden. Ich bin abends im Hotel angekommen und war fix und fertig, wie ich es bisher noch gekannt habe. Jemand hatte mal gesagt, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich diese Reise nicht gebucht. Zum Glück habe ich es nicht gewusst!

Zurück bleiben die Erinnerungen an die schönen Landschaften und die sorgfältig ausgewählten Strassen mit wenig Verkehrsaufkommen. Mit der Nudelsuppe zum Frühstück könnte ich mich nie anfreunden, dass es keinen Tee zum Frühstück gibt, musste ich auch lernen. Das Nachtessen war dafür absolut super. Auch auf‘s Bier musste niemals verzichtet werden. Die verschiedenen Schnäpse hatten es in sich.

Ein Kompliment an die Reiseleitung (Andreas, Rudi, Katharina, Isabelle und Volker) sie haben enormes geleistet. Sind mit uns mitgeradelt, hatten das Organisatorische immer voll im Griff und haben bei Spannungen die Wogen geglättet.